Jetzt geht es endlich los !

1. bis 2. Oktober – 500 km & 8.106 km Flug & 56 km

Unser Flug nach Windhoek startete um 21:50 Uhr in Frankfurt. Wir hatten geplant, Mittags mit dem Auto loszufahren, damit wir ausreichend Zeit hatten und nicht in Stress gerieten, auch wenn die Autobahn voll sein sollte. Wir fuhren also um 12:20 Uhr in Hamburg los. Wir kamen extrem gut durch und waren dann am Ende 3 Stunden für Abflug am Frankfurter Flughafen. Wir fanden schnell einen Parkplatz am Terminal 1, den ich vorab für die Dauer unseres Urlaubes online gebucht hatte. Die Kosten dafür waren günstiger, als wenn wir zu 4. mit der Bahn nach Frankfurt gefahren wären. Zudem waren wir gerade bei dem Rückflug dann flexibler und mussten auf keine Abfahrtzeiten der Bahn aufpassen. Ein Firmenwagen ersparte uns zudem die Kosten für das Benzin.
Wir parkten also das Auto und schleppten unsere Reisetaschen zum Schalter im Terminal 1 Halle B. Glücklicherweise machte dieser gerade auf für unseren Flug, so dass wir unser Gepäck ziemlich schnell los wurden. Auch der Gang durch die Sicherheitskontrolle war schnell gemacht. So saßen wir dann relativ früh an unserem Gate und warteten. Wir hatten einen Tisch am Fenster ergattert, an dem wir uns niederließen. Wir verbrachten die Wartezeit damit, das HSV-Spiel auf dem iPhone zu schauen, ein wenig auf dem Flughafen hin und her zu wandern und etwas zu Trinken zu kaufen. Etwa 90 Minuten vor Boarding wurden wir vom Flugpersonal aufgefordert, uns alle am Schalter anzustellen und die erforderlichen Unterlagen, die wir für die Einreise nach Namibia benötigen, vorzuzeigen. Jeder, dessen Unterlagen kontrolliert wurden, bekam einen kleinen Aufkleber auf den Pass, so dass man später beim Boarding diesen nur noch kurz zeigen musste. Als auch das erledigt war, warteten wir geduldig die restliche Zeit.
Dann ging es endlich los. Wir flogen fast pünktlich los und der Flug dauerte etwa 10:10 Stunden und war recht ruhig. Pünktlich landeten wir am Samstag Morgen in Windhoek. Laut Durchsage sollten wir Coronabedingt in Blöcken die Maschine verlassen. Sie würden Reihen von bis durchgeben und wir sollten uns daran bitte halten. Selbstverständlich galt das nicht für alle Passagiere, einige sausten mit ihrem Handgepäck einfach von hinten nach vorne und stellten sich direkt vor das Flugpersonal, um ja als Erste die Maschine verlassen zu können. Wir aber hielten uns brav an die Ansage, war ja auch okay, da wir ziemlich weit vorne saßen. So waren wir nach einem Spaziergang über das Rollfeld relativ schnell bei der Passkontrolle.
Zunächst musste aber bei uns Fieber gemessen werden mit einer Wärmebildkamera. Hier mussten wir ein wenig Geduld haben, denn irgendwie wurden hier Familien mit Kindern und ältere Reisende bevorzugten und immer wieder an uns vorbei geschleust. Irgendwann aber reihten wir uns da einfach ein. Danach erfolgte die Kontrolle der ausgefüllten Gesundheitsformulare und des PCR Tests. Lustigerweise behielten sie von mir andere Dokumente bei sich als bei dem Rest unserer Gruppe. Ergab nicht wirklich Sinn. Dann kam als letztes die Passkontrolle und schon waren wir eingereist. Auf unser Gepäck mussten wir noch ein bisschen warten. Als das auch da war schnappten wir uns einen Gepäckwagen und gingen raus.
Erster Stopp war Europcar, wo wir unseren Mietwagen abholen wollten. Wir mussten einige übliche Formulare ausfüllen und unsere Führerscheine vorzeigen. Den eigentlich notwendigen internationalen Führerschein wollten die aber gar nicht sehen. Sobald hier alles erledigt war und wir den Autoschlüssel in der Hand hatten, gingen wir rüber zum Shop von MTC. Hier wollten wir uns SIM Karten für unsere iPhones kaufen. Vorab hatten wir in Deutschland schon die MTC App heruntergeladen und nun konnten wir, nachdem wir die namibische SIM Karte eingelegt hatten, Guthaben aufladen und über die App das Paket aweh o-Yeah buchen. Hierbei konnten wir frei wählen, wie viele nationale Minuten, SMS oder Data wir für 7 Tage kaufen wollten. Die Dame von MTC half uns dabei und in kürzester Zeit waren wir alle 4 mit namibischen SIM Karten und Datenvolumen versorgt. Nun ging es weiter zu einem Geldautomaten, der netterweise direkt neben dem MTC Shop stand. Hier holten wir uns zunächst 8.000 NAD, wobei eigentlich Süd Afrikanische RAND raus kamen. Aber mit denen konnten man hier ebenfalls bezahlen, ob NAD oder RAND war hier total egal, wurde im Kurs 1:1 gewertet.
Dann ging es endlich aus dem Flughafen raus und rüber zu dem Parkplatz von Europcar. Hier mussten wir uns zunächst ein kurzes Sicherheitsvideo anschauen, in dem auf die Gefahren des Fahrens auf Schotterstraßen hingewiesen und entsprechende Verhaltensmaßnahmen einem Nahe gelegt wurden. Danach fuhr dann ein Mitarbeiter von Europcar unseren Wagen vor. Wir bekamen einen Toyota Hilux, mit doppelter Kabine, damit wir alle 4 einen Platz hatten. Die Ladefläche des
Unser Auto
Unser Auto
genug Platz auf der Ladefläche
genug Platz auf der Ladefläche
Pickups war mit einem Dach abgedeckt, so dass unser Gepäck nicht frei herum lag. Wir bekamen noch einen 2. Ersatzreifen mit auf die Ladefläche und zusammen mit unseren 4 Reisetaschen war die Ladefläche immer noch halb leer. Und wir hatten uns Sorgen um den Platz für das Gepäck gemacht. In der Fahrerkabine sah es aber schon etwas anders aus. Die hintere Reihe war in der Beinfreiheit doch sehr eingeschränkt. Außerdem mussten wir alles, was nicht dem Staub der Schotterstraßen ausgesetzt werden sollte, mit in die Fahrerkabine nehmen, so dass es auf der hinteren Bank sehr eng wurde. Eine 5. Person hätten wir hier wirklich nicht mehr untergebracht. Nachdem wir alles eingeladen hatten, stiegen wir ein und fuhren los.
Den Linksverkehr kannte ich zum Glück schon von anderen Reisen, nur mit Links schalten, kannte ich noch nicht. Zunächst hatte ich immer wieder Probleme, den ersten Gang einzulegen, aber im Laufe der Reise gab sich das. Das Reisebüro hatte uns einen Reiseverlauf zur Verfügung gestellt, in der nicht nur ein kurzer Abriss über die einzelnen Unterkünfte drin stand, sondern auch eine kurze Wegbeschreibung, wie wir dahin kommen würden. Und der folgten wir jetzt. Unsere erste Unterkunft war das Casa Piccolo (Homepage) in Klein Windhoek. Wir verließen den Flughafen in Richtung B6 und folgten der Straße Richtung Windhoek. Schon nach etwa 10 Minuten Fahrzeit sahen wir rechts etwas von der Straße entfernt, die ersten Giraffen. Wir waren total begeistert. Wir schauten die restliche Fahrt über ständig nach rechts und links, um ja keine weiteren wilden Tiere zu verpassen. Nach etwa 40km hatten wir Windhoek erreicht. Die B6 führte direkt rein in die Stadt. Wir bogen dann rechts in die Nelson Mandela Ave, der wir einige Meter folgten. Links fuhren wir an einem Art Taxistand vorbei, zumindest wuselte es hier von Menschen und Taxen, wir mussten aufpassen, nicht jemanden aus Versehen anzufahren. Rechts ging dann bald die Barella St ab, an der dann unsere Unterkunft lag. Wir mussten noch einen kleinen Berg hochfahren und sahen dann schon links oben auf dem Berg das Casa Piccolo. Umzäunt mit hohen Mauern und Gittern gab es ein Tor, vor das wir fuhren. Wir wollten gerade die Gegensprechanlage betätigen, als das Tor schon wie von Geisterhand zur Seite glitt. Wir fuhren durch und parkten unser Auto im Innenhof. Ich schnappte mir unsere Reiseunterlagen mit den Vouchers, die wir von unserem Reisebüro bekommen hatten und wir gingen zur Rezeption. Wir wurden fröhlich begrüßt. Leider waren unsere Zimmer noch nicht fertig. Da es noch früh am Morgen war und wir noch nicht wirklich gefrühstückt hatten, fragten wir nach einem Tipp und gingen dann zu Fuß die wenigen Meter zum Naankuse @ Utopia, einem kleinen Café, das Teil eines netten kleinen Resorts war. Durch ein Tor erreichten wir den Innenhof der Anlage und gingen zu der Terrasse des Cafés, die direkt am kleinen Pool lag. Wir setzten uns an einen Tisch und schon kam auch schon die Bedienung mit dem Menü. Wir suchten uns etwas zu Essen und zu Trinken aus und mussten gar nicht lange warten, bis uns unser Frühstück gebracht wurde. Wir genossen es sehr, hier in der Sonne zu sitzen, voller Vorfreude auf unseren Urlaub. Wir überlegten, was wir heute noch machen wollten. Wir
Casa Piccolo - Innenhof
Casa Piccolo - Innenhof
mussten auf jeden Fall noch zu einem Supermarkt, um uns vor allem mit Wasser und Obst für die Reise zu bevorraten. Und für Abends hatten wir bereits in einem Restaurant in der Nähe unserer Unterkunft einen Tisch reserviert. Gegen 11:30 Uhr gingen wir gestärkt zurück zum Casa Piccolo. Wir bekamen die Schlüssel zu unseren Zimmern. Wir schnappten uns unsere Reisetaschen und gingen durch den kleinen Innenhof zu unseren Zimmern. Wir packten erst mal aus, bzw. um und zogen uns Klamotten dem Wetter entsprechend an. Nach einer kleinen Verschnaufspause fuhren wir dann mit dem Auto zum Super Spar, der nicht weit weg war. Er lag direkt neben der Maerua Mall. Wir erreichten ihn nach wenigen Minuten und parkten unser Auto. Mit Nasen-Mundschutz betraten wir den Supermarkt. Wir kauften Wasser, alkoholfreies Bier, Cider, Obst und Cracker und fuhren anschließend zurück zur Unterkunft. Wir wollten gleich einen Teil der Getränke in unsere Kühlschränke in unseren Zimmern stellen, damit wir Abends kühle Getränke genießen können. Dann fuhren wir wieder los, diesmal war das Einkaufszentrum Wernhil Park (Homepage) unser Ziel. Hier gab es ein großes Parkhaus, wo wir unser Auto relativ sicher abstellen konnten. Nach einigen Problemen fanden wir dann auch die Einfahrt zu dem Parkhaus. Wir stellten unser Auto ab und gingen in das Einkaufszentrum. Oskar brauchte ein paar Shorts, so dass wir gleich einen Klamottenladen ansteuerten. Das Einkaufszentrum unterschied sich in keiner Weise von Einkaufszentrum bei uns. Nur das wir uns hier beim Eintreten in jeden einzelnen Laden immer wieder die Hände desinfizieren mussten, war etwas gewöhnungsbedürftig. Oskar fand in der Tat einige Shorts, die er nach längerer Wartezeit vor den Umkleidekabinen dann auch anprobieren konnte und anschließend, wieder nach längerer Wartezeit an der Kasse, bezahlte. Anschließend suchten wir einen Ausgang aus dem Einkaufszentrum in Richtung Independence Ave, der Hauptstraße durch die Innenstadt von Windhoek. Wir wollten uns ein wenig die Stadt anschauen. Wir verließen das Einkaufszentrum und landeten in einer Fußgängerzone, in der rechts und links heruntergekommene Läden, teils offen, teils geschlossen lagen. Auf beiden Seiten des Weges saßen lauter Menschen auf dem Boden, die billigen Ramsch, ausgebreitet auf großen Tüchern anboten. Wir wurden mit Blicken beäugt und fühlten uns hier ziemlich unwohl. Wir beschlossen wieder umzudrehen und zurück ins Einkaufszentrum zu gehen. Da wir nicht recht wussten, was wir nun machen wollten, gingen wir direkt zu unserem Auto. Wir bezahlten die Parkgebühren und fuhren zurück zu unserer Unterkunft. Unser erster Ausflug in die Stadtmitte von Windhoek war damit nicht gerade erfolgreich gewesen. Der erste Eindruck der Stadt war eher negativ, besonders nett und attraktiv wirkte die Stadt nicht auf uns. Zurück in unserer Unterkunft verbrachten wir den Nachmittag im Innenhof. Hier standen einige Liege- und Gartenstühle herum, auf denen wir uns ausruhten, sogar ein Nickerchen machten oder lasen. Für 18:30 Uhr hatten wir einen Tisch im The Stellenbosch Wine Bar & Restaurant (Homepage) reserviert. Wir machten uns also fertig und fuhren gegen 18:10 Uhr los. Wir wussten nicht genau, ob und wo es da Parkplätze gab, so dass wir lieber rechtzeitig los fuhren. Auf der Homepage des Restaurants hieß es zwar, es gab Parkplätze, aber leider war nicht angegeben wo. Wir fuhren zurück zur B6, an der das Restaurant direkt lag. Hier gab es zwar einen Eingang zum Restaurant, aber irgendwie keine Parkplätze davor. Also bogen wir links in die John Ludwig Street ein, die im Bogen hinter das Restaurant führte. Allerdings nicht direkt, so dass wir an der Hebenstreit Street noch ein mal links und dann gleich wieder links in die
The Stellenbosch Wine Bar &               Restaurant - Innenhof
The Stellenbosch Wine Bar & Restaurant - Innenhof
Joseph Wood Street einbogen. Hier waren wir nun direkt hinter dem Restaurant und hier gab es auch in der Tat jede Menge Parkplätze. Und sogar einen Eingang ins Restaurant. Wir stellten also unser Auto ab und gingen zum Eingang.Durch ein Tor erreichten wir den Innenhof des Restaurants und wurden auch gleich von einem auf uns zu eilenden Mitarbeiter begrüßt. Ich nannten unseren Namen, unter dem ich Online den Tisch reserviert hatte und er führte uns nach einem Blick in sein Reservierungsbuch zu einem Tisch. Nach einem langen Blick in die Speisekarte bestellten wir Essen und Getränke, das dann auch ziemlich schnell gebracht wurde. Langsam wurde es dunkel und mit der untergehenden Sonne wurde es auch schnell kalt. Wir waren froh, Fliesjacken mitgebracht zu haben. Das Essen war total lecker und wir genossen unseren ersten Abend in Namibia sehr, obwohl wir auch schon ziemlich müde waren. Wir freuten uns auf die vor uns liegende Reise und brachen dann aber bereits gegen 20 Uhr auf. Uns war mittlerweile sehr kalt und da wir am nächsten Morgen sehr früh aufbrechen wollten, beschlossen wir, zurück zu unserer Unterkunft zu fahren und dort gingen wir dann auch schnell alle in unsere Betten und schliefen völlig übermüdet nach diesem langen Tag ein.

3. Oktober – 297 km


Da wir alle relativ früh schlafen gegangen waren, wachten wir bereits gegen 6:30 Uhr auf, machten uns fertig und packten unsere Taschen. Wir hatten am Vortag an der Rezeption Bescheid gesagt, dass wir statt des Frühstücks lieber ein Frühstückspack mit auf den Weg nehmen wollten, da wir früh Windhoek verlassen wollten. So schnappten wir uns auch die 4 Frühstückpacks, die in unseren Kühlschränken lagen, gaben die Zimmerschlüssel an der Rezeption ab und fuhren dann los. Diesmal verließen wir Windhoek Richtung Norden, erst auf der Nelson Mandela Ave, dann über die Robert Mugabe Ave bis zur B1. Dieser folgten wir dann knapp 250km bis Otjiwarongo. Auf dem Weg schauten wir uns immer wieder rechts und links nach Tieren um, aber außer eine Horde von Bergpavianen (Baboon auf Englisch), die von links
D2440 - unsere 1. Schotterstraße
D2440 - unsere 1. Schotterstraße
auf einmal über die Straße rannte, konnten wir nichts entdecken. In Otjiwarongo bogen wir dann auf die D2440 ab Richtung Osten. Nach kurzer Zeit wurde diese zu einer Schotterstraße - unsere erste Schotterstraße in Namibia. Wir passten unsere Fahrtgeschwindigkeit entsprechend an und fuhren die letzten 44km bis zu unserem heutigen Ziel gemütlich durch die Landschaft. Es sah hier ziemlich karg aus. Nach einiger Zeit näherten wir uns dann einem Tor, an dem ein großes Stopp-Schild hing. Links daneben stand ein kleines Häuschen, aus dem sich auch schon ein Mitarbeiter der Anti Poaching Unit (Anti-Wilderei Einheit) näherte. Wir hielten an und er ging vor unser Auto und notierte sich unser Nummernschild. Dann kam er ans Fenster und schrieb auch die Anzahl der Insassen auf und fragte uns dann, wohin wir wollten und woher wir kamen. Nachdem wir die Fragen zu seiner Zufriedenheit beantwortet hatten, öffnete er das Tor und ließ uns durchfahren. Gegen 11 Uhr kamen wir dann bei dem Cheetah Conservation Fund (Homepage) an. Der Cheetah Conservation Fund (CCF) ist eine 1990 gegründete Umweltschutzorganisation, die sich dem Schutz des Geparden verschrieben hat. Hier hatten wir eine Nacht in der Cheetah View Lodge gebucht. Wir wollten hier den Rest des Tages und den nächsten Morgen beim CCF verbringen. Zunächst gingen wir zur
Cheetah Conversation Fund
Cheetah Conversation Fund
Reception, die sich in einem kleinen Shop im Hauptgebäude des ganzen Geländes
entspannter Gepard
entspannter Gepard
befand. Hier erfuhren wir, dass wir erst ab 14 Uhr in die Lodge einchecken konnten. Die Mitarbeiterin fragte uns dann, ob wir hier an irgend welchen angebotenen Aktivitäten teilnehmen wollten. Und genau aus diesem Grund waren wir ja so früh hier. Wir wollten unbedingt die Fütterung der Geparden (Cheetahs) sehen, die bereits um 12 Uhr sein sollte. Des Weiteren wollten wir am Nachmittag am Cheetah Drive teilnehmen und vor allem früh am nächsten Morgen beim Cheetah Run dabei sein. All dies hatten wir vorher auf der Homepage des CCF gefunden. Sie war total begeistert über unser Interesse und trug uns für alle Aktivitäten ein. Sie schickte uns dann rüber in das kleine Museum, wo es auch einen kleinen abgedunkelten Raum gab, in dem wir uns zunächst einmal einen Film über das CCF anschauen sollten. Da wir die einzigen Besucher waren, die diese Film guckten sollten, stellte sie die Sprache auf Deutsch ein. Nach dem Ende des Filmes gingen wir noch durch das kleine Museum, in welchem viele Informationen über Geparden, aber auch andere Katzenarten zu sehen waren. Um 12 Uhr gingen wir dann mit Kameras beladen zur Fütterung der Geparden. Am Hauptgebäude entlang führte ein Weg zu dem Gelände, auf dem die Geparden
Futterschüsseln
Futterschüsseln
Fütterung
Fütterung
der Geparden
der Geparden
lebten. Das CCF kümmert sich hier auf dem Gelände um verletzte Geparden, aber zieht hier auch Gepardenbabys auf, deren Mütter von Farmern getötet wurden. Finden sie junge Geparden, die schon von ihrer Mutter geprägt worden waren, bevor sie getötet wurde, werden hier nur aufgezogen und dann wieder in die Freiheit entlassen. Ist diese Prägephase noch nicht erfolgt, bleiben diese Geparden auch als ausgewachsene Tiere hier in Gefangenschaft. Sie würden in Freiheit nicht überleben. Hier am Rand des Geländes gab es einen Bereich, die mit Gitter abgesperrt und in mehrere kleinere
Cheetah - wunderschöne Tiere
Cheetah - wunderschöne Tiere
Bereiche unterteilt war. Eine Gruppe von Mitarbeitern von CCF war bereits dabei, Geparden jeweils zu zweit in diese abgetrennten Bereich zu locken. Wir standen völlig fasziniert und begeistert vor den Gittern und schauten zu. Nachdem in jedem Bereich 2 Geparden waren, riefen uns die Mitarbeiter zusammen. Inzwischen waren hier etwa 10 bis 15 andere Besucher, so dass ein große Gruppe sich um die Mitarbeiter scharrte. Auf dem Boden standen diverse Schüsseln, in jeder lag ein großer Knochen mit viel rohem Fleisch dran. Uns wurde erklärt, dass die Geparden 6 x die Woche Pferde- oder Eselfleisch bekommen. Jeder Gepard bekommt eine eigene Schüssel. Nach und nach stellten dann die Mitarbeiter die Schüsseln in die einzelnen Bereiche. Die Geparden gingen schon aufgeregt am Gitter auf und ab, sie konnten ihre Schüssel kaum erwarten. Und wir standen am Gitter, so dicht dran, dass wir durch das Gitter einige Geparden durchaus hätten erreichen können. Absolut faszinierend. Selbstverständlich machten wir unendlich viele Fotos. Nach und nach wurden uns alle Geparden vorgestellt mit Namen, Alter und ihre Geschichte, warum sie hier waren. Wir konnten Fragen stellen und bekamen so sehr viele wissenswerte Informationen über Geparden und ihr Leben in Namibia, sowie über die Gefahren im Zusammenleben mit den Menschen. Nachdem die Geparden ihre Fleischstücke komplett aufgefressen hatten, wurden sie nach und nach alle wieder in das hinter dem eingezäunten Bereich liegendem Gelände raus gelassen.
Wir gingen zurück zum Hauptgebäude, in dem sich auch das Cheetah Café befand. Wir kauften uns etwas zu Trinken und setzten uns einen Augenblick auf die Terrasse. Es schien, als ob wir die einzigen Interessenten an dem Cheetah Drive waren. Travis, ein Mitarbeiter von CCF kam auf uns zu, und meinte, er wäre bereit loszufahren, sobald wir es sind. Also gingen wir gleich los. Auf dem Parkplatz, wo auch wir unser Auto abgestellt hatten, standen einige Pickup Trucks, auf deren Ladefläche erhöhte Sitzreihen montiert waren. In einen davon sollten wir uns setzen. Wir kletterten jeweils zu Zweit in eine Reihe und sobald wir saßen, fuhr Travis los.Er brachte uns in ein 8 Hektar großes Gehege, in dem 5 weibliche Geparden lebten: Savannah, Rainbow, Aurora, Senay und Sascha. Rainbow war zur Zeit leider krank und wurde darum in einem separaten Gehege gehalten. Aber die anderen 4 galt es nun zu finden. Er fuhr mit uns kreuz und quer durch das Gehege und suchte die Geparden. Schließlich hielt er wenige Meter vor einem Baum, vor dem 3
Cheetah Drive
Cheetah Drive
Senay
Senay
Mittagsschlaf im Schatten
Mittagsschlaf im Schatten
Aurora
Aurora
Geparden gemütlich beieinander lagen und die Mittagszeit dort im Schatten verbrachten. Wir blieben hier eine Weile stehen und während Travis uns weitere sehr interessante Information über die 3, aber auch Geparden im allgemein gab, beobachteten wir die 3, die nacheinander immer mal wieder kurz hoch guckten, uns musterten und sich dann wieder hinlegten. Sie ließen sich bei ihrem Mittagsschlaf kaum von uns stören. Völlig fasziniert machten wir jede Menge Fotos. Travis fuhr dann weiter, um die noch fehlende Aurora zu suchen. Schon nach einer relativ kurzen Fahrt fanden wir sie auch im
Cheetah View Lodge - unser Haus
Cheetah View Lodge - unser Haus
unser Schlafzimmer
unser Schlafzimmer
Schatten eines Baumes liegen, sie war allerdings viel besser versteckt, da zwischen ihr uns uns noch eine Reihe von Büschen standen. Sie guckte kurz auf als wir anhielten, legte sich dann aber gleich wieder hin und ließ sich
Unser Badezimmer
Unser Badezimmer
ebenfalls nicht von uns stören. Zum Abschluss unserer Rundfahrt verließen wir das Gehege und  fuhren  noch zu dem Bereich, wo der CCF Ziegen und die türkischen Hirtenhunde züchte und trainierte. Sie hatten ein Programm ins Leben gerufen, jedem Farmer einen dieser riesigen Hirtenhunden zu geben, die ihre Ziegenherden bewachten, so dass
Ein Stecker wird schon passen
Ein Stecker wird schon passen
Geparden und auch andere Raubkatzen ihre Ziegen nicht mehr jagen und reißen würde. Mit dieser Maßnahme versuchten sie, Farmer davon abzuhalten speziell Geparden zu schießen, was auch schon erste Erfolge zeigte. Viele Farmer hatten sich bereits Hirtenhunde zugelegt und konnten so ihre Herden schützen. Anschließend fuhr Travis mit uns zurück zum Hauptgebäude und gab uns unsere Zimmerschlüssel. Er fuhr mit dem Auto vor und wir mit unserem hinterher zu der Cheetah View Lodge. Diese bestand aus mehreren Gebäuden, 2 Doppelbungalows mit den Zimmern und ein Meal House, in dem es das Frühstück und Abendessen geben würde. Wir waren total begeistert von unseren kleinen Wohnungen, Wir hatten ein Wohnzimmer mit Couch und Sesseln, ein tolles Badezimmer und ein wunderschönes, afrikanisches Schlafzimmer. Im Wohnzimmer stand sogar ein Kühlschrank, den wir gleich mit unseren Getränken auffüllten. Jede Wohnung hatte außerdem einen Balkon mit Sitzmöbeln. Nach einer kurzen Pause auf unseren Balkonen schlenderten wir ein wenig durch das Gelände um unseren Bungalow herum bis rüber zum Meal House, das wir uns schon mal angucken wollten. Hier gab es sogar ein Wasserloch direkt vor der großen Terrasse. Allerdings was es total ausgetrocknet. Wir gingen
Das Meal House
Das Meal House
von Innen
von Innen
unser 1. afrikanischer Sonnenuntergang
1. afrikanischer Sonnenuntergang
weiter bis zurück zum CCF Hauptgebäude. Auf der Terrasse vom Cheetah Cafè gönnten wir uns noch eine kalte Coca-Cola. Es war nämlich ziemlich heiß bei mittlerweile 30C° und auf unserem kleinen Spaziergang hatte es keinerlei Schatten gegeben, so dass uns ziemlich warm war. Nach einer kleinen Pause gingen wir zurück zu unserem Bungalow und ruhten uns den restlichen Nachmittag auf unseren Balkonen aus. Gegen 18:30 Uhr gingen wir dann rüber zum Meal House. Wir wurden von einer Mitarbeiterin begrüßt und zu einem bereits gedeckten Tisch gebracht. Da unser Abendessen im Übernachtungspreis inkludiert war, mussten wir gar nichts aussuchen. Sie fragte uns nach unseren Getränkewünschen und brachte uns diese umgehend. Dann servierte sie uns bereits den ersten von insgesamt 3 Gängen. Wir starteten mit gebackenen Ziegenkäse aus eigener Produktion, gefolgt von Steak mit Gemüse und Kartoffeln. Zum Nachtisch gab es Erdbeereis aus Ziegenmilch, ebenfalls aus eigener Produktion - alles war total lecker. Zwischendurch musste ich immer mal wieder raus gehen, um unseren ersten afrikanischen Sonnenuntergang zu bewundern und vor allem zu fotografieren. Nachdem wir mit dem Abendessen fertig waren gingen wir zurück zu unseren Wohnungen und nach einem kurzen Augenblick auf dem Balkonen auch schon in die Betten. Der Tag war lang und ereignisreich gewesen.

4. Oktober – 337 km

Schon um 6:30 Uhr klingelte der Wecker. Doch den brauchten wir gar nicht. Am Fenster von unserem Wohnzimmer saßen zwei riesige Vögel und klopften lautstark mit ihren Schnäbeln ans Fenster. Warum auch immer, aber das war ziemlich laut und scheuchte uns aus den Betten. Wir zogen uns schnell an und gingen dann schon um 7:10 Uhr rüber zum CCF Hauptgebäude. Um 7:30 Uhr sollte der Cheetah Run beginnen, auf den wir uns schon gespannt freuten. Hierbei sollten wir die Möglichkeit bekommen, den Geparden bei Trainieren ihrer Geschwindigkeit zuzusehen. Wie genau das vonstatten gehen sollten, wussten wir aber noch nicht. Wir trafen uns mit den anderen Besuchern und den Mitarbeitern von CCF vor den Gittern, wo gestern noch die Fütterung stattgefunden hatte. Hier gab es eine kurze Einweisung. Wir würden über das Gelände hinter den Gitterzäunen zu einem kleinen eingezäunten Bereich gehen und von dort aus dem Training zuschauen. Wir durften uns auf keinen Fall hinknien   und falls Geparden auf uns zukommen sollten, sollten wir ruhig und langsam einen Schritt zurücktreten. Dann mussten wir alle unsere Taschen in eine Gitterbox legen, die abgeschlossen wurde. Kameras durften wir mitnehmen. Und dann ging es los. Wir waren insgesamt 9 Besucher plus 1 Mitarbeiter von CCF, die im Gänsemarsch einmal quer über das Gelände gingen zu einem kleineren Bereich, der mit Bauchhohen Gitterzäunen umzäunt war. Hier gingen wir dann rein und drehten uns Richtung CCF Hauptgebäude. Die Geparden waren währendessen natürlich nicht auf dem Gelände. Der Mitarbeiter erklärte uns, dass auf dem Geländer vor uns ein
Cheetah Run
Cheetah Run
und anders herum
und anders herum
mechanisches Locksystem installiert war. Auf einer Länge von 400m lief am Boden ein dünnes Seil entlang über diverse Rollen im Kreis, dass durch einen Motor in beide Richtungen angetrieben werden konnten. Am Seil wurde dann ein in Blut getränkter Lappen gebunden und mit dem Motor wurde der dann um diesen Parcours gezogen, mal in die eine Richtung und mal in die Andere. Und ein Stück des Parcours ging direkt vor uns am Boden entlang, so dass wir die rennenden Geparden aus nächster Nähe bewundern werden können. Er wies noch einmal darauf hin, dass wir uns unter keinen Umständen hinknien sollten, da wir dann der Beutegröße von Geparden entsprechen und verlockend für sie sein könnten. Und dann ging es schon los. Uns gegenüber sahen wir einige Mitarbeiter, die den ersten Geparden auf das Gelände und dann das Seil los laufen ließen. Schon jagte der Gepard hinter Lappen her und kam dann nach einer Kurve direkt an uns vorbei. Er rannte wirklich
Belohnung
Belohnung
Erholung nach dem Run
Erholung nach dem Run
nur 3, 4 Meter an uns vorbei hinter dem Lappen her. Das sah total beeindruckend aus. Das Seil wurde dann in die andere Richtung gezogen und er kam dem Lappen hinterher, erneut an uns vorbei. Irgendwann ließen sie ihn den Lappen bekommen und zwar direkt vor uns. Er legte sich hin, den Lappen fest in seinen Vordertatzen. Dann kam ein
Den anderen beim Jagen zugucken
Den anderen beim Jagen zugucken
Mitarbeiter, der mit dem Geparden auf dem Gelände war, und tauschte den Lappen gegen ein Stück Fleisch aus. Das reichte er dem Geparden mit einem Holzlöffel. Nachdem das Stück Fleisch aufgefressen war, trollte sich der Gepard davon. Und schon wurde der nächste Gepard auf das Gelände gelassen und das Seil wieder angestellt. So wurden insgesamt 3 männliche und 1 weiblicher Gepard trainiert und wir durften zuschauen. Trotz der hohen Geschwindigkeit, der Lappen wurde mit 70 km/h durch das Gelände gezogen, sind uns sogar einige tolle Fotos gelungen. Völlig begeistert gingen wir zurück, um unsere Taschen einzusammeln Die Geparden waren natürlich vorher wieder vom Gelände gelassen worden, so dass wir unbehelligt den Weg zurückgehen konnten. Als wir unsere Taschen und Rucksäcke wieder hatten gingen wir zurück zur Cheetah View Lodge. Wir gingen direkt zum Meal House, um zu frühstücken. Man hatte unseren Tisch von gestern Abend wieder für uns eingedeckt, allerdings wollten wir lieber bei dem schönen Wetter auf der Terrasse frühstücken. Zusammen mit der Mitarbeiterin brachten wir alle Gedecke nach draußen und bedienten uns dann am Frühstücksbuffet. Wir waren ganz alleine und genossen den schönen Morgen, während wir immer wieder völlig begeistert über das
D2440 - nach einem Brand
D2440 - nach einem Brand
Termitenhügel
Termitenhügel
eben Erlebte sprachen. Anschließend zurück in unserem Bungalow packten wir unsere Reisetaschen und dann das Auto. Wir fuhren rüber zum CCF Hauptgebäude, um auszuchecken und vor allem die Rechnung für die Aktivitäten zu zahlen. Als Gast der Cheetah View Lodge bekamen wir einen Preisnachlass von 15% auf den Cheetah Drive und Cheetah Run. Die Fütterung war für Gäste inklusive. Dann fuhren wir los. Die D2440 führte uns zurück zur B1. Diesmal hatten wir nicht eine bestimmte Uhrzeit, zu der wir irgendwo sein mussten, so dass wir die Gelegenheit nutzten, anzuhalten und ein paar Fotos der Strecke und Umgebung zu machen. Hier gab es links und rechts der Schotterstraße überall Termitenhügel, die dann besonders in den Bereichen, wo alles schwarz und verbrannt war, deutlich hervor stachen. Zurück auf der B1 bogen wir nach rechts ab und fuhren weiter Richtung Norden. In Tsumeb haben wir dann getankt und in einem Supermarkt unsere Getränkevorräte aufgefüllt. Dann ging es weiter auf der B1. In den Reiseunterlagen lasen wir über einen empfohlenen Stopp am Otjikoto Lake. Der lag direkt an der B1, so dass wir beschlossen, da zu halten und wenn möglich ein kleines Picknick zu veranstalten. Der See wurde mit einem Schild angekündigt und direkt am See lag ein Parkplatz neben der Straße. Vom See war allerdings nicht wirklich was zu sehen. Wir fuhren auf den Parkplatz und standen dann von einem hohen Gitterzaun. Erst vermuteten wir, dass es sich um Privatgelände handelte, da wir hinter dem Zaun einige Leute auf Gartenstühlen saßen sahen, die uns neugierig anstarrten. Rechts sahen wir dann Felswände, die tief runter gingen. Hier schien ganz unten am Ende der Felswände der See zu sein. Aber auch da war alles eingezäunt. Schließlich verstanden wir, dass der See komplett eingezäunt war und man Eintritt zahlen musste - bei den Leuten die dort am Zaun saßen - um zum See zu kommen. Später las ich dann, das hier im See die deutsche Schutztruppe im Jahre 1915 ihre Waffen und Munition versenkte, bevor sie vor der südafrikanischen Übermacht kapitulierten. Da der See für Tauchclubs zugänglich ist, wurden einige Waffen geborgen, die nach sorgfältiger Restaurierung im Museum in Tsumeb zu besichtigen sind. Schwimmen durfte man in dem See aber nicht. Wir entschieden uns aber, hier nicht länger zu verweilen und fuhren weiter auf der B1 nach Norden. nach weiteren 57km erreichten wir dann endlich die C38, die nach links weg führte. Der folgten wir dann bis zum Lindquist Gate, einem der Eingänge zum Etosha Nationalpark (Homepage). Hier würden wir die nächsten 4 Tage verbringen und wir hofften, jede Menge Tiere zu Gesicht zu bekommen. Wir mussten am Gate anhalten und ein Permit für unseren Aufenthalt kaufen. Beziehungsweise mussten wir hier erst mal nur ein Formular ausfüllen, das wir
Einfahrt zum Fort Namutoni
Einfahrt zum Fort Namutoni
Fort Namutoni
Fort Namutoni
dann beim Einchecken im Namutoni Camp (Information) vorzeigen sollten. Dort würden wir dann das Permit bezahlen. Wir fuhren also weiter bis zur Einfahrt ins Fort Namutoni (Information), in dem sich das Namutoni Camp befand. Gleich hinter dem Tor lag links die Rezeption. Dort gingen wir hin, um einzuchecken. Für unsere beiden Doppelzimmer erhielten wir die Schlüssel für die wir 500 NAD als Kaution hinterlegen mussten. Dann mussten wir einen Schalter weiter zu einer anderen Dame, bei der wir dann das Permit für 4 Tage, insgesamt 2.400 NAD bezahlen durften. Dann versuchten wir anhand eines gezeichneten Plans, der in keinerlei Weise eine realistische Skalierung hatte, unsere Zimmer zu finden. Trotz Nachfragen bei einem Mitarbeiter waren wir nicht erfolgreich. Schlussendlich stiegen 2 aus und suchten zu Fuß, was eindeutig erfolgreicher war. Wir parkten das Auto dann so nah wie möglich an unseren Zimmer und luden unser Gepäck aus. Wir hatten die 2 Zimmer,
Eingang zu unseren Zimmern
Eingang zu unseren Zimmern
Unser Zimmer
Unser Zimmer
die am nächsten am Wasserloch waren. Wir waren begeistert. Dort gingen wir dann auch gleich erst mal hin, nachdem wir unser Gepäck auf die 2 nebeneinander liegenden Zimmer verteilt haben. Wir hatten nämlich während des Ausladens Elefantengebrüll gehört. Aber am Wasserloch angekommen, sahen wir nur noch, wie die Elefantenherde abzog. Leider knapp verpasst. Schade. Aber zumindest hatten wir schon mal Elefanten aus der Ferne gesehen. Zurück in den Zimmern schnappten wir uns Brot, Käse und Getränke und gingen Richtung Pool. Hier ließen wir uns auf Liegen nieder, und machten erst mal ein Picknick. Wir wollten eine längere Pause machen und dann am Nachmittag, wenn die Hitze etwas nachgelassen hatte, eine keine Runde zu den ersten Wasserlöchern machen. Wir waren schon ganz gespannt, ob und wenn ja welche Tiere wir sehen würden. Gegen 16 Uhr fuhren wir dann los. Das erste Wasserloch auf unserer Liste war Tsumcor. Bei der Auswahl der Wasserlöcher, die wir ansteuern wollte, hat uns das Buch Der Expertenführer Etoscha: Den Tieren auf der Spur sehr geholfen. Darin sind für alle Wasserlöcher aufgelistet, welche Tiere da vorzugsweise hingehen und ob ein Besuch eher Morgens, Vormittags, Nachmittags oder Abends lohnenswert ist. Danach haben wir eine Liste mit Wasserlöchern für die
Cheetah Drive
Gnus
Senay
Giraffen
Mittagsschlaf im Schatten
Springbock
Aurora
Zebras
nächsten 4 Tage aufgestellt. Nun ging es also zum ersten Wasserloch. Wir verließen das Fort durch das Gate und bogen dann rechts ab. Die nächste Schotterstraße rechts, die King Nehale Gate Rd, führte zum nördlichen Ende der Etosha Pfanne. Nach etwa 12km auf dieser Straße ging rechts der Abbieger zum Wasserloch ab. Auf dem Weg dorthin sahen
1. Elefantenherde
1. Elefantenherde
Elenantilopen
Elenantilopen
durstige Elefanten
durstige Elefanten
Baden ist auch schön
Baden ist auch schön
wir rechts und links schon jede Menge Tiere: Eine Herde Gnus, einige Giraffen, die in der Ferne an uns vorbei gingen, Springböcke und auch Zebras. Beim Wasserloch war ein größerer Platz, auf dem ein anderes Auto stand. Und am Wasserloch stand eine große Herde
Herde von
Herde von
Elenantilopen
Elenantilopen
von Elefanten herum. Wir waren total begeistert. Hatten wir doch befürchtet, eventuell gar keine Elefanten von Nahem mehr zu sehen. Im Laufe der nächsten Tage stellte sich raus, dass wir uns darum überhaupt keine Sorgen hätten machen müssen. Soviel sei schon mal vorweg genommen. Wir stellten uns mit dem Auto also dazu und machten den Motor aus. Völlig fasziniert beobachteten wir die Elefanten, die sich kurze Zeit später aber schon aufmachten und das Wasserloch verließen. Aber die nächste Herde stand schon in den Startlöchern, das Wasserloch zu belegen. Im Schatten eines Baumes entdeckten wir dann eine Hyäne. Diese näherte sich dann langsam dem Wasserloch, nachdem die 2. Elefantenherde wieder weg war. Wir standen insgesamt etwa
Hyänen und Schakal
Hyänen und Schakal
Sie kam direkt auf uns zu
Sie kam direkt auf uns zu
90 Minuten
Elefantenbaby
Elefantenbaby
an diesem Wasserloch und konnten in dieser Zeit weitere Hyänen, Schakale, Elenantilopen und jede Menge Elefanten bewundern. Eine Elefantenherde lief sogar direkt über den Parkplatz zum Wasserloch, dass wir schon ein bisschen Angst hatten, ihnen im Weg zu stehen. Die Hyänen wurden irgendwann mit lautem Getöse von einigen Elefantenbullen verjagt, trauten sich aber immer wieder zurück ans Wasser. Irgendwann kamen sie dann auf unser Auto zu und wir fühlten
Giraffe am Straßenrand
Giraffe am Straßenrand
uns zu einem Zeitpunkt regelrecht umzingelt von den Hyänen. Das war ehrlich gesagt ziemlich gruselig. Dann sahen wir sogar noch einen Geier am Wasserloch landen und am Horizont erspähten wir einen Giraffenhals. Gegen 18 Uhr rissen wir uns dann los und brachen auf. Auf dem Rückweg wollten wir noch beim Wasserloch Klein Namutoni halten, das ganz in der Nähe des Forts lag. Doch kaum das wir wieder auf der King Nehale Gate Rd
Giraffe
Giraffe
ein Nashorn !
ein Nashorn !
waren, mussten wir schon wieder stoppen. Direkt am Straßenrand stand eine Giraffe - endlich eine aus der Nähe. Die musste natürlich bewundert und vor allem fotografiert werden. Als wir dann weiter fahren wollten, erwischten wir ein Nashorn beim Überqueren der Straße. Schnell fuhren wir näher ran und sahen es noch am rechten Straßenrand.Ich hätte nie gedacht, dass wir so viele verschiedene Tiere bereits am ersten Tag sehen würden, schon gar nicht ein Nashorn, welche ja leider sehr selten
Giraffe am Klein Namutoni
Giraffe am Klein Namutoni
geworden sind. Während der weiteren Fahrt zum Klein Namutoni sahen wir rechts und links jede Menge Springböcke, Gazellen und auch Zebras. Die Zufahrt zum Wasserloch führte ein wenig hoch, erst als wir oben am Parkplatz angekommen waren, sahen wir, dass 2 Giraffen am Wasserloch standen. Wir schauten ihnen beim Trinken zu, was ja immer sehr lustig war, da Giraffen ihre Vorderbeine weit auseinander stellen mussten, um mit ihren lange Hälsen das Wasser zu erreichen. Besonders die Art, wie sie dann wieder ihre Beine zusammen zogen, wenn sie sich wieder aufrichten wollten, war komisch anzuschauen. Da alle Besucher vor dem Sonnenuntergang wieder im Camp sein mussten, rissen wir uns um 18:30 Uhr los vom Wasserloch und fuhren den kurzen Weg ins Fort. Zurück auf unseren Zimmern zogen wir unsere mückenresistenten Klamotten an und gingen zum Campeigenen Wasserloch. Hier waren leider keine Tiere, statt dessen wurde uns aber ein schöner Sonnenuntergang geboten. Nachdem die Sonne weg war gingen wir rüber ins Restaurant zum Essen. Wir setzten uns an einen Tisch draußen auf der Terrasse und bestellten unser Essen. Zum ersten Mal hatten wir die Gelegenheit, einheimisches Fleisch zu essen. Ein Steak von der Elenantilope stand auf der Speisekarte. Obwohl das Restaurant den Charakter einer Groß-Kantine hatte, war das Essen sehr lecker. Während des Essens planten wir den nächsten Tag, wann wir morgens losfahren wollten, um weitere Wasserlöcher zu besuchen und den Etosha NP zu erkunden. Gegen 21 Uhr gingen wir dann zurück in unsere Zimmer und auch schnell schlafen. Wir wollten gleich nach Sonnenaufgang los, also mussten wir früh aufstehen.

5. Oktober – 141 km

Heute klingelte der Wecker bereits um 6 Uhr. Wir wollten direkt zum Sonnenaufgang das Camp verlassen, der frühst mögliche Termin. Löwen lassen sich in der Regel nur ganz früh morgens oder eben Abends, nach Sonnenuntergang an Wasserlöchern blicken. Und wir wollten unser Glück versuchen. Also fuhren wir um 6:30 Uhr zum Gate des Forts, das gerade aufgemacht wurde. Zuerst fuhren wir zum Wasserloch Klein Okevi. Doch hier war überhaupt nichts los. Wir warteten einige Minuten, ob sich irgend welche Tiere heran pirschten, aber leider kam da gar nichts. Also fuhren wir weiter
Blick auf die
Blick auf die
Etosha Pfanne
Etosha Pfanne
mit Herden in der Ferne
mit Herden in der Ferne
noch mal zum Tsumcor. Nachdem wir da gestern so viele Tiere gesehen hatten, die sich über Stunden abwechselten, hatten wir große Hoffnungen. Aber auch hier war nur wenig los, so dass wir nach kurzer Wartezeit zurück fuhren. Diesmal bogen wir aber dann rechts ab, um den Schlenker direkt entlang der Etosha Pfanne, der Pan Edge zu machen. Von hier aus hatte man einen tollen Blick über das gelbe Steppengras und die Salzpfanne in der Ferne. Wir sahen sogar einige
Wir gehen auch zum Chudob
Wir gehen auch zum Chudob
Hier kommen die Kudus
Hier kommen die Kudus
Kampf der Kudus
Kampf der Kudus
und ein Gnu...
und ein Gnu...
Strauße und Gnus in der Ferne und direkt neben uns 2 freche Honigdachse, die durch das Gras flitzten. Gegen 8:30 Uhr waren wir dann wieder am Camp, wo wir im Restaurant erst mal frühstückten. Wir suchten uns wieder einen Tisch auf der
Wir gehen auch zum Chudob
Buntes Treiben am
Hier kommen die Kudus
Wasserloch
Kampf der Kudus
Chudob
und ein Gnu...
Elefanten von rechts...
Terrasse und gingen dann ins Restaurant. Denn es gab ein Buffet, wo man sich frisch Eier zubereiten lassen konnte. Dazu gab es Bacon, Würstchen, Toast und Marmelade.
Elefantenbaby
Oryx - Namibias Wappentier
Elefantenbaby
Springbock
Nach dem Frühstück fuhren wir wieder los, zum nächsten Wasserloch. Diesmal fuhren wir vom Fort aus die C38 weiter nach Süden zum Wasserloch Chudob. Wir konnten wieder sehr nah an dem Wasserloch parken, das etwas tiefer lag. Und hier tobte das Leben. Wir blieben insgesamt 2.5 Stunden hier. Hier ließ sich alles blicken: Elenantilopen, Springböcke, Oryx, Kudus, Giraffen, Hyänen und Zebras. Auch Elefanten kamen vorbei, jagten erst mal alles weg, damit sie alleine trinken konnten. Alle Tiere tranken gemeinsam oder im Wechsel und es schien als ob es eine Art von Waffenstillstand am Wasserloch gab. Wir waren völlig fasziniert von dem Treiben und der Vielfalt und konnten uns nur schwer losreißen. Aber langsam wurde es zu warm im Auto, schließlich standen wir hier in der prallen Sonne und im Inneren des Autos hatte sich die Temperatur ziemlich aufgeheizt. So fuhren wir gegen 12 Uhr zurück zum Fort
Elefanten kommen
Elefanten kommen
und jagen alle weg
und jagen alle weg
Giraffen beim Trinken
Giraffen beim Trinken
Namutoni und verbrachten die Mittagshitze im Schatten am Pool. Um kurz vor Drei erfrischten wir uns mit einem Eis aus dem kleinen Shop im Camp, bevor wir uns dann auf die nächste Pirschfahrt begaben. Unser 1. Stopp war am Wasserloch Kalkheuwel. Der Weg von der C38 dorthin war sehr holperig. Aufgrund der viele Schlaglöcher mussten wir größten
Giraffen haben Vorgang
Giraffen haben Vorgang
Teils im Schritttempo fahren. Leider war dann am Wasserloch überhaupt nichts los. Wir sahen nur noch wie einige Elefanten gerade wieder verschwanden. Nach einer kurzen Wartezeit
Blick auf Steppengras
Blick auf Steppengras
und Riesentrappen
und Riesentrappen
hoppelten wir zurück zur C38 und dann wieder Richtung Fort Namutoni. Das nächste Wasserloch - Koinachas - lag westlich vom Fort. Auf dem Zubringer zum Wasserloch mussten wir kurz anhalten und einige Giraffen über die Straße lassen, die gerade das Wasserloch verließen. Als wir dann am
Elefantenbaby
Leopard
Wasserloch ankamen, standen dort auch keine Tiere herum. Sehr enttäuschend. Also fuhren wir rüber zum Dik Dik Drive. Dies war ein 5km langer Loop, wo man am ehesten noch die kleinste Antilopenart von Namibia, das Damara dik-dik zu sehen bekommen könnte. Bevor wir in den Dik Dik Drive einbogen wurden wir von einem entgegen kommenden Auto gestoppt. Der Fahrer erzählte uns, das etwa 3km weiter ein Leopard sein sollte. Den wollten wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen, schließlich hatten wir noch überhaupt keine Raubkatze zu sehen bekommen. Wir fuhren also schnell den Dik Dik Drive entlang und sahen dann schon 4 andere Autos auf der linken Straßenseite stehen. Wir fuhren langsam ran und stellten uns dazu. Und in der Tat, unter einem großen Baum lag ein Leopard im Schatten und ließ sich von den aufgeregten Touristen in keinster Weise stören. Leider war er in dem hohen Gras kaum zu sehen und noch schlechter zu fotografieren. Aber dann richtete er sich plötzlich auf und starrte kurz in unsere Richtung, stand ganz auf, ging ein paar Schritte und legte sich wieder hin. Natürlich nutzten wir diese tolle Gelegenheit für Fotos. Wir warteten noch eine ganze Weile gespannt ab, ob er noch mehr machen würde, aber leider passierte da gar nichts mehr. Wir fuhren dann gegen 18 Uhr noch einmal zum Klein Namutoni, um dort bis
Leopard im Schatten
Leopard im Schatten
kurz mal aufgeschaut
kurz mal aufgeschaut
und neu platziert
und neu platziert
kurz vor Sonnenuntergang zu stehen. Doch auch da war nicht viel los. Kurz bevor wir los mussten, um noch rechtzeitig ins Fort zu kommen, näherten sich von Osten 2 Giraffen und vom Westen ein Elefant. Wir fuhren dann zurück ins Fort und gingen wieder zu unserem eigenen Wasserloch, um erneut den Sonnenuntergang zu genießen. Nachdem die Sonne weg war, gingen wir wieder rüber zum Restaurant, um dort zu Abend zu essen. Wir setzten uns wieder raus auf die Terrasse und ließen dort beim Essen den aufregenden Tag im Etosha NP ausklingen. Anschießend gingen wir zu unseren Zimmern und auch zügig in die Betten.

6. Oktober – 205 km

Heute klingelte der Wecker erst um 6:30 Uhr. Da wir heute zum Okaukuejo Camp (Information) fahren wollten, wo wir für die nächsten 2 Nächte ein Zimmer gebucht hatten, wollten wir hier nicht mehr frühstücken. Wir hatten uns statt dessen gestern über ein Frühstück zum Mitnehmen informiert. Wir konnten uns Sandwiches zubereiten lassen, die sich dann mitnehmen
Wunderschöner Blick
Wunderschöner Blick
in Richtung Etosha Pfanne
in Richtung Etosha Pfanne
eine Kuhantilope
eine Kuhantilope
muss über die Straße
muss über die Straße
ließen. Ein Frühstückspack zum Mitnehmen boten sie leider nicht an. So gingen wir zum Restaurant nachdem wir unsere Sachen gepackt und im Auto verstaut hatten. Drinnen am Buffet konnten wir unsere Sandwichs zubereiten lassen.Während der Wartezeit setzten wir uns draußen hin und tranken etwas Kaffee. Schnell wurden uns
Gnus
Gnus
grasen im Steppengras
grasen im Steppengras
dann die Sandwiches gebracht, die wir in mitgebrachte Tüten und Dosen verpackten. Dann gingen wir zum Auto und fuhren zur Rezeption, um unsere Zimmerschlüssel abzugeben und die Kaution zu kassieren. Dann ging es los Richtung Süden. Während der Fahrt wollten wir natürlich einige Wasserlöcher anfahren und dort nach Tieren Ausschau halten. Das erste Wasserloch auf unser heutigen Liste war Okerfontein. Nach etwa 10km auf der C38 mussten wir schräg rechts abbiegen, da das Wasserloch wieder direkt am Pfannenrand lag. Wir fuhren dann wieder durch ein Gebiet mit gelben Steppengras. Und dort lief uns doch tatsächlich ein neues Tier über den Weg. Die Kuhantilope starrte uns von links an und ein Stückchen weiter ging dann eine Kuhantilope tatsächlich entspannt und ruhig direkt vor unserer Nase über die Straße. Auch andere Tiere liefen uns hier im gelben Steppengras vor die Linse. So graste zum Beispiel eine Herde Gnus gemütlich direkt neben der Straße. Am Wasserloch angekommen, sahen wir hier leider überhaupt keine Tiere. Nur die Hinterlassenschaften von Elefanten lagen hier herum . Wir
einsamer
einsamer
Elefantenbulle
Elefantenbulle
schlendert an
schlendert an
uns vorbei
uns vorbei
fuhren also weiter und nach knapp 15km auf der Schotterstraße, die direkt am Pfannenrand entlang führte, gelangten wir wieder auf die C38. Während wir diese Schotterstraße langsam entlang fuhren, sahen wir plötzlich rechts neben der Straße einen einsamen Elefantenbulle kommen. Er marschierte langsam an uns vorbei. Er war ziemlich nah an unserem Auto und ließ sich von uns, wir
Impalas
Impalas
hatten nämlich inzwischen angehalten um ihn in Ruhe zu genießen, überhaupt nicht stören. Bevor wir wieder die C38 erreichten, sahen wir noch jede Menge andere Tiere, vor allem Gnu-Herden und
2. Nashorn
2. Nashorn
diverse Kuhantilopen, die hier im Steppengras umhergingen und grasten. Das ganze wirkte unendlich friedlich. Zurück auf der C38 fuhren wir weiter nach Süden. Unser nächstes Ziel war die Springbokfontein. Das war kein typisches Wasserloch, sondern mehr eine große Ebene, die sich links und rechts der C38 ausstreckte. Doch auf dem Weg dorthin sahen wir zunächst wieder ein Nashorn in der Ferne links neben der Straße. Dafür dass die so selten sind, waren 2 entdeckte Nashörner schon eine reife Leistung. Und es sollte nicht unser letztes sein. Die C38 führte dann wieder an den Pfannenrand heran und auch hier sahen wir wieder diverses Steppenwild grasen. Als dann eine große Herde Zebras direkt am Straßenrand stand mit einigen
panisch laufen die Zebras
panisch laufen die Zebras
über die Straße und
über die Straße und
schauen sich wieder um
schauen sich wieder um
bevor sie weiter laufen
bevor sie weiter laufen
anderen Autos davor, hielten wir an. Wir wollten gerade Fotos machen von den Zebras, als diese anfingen auf die Straße zulaufen, anhielten, sich immer wieder umschauten und weiterliefen. Wir wunderten uns sehr über dieses Verhalten und
einsamer
und hier kommt
Elefantenbulle
der Grund für die 
schlendert an
Panik: Ein wunderschöner
uns vorbei
Leopard
waren etwas enttäuscht, dass wir sie gar nicht in Ruhe fotografieren konnten. Dann aber kam die Erklärung für ihr Verhalten:  Direkt neben unserem Auto kam ein Leopard langsam aus dem Steppengras raus, ging entlang unseres Autos
entlang der Straße
entlang der Straße
und ab in die Büsche
und ab in die Büsche
und dann vor uns über die Straße. Er war so nah, dass wir ihn aus einem offenen Fenster hätten anfassen können. Die Zebras waren natürlich inzwischen weggelaufen. Der Leopard ging langsam die Straße entlang, die Autos hinter uns fuhren los und hefteten sich an den Leopard und auch wir fuhren im Schritttempo hinter ihm her. Nach ein paar Metern verschwand er dann ganz ruhig und langsam links der Straße in den Büschen. Wow ! Was für ein Erlebnis. Das war also unser 2. Leopard am 2. Tag. Nicht schlecht. Wir fuhren dann weiter und kamen kurze Zeit später bei der Springbokfontein an. Wir blieben hier mitten auf der Straße stehen. Weil hier so wenig Autos waren, eigentlich gar keine, war das überhaupt kein Problem. Wir ließen die Kulisse
Gnus
Springbokfontein
grasen im Steppengras
Treffpunkt für Steppenwild
auf uns wirken. Links und rechts grasten riesige Herden von Zebras und Gnus. Und jede Menge Springböcke. Wir machten ausgiebig Fotos und genossen dieses friedliche Beisammensein der unterschiedlichen Tiere. Wir standen hier eine ganze Weile, bevor wir weiter fuhren. Vor unserer Mittagspause im Halali Camp wollten wir noch ein Wasserloch anfahren. Das Camp lag nicht direkt an der C38, so dass wir entsprechend den Hinweisschildern schon bald links abbiegen mussten. Von hier aus waren es noch 30km bis zum Halali Camp. Das Wasserloch Goas erreichten wir nach knapp 18km. Doch vorher wurden wir
Blick über Springbokfontein
Blick über Springbokfontein
wieder ausgebremst durch eine Tiersichtung: Wir erwischten 2 Nashörner in der Ferne, die miteinander kämpften. Aber auch nur, weil wir wieder andere Autos am Rand der Schotterstraße stehen sahen. Wir stellten uns daneben. In der Ferne sahen wir etwas, das aussah wie ein Nashorn. Erst nach einigem intensiven Hinschauen und Warten erkannten wir, dass es sich um 2 Nashörner handelte, die sie gegenüberstanden. Ab und an erkannten wir, dass sie miteinander
kämpfende Nashörner
kämpfende Nashörner
der Verlierer läuft weg
der Verlierer läuft weg
Zuschauer auf anderer Straßenseite
Zuschauer auf anderer Straßenseite
kämpften, da das hintere einen Schritt zurück ging und dann mit erneuter Kraft wieder mit seinem Kopf gegen den seines Gegners stieß. Ansonsten schienen sie sich nur minimal hin und her zuschieben und Geräusche waren überhaupt nicht zu vernehmen. Wir standen hier eine ganze Zeit und warteten gespannt, ob noch irgend was anderes passieren würde. Auf der anderen Straßenseite entdeckte ich dann einen weiteren Zuschauer, ein kleines Nagetier, welches aus seinem Bau heraus schaute. Nachdem wir schon fast aufgeben und weiterfahren wollten, schien das hintere Nashorn seinen Kampf
Wasserloch Goas
Wasserloch Goas
einsamer Baum
einsamer Baum
aufzugeben. Es zog sich ein paar Schritte zurück und ging, man konnten fast sagen, rannte dann weg, während das andere Nashorn, von dem wir die ganze Zeit nur das Hinterteil gesehen hatten, sich in die andere Richtung drehte und dorthin verschwand. Ein insgesamt recht ruhiger Kampf war das gewesen. Dann erreichten wir das Wasserloch Goas. Hier standen aber nur ein paar Impalas herum. Beim Wegfahren vom Wasserloch wunderten wir uns ein wenig, dass einige Autos abgewandt vom Wasserloch vor einem einsamen Baum standen und dort hin starrten. Mittlerweile hatten wir gelernt, wenn andere Auto irgend wo herumstanden, dann war meistens was zu sehen. Also drehten wir um und stellten uns daneben. Zuerst erblickte ich eine tote Antilope, die direkt
tote Antilope am Baum
tote Antilope am Baum
Leopardenkopf zum Erahnen
Leopardenkopf zum Erahnen
am Baumstamm lag. Da dachten wir, dass hätten die anderen entdeckt. Doch das konnte nicht sein. Dann sahen wir Blutspuren am Baumstamm und guckten hoch in die Baumkrone. Aber
Leopardenschwanz
Leopardenschwanz
dort war nichts zu erkennen. Durch mein Teleobjektiv entdeckte ich dann doch tatsächlich den Schwanz eines Leoparden, der zwischen den Ästen runter hing. Der Rest von der Raubkatze war aber so gut im Geäst versteckt, dass kaum was zu sehen war. Irgendwann schien der Leopard sich aber etwas zu bewegen und mit dem Teleobjektiv konnte ich dann den Kopf erahnen. Wir warteten hier eine Weile ab, ob sich der Leopard irgend wann vom Baum bemühen und sich an seine erlegte Mahlzeit machen würde. Die anderen Autos fuhren dann nach und nach weg, während sich kurze Zeit später ein Kleinbus mit einer geführten Gruppe näherte. Der Guide wollte eigentlich das Wasserloch dann gleich wieder verlassen, da dort keine Tiere zu sehen waren, sah uns
Halali Camp - Eingangstor
Halali Camp - Eingangstor
dann aber dort am Rand stehen. Er gesellte sich dazu und wir sahen, wie er versuchte zu erraten, warum wir wohl hier standen. Wir zeigten dann auf die Baumkrone und als er den herunter hängenden Schwanz erkannte, drehte er sich zu seinen Touristen im Bus um und zeigte ihnen, dass dort ein Leopard im Baum lag. Bei uns bedankte er sich für den Hinweis mit freundlichen Handzeichen durch die Scheibe. Als sich hier nichts mehr tat, entschlossen wir uns zum Halali Camp zu fahren. Es war mittlerweile auch Mittagszeit und wir wollten außerhalb des Autos Pause machen. Wir hatten eigentlich vorgehabt, schön am Pool des Camps zu sitzen und unser Proviant zu essen und uns auszuruhen. Aber kaum das wir im Camp waren, strömten uns Menschen entgegen und die Terrasse des Restaurants war wegen Überfüllung geschlossen. Hier war soviel Trubel, dass wir nach einem Besuch der Toilette uns entschlossen, nur noch schnell kalte Getränke im Laden zu kaufen und dann bloß weiterzufahren. Wir wollten hier schnell wieder weg zurück in die Ruhe. Und das taten wir dann auch. Unser erster Stopp nach dem Camp war dann das Wasserloch Rietfontein, welches sehr nah an der C38 lag. Und hier sahen wir auch schon unser
niemand lässt
niemand lässt
sich stören
sich stören
was mach ich jetzt ?
was mach ich jetzt ?
...schubbern an den Steinen
...schubbern an den Steinen
nächstes Nashorn. Ein Zebra schlenderte am Nashorn vorbei, das sich dann anschließend auf den Boden warf und an den Steinen schubberte. Nachdem wir eine Weile zugeschaut und uns mit dem Proviant gestärkt hatten, fuhren wir zurück zur C38 und weiter nach Süden. Als nächstes steuerten wir das Wasserloch Salvadora an. Um das Wasserloch
Achtung ! Giraffe will über die Straße
Achtung ! Giraffe will über die Straße
zu erreichen, mussten wir wieder die C38 verlassen und einen Schlenker direkt am Pfannenrand entlang machen. Das erste Wasserloch an diesem Schlenker war dann
Salvadora
Salvadora
jede Menge Zebras
jede Menge Zebras
Salvadora. Hier stand man ein wenig oberhalb des Wasserloches. Das Bild hier war geprägt durch das gelbgrüne Steppengras. Das Wasser sah grau und milchig aus, aber hier tobte absolut das Leben. Gefühlte hunderte Zebras und Springböcke tollten sich hier am Wasser. Und auch einige wenige Gnus waren zu entdecken. Wir beobachteten die Tiere und fotografierten wie wild. Besonders die Zebras konnten wir hier endlich mal in Ruhe aus nächster Nähe betrachten und wir entdeckten sogar einige Zebrababies. Direkt neben dem Parkplatz befand
Herum wälzende Zebras
Herum wälzende Zebras
sorgen für Unterhaltung
sorgen für Unterhaltung
neugieriges Zebra-Baby
neugieriges Zebra-Baby
sich eine größere Fläche Steppengras und auch hier standen einige Zebras und grasten. Besonders viel Spaß hatten wir dann, als diese anfingen sich im Gras zu wälzen. Nachdem wir ausgiebig zugeschaut hatten fuhren wir wieder los. Unser nächstes und letztes Ziel für heute war das Okaukuejo Camp. Hier wollten wir die nächsten 2 Nächte bleiben. Bis
Kudu am Straßenrand
Kudu am Straßenrand
dorthin waren es nur noch 44km, also das Ende der Tagestour war in Sicht. Wir hatten mittlerweile gesehen, dass das Reisebüro für uns hier das sogenannte Waterhole Chalet gebucht hatte.
Springböcke suchen Schatten
Springböcke suchen Schatten
Laut eines Reisenden in einem Namibia Forum handelte es sich hierbei um kleine Häuser, die einen direkten Blick auf das Camp eigene Wasserloch vom Balkon aus boten. Und davon sollte es nur wenige geben. Wir waren jetzt natürlich schwer gespannt, ob das so stimmte und wie der Blick so sein würde. Auf den letzten Kilometern fuhren wir noch an einem Kudu vorbei, der plötzlich direkt am Straßenrand stand. Den mussten wir natürlich noch bewundern und vor allem fotografieren. Und eine kleine Gruppe Springböcke, die sich im Schatten unter einem einsamen Baum versammelten, ließ uns auch noch mal kurz anhalten. Dann ging es aber zügig zum Okaukuejo Camp. Wir fuhren durch das Eingangstor und hielten dann gleich vor der Rezeption.
Eingangstor Okaukuejo Camp
Eingangstor Okaukuejo Camp
Zugang zu den Waterhole Chalets
Zugang zu den Waterhole Chalets
Dort checkten wir ein und fuhren dann mit dem Auto zu den ausgewiesenen Parkplätzen bei den Waterhole Chalets. Zum Ausladen des Autos durften wir bis zum direkten Zugang zu den Chalets fahren, mussten dann aber das Auto ein paar Meter entfernt parken. Wir gingen ins Chalet und waren total begeistert. Es war 2-stöckig, wobei unten
oberes Schlafzimmer
oberes Schlafzimmer
ein offener Raum mit Sofaecke und Küchenzeile war, anschließend nach hinten raus ein Schlafzimmer mit Bad. Gegenüber der Küchenzeile ging eine offene Treppe nach oben. Das gesamte obere Geschoss war ein Schlafzimmer, wobei das große Doppelbett
offene Dusche
offene Dusche
den Blick auf den Balkon und das Wasserloch bot und im hinteren Bereich, durch eine etwa 2 Meter hohe, aber nach oben dann offene Wand abgetrennt ein Bad mit Dusche und Toilette lag. Dies war jeweils zu den Seiten offen, so dass jeder, der die Treppe hoch kam, einen direkten Blick in die Dusche hatte. Architektonisch sicherlich modern und smart, aber Privatsphäre bot das eher nicht. Somit wurde im Folgenden die Dusche nur mit Ansage genutzt, bitte nicht hoch oder runter zu gehen, während die Dusche lief. Im Rücken der Dusche war dann die Kabine mit der Toilette, ebenfalls zur Seite offen, also auch hier galt es, den Toilettengang anzusagen, wenn man Privatsphäre haben wollte. Doch der Ausblick vom Bett und natürlich auch vom Balkon war einfach grandios. Wir schauten von hier aus direkt auf
Wasserloch im Camp
Wasserloch im Camp
durstige Giraffen
durstige Giraffen
das Wasserloch. Auf dem Balkon standen 2 Liegen und ein kleiner Tisch, aber leider war hier überhaupt kein Schatten, so dass man es hier in der knallenden Sonne kaum aushielt. Nachdem wir uns das Chalet in Ruhe angeschaut hatten, gingen wir natürlich sogleich zum Wasserloch. Es war großzügig eingezäunt und lag ein wenig tiefer. Rund herum waren Bänke aufgestellt, auf denen diverse Besucher saßen und den vielen Tieren, die sich am Wasserloch aufhielten, zuschauten. Wir suchten uns eine freie Bank und schauten uns erst mal in Ruhe um. Am Wasserloch waren gerade ein paar Elefanten und Giraffen. Wir hatten hier einen tollen Blick. Man konnte sehr weit in die Ferne schauen und somit schon früh sehen, dass sich Tiere von hinten, rechts oder links ans Wasserloch heran wagten. Neben uns schien sich eine kleinere Gruppe von deutschen Touristen zu versammeln. Sie unterhielten sich über Tiersichtungen des Tages und wir hörten mit einem Ohr zu. Als sie dann auf Löwen zu sprechen kamen, spitzen wir allerdings besonders die Ohren. Sie erzählten von 4 Löwen, die sie an einem Wasserloch gesehen haben. Sie gaben den anderen den Tipp, dort doch jetzt noch hinzufahren, die lagen da wohl nur herum und die Chancen standen gut, dass sie noch da sein würden. Das Wasserloch war nicht besonders weit weit vom Camp, so dass wir uns kurzerhand entschieden, dort noch mal hinzufahren. Löwen hatten wir schließlich noch gar nicht gesehen. Oskar wollte natürlich auf jeden Fall mit, nur Matthias wollte lieber im Camp bleiben und ein bisschen Urlaub machen. So schnappten wir drei uns unsere Kameras und die Autoschlüssel und fuhren los. Das Okodenka Wasserloch lag etwa 20km nördlich vom Camp. Wir fuhren auf der Schotterstraße so schnell wie nur irgend möglich, ohne das Auto oder uns zu gefährden. Löwen wollten wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen und wir hofften inständig, dass sie noch dort sein würden. Nach 25 Minuten kamen wir am
gehen wir mal rüber
gehen wir mal rüber
zu den Damen
zu den Damen
und legen uns dazu
und legen uns dazu
Wasserloch an. Links stand ein großer Baum und wir vermuteten, dass die Löwen hier liegen würden. Wir reckten unsere Hälse, konnten aber nichts entdecken. Etwas weiter vor uns stand am rechten Straßenrand ein Auto und so stellten wir uns einfach davor. Rechts hatte man eine Blick auf die Etosha-Pfanne mit dem grün-gelben Steppengras davor. Und tatsächlich erblickten wir vor diesem Steppengras insgesamt 4 Löwen, die faul in der
Ich muss auch mal aufstehen...
Ich muss auch mal aufstehen...
die Beine wollen nicht...
die Beine wollen nicht...
schnell wieder hinlegen....
schnell wieder hinlegen....
prallen Sonne lagen. Rechts 2 männliche und weiter links zwei weibliche Löwen. Völlig begeistert stellten wir den Motor aus, machten die Fenster runter und schauten. Und fotografierten. Doch die Löwen ließen sich in keiner Weise stören. Sie blieben einfach liegen. Doch plötzlich meinte der eine Löwe wohl, er müsste sich mal den Touristen präsentieren. Er stand gemächlich auf und wanderte dann im langsamen Schritttempo einmal parallel zu uns rüber zu seinen Damen. Völlig begeistert machten wir davon natürlich jede Menge Fotos. Das war die Gelegenheit. Bei seinen Löwinnen angekommen, legte er sich hin. Dann passierte erst mal nichts mehr. Wir hatten uns entschieden bis maximal 18:10 Uhr hier zubleiben. Dann mussten wir los um pünktlich
Giraffen im Sonnenuntergang
Giraffen im Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
am Wasserloch
am Wasserloch
zum Sonnenuntergang wieder im Camp zu sein. Wir hofften, dass die Löwen sich noch mal hoch bewegen würden. Und netterweise taten sie es dann auch noch mal. Der Löwe drehte und wälzte sich noch mal ein wenig auf dem Boden und die eine Löwin versuchte aufzustehen, ihre Beine schienen aber eingeschlafen zu sein, zumindest torkelte sie ein wenig umher und schmiss sich dann wieder auf den Boden. Dann war wieder Ruhe. Wir mussten dann dringend los, auch wenn es uns schwer fiel, uns von den Löwen loszureißen. Wir waren total begeistert, dass wir nun auch Löwen auf unsere Liste der gesichteten Tiere setzen und konnten und fuhren fröhlich zurück zum Camp. Auf dem Rückweg hatten wir dann noch die
Sonnenuntergang am Wasserloch vom Okaukuejo Camp
Sonnenuntergang am Wasserloch vom Okaukuejo Camp
Gelegenheit, eine kleinere Herde von Giraffen vor der untergehenden Sonne zu fotografieren, bevor wir wieder im Camp ankamen. Wir parkten unser Auto und gingen im Schnellschritt zum Wasserloch, um da den Sonnenuntergang zu genießen. Wir fanden noch eine freie Bank,
Giraffe bei Sonnenuntergang
Giraffe bei Sonnenuntergang
setzten uns und erzählten zum einen Matthias von unserer Begegnung mit den Löwen und schauten zum anderen gebannt der Sonne zu, wie sie langsam hinter dem Wasserloch verschwand. Nachdem die Sonne weg war, gingen wir rüber zum Restaurant zum Abendessen. Wir suchten uns einen Tisch draußen und bestellten dann unser Essen. Leider gab es nur sehr wenig Auswahl und als das Essen dann gebracht wurde waren wir etwas enttäuscht. Das wenige Gemüse, was überhaupt dabei war, war kalt und das
Elefant nachts am Wasserloch
Elefant nachts am Wasserloch
Fleisch war auch eher nur okay. Aber wir ließen uns die Laune nicht verderben. Der Tag war besonders durch den tollen Abschluss mit der Sichtung der Löwen grandios gewesen. Rike und ich setzten uns nach dem Essen noch eine ganze Weile mit Bier bzw, Cider an das Wasserloch und konnten noch beobachten, wie sich insgesamt 6 Nashörner nach und nach aus dem Dickicht ans Wasserloch wagten. Leider war es viel zu dunkel, um Fotos zu machen, die man auch herumzeigen kann, so genossen wir dieses Schauspiel umso intensiver mit den Augen. Gegen 21 Uhr gingen wir dann in unser Chalet und auch schon in die Betten. Nachts bin ich dann mehrfach aufgewacht und habe dann natürlich immer wieder einen Blick aus dem Bett direkt auf das Wasserloch geworfen. Einmal entdeckte ich dabei eine ganze Giraffenherde und gegen 1:30 Uhr beobachtete ich 2 große Elefanten, die ich dann vom Balkon aus auch versucht habe, mit dem iPhone zu fotografieren. Dafür ist das Foto gar nicht so schlecht geworden.

7. Oktober – 118 km

Heute standen wir wieder um 6 Uhr auf, da wir zum Sonnenaufgang das Camp verlassen und auf Pirschfahrt gehen wollten. Um 6:30 Uhr fuhren wir zum Tor, das pünktlich um 6:35 Uhr die Türen öffnete und die Schlange von Autos, die
Pirschfahrt bei Sonnenaufgang
Pirschfahrt bei Sonnenaufgang
schon vor uns stand fuhr los. Direkt vor dem Camp teilte sich die Straße in 3 verschiedene Richtungen und schnell waren die Autos eben auch in diese verschiedenen Richtungen verschwunden, so dass wir bald wieder komplett alleine waren. Alle hatten offensichtlich unterschiedliche Wasserlöcher als Ziel geplant. Wir hatten uns für das Wasserloch Gemsbokvlakte entschieden. Das lag nur gut 15km vom Camp entfernt und wir bildeten uns ein, so immer noch früh beim Sonnenaufgang da zu sein und eventuell eine Chance auf eine Raubkatze zu haben. Zumindest wenn es nach
Springböcke am
Springböcke am
Nebrownii Wasserloch
Nebrownii Wasserloch
dem Buch gehen sollte, ließen sich hier früh morgens kurz nach Sonnenaufgang Löwen und Geparden sehen. Doch leider war hier überhaupt nichts los. So fuhren wir schnell rüber zu unserer anderen Alternative für den frühen Morgen, das Wasserloch Nebrownii. Das war nur 10km entfernt und lag direkt an der C38 in Richtung Camp. Auch hier sollte man laut dem Buch gute Chancen für Löwen am frühen Morgen haben. Aber auch hier war fast nichts los. Nur ein paar wenige Springböcke hielten sich hier auf. So beschlossen wir wenigsten noch zum View Point Pan zu fahren, um einen schönen Blick über die Etosha Pfanne zu genießen. Von der C38 führt eine 5km lange Schotterstraße
gelbes Steppengras
gelbes Steppengras
Etosha-Pfanne
Etosha-Pfanne
direkt an den Pfannenrand heran. Die Straße führte erneut durch ein Meer von gelben Steppengras und endete schließlich am Rand der Pfanne. Sofort bekam man einen sehr guten Eindruck über die Beschaffenheit des Pfannenbodens. Alles wurde weiß, karg und hart. Wie ein großes Meer aus Salz. Der Blick in diese weiße Weite war einfach toll und beeindruckend. Wir drehten dann um und fuhren zurück ins
Unser Waterhole Chalet
Unser Waterhole Chalet
Camp. Nachdem wir das Auto geparkt hatten, gingen wir rüber ins Restaurant zum Frühstücken. Es gab ein Buffet, wo man sich wieder frisch Eier in jeglicher Form inklusive einem leckeren Omelette mit Zutaten zubereiten lassen konnte. Dazu gab es Bacon, Würstchen, Toast und Marmelade - und wie wir später feststellten, durfte sich jeder genau einmal bedienen. Bei Versuch, einen Nachschlag zu holen, wurden wir darauf hingewiesen, dass wir ja schon mal hier waren und der Nachschlag nicht zulässig sei. Ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber nun gut. Nach dem Frühstück beschlossen wir, den Tag bis zum frühen Nachmittag im Camp zu verbringen. Unser Durst nach Tiersichtungen war ein bisschen gestillt und das Wasserloch im Camp war einfach toll und bot jede Menge Tiere zum Beobachten. Somit schnappten wir uns eine Bank am Wasserloch, schoben sie ein wenig in den Schatten und machten es uns mit Kameras und Wasser bewaffnet gemütlich. Am Wasserloch gab es den ganzen Tag über ein reges Wechselspiel der unterschiedlichen Tiere. Selbstverständlich haben wir während des Tages hier wahnsinnig viele Fotos gemacht. Die alle hier zu zeigen, wäre einfach zu viel. Deshalb habe ich die schönsten Fotos auf einer separaten Seite zusammengestellt.
Dahin gelangt man über diesen Link: Okaukuejo: Wasserloch Impressionen.
Gegen 15 Uhr beschlossen wir dann noch einmal auf Pirschfahrt zu gehen. Oskar wollte nicht mit und blieb zurück im Camp, während wir anderen los fuhren. Unser erstes Ziel war das Olifantsbad. Vom Name her würden wir erwarten,
Buntes Treiben am Gemsbokvlakte
Buntes Treiben am Gemsbokvlakte
dass sich hier Elefanten herumtreiben. Aber vorher machten wir noch kurz Halt am Gemsbokvlakte, wo wir ja schon heute morgen nach Sonnenaufgang waren. Es lag einfach direkt auf dem Weg. Nach der gähnenden Leere am Morgen tobte hier jetzt das Leben. Direkt am
Giraffen, Springböcke & Zebras
Giraffen, Springböcke & Zebras
Springböcke
Springböcke
Oryxe
Oryxe
Zebra-Baby
Zebra-Baby
Wasserloch stand eine Giraffe, die über ein Meer von Springböcken und Zebras guckte. Wir blieben hier eine Weile stehen und schauten diesem bunten Treiben zu und machten natürlich wieder viele Fotos. Diese friedliche Stimmung, obwohl so viele unterschiedliche Tiere hier aufeinander trafen, war einfach unbeschreiblich schön. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen. Nach einer
Hier gehts zum Olifantsbad
Hier gehts zum Olifantsbad
ganzen Weile rissen wir uns wieder los. Das Olifantsbad wartete auf uns mit hoffentlich vielen Elefanten. Wir fuhren also die kurze
gähnende Leere am Olifantsbad
gähnende Leere am Olifantsbad
Strecke rüber. Dort angekommen erblicken wir gar nichts. Am relativ großen Wasserloch stand überhaupt kein Elefant und sonst auch kein Tier. Es war total leer hier. Wir stellten uns trotzdem einen Moment hin, vielleicht würde ja gleich ein Tier kommen, wer weiß das schon. Schließlich heißt es überall, bei Pirschfahrten muss man Geduld haben. Bis jetzt hatten wir ja immer großes Glück gehabt. Also würden wir mal ein bisschen warten. Aber nichts geschah, gar nichts. Wir berieten uns was zu tun sei. Wir entschlossen uns, zurückzufahren und da wir auf dem Rückweg wieder am Gemsbokvlakte  vorbei kamen, wollten wir da doch noch mal wieder anhalten. Wir fuhren also den Zugangsweg zum Wasserloch und wunderten uns sehr, das alle Tiere, die wir eben noch vor wenigen Minuten hier alle friedlich versammelt gesehen hatten, inzwischen weit weg vom Wasserloch standen, alle mehr oder weniger in alle Richtungen verteilt. Sehr merkwürdig. Während wir uns also noch wunderten und im Schritttempo auf das Wasserloch zu fuhren, entdeckte ich den Grund. Direkt vor uns auf der Straße ging eine Löwin ganz gemächlich auf das Wasserloch zu. Wir waren total aufgeregt und fuhren ihr langsam hinterher. Sie ließ sich überhaupt
Giraffen im Sonnenuntergang
Annäherung an das 
Sonnenuntergang
Wasserloch um den
am Wasserloch
Durst zu stillen
nicht stören und ging direkt auf das Wasserloch zu, während wir unser Auto anhielten und den Motor ausmachten. Natürlich standen hier noch einige andere Autos, deren Insassen ebenfalls total gebannt zuschauten. Die Löwin ging um das Wasserloch herum und legte sich dann hinter einen großen Steinblock. Sie war jetzt überhaupt nicht mehr vom Parkplatz aus zu sehen. Ein bisschen enttäuscht waren wir nun schon, aber dieser Auftritt der Löwin und vor allem das Verhalten aller anderen Tiere war
Giraffen im Sonnenuntergang
Ich gehe jetzt
Sonnenuntergang
wieder weg, geht mir
am Wasserloch
lieber aus dem Weg
schon faszinierend gewesen. Doch plötzlich stand die Löwin wieder auf und ging zum Wasserloch. Hier im engeren Umkreis vom Wasser war natürlich überhaupt kein anderes Tier mehr außer ein paar Vögeln. So konnte die Löwin ganz in Ruhe trinken, was sie dann auch ausgiebig tat. Direkt vor uns mit Blick in unsere Richtung, wir waren völlig begeistert. Sie nahm sich alle Zeit der Welt, schaute ein paar Mal auf, trank dann aber weiter und als sie dann fertig
Sonnenuntergang am Wasserloch
Sonnenuntergang am Wasserloch
große Giraffen-Herde
große Giraffen-Herde
war, drehte sie sich langsam weg von uns und verschwand dann nach links. Sie ging ganz langsam immer weiter und wir sahen, wie alle anderen Tiere, die dort in der sicheren Entfernung warteten, ihr respektvoll einen Korridor frei machten, durch den sie ging. Als sie dann im Gebüsch verschwunden war, trauten sich die anderen Tiere wieder zurück an das Wasserloch. Es schien so, als ob sie gespürt hätten, dass die Löwin nicht jagen, sondern nur trinken wollte. Trotzdem hatten sie sich vorsichtshalber zurückgezogen. Das ganze Schauspiel war schon sehr beeindruckend gewesen. So ein Glück, dass wir hier noch mal
Nashorn im Schutz der
Nashorn im Schutz der
Dunkelheit am Wasserloch
Dunkelheit am Wasserloch
zurückgekommen waren. Wir fuhren dann zurück zum Camp und schauten dort bei unserem Wasserloch vorbei. Doch kaum ein Tier stand hier herum. Wir setzten uns trotzdem auf eine freie Bank, um den Sonnenuntergang abzuwarten. Der war an sich schon das Warten wert. Während wir warteten kamen dann doch noch Giraffen vorbei. Eine nach der anderen tauchte am Horizont auf und mit ihren langen Hälsen waren sie schon von weitem gut zu erkennen. Insgesamt zählten wir dann 16 Giraffen, die sich schließlich am Wasserloch tummelten. So viele Giraffen auf einem Haufen hatten wir noch nicht erlebt. Nachdem die Sonne verschwunden war, gingen wir zum Abendessen ins Restaurant. Wir schnappten uns wieder einen Tisch auf der Terrasse und stellten fest, dass das Essen heute deutlich besser als am Vortag war. Nach dem Essen setzten wir uns wieder an das Wasserloch. Es war mittlerweile dunkel und so genossen wir das Schauspiel erneut nur mit dem Augen. Es kamen im Laufe des Abends immer wieder Nashörner vorbei, am Ende hatten wir 6 gezählt. Zuerst hörte man nur, dass sich etwas dem Wasserloch näherte. Der Boden um das Wasserloch herum war mit kleinen Steinen übersät, so dass die Nashornhufen beim Gehen Geräusche machten, die in der Stille des Abends schon von Weitem zu hören waren. Irgendwann erreichten sie
Elefantenherde am Wasserloch
Elefantenherde am Wasserloch
mitten in der Nacht
mitten in der Nacht
dann den Lichtschein der nächtlichen Beleuchtung und man erkannte das Nashorn. Ich habe versucht sie zu fotografieren, wieder mit dem iPhone. Dafür sind sie recht gut geworden, man bekommt zumindest einen Eindruck. Und sogar einen Löwen konnten wir im Dunkeln erahnen, der auf der anderen Seite des Wasserlochs trank. Es hatte sich still und heimlich von Links angeschlichen. Gegen 22 Uhr verschwanden wir dann in unserem Chalet und gingen schlafen. Ich wachte erneut gegen 1:30 Uhr auf und musste mich natürlich wieder aufsetzen und zum Wasserloch gucken. Zum Glück habe ich das gemacht, denn hier stand gerade um das Wasserloch herum eine große Elefantenherde, sogar mit einigen Jungtieren. So viele hatten wir hier noch nicht gesehen. Tagsüber waren immer nur einzelne Bullen vorbeigekommen. Schnell schnappte ich mir mein iPhone und ging auf den Balkon Von dort aus habe ich dann versucht, die Elefantenherde zu fotografieren. Klappte relativ gut für diese Lichtvierverhältnisse und Entfernung. Nachdem die Herde dann weiter gezogen war, ging ich zurück ins Bett.

8. Oktober – 265 km

Heute würden wir den Etosha Nationalpark verlassen. So wollten wir noch ein wenig unser Wasserloch genießen und standen extra früh auf. Wir wollten den Sonnenaufgang beobachten, in der Hoffnung, dass sich vielleicht einige Raubkatzen blicken lassen würden. Ich stand also um 5:45 Uhr auf, zog mich an, machte mir einen Kaffee und ging zum
2 Löwinnen beim Trinken
2 Löwinnen beim Trinken
Wasserloch, wo nur ein anderer Besucher war. Kaum hatte ich mich auch eine Bank gesetzt, kamen von Links doch tatsächlich 4 Löwinnen an. Sie schlichen sich in der Morgendämmerung eine nach der anderen an das Wasser heran und tranken. Ich rannte wie von der Tarantel gestochen zu unserem Chalet, um den anderen Bescheid zu geben und vor allem um meine Brille, Fernglas und Kamera zu holen. Rike sprang in Windeseile aus der Dusche und nachdem sie sich angezogen hatte, kam sie zusammen mit Matthias raus zu mir. Gespannt beobachteten wir das Schauspiel. Leider war es noch zu dämmerig als das die Fotos richtig gut geworden sind, ich habe trotzdem mal eins hier eingefügt, um einen Eindruck zu vermitteln. Man kann 2 Löwinnen in der Mitte des Bildes direkt am Wasser eher erahnen, als sie wirklich zu sehen. Aber spannend war es vor Ort allemal. Somit kamen Rike und ich während unserer Namibiareise auf insgesamt 10 Löwen und Löwinnen, die wir gesehen haben. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Nachdem die Löwinnen dann wieder verschwunden waren, kamen 2 große Elefantenbullen ans Wasserloch.
zwei Elefantenbullen
zwei Elefantenbullen
früh am Morgen
früh am Morgen
Zebras und Oryxe
Zebras und Oryxe
gesellen sich dazu
gesellen sich dazu
Danach passierte aber erst mal nichts mehr, so dass wir zum Frühstück ins Restaurant gingen. Wieder setzten wir uns an einen Tisch draußen auf der Terrasse und da es noch recht früh und die Temperaturen noch angenehm
Ombika Wasserloch
Ombika Wasserloch
Oryxe am letzten
Oryxe am letzten
Wasserloch
Wasserloch
waren, sogar an einen Tisch in der Sonne. Nach und nach gingen wir rein, um uns was zu Essen zu holen. Zurück im Chalet packten wir unsere Koffer bzw. Taschen und brachten alles ins Auto. Danach setzten wir uns noch einen Augenblick an das Wasserloch und nahmen Abschied von den Tieren. Gerade waren wieder Zebras und auch Oryxe hier.  Nachdem wir dann an der Rezeption ausgecheckt hatten, fuhren wir auf der C38 Richtung Süden zum Ausgang des Nationalparks.
Kudu und
Kudu und
Strauß am
Strauß am
Ombika
Ombika
Ein letztes Wasserloch stand noch auf unserer Liste, das Ombika, das nicht weit von der C38 entfernt lag, aber schon außerhalb des Nationalparks. Hier standen ein paar Kudus herum und es kamen 2 Sträuße angelaufen und auch einige Oryxe trauten sich noch an das Wasserloch. Und natürlich waren hier auch Springböcke und einen Schakal sahen wir auch noch mal. Wir blieben hier einen Augenblick stehen und schauten den Tieren zu. Für den Rest der Reise würden wir wohl nicht mehr so eine Dichte von verschiedenen Tieren haben und so genossen wir die letzten Blicke auf dieses bunte Treiben. Schließlich rissen wir uns los und fuhren zurück auf die C38 und dann weiter nach Süden. In Outjo hielten wir an einer Tankstelle um zu tanken und steuerten dann noch einen Spar Markt an, um unsere Getränke-Vorräte aufzufüllen. Wir fuhren dann auf der C39 weiter Richtung Westen. Nach etwa 80km auf der C39 bogen wir links auf die D2743 Richtung Vingerklip (Information). Hier wollten wir uns diesen Felsenfinger mal von der Nähe aus anschauen und auch einen Blick auf die Plateau-Berge im Ugab-Tal werfen. Die D2743 führte direkt rein in das Ugab-Tal. Der Ugab war früher einmal ein 450km langer Fluss. Doch heute führt er nur noch zeitweise Wasser. Vor vielen Millionen Jahr schuf dieser Fluss das 80km lange Ugab-Tal, welches heute Links und Rechts von Plateau-Bergen, auch Ugab-Terrassen gesäumt wird. Die höchsten Plateau-Berge ragen 160 Meter hoch in den Himmel. Direkt rechts neben der Straße ragte bald ein Plateau-Berg auf, an dessen Kante ganz oben eine Lodge, die Ugab Terrace Lodge gebaut war. Sie bestand aus lauter kleinen Hütten, die wie Perlen an einer Schnur direkt an der Kante des Plateaus nebeneinander aufgereiht waren. Der Blick von da oben musste toll sein. Wir fuhren noch ein Stück weiter und sahen dann auf der rechten Seite schon die Fingerklippe. Dort wollten wir als erstes hin. Auch die Fingerklippe war mal ein Plateau-Berg gewesen, von dem jetzt aber nur noch ein kleiner Rest übrig war. Der Zugang erfolgte über das Gelände der Vingerklip Lodge. Wir hielten vor einem Tor, an dem ein Schild mit Anweisungen für Besucher hing. Man sollte das Tor hinter sich wieder verschließen und dann hoch zu Lodge kommen. Dort musste man den Eintritt von 65 NAD bezahlen, bevor man dann zur Fingerklippe gehen oder fahren durfte. Wir öffneten also das Tor und fuhren durch. Dann schlossen wir das Tor wieder und fuhren langsam den Weg hoch zur Lodge. Der Weg war relativ steil und
Aufstieg zur
Aufstieg zur
Fingerklippe und
Fingerklippe und
einmal rundherum
einmal rundherum
wurde zum Ende hin immer enger. Oben an der Lodge angekommen gingen wir rein und erkundigten uns, wo wir bezahlen und wie wir dann zur Fingerklippe kommen würden. Bezahlen konnten wir gleich an der Rezeption und dann hatten wir die Wahl, entweder von hier aus hinzuwandern, das würde insgesamt etwa 1 Stunden dauern. Oder wir könnten mit dem Auto zum Fuß der Fingerklippe fahren und von dort aufsteigen, was nur wenige Minuten dauern würde. Da entschieden wir uns doch für die zweite Option. Wir wendeten unser Auto auf diesem winzigen Parkplatz und fuhren den steilen Weg wieder langsam runter. Kurz vor dem Tor ging es dann links weiter. Wir folgten der Schotterstraße, die dann am Fuß der Fingerklippe endete. Wir parkten hier, schnappten uns Wasserflaschen und Kameras und gingen los. Wir waren natürlich schlauerweise genau in der Mittagshitze hier unterwegs und nirgendwo gab es auch nur ein bisschen Schatten. Der kleine Trampelpfad führte zunächst relativ leicht, dann schon etwas steiler bergan, bevor er an einer Treppe endete. Die letzten Meter zum Fuß der Klippe führten dann über diese Treppe, an die sich dann doch noch ein
Blick von der Fingerklippe aus auf das Ugab Tal und die Plateau-Berge
Blick von der Fingerklippe aus auf das Ugab Tal und die Plateau-Berge
kleines Stück steiler Weg anschloss. Oben angekommen hatten wir einen grandiosen Blick über das Ugab-Tal und die umliegenden Plateau-Berge. Man konnte hier einmal um die Fingerklippe herum gehen und den Blick in alle 4 Himmelrichtungen genießen. Die Fingerklippe ist selber etwa 35 Meter hoch und hat an seiner Basis einen Umfang von 44 Metern. Nachdem wir uns hier umgeschaut und genug Fotos gemacht hatten, wanderten wir wieder runter. Es war doch ziemlich heiß, so dass wir, obwohl der Weg nun wirklich nicht weit oder besonders anstrengend gewesen war, ziemlich fertig am Auto wieder ankamen. Das hatte sich mittlerweile in der prallen Sonne so aufgeheizt, dass man im Inneren kaum etwas anfassen konnte, geschweige denn, es in der heißen Luft aushielt. Wir stellten die Klimaanlage erst mal auf höchste Stufe und fuhren los. Nachdem wir wieder durch das Tor durchgefahren und es wieder hinter uns geschlossen hatten, fuhren wir auf der D2743 zurück zur C39. Dieser folgten wir dann weiter nach Westen und erreichten nach nur 30km unser heutiges Ziel, die Damara Mopane Lodge (Homepage). Hier hatten wir für heute Nacht 2 Zimmer gebucht. Am Tor mussten wir anhalten. Der Torwächter suchte uns vergeblich auf seiner Liste von Gästen, die er heute erwartete und nachdem wir ihm dann unseren Voucher gezeigt hatten, ließ er uns auch durch. Wir fuhren dann die lange Auffahrt zur Lodge und parkten unser Auto. Alle Plätze auf dem Parkplatz lagen im Schatten, so dass sich unser Auto wohl erst mal nicht mehr aufheizen würde. Wir gingen dann Richtung Eingang und wurden sofort vom Empfangschef mit einem kühlen Getränk begrüßt.
Zufahrt zur Damara Mopane Lodge
Zufahrt zur Damara Mopane Lodge
Unser Bungalow
Unser Bungalow
Unser Badezimmer
Unser Badezimmer
Auch hier fand man uns nicht bei den Reservierungen und so folgten wir dem Mitarbeiter in die Lodge zur Rezeption. Er schaute im Computer und fand uns immer noch nicht. Aber er beruhigte uns, indem er uns sagte, sie hätten ausreichend freie Zimmer, wir würden auf jeden Fall untergebracht werden. Wir machten uns aber Sorgen, ob sie auch unsere Vorauszahlung, die durch den Voucher ja bewiesen wurde, akzeptierten. Wie sich später raus stellte, klappte das alles wunderbar. Ein Gepäckträger folgte uns dann zu unserem Auto und lud unser Gepäck auf einen Karren. Wir folgten ihm dann zu unseren Zimmern. Die Gästezimmer der Damara Mopane Lodge waren in Zweier-Bungalow aufgeteilt, die wie ein kleines
Unser Schlafzimmer
Unser Schlafzimmer
Dorf in Reihen, jeweils umrandet mit einer kleinen Mauer und einem kleinen Garten auf dem Gelände verteilt waren. In jedem Garten wurde Obst und Gemüse angebaut, dass den Gästen dann zu den Mahlzeiten serviert wurde. Ziemlich cool. Wir wurden zu einem Zweier-Bungalow im hinteren Bereich geführt. Die beiden Zimmer waren drinnen mit einer Tür verbunden. Jedes Zimmer hatte außerdem eine kleine Veranda mit Sitzgelegenheiten. Und jeder Bungalow war in einer anderen leuchtenden bunten Farbe angestrichen. Alles sah sehr neu und frisch aus. Wir waren sehr angetan. Auch die Anlage selber war sehr schön. Im Zentrum
Damaraland
Damaraland
lag ein großer Pool mit viele Liegen und Schattenplätzen drumherum und im Hauptgebäude der Lodge, wo auch die Rezeption war, gab es einen kleinen Souvenirladen und eine Bar. Vor dem Hauptgebäude gab es mehrere Lounge-Ecken, in denen man es sich gemütlich machen konnte. Auf unserer kleinen Veranda haben wir dann erst mal zu Mittag gegessen und anschließend sind Rike und ich in den Souvenir-Laden gegangen, um mal zu schauen, ob es da schöne Namibia-T-Shirts oder anderen nette Erinnerungsstücke gab. Wir fragten dann gleich auch bei der Rezeption nach Eiswürfeln, um unsere Getränke zu kühlen, denn leider gab es keine Kühlschränke in den Zimmern. Und nach Wanderwegen auf dem Gelände, die es laut Internetbeschreibung geben sollte, fragten wir auch. Die Eiswürfel wurden uns kurze Zeit später zu unserem Zimmer gebracht und zwar so viele, dass wir sie gar nicht alle in der Kühltasche unterbringen konnten. Rike und Matthias zogen dann los. Sie wollten noch ein wenig wandern, während Oskar und ich es uns vorne in einer der Lounge-Ecken bequem machten und uns ein wenig ausruhten. Die Lodge hat am Hang ihres Hausberges eine Terrasse gebaut und bot dort jeden Abend einen Sundowner an. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Als
Sundowner Terrasse am Hausberg
Sundowner Terrasse am Hausberg
Sundowner Terrasse
Sundowner Terrasse
Toller Blick bei Sonnenuntergang
Toller Blick bei Sonnenuntergang
Sonnenuntergang über Damaraland
Sonnenuntergang über Damaraland
alle wieder da waren, machten wir uns fertig und wagten uns an den Aufstieg zur Terrasse. Und folgte eine größere Gruppe von Gästen. Der Weg ging stetig bergauf bis zur Terrasse. Dort wurden wir von einem netten Mitarbeiter der Lodge begrüßt, der uns Getränke und Knabberkram anbot. Wir suchten uns einige Barhocker direkt an der Brüstung, von wo aus wir einen ungestörten Blick auf die Weite des Damaralandes hatten. Hier warteten wir nun bei kühlen Getränke auf den Sonnenuntergang. Es war einfach herrlich hier oben. Wir unterhielten uns auch ein wenig mit dem Mitarbeiter, der hier oben Getränke und Snacks servierte. Die Mitarbeiter wohnen immer einige Wochen am Stück in der Lodge, und reisten dann für eine Woche nach Hause zu ihrer Familie, bevor sie für weitere Wochen zurück zur Lodge
Innenhof der Lodge
Innenhof der Lodge
und ihrer Arbeit kamen. Waren sie hier und arbeiteten, taten sie dies im Prinzip fast durchgehend ohne freie Tage zwischendurch. Nachdem die Sonne untergegangen war, gingen wir alle nach und nach runter zurück zur Lodge. Im Innenhof waren inzwischen alle Tische eingedeckt und am Rand ein üppiges Buffet aufgebaut. Der gesamte Innenhof war durch Laternen beleuchtet und alles sah sehr schön aus. Es gab nur einen 4er-Tisch, das war dann wohl unser. Kaum das wir saßen, wurde uns das Buffet erklärt und unsere Getränkebestellung aufgenommen. Neugierig gingen wir dann zum Buffet. Hier gab es zum ersten Mal auf unser Reise eine wirklich reichhaltige Salatbar. Wir waren total begeistert und packten uns von fast allem etwas auf die Teller. Aber auch die
Salatbar
Salatbar
Hautgänge konnten sich sehen lassen Es gab mehrere Fleischsorten, Schwein und Springbock, Fisch und leckere Beilagen. Und auch das Dessertangebot war verführerisch. Wir ließen es uns richtig gut gehen. An einem Nachbartisch, an dem eine größere Gruppe saß, schien jemand Geburtstag zu haben. Zumindest schlossen wir das daraus, das plötzlich eine Reihe von Mitarbeitern inklusive einiger Köche hintereinander weg tanzend und singend raus kamen und sich langsam zu dem Tisch bewegten. Die erste in der Reihe trug eine Geburtstagstorte mit brennenden Kerzen drauf. Sie sangen Happy Birthday auf eine afrikanische Weise und hatten damit die Aufmerksamkeit wirklich aller Gäste. Wir schauten gebannt dem Spektakel zu. Rike und ich beschlossen, dass wir das auch für morgen Früh zum Frühstück organisieren mussten, denn schließlich hatte Oskar am nächsten Tag Geburtstag. Nachdem wir mit dem Abendessen fertig waren, ließen Rike und ich die anderen vorgehen, zurück zu unseren Zimmern, während wir, ohne das Oskar das mitbekam, versuchten mit dem Empfangschef das Geburtstagsständchen für den nächsten Morgen zu organisieren. Sie guckten uns etwas verwirrt an, als ob sie uns nicht richtig verstanden und so waren wir gespannt, ob das dann auch so klappen würde. Wir gingen dann auch zurück in unsere Zimmer und alsbald auch in die Betten.

9. Oktober – 466 km

Heute hatte Oskar Geburtstag. Da wir uns ein Zimmer teilten, hatte ich als Erste die Gelegenheit, ihm zu gratulieren. Draußen auf der Veranda hatte Rike schon ein Happy Birthday aufgehangen und wartete, auch gratulieren zu dürfen. Da wir den Frühstückstisch noch ein wenig dekorieren wollten, gingen Rike und ich dann vor, in der Hoffnung, dass Matthias uns ein wenig Zeit verschaffen würde, indem er Oskar etwas aufhält. Aber kaum das wir an unserem Tisch im Innenhof der Lodge waren, kamen die beiden schon an. Nun schmückten wir also den Platz des Geburtstagskindes in seinem Beisein. Nachdem er seine Geschenke ausgepackt hatten, frühstückten wir in aller Gemütlichkeit, Kurz bevor wir fertig waren, kamen dann tatsächlich wieder alle Kellner und Köche tanzend und singend raus und direkt auf Oskar zu. Der wollte am liebsten im Erdboden versinken und guckte uns böse an, wie wir nur das hätten organisieren können. Aber alles in allem hat er es wohl genossen, auf Afrikanische Art ein Geburtstagsständchen zu bekommen. Er bekam natürlich auch eine kleine Geburtstagstorte, die dann zusammen mit 4 Tellern und Gabeln auf unseren Tisch gestellt wurde. Nachdem die Mitarbeiter mit dem Lied fertig waren, zogen sie wieder ab und wir machten uns über die Torte her. Nach dem Frühstück gingen wir dann zurück in unsere Zimmer, um unsere Taschen zu packen. Wir checkten aus und luden alles in unser Auto. Gegen 9:40 Uhr fuhren wir los. Auf der C39 ging es weiter Richtung Westen. Wir würden heute bis an die Küste fahren. Doch unser erster Stopp sollten am Twyfelfontain (Information) sein. Übersetzt heißt das Zweifelhafte Quelle. Sie wurde von deutschen Farmern so genannt, die 1947 dort siedelten und die Quelle als nicht immer sprudelnd kennenlernten. 1964 wurden die Farmen wieder aufgegeben und heute wird der Name Twyfelfontein für das
schattiger Parkplatz
schattiger Parkplatz
gesamte Tal verwendet. In dieser Gegend sind auf engem Raum tausende Felsbilder versammelt – sowohl als Felsmalereien wie insbesondere auch als Felsritzungen – die von Kulturen der Mittelsteinzeit und der Jungsteinzeit stammen. Und diese wollten wir uns anschauen. Dafür mussten wir zwar einen Umweg fahren, aber etwas Kultur wollten wir auch auf der Reise haben. Wir fuhren also auf der C39, die ab Khorixas zur Schotterstraße wurde und bogen dann nach etwa 95km links auf die D2612. Von der bogen wir dann nach knapp 15km rechts auf die D3254 und nach weiteren 6km auf die D3214. Den Weg zu finden war nicht schwer, Twyfelfontain war gut ausgeschildert. Der Weg endete dann an einem Platz, auf dem mehrere Stellplätze unter Wellblechdächern waren. Hier parkten wir unser Auto schön im Schatten und schon kam ein Mitarbeiter, der unser Auto
Felsformation
Felsformation
und die Anzahl der Insassen registrieren wollte. Ich trug uns in seine Liste ein und dann zogen wir uns alle unsere Wanderstiefel an, schnappten unsere Kopfbedeckungen, Wasserflaschen und Kameras und gingen den Weg entlang, den uns der Mitarbeiter gezeigt hatte. Dieser führte dann zum Eingangsgebäude, wo wir auch den Eintritt zahlen mussten. Es war mittlerweile
auf dem Weg vom Parkplatz
auf dem Weg vom Parkplatz
zum Eingangsgebäude
zum Eingangsgebäude
Mittag und somit waren wir hier schlauerweise wieder in der absoluten Mittagshitze unterwegs und nirgendwo war auch nur ein Fitzelchen Schatten. Das haben wir wieder gut hin bekommen. An dem Empfang bezahlten wir dann den Eintritt, 100 NAD für uns Erwachsenen und 80 NAD für Oskar. Dann wurde uns ein Guide zugeteilt. Eine junge Frau in Shorts und Polohemd, mit Safarihut und Wanderstock begrüßte uns und führte uns dann aus der Tür raus ins Gelände. Sie erzählte uns, dass sie nun einen Rundgang mit uns machen würde, der etwa 45 Minuten dauert und vorbei an einigen Felszeichnungen und Gravuren führen würde. Zunächst gingen wir auf einer staubigen Straße entlang in der prallen Sonnen. Dann ging es ein wenig nach Links und wir
Felsmalereien
Felsmalereien
und Gravuren
und Gravuren
auf wild herumliegenden
auf wild herumliegenden
Felsenbrocken
Felsenbrocken
herabgestürzte Felsen
herabgestürzte Felsen
fingen an, über Stock und Stein zu klettern. Im weiteren Verlauf führte der Weg, wenn man ihn denn so nennen möchte, über Felsbrocken, in Felsen gehauenen Stufen und aufgestellt Metalltreppen an die Felswände heran, an denen die Malereien und Gravuren gefunden wurden. Auch an der
unser Guide
unser Guide
Toiletten-Beschriftung
Toiletten-Beschriftung
Eingangsgebäude
Eingangsgebäude
Zweifelhaften Quelle kamen wir vorbei. Da vor uns eine größere Gruppe ging, mussten wir immer mal wieder warten, damit wir ihnen nicht zu nah kamen. Unser Guide erzählte uns während der Wanderung alles Wissenswerte über die Malereien und Gravuren und die Gegend hier allgemein. Wir hörten interessiert zu. Als dann aber meine Wanderschuhe sich in der Hitze auflösten und die Sohlen einfach abfielen, konzentrierte ich mich eher auf das Klettern und Gehen unter jetzt doch sehr erschwerten Bedingungen. Auch machte mir die Hitze zunehmend zu schaffen. Ich war dann sehr froh, als wir nach einer knappen Stunde wieder im Eingangsgebäude waren.
Verkaufsstände
Verkaufsstände
entlang der C35
entlang der C35
Der erste Gang von uns allen war dann Richtung Toiletten. Die Wände des Gebäudes, dass aus aufgeschichteten Steinen errichtet war, waren mit verrosteten Deckeln von Metallfässern verziert. Auch die Beschilderung der Toiletten, wo Männlein und wo Weiblein, war aus diesen Faßdeckeln gemacht. Das mussten wir natürlich dann auch fotografieren.  Nachdem wir uns ein wenig im Schatten ausgeruht hatten, gingen wir das letzte Stück zurück zu unserem Auto. Im Auto sahen wir dann, dass die Temperaturanzeige 33 °C zeigte. Kein Wunder, dass uns so heiß war. Wir zogen unsere Wanderstiefel wieder aus und fuhren dann los zurück zur D2612. Die fuhren wir dann nach rechts Richtung Osten. Nach 61km stieß sie auf die C35, die wir dann Richtung Süden weiter fuhren. Sie führte uns an Uis vorbei und von hier aus sahen wir auch den Brandberg in der Ferne liegen. Entlang der Straße sahen wir immer wieder rechts und links Verkaufsstände, an denen massenhaft Steine verschiedenster Art, Kristall-, Edel- und Mineraliensteine angeboten wurden. Wir waren versucht, hier anzuhalten, allerdings waren nirgendwo auch nur irgendwelche Menschen zu sehen. Insofern fuhren wir weiter und machten nur ein paar Fotos von den Verkaufsständen. Wir folgten der C35 bis kurz vor Henties Bay und bogen dann links auf die C34 Richtung Norden ab. Mittlerweile war die Temperatur auf 20 °C gefallen. Die C34 führte direkt an der Küste entlang. Ich hatte im Internet entdeckt, dass es hier im Dorob Nationalpark einen kleinen See geben sollte, dessen Wasser einen so hohen Salzgehalt wie das Tote Meer hatte. Darum wurde es auch Dead Sea Swimhole genannt. Ich hatte im Internet nur eine ungefähre Wegbeschreibung gefunden, denn eine ausgewiesene Straße führte dort nicht hin. Das "Schwimmloch" lag mitten in der Wüste und man musste von der C34 aus querfeldein Richtung Osten fahren. An der C34 gab es einen Wegweiser, den man aber auch sehr gut übersehen konnte. Von dort aus folgten wir dann mehr oder weniger den Reifenspuren, die im Wüstenboden recht gut zu sehen waren. Wir mussten aber immer wieder von der Spur, die am ehesten noch einer Straße ähnelte, abweichen, da diese inzwischen so ausgefahren und mit Wellenbrett-Spuren verhärtet war, dass es unmöglich war, dort entlangzufahren ohne die Stoßdämpfer des Autos zu gefährden. Aber das Gelände war breit genug, so dass wir über eine Breite von bestimmt 30 Metern uns immer die beste Spur aussuchen konnten.
Dead Sea Swimhole
Dead Sea Swimhole
Trotzdem kamen wir nur langsam voran. Wir fanden auch keinerlei Hinweisschilder mehr und waren uns nicht wirklich sicher, ob wir hier noch richtig waren. Laut der Beschreibung aus dem Internet sollte der Weg von der C34 aus etwa 17 bis 19km durch die Wüste führen bis zur Dead Sea. Wir erspähten dann irgendwann 2 andere Autos und entschieden dann, denen einfach zu folgen. Und in der Tat erreichten wir dann eine kleine Anhöhe, an der die anderen beiden Autos schon angehalten hatten. Und unterhalb sahen wir das Schwimmloch liegen, umrundet mit hohen Felsenwänden und nur von einer Seite über einen Weg, der wie eine lange Rampe runter führte, erreichbar war. Wir parkten unser Auto am Anfang dieser Rampe und schnappten uns unsere Schwimmsachen. Wir zogen uns am Auto um und gingen dann leicht frierend runter zum Wasser. Irgendwie war uns gar nicht nach Baden, aber da ich die Erfahrung des Schwebens im Toten Meer bereits gemacht hatte, wollte ich unbedingt, dass die anderen 3 diese Erfahrungen auch einmal machten. Die Insassen der anderen beiden Autos kamen langsam auch runter zum Wasser und schauten uns staunend zu, wie wir todesmutig in das Wasser gingen. Wir waren total überrascht, dass das Wasser sehr warm war. Insofern fiel es uns gar nicht schwer, reinzugehen. Und wirklich genau wie im Toten Meer, konnten wir uns auf den Rücken legen und schwebten an der Wasseroberfläche. Total irre. Wir schwammen ein bisschen weiter raus, um von den anderen Besuchern weg zukommen. Diese gingen nicht ins Wasser und wir bekamen mit, dass sie überhaupt nicht wussten, was hier das besondere war. Wir klärten sie später auf, dass
Sitzend im Wasser
Sitzend im Wasser
Das Schwimmloch von oben
Das Schwimmloch von oben
Blick zurück in die Wüste
Blick zurück in die Wüste
der hohe Salzgehalt dafür sorgte, dass man hier im Wasser sitzen konnte, ohne unterzugehen, eben wie im Toten Meer. Wir wunderten uns ein wenig, warum sie den beschwerlichen Weg hierher überhaupt unternommen haben, wenn ihnen dieses Wissen komplett fehlte. Sehr seltsam. Nachdem wir ausgiebig gebadet hatten, verließen wir das Wasser und gingen zurück zum Auto. Es gab hier natürlich keine Duschen, so dass wir unsere Klamotten leider über unseren Salz verkrusteten Körper anziehen mussten. Die Handtücher waren natürlich auch total versalzen, wir würden später in der Unterkunft alles gründlich auswaschen müssen. Aber das war der Spaß allemal wert. Wir fuhren zurück durch die Wüste immer Richtung Sonne und erreichten dann auch irgendwann die C34. Wir mussten diese noch ein Stück nach
Strand am Südatlantik
Strand am Südatlantik
Sonnenuntergang am Südatlantik
Sonnenuntergang am Südatlantik
Norden fahren, um zu unserer heutigen Unterkunft, der Cape Cross Lodge (Information) zu kommen. Es war ein Rennen gegen die Zeit, denn wir wollten gerne den Sonnenuntergang am Südatlantik sehen und wir hatten nicht mehr viel Zeit Zum Glück war die C34 asphaltiert, so dass wir relativ schnell fahren konnten. Wir kamen an der Lodge an, parkten unser Auto und stürmten dann direkt zum Strand. Die Sonne hing schon tief über dem Wasser, war aber noch komplett da. Wir setzten uns gemütlich auf eine Mauer und schauten uns in Ruhe um. Die Lodge lag in unserem Rücken, die Zimmer der Lodge hatten alle einen direkten Blick auf den Südatlantik. Wir genossen bei eisigen 16 °C bibbernd den Sonnenuntergang. Nachdem die Sonne untergegangen war, gingen wir zurück zum Auto und ich schnappte mir mein Portemonnaie und den Voucher für unsere Übernachtung. Wir gingen dann alle zusammen zur Rezeption, um einzuchecken. Wir bekamen unsere Zimmerschlüssel
Cape Cross Lodge
Cape Cross Lodge
Zimmer mit Ausblick auf den Südatlantik
Zimmer mit Ausblick auf den Atlantik
Unser Zimmer mit Blick
Unser Zimmer mit Blick
und den WLAN Code und da es schon recht spät war, bekamen wir auch noch den Hinweis, dass das Abendessen, welches in unserem Übernachtungspreis enthalten war, schon begonnen hatte, und wir nicht mehr allzu viel Zeit hatten. Wir luden unser Gepäck aus dm Auto aus und gingen dann zu unseren beiden Zimmer, die im ersten Stock lagen. Rike und Matthias wollten unbedingt noch duschen, um das Salz loszuwerden, während wir aber schon mal runter gingen ins Restaurant. Wir setzen uns an einen Tisch und bestellten uns erst einmal etwas zu Trinken, während wir mit der Essensbestellung natürlich auf die anderen beiden warteten. Der Kellner brachte uns schon mal das Menü, es gab ein 4-Gänge Menü, wobei man eine Auswahl von Angeboten pro Gang hatte. Als die beiden dann zu uns stießen, bestellten wir und ließen uns dann das Abendessen schmecken. Für ein Geburtstagsessen waren 4 Gänge auch wirklich mehr als angemessen. Nach dem Essen setzten wir uns dann noch rüber in die Sofaecke vor dem Kamin, nachdem wir uns an der Bar noch frischen Kaffee geholt hatten, klönten ein bisschen und ließen den Tag ausklingen.


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