Indian Summer !

Das war, was wir uns unbedingt einmal anschauen wollten - Im Rahmen meiner Reise in 2007 entlang der Ostküste von den Florida Keys bis Boston war ich schon einmal im Herbst hier. Allerdings war die Blätterfärbung noch nicht so herrlich bunt - wir waren etwa 1 Woche zu früh. Darum im Jahr 2008 ein erneuter Versuch. Spontan einen Flug nach New York gebucht mit 10 Tagen Aufenthalt.
1. Ziel - die Niagara Fälle
1. Ziel - die Niagara Fälle
Den Mietwagen haben wir vorab online gebucht - wen es interessiert gebe ich gerne die Internetadresse. Die Firma sitzt in Berlin und ich habe bis jetzt nach mehrmaligen Buchen ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht.
In New York gelandet war der Plan, den Mietwagen abzuholen und uns sofort auf die lange Strecke zu den Niagara Fällen zu machen. Meine Reisebegleitung, nennen wir sie Karine, hatte leider ihren Führerschein zu Hause liegen gelassen, so dass nur ich fahren durfte.
7,5 Stunden Fahrt lagen vor uns - so ziemlich genau 431 Meilen (694 km), nachdem wir erst am frühen Nachmittag den Mietwagen übernommen hatten. Leider hatten wir nicht mit dem Berufsverkehr um NY City herum gerechnet, so das noch etwa 1,5 Stunden hinzu kamen. Das Hotel in Niagara Falls hatten wir bereits von Deutschland aus gebucht - das Days Inn in der Main Street, genau gegenüber der Rainbow Bridge. Zentraler geht es gar nicht, Preis ist okay - ca. 70 USD inkl. Tax für ein Zimmer (2 Personen). Das Hotel ist sauber und unten drin ist ein Denny's Restaurant für Frühstück und Dinner. Was will man mehr. Gegen 1 Uhr Nachts waren wir dann endlich im Hotel angekommen. Wir checkten schnell ein, luden das Auto aus und gingen auf unser Zimmer, wo wir innerhalb kürzester Zeit einschliefen.

1. Tag - 11. Oktober 2008 - Niagara Falls

Am nächsten Morgen gingen wir nach dem Frühstück bei Denny's zu Fuss zu den Niagara Fällen. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Stop beim Niagara Tourism & Convention Corporation,10 Rainbow Boulevard. Vom letzten Jahr wusste ich, das man dort Tickets kaufen kann für diverse Touren, die auch auf die kanadische Seite der Niagara Fälle fahren. Aufgrund der Passkontrolle auf der Rainbow Bridge wollte ich lieber wieder einen geführte Tour auf die "andere" Seite machen - wenn man die Grenzkontrolleure der USA schon mal erlebt hat, weiß man wohl warum. In diesem Visitor Information Center kauften wir dann Tickets für die sogenannte Canadian Tour mit Gray Line Tours (ca. 80 USD pro Person), die jeweils Vormittags, Nachmittags und Abends eine Tour anbieten. Der Vorteil: Man kann sich im Hotel abholen lassen und die Busse sind klein, so das max. 8-10 Leute mitfahren. Alles in allemsehr lohnenswert, vor allem weil man keine Scherereien mit den Grenzkontrollen hat. Wenn man Glück hat, bekommt man sogar zum Abschluss noch einen tollen Sonnenuntergang mit Blick
 American Falls
American Falls
auf die Wasserfälle geboten, solange man die Nachmittagstour gebucht hat.
Sobald wir die Tickets erworben hatten, machten wir uns nun endgültig auf den Weg,die amerikanische Seite der Niagara Falls zu entdecken. Zu Fuss machten wir uns auf zur Goat Island, eine Insel, die sich zwischen den Horseshoe Falls und den American Falls befindet. Vom dort hat man einen fantastischen ersten Blick auf beide Fälle und kann die ersten tollen Fotos machen. Man kommt sehr nah ran an die Fälle und muss aufpassen nicht nass zu werden. Nach dem ersten Eindruck und den ersten Fotos machten wir uns auf zu den Cave of the Winds. Hier kann man mit dem Fahrstuhl zum Fuss des American Falls runter fahren und dann dort seinen Spaß bei einem höllen Lärm und viel Wasser haben. Die gelben Regencapes und Sandalen, die man umsonst beim Erwerb der Eintrittskarte bekommt haben hier großen Wert ! Wer es sogar wagt, seine Kamera in das Sprühwasser zu halten, wird mit tollen Fotos belohnt - wenn die Kamera überlebt... Da wir schönstes Spätsommerwetter hatten, beschlossen wir ein wenig überdie Goat Island zu schlendern. Ein Besuch der Three Sisters Islands lohnt sich sehr - dort hat man einen schönen Blick auf die herbei fließenden Wassermassen zum Horseshoe Fall und man hat das Gefühl, mitten drin zu stehen. Einige über dem Wasser hängende Äste laden ein zum Fotografieren von Reisebegleitungen über dem Wasser! Da wir noch einen Hubschrauberflug über die Niagara Falls machen wollten - zumindest Karine - machten wir uns auf zurück Richtung Hotel. Zufälligerweise befand sich nämlich der Hubschrauberlandeplatz des Anbieters, den wir uns ausgeguckt hatten (Rainbow Air, Inc., Niagara Falls, 454 MainSt.) direkt vor unserem Hotel. Wir hatten Glück und mussten nicht lange warten. Der Hubschrauber kam gerade zurück und nur eine Ladung Menschen wartete vor uns. Als Karine dann an der Reihe war, versagten die Batterien
 Am Fusse des American (Bridalveil)
Am Fusse des American (Bridalveil)
 Three Sisters Islands
Three Sisters Islands
 Floral Clock
Floral Clock
 Journey behind the Falls
Journey behind the Falls
ihrer Kamera, so dass meine Kamera mit auf Reisen gehen musste. In den 12 Minuten über den Niagara Fällen entstanden dann super schöne Fotos mit meiner Kamera (siehe weiter oben) und Karine war restlos begeistert. Doch diese 12-15 Minuten kosten in etwa 85 USD! Danach gingen wir zu unserem Hotel, da uns der Bus für unsere kanadische Nachmittagstour jederzeit abholen konnte. Wir waren die letzten, die die Busfahrerin (und Tourguide) noch einladen mussten - und wir waren die einzigen Nicht-Amerikaner und somit die absolute
Whirlpool
Whirlpool
Attraktion auf dieser Tour. Wir fuhren über die Rainbow Bridge Richtung Kanada. Wir beiden einzigen Nicht-Amerikaner waren die Einzigen, die an der Grenze aussteigen und zur Einwanderung mussten. Beide kamen wir mit einem kanadischen Stempel im Pass zurück in den Bus und weiter ging die Reise. Nach einem kurzen Abstecher zu den Fällen fuhren wir erstmal Flussabwärts zu dem Whirlpool, wo der Niagara River eine 90C° Kurve macht.Auf dem Weg dorthin erzählte die Fahrerin uns sehr interessante Dinge über die Niagarafälle. Ausser einem Stop unterwegs, der wohl eher der Steigerung des Verkaufs eines großen Souvenir-Shops dienen soll, lohnt sich diese Tour auf jeden Fall.Man besucht die Floral Clock - in meinen Augen total überflüssig und fährt dann zurück zu den Niagara Falls und auch noch weiter Flussaufwärts. Wir hatten dann die Gelegenheit eine Bootstour zu den Fällen zu machen (Maid of the Mist Boat Trip) - der Eintritt ist im Preis inbegriffen (Einzelpreis USD 13,50). Sehr praktisch ist, wenn man mit einer gebuchten Tour fährt, das man sich an den Wartenden bis ganz vorne vorbei drängeln darf und somit lange Wartezeiten vermeidet. Auf jeden Fall sollte man versuchen einen Platz auf dem oberen Deck zu ergattern - und eine Stelle zum Stehen, wo man sich gut fest halten kann - es wird sehr wackelig, sobald das Boat direkt vor dem Horseshoe Fall angekommen
Maid of the Mist Boat Trip
Maid of the Mist Boat Trip
ist. Seine Kamera sollte man gut verstecken, es wird extrem nass auf dieser Fahrt. Wir hatten uns extra eine Wegwerfkamera besorgt,mit der wir dann direkt vor dem Wasserfall Bilder gemacht haben, da wir unsere "gute" Kamera nicht dem Spritzwasser aussetzen wollten. Anschließend besuchten wir die Journey Behind the Falls - auch dieser Eintritt ist im Preis inbegriffen (Einzelpreis USD 14,80) zu besuchen. Man fährt mit dem Fahrstuhl runter an den Fuss des Horseshoe Falls. Dort kann man erstmal in einen in den Fels gehauenen Gang gehen und in ein offenes Fenster gucken das hinter den Wasserfall liegt. Dann hat man noch die Gelegenheit, auf ein Observation Deck zu gehen (2-stöckig), das sich direkt neben dem Horseshoe Fall befindet. Dort versteht man sein eigenes Wort nicht mehr und ohne die Regencapes, die man am Eingang bekommen hat, würde man hier klitschnass
Niagara Falls bei Nacht
Niagara Falls bei Nacht
werden. Aber die Aussicht ist einfach gigantisch. Zum Abschluss hat man Gelegenheit direkt an den Fällen den Sonnenuntergang zu geniessen und zu fotografieren bevor es mit dem Bus zurück auf die amerikanische Seite geht. Netterweise wird man zurück zu seinem Hotel gefahren.
Wir gingen direkt zum Denny's, um dort zu Abend zu essen. Anschliessen wollten wir unbedingt noch mal zurück zu den American Falls und uns die beleuchteten Fälle anzuschauen. Ab und an muss man sich mal amerikanischen Kitsch antun. Überraschender Weise sah das Ganze recht nett aus, wenn auch schwierig ohne Stativ richtig zu fotografieren. Und es waren sehr viele Leute da... Nach einem langen Tag gingen wir dann zurück in unser Hotel, um uns für den nächsten Tag auszuruhen.

2. Tag - 12. Oktober 2008 - Auf dem Weg nach Vermont

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück bei Denny's auf Richtung Vermont. Wir wollten uns nun in den nächsten Tagen die Laubfärbung in den Neu England Staaten angucken. Unser erstes Quartier sollte ein Bed & Breakfast in Fairlee, VT sein - die Silver Maple Lodge. Wir hatten heute 437 Meilen (700 km) vor uns - bei nur erlaubten 55 - 60 Meilen pro Stunde eine lange Fahrt...
Unterwegs erblickten wir die ersten bunt - meist orange und rot - gefärbten Wälder entlang der Strasse. Wir hielten nur
Ottauquechee River
Ottauquechee River
ab und zu an, um Fotos zu machen, da der Weg vor uns einfach zu lang für viele Pausen war. Auf dem letzten Drittel der Fahrt allerdings überquerten wir eine Brücke, an der Unmengen von Mengen entlang gingen und herumstanden. Vor der Brücke waren uns schon die vielen geparkten Auto aufgefallen. Während wir die Brücke überquerten, schauten wir rechts und links aus dem Fenster, um zu sehen, was die Leute hier so anzog. Wir konnten auf beiden Seiten der Brücke einen Blick auf eine sehr tiefe Schlucht erblicken, in der ein Fluss entlang floss. Wir beschossen anzuhalten und uns das ganze näher anzuschauen. Wir parkten am Ende der Brücke und gingen bewaffnet mit unseren Kameras zurück auf die Brücke. Wir standen über der sogenannten Quechee Gorge im Quechee State Park. 50 Meter unter uns floss der Ottauquechee River durch eine Schlucht. Ziemlich beeindruckend.
Silver Maple Lodge
Silver Maple Lodge
Nach einigen Fotos gingen wir zurückzum Auto und fuhren weiter. Es war nicht mehr weit bis zu unserem nächsten Quartier. Nur noch etwa 30 Meilen aber es wurde schnell dunkel - sehr schnell. Im Schneckentempo fuhren wir dann die letzten Meilen auf der VT 5, um die Silver Maple Lodge nicht zu verpassen. Zum Glück stand an der Einfahrt ein großen weißes Schild mit dem Namen drauf, ansonsten wären wir an der Einfahrt wohl vorbei gefahren. Wir parkten unser Auto vor dem Haus und gingen ins Haus. Der Eingang war über die Holzveranda zu erreichen - man musste eine quietschende Tür aufmachen - genau wie im Film. Dann standen wir in einem großen Raum, wo wir von den Besitzern der Lodge empfangen wurden. Wir wurden schon erwartet. Nachdem das Finanzielle erledigt war, zeigte uns der Hausherr unser Zimmer. Es war sehr einfach eingerichtet mit 2 Einzelbetten. Unser Badezimmer befand sich außerhalb des Zimmers direkt daneben. Aber trotzdem war es nur unser Badezimmer, die anderen Gäste hatten ihre eigenes. Wirpackten unser Auto aus und machten uns erstmal frisch. Dann wollten wir los und uns ein Restaurant suchen, wo wir nett zu Abend essen konnten. Da um Fairlee herum keine größere Stadt war, waren wir auf Tipps und Empfehlungen unser Herbergseltern angewiesen. Wir fragten sie nach Gelegenheiten zum Essen im Umkreis von 20 Meilen und sie hatten einige Adressen, die sie uns empfehlen konnten. Eine davon war ein kleines Restaurant - das Peyton Place Restaurant- gar nicht weit entfernt. Da Fairlee aber genau an der Grenze zu New Hampshire liegt, war das Restaurant schon im nächsten Bundesstaat. Die Fahrt dauerte nur 20 Minuten, wir mussten nur einmal nach Fairlee rein, über den Fluss, der die Grenze zu New Hampshire bildete und auf der anderen Flußseite wiederein Stück Richtung Süden zurück. Schon waren wir da. Wir parkten vor einem alten Gasthaus im viktorianischen Stil. Als wir in das Restaurant rein gingen, waren wir sofort begeistert von der Gemütlichkeit, die dieses Restaurant ausstrahlte. Wir musste einige Minuten auf einen Tisch warten. Das Haus wurde 1775 errichtet und war seit 1802 bereits eine Gaststätte. Wir bekamen einen Tisch im hinteren Raum, der ursprünglichen Gaststätte neben einem großen Steinkamin. Die Speisekarte ließ keine Wünsche offen und als die Kellnerin noch nach dem Ausweis von Karine fragte, als sie Wein zum Essen bestellte, war alles gut. Wenn man in unserem Alter noch nachweisen muss, das man über 21 Jahre alt ist, geht das runter wie Öl ! Alles in allem waren wir sehr begeistert über die Restaurant - Empfehlung und fuhren glücklich und gestärkt zurück in unsere Lodge. Wir gingen schnell ins Bett, umfür den nächsten Tag fit zu sein.

3. Tag - 13. Oktober 2008 - Quer durch Vermont

Heute wollten wir kreuz und quer durch Vermont fahren, möglichst viele kleine Strassen entlang, um viele Fotos von dem bunt gefärbten Wäldern und kleinen Dörfern zu machen.Wir hatten in Deutschland vorab im Internet (Google Map sei Dank) einen großen Loopausgearbeitet, der uns durch den größten Teil des südlichen Teils und entlang des nördlichen Teilder Green Mountains führen sollte. Insgesamt lagen 267 Meilen (ca. 430 km) vor uns... Also hieß es früh aufstehen.
Zuerst gab es Frühstück in unser Silver Maple Lodge. Dies begeisterte uns allerdings nicht besonders - das hatte ich in anderen Bed & Breakfast Häusern schon ganz anders erlebt. Wir luden unser Gepäck in unser Auto ein, verabschiedeten uns, machten natürlich noch einige Fotos von der Lodge und fuhren dann los.
Woodstock
Woodstock
Unser erster Stop war Woodstock, VT - ein kleiner Ort nicht weit hinter dem Quechee State Park. Dort parkten wir unser Auto und schlenderten ein wenig durch den historischen Ortskern. Wir fanden ziemlich schnell ein Geschäft mit Quilts und anderen handgearbeiteten Dingen, die uns interessierten. Wir gingen sofort hinein. Der Laden war super - viele tolle Sachen, die man nicht braucht. Wir inspizierten die Ware eingehend und ich fand im hinteren Bereich ein tolles Weihnachtskissen, das ich sofort kaufte. Am liebsten hätte ich auch einen Quilt gekauft, als Tagesdecke. Aber dieser hätte mein Koffer einfach gesprengt. Leider. Da unser Frühstück nicht besonders toll und somit praktisch nicht statt gefunden hatte, suchten wir uns ein kleines Restaurant, um das nachzuholen. Leider mussten wir - aufgrund vonPlatzmangel auf dem Bürgersteig - auf einen freien Tisch warten. Während dessen gingen wir die Hauptstraße auf und ab und machten einige Fotos von den netten alten Häuser. Dann wurde unser Name aufgerufen undwir konnten nun endlich ein ordentliches Frühstück zu uns nehmen. Das Restaurant war von innen nicht sehr ansprechend - so in Richtung billiger alter Diner. Aber das Essen war dafür um so besser - auch der Kaffee schmeckte nach Kaffee. Und ich liebe diese amerikanische Sitte, den Kaffee immer wieder kostenlos nach zu schenken...
Woodstock Middle Bridge
Woodstock Middle Bridge
Gestärkt verliessen wir das Restaurant später und schlenderten noch ein wenigdurch den Ort. Wir fanden eine Covered Bridge, die erste von vielen in den nächsten Tagen. Wir hatten vorab im Internet uns einige Covered Bridges rausgesucht, die wir aufsuchen und fotografieren wollten in den nächsten Tagen, aber diese war nicht dabei gewesen - also eine Überraschung. Um das zu verstehen, muss man wissen, das Covered Bridges (Überdachte Brücken) für Vermont undNew Hampshire sehr typisch sind. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert und sind meistens aus Holz. Die Bauweise und ihr Aussehen ist irgendwie faszinierend. Und sie liegen meist an sehr versteckten und einzigartigen Plätzen, so das das Finden dieser Brücken einer Schnitzeljagd ähnelt. Nach den obligatorischen Fotos gingen wir dann zurück zum Auto, um weiter durch Vermont zu fahren. Besonders weit waren wir heute ja noch nicht
Irgendwo in Vermont früh Morgens
Irgendwo in Vermont früh Morgens
gekommen. Wir fuhren weiter Richtung Westen auf der VT 4. In Bridgewater Corners hielten wir uns dann südlich und fuhren auf der VT 100A weiter. Diese kleine Strasse führt mitten durch bergige Wälder, alle Bäume schön bunt gefärbt. Links und rechts neben der Strasse liegen Felder und Farmen, die vor den bunten Wäldern tolle Fotomotive abgeben. Und da so gut wie keine anderen Autos unterwegs sindauf dieser Strasse, kann man ungehindert jederzeit anhalten und tolle Fotos machen. Irgendwann - in Plymouth Uniongenauer gesagt - stößt die VT 100A auf die VT 100, die wir dann weiter südlich entlang fuhren. Sie führt zuerst an einigen Seen vorbei, die wie an einer Perlenkette aneinander gereiht sind - sehr schöne Fotomotive - Wasser vor bunten Wäldern... Die Fahrt geht durch Ludlow und immer weiter südlich. Langsam nähern wir uns dem südlichen Teil des Green Mountain National Forest, durch den wir einen großen Loop fahren wollten. Wir blieben die ganze Zeit auf der VT 100. Wir durchfuhren viele kleine Orte, in denen eigentlich immer eine hübsche kleine oder auch größere weisse Kirche aus Holz zu sehen war und der übliche weiße Pavillon in der Mitte des Ortes - á la Gilmore Girls. Und rundherum orange und rot gefärbte Laubbäume ohne Ende. Und wir fanden natürlich unterwegs einige weitere Covered Bridges, allerdings nicht so besonders schöne. Der Hauptteil der Brücken war morgen und übermorgen dran... In Wilmington verabschiedeten wir uns von der VT 100, wir würden sie später in Norden wieder treffen. Wir bogen Richtung Westen auf die VT 9 ab. Diese führt nun wirklich einmal querdurch den Green Mountain National Forest hindurch. Die Strasse schlängelt sich durch den Wald entlang an verschiedenen Seen und wieder einmal fast keine anderen Autos - so haben wir uns das vorgestellt. Und die Laubfärbung ist fast perfekt. Da wir hier sehr südlich waren, war die Laubfärbung noch kurz vor ihrem Höhepunkt. Das heißt, nicht alles war rot/orange, sondern auch noch viel Gelb dazwischen. Aber das tat dem tollen Blick keinen Abbruch.
 weiße Holzkirche
weiße Holzkirche
 Rot gefärbter Ahorn
Rot gefärbter Ahorn
 weißer Holzpavillon
weißer Holzpavillon
 Gelb gefärbter Ahorn
Gelb gefärbter Ahorn
 Holzkirche in Jeffersonville
Holzkirche in Jeffersonville
In Bennington bogen wir dann Richtung Norden auf die VT 7A, wir waren am südlichsten und westlichsten Punkt unseres Loops angelangt. Diese Strasse führt nun in nördlicher Richtung durch den NF, wieder durch viele kleine Orte, eher Häuseransammlungen und mitten durch die bunten Wälder. Hinter Manchester trifft die VT 7A auf die VT 7, die wir dann weiter fuhren. Wir verliessen den südlichen Teil des NF und fuhren weiter Richtung Norden zum nördlichen Teil der Green Moutains. Kurz vor Rutland trifft die VT 7 auf die VT 4 , der wir dann weiter folgten. Sie führt östlich am unteren Ende des NF vorbei und stößt dann auf die uns schon bekannte VT 100. Die fuhren wir dann weiter in nördlicher Richtung. Nach etwa 48 Meilen teilte sich die VT 100 und wir nahmen die Abzweigung VT 100B. Langsam wurde es nämlich Zeit, unser nächstes Quartier anzusteuern: Ein weiteres Bed & Breakfast, diesmal in Montpelier, VT. Wir hatten vorab bei Betsy's Bed & Breakfast für 2 Nächte reserviert. Dort angekommen, zeigte man uns unser Zimmer, allerdings muss icheher sagen unser Apartment. Denn wir hatten ein Schlafzimmer, ein Badezimmer und ein Wohnzimmer - sehr cool. Auch wenn das ganze etwas sehr eigenartig eingerichtet und möbliert war. Uns kam es etwas britisch vor, allerdings von vor 100 Jahren... Natürlich wurde dies sofort fotografiert.
Wir entluden unser Auto und machten es uns erstmal in unserem Appartement gemütlich und überlegten, wohin wir fahren könnten, um zu Abend zu essen. Plötzlich viel mir ein, das ich letztes Jahr in Barre, VT in einem tollen Restaurant war - und Barre war nicht weit weg von Montpelier. Also fuhren wir Richtung Barre. Es dauerte nur etwa 20 Minuten und wir waren in Barre. Das Restaurant dort war zwar noch vorhanden, aber geschlossen. Und mittlerweile ist auch nicht mehr das Restaurant dort, welches ich besucht hatte - gute amerikanische Hausmannskost -sondern es ist inzwischen ein italienisches Restaurant. Also überlegten wir kurz, wohin wir nun fahren sollten. Auf dem Weg hierher sind wir an einigen Restaurants vorbei gefahren, so dass wir beschlossen, bei einem dieser einzukehren. Also drehten wir um, und fuhren den Weg Richtung Montpelier wieder zurück. Wir landeten schließlich im Wayside Restaurant & Bakery - ein typisches amerikanisches Restaurant: Plastiksitzbänke, in der Mitte eine Theke mit Barhockern davor und die offene Küche dahinter. Aber das Essen war auch hier lecker und es gab überhaupt nichts daran auszusetzen. Später fuhren wir dann den Rest den Weges zurück nach Montpelier, um dann schnellst möglich in unseren Betten zu verschwinden. Der Tag war alles in allem zwar sehr schön gewesen, wir hatten viele tolle Fotos gemacht, aber doch auch sehr anstrengend.

4. Tag - 14. Oktober 2008 - Quer durch Vermont, 2. Teil

Wir standen früh auf, da wir heute wieder eine lange Tour vor uns hatten. Da wir aber noch eine weitere Nacht in Montpelier bei Betsy bleiben würden, mussten wir zumindest nicht unsere Koffer packen. Wir gingen rüber in das Haupthaus von Betsy - ja sie war so erfolgreich, das sie bereits zwei Häuser nebeneinander hatte - um zu frühstücken. Es saßen bereits andere Gäste am Tisch und wir gesellten uns dazu. Das ist genau das, was den Charme ausmacht bei Bed & Breakfast. Man trifft andere Leute und kommt mit ihnen sogar ins Gespräch. Wir waren am Frühstückstisch die einzigen Nicht-Amerikaner und somit natürlich eine Attraktion. Während eines homemade, wirklich fantastischen Frühstücks mussten wir unendlich viele Fragen beantworten. Das ganze hat wirklich viel Spaß gemacht. Wir freuten uns schon auf den nächsten Morgen...
Heute wollten wir den nördlichen Teil von Vermont durchqueren. Wieder hatten wir uns vorab in Internet mögliche Schleichwege durch die Wälder von Vermont rausgesucht. Möglichst viele Covered Bridges sollten auf dem Weg liegen. Wir hatten eine Route von etwa 167 Meilen (260 km) ausgearbeitet, die uns durch Wälder, Berge und kleine Orte führen sollte. Zu allererst lag aber ein Besuch bei Ben & Jerry's in Waterbury vor uns. Hier kann man eine Tour durch eine Fabrik machen - zumindest wird es so angepriesen. Letztes Jahr hatten wir das gemacht und waren total
Ben & Jerry's Factory
Ben & Jerry's Factory
enttäuscht. Es handelt sich hierbei nämlich nicht um eine Fabrik, die auch tatsächlich Eis produziert, sondern um eine entweder stillgelegte oder nur für die Touristen errichtete Kulisse - das entzieht sich meiner Kenntnis. Wir hatten also damals Eintritt gezahlt, nur um leere Produktionshallen mit noch sehr neu glänzenden Maschinen zu betrachten, und uns wurde theoretisch erklärt, wie man Eis macht und wie Ben & Jerry's entstanden und sich entwickelt hat. Das allerdings war interessant, kann man aber bestimmt auch im Internet nachlesen. Das einzige wirklich Wertvolle was man bekam für sein Eintrittsgeld, war eine Eisverkostung ! Warum wollten wir da also noch mal hin? Der Souvenirshop war einfach grandios und ich wollte noch einige Lesezeichen und eine Plüschkuh kaufen. Das hatte ich letztes Jahr auch schon getan und die Mitbringsel waren einfach toll angekommen und es gab entsprechende Nachfrage zu Hause.
Somit machten wir uns also auf den Weg. Von unserem Quartier fuhren wir erst auf
Lesezeichen
Lesezeichen
der US 2 entlang RichtungWesten. Man hätte auch die Interstate 89 nehmen können, aber wir wollte möglichst ausschließlich auf kleinen Straßen fahren. In Waterbury trafen wir mal wieder auf unsere altbekannte VT 100 - die ging es weiter Richtung Norden. Sie führt unweigerlich an Ben & Jerry's vorbei. Man kann es gar nicht übersehen. Im Besten Fall stehen da schon junge Leute mit orangen Westen, die einen zum Parkplatz winken. Der ist sogar umsonst - zumindest war er es in 2008 noch... Wir parkten, stiegen aus und gingen hoch zum Gebäude. Es waren schon ein paar anderen Touristen da, aber noch nicht zuviel, zumal wir um 9 Uhr dort ankamen - und die "Fabrik" dann auch erst öffnet. Wir gingen sofort in den Souvenirshop und in der Tat verkauften sie immer noch die Lesezeichen,die es mir so angetan hatten. Es handelt sich dabei um handbemalte schmale Streifen, die laminiert waren. Die Motive hattenalle etwas mit dem Neu England, Indian Summer oder Halloween zu tun. Es gab verschiedene Motive und ich suchte mir einige davon aus. In der Ecke, in der die ganzen Stofftiere waren, gab es natürlich auch immer noch die Kühe in allen möglichen Größen. Letztes Jahr hatte ich eine gekauft und schweren Herzens verschenkt - nun kaufte ich eine für mich. Karine stöberte auch herum und fand etwas, was sie kaufen wollte. Anschließend - obwohl immer noch sehr früh am Morgen - mussten wir uns natürlich ein Eis kaufen. Es gab hier einen großen Eisverkauf, alle
Sterling Covered Bridge
Sterling Covered Bridge
möglichen Ben & Jerry's Geschmacksrichtungen konnte man als Kugeln in einer Waffel zu einem sehr stolzen Preis kaufen. Wir setzten uns draußen in die Sonne und genossen unser ungewöhnliches Zweitfrühstück. Dann ging es weiter - auch heute hatten wir noch viele Meilen/Kilometer vor uns.
Wir verließen Ben & Jerry's und fuhren die VT 100 weiter Richtung Norden. Der nächste Ort war Moscow, hier ging rechts die Straße Gold Brook Rd ab, die wir einbogen. Wir eröffneten die Schnitzeljagd nach Covered Bridges für den heutigen Tag. Wir folgten der Straße etwa 1,2 Meilen zu einer Kreuzung mit Stowe Hollow Rd. Hier bogen wir links herum in die Covered Bridge Rd und standen vor der ersten Covered Bridge des Tages - die sogenannte Gold Brook Covered Bridge oder auch Emily's Bridge. Zugegebenermaßen war dies nicht die schönste, die wir gesehen haben. Aber immerhin, wir hatten sie gefunden. Es wurde einige Fotos gemacht und weiterging es die Covered Bridge Rd entlang. In einer Linkskurve wird sie zur School Rd, die dann wieder zurück auf die VT 100 führt. Nun stand die nächste Covered Bridge auf unserem
Covered Bridge für Fußgänger
Covered Bridge für Fußgänger
Programm: Sterling Covered Bridge. Ein Tipp: Im Internet gibt es haufenweise Seiten, die alle möglichen Covered Bridges in Neu England auflisten und sogar Touren ausgearbeitet haben, sich möglichst viele an einem Tag in einem Gebiet anzuschauen - dort haben wir auch unsere Brücken gefunden, die mehr oder weniger auf unserem Weg liegen würden. Um nun zur nächsten Brücke zu kommen, mussten wir die VT 100 erstmal Richtung Norden, also rechtsherum fahren. Sobald man auf der linken Seite den Shaw's Supermarket sieht, biegt man links dahinter in die W Hill Rd ein und folgt der eine ganze Weile (ca. 3,6 Meilen). Aber Achtung, diese Straße macht viele links und rechts Schlenker, immer den Straßennamensschildern nach ! Dann biegt man rechts in den Moren Loop ein. An der Kreuzung mit der Sterling Valley Rd ist dann die recht nette und rote Covered Bridge zu finden. Wir parkten uns Auto und betraten natürlich die Brücke und machten wiederum viele Fotos. Anschließend fuhren wir die Sterling Valley Rd Richtung Osten, also rechts herum von der Richtung aus gesehen aus der wir gekommen waren. Sieendet an der Stagecoach Rd, die wir rechts einbogen. Diese wiederum führt automatisch auf unsere VT 100 die wir zurück nach Stowe entlang fuhren.
entlang der VT 108
entlang der VT 108
Im Ort bogen wir dann rechts ab auf die VT 108 Richtung Norden. Kurz danach suchten wir einen Parkplatz, da wir eine Covered Bridge nur für Fußgänger entdeckt hatten. Das musste natürlich sofort fotografiert und vor allem auch aus der Nähe angeschaut werden. Dann ging es weiter die VT 108 entlang. Diese Straße schlängelte sich wieder durch bunt gefärbte Wälder - hier war die Laubfärbung allerdings schon über den Peak hinaus, die ersten Bäume hatten ihre Blätter bereits abgeworfen. Die Straße hieß Mountain Rd und nach einer Weile wussten wir auch warum. Sie führte immer weiter hinauf - wir fuhren mitten durch ein Winterskigebiet (Smugglers' Notch) was unschwer an den Schildern am Straßenrand zu erkennen war - eine Ski Lodge nach der anderen. Wir kamen am Ende sogar so hoch, das karge Felsen ohne Baumbewuchs um uns herum war - und es war verdammt kalt. Lustiger Weise lag die Straße nur etwa 670m hoch, aber wir kamen uns vor wie in mindestens 1.500m Höhe. Nachdem wir die VT 108 insgesamt 16,8 Meilen gefahren waren, lag die nächste Covered Bridge - Grist Mill Covered Bridge - neben uns. Die Canyon Rd ging scharf rechts weg (schon fast ein U-Turn), wir bogen hier ab und fuhren direkt auf die Brücke zu. Hier konnte man auch gut an den kleine Fluß, der unter der Brücke durch floss, runter gehen und so die Brücke in ihrer ganzen Länge, über den Fluß gespannt fotografieren. Weiter ging es die VT 108 entlang nach Jeffersonville. Dort stand eine schöne weiße Holzkirche (siehe weiter oben). Und wir näherten uns einer weiteren Covered Bridge. Wir folgten der VT 108 rechts herum und blieben dann aber auf der VT 15. Kurz nachdem die VT 108 und VT 15 sich getrennt haben, geht links die Straße Cambridge Junction Rd ab, die fuhren wir rein. Sie führt direkt auf die Poland Covered Bridge oder auch Cambridge Junction Bridge zu.
Sie wurde natürlich wieder ausgiebig fotografiert und begutachtet, bevor wir mit dem Auto durch sie hindurch fuhren.Gleich nach der Brückeging es auf die VT 109 rechts herum. Die fuhren wir weiter bis Waterville. Hier bogen wir links in die Church St - direkt gegenüber der weißen Holzkirche. Wir fuhren direkt auf die nächste Brücke zu. Die schauten wir uns ebenfalls kurz an und fuhren zurück auf die VT 109, links herum. Nach einigen Links-Rechts-Kurven lag rechts an der Codding Hollow Rd
 Smugglers' Notch
Smugglers' Notch
Cambridge Junction Covered Bridge
Cambridge Junction Covered Bridge
Longley Covered Bridge
Longley Covered Bridge
Lake Memphremagog
Lake Memphremagog
die nächste Brücke, die sogenannte Jaynes Kissing Bridge. Weiter ging es auf der VT 109. Nach etwa 2,1 Meilen bogen wir links in die Back Rd ein. Diese kleine Straße führt eine Weile mehr oder weniger parallel zur VT 109 auf der anderen Flußseite entlang. An ihr liegen 2 Covered Bridges, die man gar nicht verpassen kann. Wir fotografierten sie natürlich beide, bevor wir dann in Belvidere wieder auf die VT 109 zurück kehrten. Kurz hinter Belvidere geht die VT 118 links weg, während die VT 109 weiter rechts geht. Wir nehmen die VT 118. Sie führt uns nach Montgomery.Dort finden wir die nächsten beiden Brücken. Nachdem die VT 118 im Ort eine Linkskurve gemacht hat, geht links die Comstock Bridge Rd ab - die fahren wir rein und damit direkt auf die Comstock Covered Bridge zu. Sie wird fotografiert und dann von uns durchfahren. Die Straße führt wieder zurück auf die VT 118, in die wir links einbiegen. Nach einer Rechtskurve geht links die Longley Bridge Rd ab, und sicherlich zur Überraschung aller, fährt man direkt auf die Longley Covered Bridge zu. Nachdem diese auch abgelichtet wurde, fuhren wir zurück nach Montgomery und weiter die VT 118 zurück, bis wir auf den Abzweiger der VT 242 trafen. Die bogen wir links ein. Sie windet sich durch kleine Orte und Wälder, bis sie auf die VT 101 trifft. Die fuhren wir rechts herum weiter entlang.In Troy trafen wir endlich mal wieder auf unsere VT 100, die wir Richtung Nord-Osten links herum weiterfuhren. Nach knapp 6 Meilen geht die VT 100 nach links weiter, wir sind ihr gefolgt. Kurze Zeit später wird sie zur VT 105 der wir Ostwärts folgen Richtung Newport. Plötzlich standen wir vor einer großen beeindruckenden Kirche mit einem tollen Blick auf den Lake Memphremagog.
St. Mary Church Newport
St. Mary Church Newport
Wir suchten uns erstmal einen Parkplatz, um auszusteigen und einige Fotos zu machen. Das hatten wir gar nicht erwartet. Eigentlich wollten wir in Newport nur umdrehen und zurück nach Montpelier fahren. Nach einer Weile stiegen wir wieder in unser Auto und fuhren weiter. Wir suchten die US 5 Richtung Süden, die dann auf die VT 14 führte. Die fuhren wir weiter entlang, unter anderem durch den Ort Irasburg, mit einer weiteren sehr hübschen weißen Holzkirche. Wenn man dann durch Albany durch ist, lohnt sich ein kleiner Umweg über den Ort Craftsbury Common. Dafür muss man nach Albany links abbiegen in die Straße N Craftsbury Rd, die dann direkt in den Ort führt. Dort gibt es einen kleinen Platz mit dem obligatorischen Pavillon und der weißen Kirche. Kleine nette Geschäfte unter anderem auch ein Buchshop mit integriertem Café - das Stardust Book & Café. Weiter geht es dann in südlicher Richtung die gleiche Straße weiter bis zu dem nächsten Ort Craftsbury. Hier lohnt es sich auch noch mal ein bisschen herum zuschauen,bevor man dann hinter dem General Store rechts abbiegt in die Cemetery Rd, die wieder auf die VT 14 führt.
Im weiteren Verlauf führt die VT 14 direkt am Lake Elligo und danach am Hardwick Lake vorbei. Hier machten wir jeweils noch einige nette Fotos und fuhren weiter. Kurz hinter dem Hardwick Lake trifft die VT 14 auf die VT 15. die wir westwärts weiter fahren (rechts herum). Sie führt uns an unserer letzten Covered Bridge für diesen Tag vorbei, die Fisher Bridge kurz vor Wolcott, VT. Die Fisher Bridge ist eine Covered Bridge durch die Eisenbahngleise führen. Allerdings ist die Strecke stillgelegt, so dassman wunderbar auf und durch diese Brücke klettern kann. Einen Parkplatz für das Auto gibt es direkt davor. Um nach Montpelier zurück zufahren, gibt es jetzt 2 Möglichkeiten - wir entschieden uns wieder umzudrehen und dann die VT 14 weiter nach Süden zu fahren, bis nach Montpelier hinein. Wir hätten auch weiter auf der VT 15 bis Morrisville fahren, dann über die altbekannte VT 100 und dann die VT 12 entlang bis Montpelier, das hätte aber länger gedauert. Und wir hatten schon genug Meilen hinter uns und es wurde langsam spät und dunkel. In unserem Quartier angekommen, machten wir uns ein wenig frisch und überlegten, wo wir zu Abend essen gehen wollten. Wir fuhren erstmal in
Irgendwo in Vermont
Irgendwo in Vermont
Irgendwo in Vermont
Irgendwo in Vermont
Irgendwo in Vermont
Irgendwo in Vermont
Irgendwo in Vermont
Irgendwo in Vermont
den Ort rein und parkten unser Auto. Wir sahen am Fluß gelegen ein Restaurant, das Sarducci's. Ein italienisches Restaurant. Also beschlossen wir dorthin zu gehen. Und wir hatten wieder Glück. Das Essen war gut und man saß dort sehr nett direkt am Fluß. Was will man mehr. Nächsten Tag wollten wir Montpelier wieder verlassen, darum mussten wir später noch unsere Koffer packen. Also blieben wir nicht zu lange in dem Restaurant sitzen und fuhren bald zurück zu Betsy's B&B.

5. Tag - 15. Oktober 2008 - Auf nach New Hampshire

Unser Endziel heute war North Conway, NH wo unser nächstes Quartier war. Wieder hatten wir im Vorwege eine Route ausgearbeitet, die uns nicht wirklich auf direktem Wege nach North Conway, NH, sondern wieder über viele Schlenker durch die schöne bunte Landschaft führen sollte. Doch zuerst gingen wir nach dem Aufstehen erneut zum Frühstück in das andere Haus rüber und stärkten uns für den langen Tag. Danach bezahlten wir unsere Unterkunft,
Fabrics Shop in Waitsfield
Fabrics Shop in Waitsfield
beluden unser Auto und fuhren los. Da ich einer Freundin versprochen hatte, ihr Stoff zum Quilten mit zubringen - der ist hier so viel billiger als in Deutschland - machten wir uns auf zu unserem ersten Umweg. Ich hatte einen Stoffladen in Waitsfield, VT gefunden - im Internet - undso begaben wir uns dorthin. Über die US 2 westwärts, dann entlang der VT 100B in südlicher Richtung, die dann auf die VT 100 führt und schon waren wir nach 30 Minuten im Waitsfield, VT. Dort suchten wir das Geschäft Cabin Fever Quilts, welches sich in einer alten weißen Holzkirche befand, wir wir fest stellen mussten. Leider war es noch geschlossen. Bis es öffnen würde, wollten wir uns noch etwas in Waitsfield umsehen. Wir parkten das Auto und zogen los. Plötzlich standen wir mal wieder vor einer Covered Bridge, die Village Bridge. Siewurde natürlich sofort begutachtet und fotografiert für unsere Sammlung. Direkt daneben gab es ein sehr interessant aussehendes Geschäft, welches schon geöffnet hatte: All Things Bright and Beautiful -
Indian Summer at its best
Indian Summer at its best
ein Geschäft mit lauter Weihnachtssachen... Da gingen wir natürlich sofort rein. Gekauft haben wir allerdings nichts,es war alles so zerbrechlich, so dass wir Angst hatten, es nicht heil mit nach Deutschland zu bekommen. Aber als wir mit dem Durchforsten des Geschäfts fertig waren, hatte das Stoffgeschäft inzwischen geöffnet - also schnell rüber. Dort suchte ich alle möglichen Stoffpäckchen in Blautönen heraus, die ich mitbringen sollte. Auch hingen dort wunderschöne, schon fertige Quiltdecken herum, die ich am liebsten gekauft hätte- wäre da nicht der Platzmangel im Koffer. Schnell bezahlte ich und wir setzten uns ins Auto und fuhren weiter. Heute hatten wir ca. 150 Meilen (240 km) vor uns, davon allerdings den größten Teil auf klitzekleinen Straßen durch die Berge. Wir fuhren durch die Covered Bridge hindurch die Bridge St entlang, die kurze Zeit später zur E Warren Rd wird. In East Warren bogen wir ab auf die Roxbury Mountain Rd Richtung Roxbury. Diese kleine Straße führte mitten durch bewaldete Hügel (bis 740 m hoch), alles gefärbt in Gelb, Orange und Rot. In Roxbury stießen wir dann auf die VT 12 A, die wir nach Norden (links herum) weiter fuhren. Später fuhren wir die VT 64 in östlicher Richtung weiter nach Williamstown. Dort nahmen wir die VT 14 in südlicher Richtung,
Farm in Vermont
Farm in Vermont
bis links die Chelsea Rd abging - die fuhren wir weiter. Eigentlich folgten wir jetzt nur noch unserem Gefühl und der groben Himmelsrichtung - eine Karte für diese Gebiet hatten wir nicht. Wieder führte uns die kleine Straße durch bunte Wälder und hügelige Landschaften. Hier habe ich dann auch das schönste Foto unser ganzen Reise gemacht, finde ich zumindest. Die Chelsea Rd endet irgendwann an der VT 110, die wir links herum in Richtung Norden weiter fuhren. Inzwischen war schon relativ viel Zeit vergangen, so dass wir beschlossen, erst mal etwas größeren Straßen als bisher zu folgen. Also blieben wir auf der VT 110, dann fuhren wir die US 302 ostwärts weiter. Doch kurz hinter Clement, nachdem die VT 25 in südlicher Richtung abgezweigt ist, packte uns wieder die Abenteuerlust und wir bogen rechts ab in die Willey Hill Rd Richtung Topsham. Ab dort hieß die Straße Harts Rd
Brick Store in Bath
Brick Store in Bath
und nach einer Weile dann James Downing Rd. Die wiederum wurde zur Topsham Rd und nach einer Rechts-Links-Kombination waren wir auf der Corey Hill Rd Richtung Newbury Center. Die Newbury Center Rd wurde kurze Zeit später zur Scotch Hollow Rd, von der dann nach links weg die Fish Pond Rd abzweigte. Der folgten wir, bis wir auf die Leighton Hill Rd stießen, in die wir links einbogen und dann die Interstate 91 überquerten. Schließlich stießen wir wieder auf die US 302 und ließen jede Menge tolle bunte Eindrücke hinter uns. Wir folgten der US 302 und trafen in Bath auf eine weitere Covered Bridge - und den ältesten General Store Amerikas - so zumindest stand es auf dem Gebäude. Mittlerweile waren wir nun auch in New Hampshire angekommen - Vermont lang hinter uns.
Alpaka Farm
Alpaka Farm
Ab Bath weiß ich gar nicht mehr genau, wie wir weiter gefahren sind. Auf jeden Fall haben wir es mehrfach versucht, auf kleinen Straßen quer durch die hügeligen Wälder in Richtung Nord-Osten zu fahren. Allerdings mussten wir irgendwann aufgeben, nachdem wir 3 x an ein und derselben Alpaka-Farm vorbei kamen und im Wald spätestens an dem Schild: Please do not shoot the little bear wieder umdrehten. Wir fuhren dann im Endeffekt auf der US 302 weiter bis zu unserem Endziel North Conway. Unterwegs allerdings kamen wir noch an Bretton Woods vorbei, wo das Mount Washington Hotel steht, in dem 1944 die Bretton Woods Konferenz statt gefunden hatte. Im weiteren Verlauf
Ein Wasserfall auf dem Mount Willard Trail
Ein Wasserfall auf dem
Mount Willard Trail
führt die US 302 durch den White Mountain National Forest, in dem sich einige sehr schöne State Park befinden. Heute hatten wir noch auf dem Plan, uns einige schöne Wasserfälle im Crawford Notch State Park anzuschauen.Hier fuhren wir auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft nämlich direkt daran vorbei. Nach ca. 3,8 Meilen hinter Bretton Woods macht die Landstraße eine Rechtskurve und genau dahinter auf der rechten Seite befindet sich das Visitor Center vom Crawford Notch State Park - und Toiletten. Die wurden erstmal aufgesucht. Am Eingang der Toiletten sind viele Prospekte über den Park ausgestellt inklusive einiger Faltkarten mit den Wanderwegen zu den verschiedensten Wasserfällen. Davon schnappten wir uns welche uns studierten sie. Gleich hinter dem Visitor Center, direkt auf der anderen Seite der Bahngleise, ging ein Wanderweg in den Wald hinein, den sogenannten Avalon Trail. Dieser Wanderweg ist etwa 2.6 Meilen lang (ein Strecke), dafür hatten wir ehrlich gesagt
Buntes Laub
Buntes Laub
keine Zeit. Deswegen bogen wir nach einer kurzen Weile auf einen anderen Weg nach links ab, um zu den Mount Willard Trail weiter zugehen. Der ist etwas kürzer und führt ankleinen Wasserfällen vorbei zu einer kleineren Schlucht - Hitchcock Flume, wobei man auch an einer Stelle über einen breiten aber nicht tiefen Bach klettern muss. Zum Glück liegen dort genügend große Felsen herum, über dieman auf die andere Seite springen kann. Wir sind dann beim Hitchcock Flume umgedreht und zurück gegangen. Bis zum Mount Willard hoch wäre es nicht mehr weit gewesen, aber recht steil. Das war uns zu anstrengend. Aber bis hierher war es ein sehr schöner Spaziergang durch den bunten Wald, die Pfade bedeckt mit reichlich buntem Laub. Bevor wir zurück zum Auto gingen, wollten wir noch in das Visitor Center. Dort kauften wir einige Postkarten. Zurück am Auto stiegen wir ein, allerdings nicht um sehr weit zu fahren. Denn kurz nachdem wir den Parkplatz verlassen hatten, waren auf der linken Straßenseite der US 302 zwei Wasserfälle kurz hintereinander zu sehen - die Silver
 Cranmore Inn in North Conway
Cranmore Inn in North Conway
 Unser Zimmer
Unser Zimmer
Stream Falls und die Silver Cascades. Man hat jeweils vor den Wasserfällen die Möglichkeit rechts ran zufahren, um sie sich genauer anzuschauen. Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen Ziel - das Cranmore Inn in North Conway. Hier hatten wir auch schon letztes Jahr gewohnt und es war eines der bestens Bed & Breaktfast, die ich bisher erlebt hatte. Nur noch 26 Meilen lagen vor uns. Wir fuhren die US 302 immer weiter, diedann in Glen auf die NH 16 stößt und gemeinsam weiterführt nach North Conway. Wir hatten hier für 3 Nächte gebucht - schon von Deutschland aus. Das ist zur Zeit des Indian Summers unbedingt notwendig, da die netten Unterkünfte besonders an den Wochenenden alle ausgebucht sind und man nichts mehr spontan bekommt. Sie zeigten uns unser Zimmer und wir luden unser Auto aus. Dann teilte man uns leider mit, das wir nur zwei Nächte in diesem Zimmer bleibenkonnten, es war etwas bei der Reservierung schief gegangen und für die 3. Nacht hätten sie diesesZimmer nicht mehr frei - so zumindest hatten wir das verstanden. Wir schauten uns danach erstmal in Ruhedas Haus an, ich musste es Karine unbedingt zeigen. Es gab ein Fernsehzimmer mit vielen gemütlichen Sesseln und Sofas und ein riesengroßes Kaminzimmer mit mehreren Sitzecken. Alles sehr plüschig eingerichtet. Zum Abendessen holten wir uns nur etwas von der Heissen Theke / Salat Bar eines Supermarkts in der Nähe und aßen auf unserem Zimmer. Dann gingen wir recht schnell schlafen.

6. Tag - 16. Oktober 2008 - Shopping in New Hampshire

Als wir aufwachten hörten wir draußen schon den Regen - spontan beschlossen wir unsere Tagespläne zu tauschen - aus heute wird morgen und morgen machen wir das, was wir eigentlich heute vor hatten.

So wurde dies unser Shopping Tag - also auch keine Fotos ! Dafür einige Shopping Tipps. Man muss nämlich wissen, das man in New Hampshire keine Mehrwertsteuer bezahlt. Deswegen gibt es in New Hampshire wahnsinnig viele Outlet Geschäfte - ja ganze Einkaufszentren nur mit Outlet Geschäften. Und zu unserem Glück gab es eine solches Einkaufszentrum ganz in unserer Nähe.
Doch zuerst das Frühstück - das ist im Cranmore Inn ganz fantastisch - zumindest für jemanden, der auf die amerikanische Art des Frühstückes steht. Es gab eine kleine Speisekarte mit den Auswahlmöglichkeiten für 3 "Gänge". So konnte man also frisches Obst oder Müsli als Vorspeise, Pancakes, Bacon, Eier, French Toast in beliebiger Kombination als Hauptspeise und einen Fruchtsaft zur Auswahl bestellen. Tee oder Kaffee gab es natürlich ohne Limit. Der Eigentümer des Hauses stand in der Küche und bereitete das Essen zu, seine Mutter - ich würde sie bereits deutlich jenseits des Ruhestandsalters schätzen - nahm die Bestellungen auf uns servierte. Ein richtiges Familienunternehmen ! Nachdem wir uns satt gefrühstückt hatten, wollten wir uns auf den Weg machen.

Wir mussten nur aus unserer Straße rechts abbiegen auf die North-South Rd und die führte uns direkt zu dem Einkaufszentrum - dem Settlers' Green Outlet Village. Dort gab es über 60 Outlet Geschäfte angefangen bei Adidas und Levi's über Nike und Reebok bis Tommy Hilfinger und Timberland...und noch viel mehr - wen eine genaue Liste der Geschäfte interessiert, es gibt eine Homepage...
Dort hielten wir uns den größten Teil des Tages auf und shoppten was das Zeug hielt. Ich arbeitete die Liste der Levi's Bestellungen meiner Familie ab und kaufte natürlich auch einige Dinge für mich. Karine wanderte ebenfalls von Shop zu Shop, probierte Klamotten an und kaufte ein. Der Regen draußen störte uns so überhaupt gar nicht. Später gingen wir noch zu Walgreens, wo wir uns gegenseitig unsere digitalen Fotos auf CD brennen ließen, die wir bis jetzt schon gemacht hatten. Nun wollte Karine aber auf jeden Fall noch diese UGG Boots aus Australien kaufen. Die hatten wir leider nicht in dem Einkaufszentrum gefunden. Also musste die Suche weiter gehen. Wir fuhren die US 302 auf und ab und suchten nach Schuhläden. Zum Glück wurden wir auch fündig und so hatte Karine am Ende sogar die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Farben.

Das Wetter war inzwischen etwas besser geworden, so dass wir beschlossen, den übrigen Nachmittag etwas durch die Gegend südlich von Conway zu fahren - auf der Jagt nach weiteren Covered Bridges und bunten Wäldern. So fuhren wir nun also die US 302/NH 16 Richtung Süden, bis wir auf die NH 153 stießen. Die fuhren wir weiter und von dort aus dann irgendwann querfeldein - immer der Nase nach. Ich kann das leider überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Aber wir sahen wiederum schöne bunte Wälder und vor allem viele Seen.
Als es dann langsam dunkel wurde, machten wir uns auf den Rückweg Richtung North Conway. Wir parkten unser Auto vor dem Cranmore Inn und beschlossen heute Abend in ein Restaurant in North Conway zu gehen. Wir gingen die Hauptstraße im Ort ein wenig auf uns ab und schauten uns die Läden dort an. Es gibt dort einige wirklich nette Geschäfte mit typischen Produkten - Handgearbeitete Quilts z.B., aber auch kulinarische Spezialitäten - aus den Neuengland-Staaten. Schließlich landeten wir im Horsefeathers, was direkt an der Hauptstraße liegt. Wir bekamen auch sofort einen Tisch zugewiesen. Dies war ein typisches amerikanisches Restaurant mit Burger, Chicken Wings und Co. Wir aßen und tranken uns satt, bevor wir zurück zu unserer Unterkunft liefen und ins Bett gingen.

7. Tag - 17. Oktober 2008 - New Hampshire

Als wir heute aufwachten, horchten wir als allererstes auf die Geräusche draußen - nichts - kein Regen. Das hieß, das wir unseren heutige Plan - einen Ausflug in den White Mountain National Forest - umsetzen konnten, ohne Gefahr zu laufen, ständig nass zu werden.
Wir machten uns also fertig und gingen zum Frühstück herunter. Während wir aßen kam dann der Eigentümer des Cranmore Inns, um uns zu erklären wie wir zu unserer neuen Unterkunft für die nächste Nacht kommen würden. Da erst kapierten wir, das wir nicht nur in ein anderes Zimmer ziehen müssten, sondern sogar in eine komplett neue Unterkunft etwa 10 min. Fahrt von hier. Wir schauten ziemlich sparsam aus der Wäsche. Nach kurzer Überlegung lehnten wir das Angebot ab und beschlossen nach unserem Tagesplan einfach weiter nach Süden Richtung Boston und weiter zu fahren und uns auf dem Weg ein Hotel/Motel zu suchen. Das gab uns die Gelegenheit vor unserem Abflug am Abend des 8. Tages uns noch in der Yale University in New Haven um zuschauen.

So beeilten wir uns also plötzlich etwas mehr mit dem Frühstück - schließlich mussten wir ja noch unsere Koffer und dann das Auto packen. Der Hausherr entschuldigte sich in einem fort bei uns für diese ganzen Umstände, aber wir nahmen es ihm nicht übel. Unser neuer Plan gefiel uns ganz gut. Nachdem das Auto gepackt und die Rechnung im Cranmore Inn bezahlt war, fuhren wir los. Wir fuhren die NH 16 Richtung Conway,bis wir auf die NH 112 stießen, die auch Kancamagus Highway genannt wird. Diese Straße führt einmal quer durch die White Mountains und gilt als mit die schönste Panoramastrecke Neuenglands - vor allem im Indian Summer. Doch bevor wir auf den Kancamagus Highway einbiegen,erspähen wir noch in Conway eine Covered Bridge, die sich über den Saco River spannt. Die mussten wir uns natürlich von Nahem anschauen.
Covered Bridge in Conway, NH
Covered Bridge in Conway, NH
Albany Bridge
Albany Bridge
Lower Falls
Lower Falls
Rocky Gorge
Rocky Gorge
Ein kurzer Stopp, einige Fotos und weiter ging es, nun wirklich den Kancamagus Highway entlang. Entlang des Highways gibt es mehrere Stopps an Wasserfällen, Stromschnellen und anderen Aussichtspunkten. Aber als erstes stand natürlich noch eine weitere Covered Bridge, die sogenannte Albany Bridge auf dem Plan. Nach genau 6,2 gefahrenen Meilen auf dem Kancamagus Highway ging rechts weg eine kleine Straße, die Passaconaway Rd - sie führt genau zu der Brücke. Nach den obligatorischen Fotos fuhren wir weiter - bis zu den Lower Falls des Swift Rivers - nur 0,6 Meilen nach der Brücke liegt rechts neben dem Highway ein Parkplatz mit direktem Zugang zu den Lower
Rocky Gorge
Rocky Gorge
Falls. Hier kann man aussteigen und wunderbar auf den riesigen Felsbrocken, die im Swift River liegen und die Lower Falls bilden, herum klettern - was wir natürlich ausgiebig taten. Nach weiteren 2,2 Meilen entlang des Highways kamen wir an einen weiteren Parkplatz rechts neben der Straße. Hier konnte man einen kurzen Weg entlang des Swift Rivers gehen - entgegen der Fahrtrichtung aus der wir kamen, dann über eine Holzbrückeauf die andere Seite des Flusses und ein Stück in den Wald hinein zum Falls Pond. Oder aber auch erneut auf großen Felsbrocken und Plateaus herum klettern und sich dabei die Rocky Gorge anschauen, eine kleine Schlucht durch die Felsbrocken, durch die der Swift River durch floss.
Allerdings sollte man auch hier wie zuvor bei den Lower Falls tritt- und rutschfeste Schuhe anhaben, sonst könnte es gefährlich werden. Doch das hatten wir und so kletterten wir auf den Felsen herum und machten jede Menge Fotos.
Unser nächstes Ziel war The Flume Gorge im Franconia Notch State Park - ebenfalls eine Schlucht, aber deutlich größer als die Rocky Gorge. Um diese zu besichtigen, mussten wir den Kancamagus Highway bis Lincoln weiterfahren und dann ein Stück die Interstate 93 nach Norden fahren. Ausfahrt 34A führt dann direkt über die US 3 zum Flume Gorge Visitor Center - es ist alles wunderbar ausgeschildert. Dort parkten wir unser Auto und gingen hinein. Wir mussten 13 USD Eintritt zahlen und konnten dann auf der anderen Seite des Gebäude wieder raus gehen direkt in den Wald. Es führt ein Spazierrundgang von ca. 2 Meilen durch den Wald, vorbei an dem Flume Gorge, Wasserfällen und einem "Pool" und zurück zum Visitor Center. Wir wären nicht in Amerika wenn es nicht eine
Francia Notch State Park
Francia Notch State Park
Flume Covered Bridge im Francia Notch State Park
Flume Covered Bridge
Table Rock
Table Rock
Möglichkeit gäbe, sich einen Teil des Weges fahren zu lassen. Allerdings muss man dafür extra zahlen und es kürzt wirklich nur minimal den Weg - ehrlich gesagt etwas lächerlich. Man kann auch nur zur Schlucht hin und zurück zum Visitor Center laufen, aber wenn man den gesamten Rundgang machen will, dauert das in etwa 1,5 Stunden - und bei schönem Wetter durch den Wald zu spazieren ist doch auch sehr schön. Also machten wir uns auf... Da der Indian Summer Hochsaison in New Hampshire ist, waren leider auch sehr viele Leute hier unterwegs. Wir versuchten immer etwas Abstand zu den anderen Gruppen zu halten, um die Ruhe des Waldes besser genießen zu können. Bis auf einige wenige Situationen ist das uns auch ganz gut gelungen...
Wir marschierten als los immer den Wegweisern nach Richtung Flume Gorge. Der Wanderweg führte die ganze Zeit durch einen gelb-orange gefärbten Laubwald. Der Waldboden war ebenfalls mit buntem Laub bedeckt - sehr schönes Bild. Schon nach kurzer Zeit, man mag es kaum glauben, sahen wir unter uns eine Covered Bridge - das hätten wir hier nicht erwartet. Der Wanderweg schlängelte sich einige Höhenmeter runter, bis wir schließlich vor der Brücke standen. Nach den üblichen Fotos - wir mussten etwas warten, bis die anderen Menschen die Brücke durchquert hatten und verschwunden waren - gingen wir ebenfalls weiter. Wir kamen am sogenannten Table Rock vorbei. Dies ist eine ca. 150m lange und 20m breite, leicht abschüssige Fläche aus Conway Granit, auf der der Flume Brook längs fließt und von ihm geformt wurde. Der Wanderweg führt daran vorbei, jetzt mit einer leichten Steigung. Am Ende des Table Rock fingen dann Stufen an, die langsam zum Flume Gorge hoch führten. Direkt durch die Schlucht führte dann ein schmaler Weg aus Holz, immer wieder mit Treppen unterbrochen. Man wurde so direkt durch die Schlucht über dem durchfließenden
The Flume Covered Bridge
The Flume Covered Bridge
The Flume Gorge
The Flume Gorge
Covered Bridge
Covered Bridge
Wasser geführt. Die Schlucht ist insgesamt 241m lang, zwischen 21m und 27m hoch und zwischen 3,6m und 6m breit. Es konnte immer nur einer nach dem anderen gehen, was einige merkwürdige Leute trotzdem nicht davon abhielt, umzudrehen und den Weg zurückzugehen, was an einigen Stellen zu richtigen Drängeleien führte. Am oberen Ende der Flume Gorge stand man dann direkt vor der Kante des Wasserfalls - den sogenannten Avalanche Falls - die sich 13,6m tief in die Schlucht hinunterstürzte. Nachdem wir oben angekommen waren, gingen wir ein Stück den Rim Path zurück zu einer kleinen Aussichtsplattform, die am oberen Rand der Schlucht war, um uns das ganze von oben noch mal anzuschauen, bevor wir dann den Wanderrundweg weiter gingen. Der Rest des Weges war nun ein sehr netter und gemütlicher Waldspaziergang, vorbei an einigen weiteren Wasserfällen, über eine weitere Covered Bridge - die Sentinel Pine Bridge, die man zuerst unterhalb des Weges sah, bevor man nach einem Abstieg vor ihr stand. Sie spannte sich über den Pemigewasset River, der tief unter ihr daher floss und direkt bei der Brücke einen Pool bildete.
Nun war es nicht mehr weit bis wir wieder am Visitor Center sein würden. Der Weg führte noch an einigen riesigen Findlingen, zuletzt an dem Great Boulder, von wo aus man das Visitor Center schon erblicken konnte. Wir benötigten etwa 2 Stunden für den Rundgang, wobei wir uns aber extrem langsam und gemütlich, mit vielen Fotopausen voran bewegt hatten. Zurück am Auto stiegen wir und fuhren los. Unser nächstes Ziel war nun, so weit wie möglich in den Süden Richtung New York zu fahren, und für unsere letzte Nacht eine Unterkunft in der Nähe von New Haven zu finden. Wir fuhren also auf die Interstate 93 zurück und machten uns auf dem Weg.

Als wir unser Kartenmaterial studierten, um herauszufinden, welche Interstates nach New Haven führten, fanden wir heraus, das die Interstate 93 direkt nach Boston rein führt. Wir entschlossen uns vor den Toren von Boston ein Motel zu suchen, um dann den letzten Abend in Bosten verbringen zu können. Allerdings hatten wir 2 Stunden und 130 Meilen später kein Glück. Wir fanden einfache kein Motel im Speckgürtel von Boston und durch viele Baustellen wurden wir total aufgehalten, so dass uns die Zeit durch die Finger ran.
So beschlossen wir einfach nach Boston rein zufahren und uns ein nettes Restaurant zu suchen, wo wir den Abend verbringen konnten. Da ich letztes Jahr 4 Tage in Boston verbracht hatte, kannte ich mich ein wenig in Downtown aus. Wir steuerten das Parkhaus in der Clarendon St zwischen Stuart St und Columbus Ave an. Dort stellten wir unser Auto ab und verließen das Parkhaus Richtung Darthmouth St. Diese Straße gingen wir rechts herum und somit direkt auf den Copley Square zu. Hier steht an einem sehr netten grünen Platz mitten in Downtown die Boston Public Library, die erste öffentliche Bücherei der USA und die Trinity Church. Geht man geradeaus weiter, kommt man zu einigen Straßen, in denen viele kleine Restaurants liegen. Hier fanden wir ein sehr nettes Steakhouse, wo wir sofort einen Tisch bekamen. Anhand der Einrichtung und der Art, wie die Tische eingedeckt waren, befürchteten wir in einem Restaurant der etwas höheren Preisklasse gelandet zu sein, was uns dann auch sogleich durch die Speisekarte betätigt wurde. Aber da es unser letzter Abend war, fanden wir das okay. Wir bestellten also unser Essen und genossen dieses dann sehr und leisteten uns sogar noch ein Dessert.
Doch allmählich wurde es sehr spät und wir hatten noch immer keine Unterkunft für die Nacht. So begaben wir uns zurück zu unserem Auto und verließen Boston Richtung New Haven. Wir fuhren die Interstate 90 Richtung Osten, bis wir auf die Interstate 84 stießen. Diese führte uns nach Süden. In den USA wird an vor den Ausfahrten der Interstates immer angezeigt, welche Motels, Restaurants und Tankstellen sich an den jeweiligen Ausfahrten befinden - sehr praktisch, wenn man auf der Suche nach einem Motel ist. Als wir ein dementsprechende Schild erblickten, fuhren wir von der Interstate ab und checkten in das Motel ein. Wir waren zwar nicht ganz bis New Haven gekommen, aber fast...
Schnell fielen wir in die Betten, um das Motelzimmer wenigstens noch etwas auszunutzen.

8. Tag - 18. Oktober 2008 - Yale

Heute war nun unser letzter Tag - heute Abend würden wir zurückfliegen nach Deutschland. Doch den Tag über hatten wir noch Zeit und dank dem Reservierungsfehler im Cranmore Inn hatten wir die Gelegenheit uns Yale
Yale Studentenwohnheime
Yale Studentenwohnheime
anzuschauen. Wir checkten also aus unserem Motel aus und fuhren de Interstate 84 weiter, die wir nur einige Stunden zuvor verlassen hatten. In Hartford - jedem Gilmore Girl Fan sicherlich bekannt - wechselten wir auf die Interstate 91, die uns direkt nach New Haven rein führte. Wir suchten uns in der Nähe des Universitätscampus einen Parkplatz und suchten uns erstmal ein kleines Cafe, um zu frühstücken. Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir uns auf, über den Campus zu schlendern. Auch hier war ich schon letztes Jahr
United Church on the Green
United Church on the Green
gewesen und hatte diese wirklich alte und schöne Universität besucht.
Wir gingen mal rechts herum und mal links herum, der Campus istnicht sehr weitläufig. Man kommt immer wieder auf den gleichen Straßen zurück und kann sich ganz gut orientieren.
Wir schauten uns die alten Gebäude von außen an, die Parkanlagen dazwischen und natürlich die Studenten, die überall umher liefen. Schließlich fanden wir sogar einen Yale Buchladen, wo wir einige Zeit herum stöberten.Ich hatte den Auftrag für eine Freundin englische Kinderbücher zu kaufen, die sie in ihrem Englischunterricht verwenden konnte. Hier wurde ich kurz vor dem Ende
Yale University
Yale University
unserer Reise tatsächlich noch fündig.
Nach etwa 2 Stunden Wanderung über den Campus machten wir uns auf zurück zu unserem Auto. Schließlich mussten wir rechtzeitig am Flughafen in New York sein und vorher noch unser Auto bei der Autovermietung abgeben. Und es lagen noch etwa 80 Meilen (130 km) Fahrt vor uns.

Also machten wir uns auf den Weg. Karine hatte die Straßenkarte auf den Knien liegen und sagte an, wo ich lang fahren sollte. Zuerst ging es die Interstate 95 entlang Richtung Süden. Sie führt die ganze Zeit an der Küste entlang bis kurz vor New York City. Dann macht sie einen Bogen nach Osten weg von New York City nach New Jersey rüber. Hier hätten wir also die Interstate 95 verlassen und uns auf die Interstate 678 begeben müssen. Doch leider hat meine Beifahrerin einige Schwächen beim Karten lesen und mit der Orientierung allgemein, so dass wir diese Abzweigung verpassten. Die Nummer der Ausfahrt, die sie mir genannt hatte, bevor sie eingeschlafen ist, kam einfach nicht und so fuhr ich die Interstate 95 einfach weiter.
Irgendwann wachte Karine wieder auf und fragte wo wir seien. Sie versuchte auf der Karte zu finden, wo wir gerade entlang fuhren anhand der Straßenschilder und Ausfahrten, die ich ihr nannte. Doch da wir nicht mitbekommen hatten, das wir gar nicht mehr im Großraum New York City waren, sondern bereits in New Jersey, suchte sie an der falschen Stelle. Schließlich wurde es mir zu bunt, ich musste selber einen Blick auf die Karte werfen. Die Zeit wurde immer knapper, mittlerweile waren es nur noch 2,5 Stunden bis zu unserem Abflug.
So fuhr ich die nächste Ausfahrt raus und hielt bei der nächsten Gelegenheit an. Ich nahm die Karte und versuchte herauszufinden, wo wir sind. Und mit Schrecken stellte ich fest, das wir nur etwa 1 Stunde von PHILADELPHIA entfernt waren. Langsam kam die Panik bei uns beiden hoch, wir drehten um und fuhren so schnell wie möglich zurück nach New York - etwa 1 Stunde würden wir für den Weg zum John F. Kennedy Airport benötigen - dann mussten wir noch tanken und den Wagen zurückgeben und dann einchecken. Alles in allem sehr viel zu tun für wenig Zeit.

Was soll ich sagen, wir kamen mit fliegenden Fahnen am Check in Schalter an, der gerade schließen wollte. Eine Fluglinienangestellte nötigte uns am Automaten einzuchecken, was überhaupt nicht funktionierte und uns noch mehr aufhielt. Schließlich waren wir eingecheckt, wir hatten sogar noch 2 Sitze nebeneinander bekommen und konnten unser Gepäck abgeben. Wir gingen zum Gate und mussten sogar noch etwas warten, bis das Boarding begann. Oh wie freuten wir uns auf den Flug, wir planten den ganzen Flug über zu schlafen und hoffentlich diesen Adrenalinschub zu verarbeiten. Allerdings müssen an diesem Tag die Winde extrem gut gestanden haben, denn der Pilot kündigte unsere voraussichtliche Flugdauer für nur sage und schreiben 5,5 Stunden an und in der Tat landeten wir nach genau dieser Zeit in Hamburg, womit unsere spontane Kurzreise durch den Indian Summer vorbei war.

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