1. Tag - 30. September 2016 - Anreise & New York City

Morgens um 9:00 ging unser Flug nach Newark pünktlich los. Wir hatten Sitzplätze in der letzten Reihe mit extrem viel Beinfreiheit – was für eine Wohltat. Der Flug verlief sehr ruhig und wir landeten sogar 10 Minuten früher als geplant. Wir holten uns dann unsere Koffer und stellten uns bei der Emigration an. Auch hier kamen wir ziemlich schnell und ohne Probleme durch. Anschließend suchten wir den Stopp des Airport Express Busses (Homepage), der nach Manhattan fahren sollte. Wir hatten vorab online unsere Tickets (Roundtrip) gekauft und 63 USD für 3 Erwachsene bezahlt. Der Fahrer am Bus scannte nur noch unsere ausgedruckten Fahrkarten und wir konnten einsteigen. Die Koffer mussten mit in den Bus nehmen. Drinnen waren 2 Gepäckbereiche, in denen wir unsere Koffer bzw. Taschen stopfen konnten. Wir suchten uns freie Sitzplätze, es waren schon einige andere Reisende im Bus und machten es uns soweit es ging, gemütlich. Wir hatten in etwa 1 Stunden Fahrzeit vor uns. Der Bus hielt an insgesamt 3 Stopps in Manhattan, wir mussten bei dem 2. Stopp raus, der ganz in der Nähe von unserem Hotel lag. Nach genau 65 Minuten kamen wir dort an, schnappten uns unser Gepäck und stiegen aus. Ich versicherte mich kurz beim Busfahrer, dass die Rückreise auch von genau hier wieder losgehen würde. Dann machten wir uns auf, unser Hotel zu finden. Ich hatte über DER Tour ein absolutes Schnäppchen gebucht – ein Zimmer mit 2 King Size Betten im Westin New York Grand Central (Hotel-Homepage) für nur 415 EUR für 2 Nächte und 3 Personen – für ein 3 Sterne Hotel. Absolut unschlagbar, obwohl es natürlich viel Geld ist. Und die Lage war natürlich grandios – ziemlich genau gegenüber vom Chrysler Building. Unser Zimmer befand sich im 14. Stock von insgesamt 41. Der Fahrstuhl bracht uns schnell hoch und wir waren total begeistert von unserem Zimmer – eindeutig mehr als andere 3 Sterne Hotels. Wir machten uns mit der Kaffeemaschine auf unserem Zimmer erst mal einen Kaffee und ruhten uns ein wenig aus. Die ersten Fotos machten wir aus unserem Fenster. Gegen
Grand Central Terminal
Grand Central Terminal
15:00 gingen wir dann wieder los, um ein wenig Manhattan anzuschauen. Leider regnete es und der Himmel war total grau und beinahe schon neblig. Zuerst gingen wir zur Grand Central Station, die wir uns von Innen anschauen wollten. Als größter Bahnhof der Welt bzgl. der Gleise verfügt der Bahnhof 44 Bahnsteige, an denen 67 Gleise enden. Er wurde im Jahr 1913 eingeweiht und heißt mittlerweile eigentlich Grand Central Terminal.Besonders sehenswert ist die große Haupthalle mit der dunkel-blaugrünen Deckenausmalung als Sternenhimmel und zentralem Kiosk mit 4 Uhren. An der Ost- und Westseite dieser Haupthalle ist jeweils eine große Freitreppe mit beidseitigem Aufgang zum oberen Stockwerk. Auf der Hälfte der Treppe wo beide Seite jeweils zusammen geführt werden, stehen immer ziemlich viele Leute, da man von hier einen tollen Blick auf die gesamt Haupthalle hat und schöne Fotos machen kann. Das taten wir natürlich auch. Dann kümmerten wir uns darum, wo wir eine MetroCard (Pay-per-Ride MetroCard) kaufen konnten. Am Infocenter wurden wir zu einem Art Schreibwarenladen geschickt, wo wir diese an der Kasse kaufen konnten. Da wir gar nicht genau wussten, wie oft wir wirklich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wollten, kauften wir die kleinste Größe. Sie kostete 5.50 USD, konnte aber jederzeit wieder aufgeladen werden. Wir verließen dann die Grand Central Station und gingen Richtung Rockefeller Center. Wir hatten
Steinaltar
Steinaltar
Blick auf Orgel
Blick auf Orgel
Blick aus unserem Zimmer
Blick aus unserem Zimmer
bereits von Deutschland aus Tickets gekauft, um auf die Aussichtsplattformen des Rockefellers Center, das sogenannte Top of the Rock hinaufzufahren. Auf dem Weg dorthin wollten wir uns aber noch die St. Patrick's Cathedral (Homepage) anschauen. Sie lag schräg gegenüber vom Rockefeller Center an der 5th Avenue. Der Bau der Kathedrale begann 858 und wurde nach einer längeren Unterbrechung während des Amerikanischen Bürgerkriegs dann 1878 fertig gestellt. Sie ist heute der Amtssitz des Bischofs des Erzbistums New York. Wie eigentlich fast überall in den USA mussten wir auch hier durch eine
Fenster in der St. Patrick's Chathedral
Fenster in der St. Patrick's Chathedral
Taschenkontrolle, bevor wir in die Kathedrale rein durften. Wir wanderten langsam durch das riesige Gebäude und staunten mal wieder über die Pracht katholischer Kirchen und Kathedralen. Obwohl diese Kathedrale noch relativ schlicht war im Vergleich zu anderen katholischen Gotteshäusern, gab es doch ziemlich viel zu gucken. An den beiden Seiten entlang des Hauptaltarraumes lagen viele kleinere, voneinander abgetrennte Bereiche, in denen jeweils Bildnisse und Altäre von verschiedenen Heiligen waren. Und im hinteren Teil der Kathedrale befand sich die Lady Chapel. Nachdem wir uns ausgiebig umgeschaut hatten, verließen wir die Kathedrale wieder. Es regnete immer noch und es sah auch nicht so aus, als ob es demnächst mal aufhören würde. Wir beschlossen zum Rockefeller Center zu gehen und zu fragen, ob wir die bereits gekauften Tickets für das Top of the Rock (Homepage) zurückgeben können. Bei diesem Wetter befürchteten wir, dass wir von ganz oben so gut wie nichts von Manhattan sehen würden. Wir fanden nach ein bisschen Suchen den Zugang. Hinter dem Fahrstuhl und direkt neben den Treppen hinauf stand ein Tisch, hinter dem mehrere Personen saßen, die aussahen, als ob man da Tickets kaufen konnte. Ich zog unsere im Internet gekauften Tickets hervor und fragte, ob ich diese zurückgeben konnte. Leider wurde das verneint, man bot uns aber an, die Tickets umzutauschen, damit wir am nächsten Tag hochfahren konnten, mit der Hoffnung auf besseres Wetter. Wir überlegten kurz, um wie viel Uhr es uns am nächsten Tag am Besten passen würde und ließen uns dann neue Karten für den späten Nachmittag ausdrucken. Wir beschlossen nun irgendwo etwas zu finden, wo wir zu Abend essen konnten, bevor wir dann zurück ins Hotel und in die Betten gehen würden. Ich erinnerte mich, dass wir in der 5th Ave an einem TGIF (Thank God it's Friday) vorbei gegangen waren. Dorthin wollten wir nun gehen. Völlig durchnässt ließen wir uns zu einem Tisch im oberen Stock bringen und studierten die Speisekarte. Wir ließen alle unsere Jacken an, obwohl wir total nass waren, denn es war ziemlich kalt hier oben, Die Klimaanlage schien auf vollen Touren zu laufen. Wir bestellten unser Essen und Getränke und mussten gar nicht lange warten, bis alles serviert wurde. Wir aßen, bezahlten dann auch schon relativ schnell und gingen dann zurück zum Hotel. Neben dem Hotel lag eine CVS Pharmacy, in die ich noch kurz ging. Ich kaufte einige Flaschen Wasser und auch schon die ersten aufgetragenen Mitbringsel. Wir gingen schnell in die Betten und bereits gegen 21 Uhr machten wir das Licht aus. Unser erster sehr langer Tag war zu Ende.

2. Tag - 01. Oktober 2016 - Manhattan

Schon um 6:30 Uhr standen wir auf. Aufgrund des Jetlags waren wir bereits wach und ausgeschlafen. Wir machten uns fertig und gingen dann ein paar Straßen weiter zum Scotty's Diner (Speisekarte), um dort zu frühstücken. Ich hatte dieses Restaurant in Google entdeckt, als ich nach möglichen Lokalitäten für unser Frühstück in der Nähe vom Hotel gesucht hatte. Es lag in der Lexington Ave, Ecke E 39th St und hatte ziemlich gute Bewertungen. Es stellte sich als ein
Scotty's Diner
Scotty's Diner
24-Stunden-Diner heraus und hatte also auch um diese Frühe Zeit bereits auf. Wir bekamen einen Platz zugewiesen, wie sich das für einen amerikanischen Diner gehört natürlich in einer Booth und wir vertieften uns gleich in die Speisekarte. Kaffee und Tee wurden umgehend gebracht und wir bestellten dann auch ziemlich zügig unser erstes amerikanischen Frühstück. Wie in einem echten Diner gab es eine offene Küche, bzw. eine Küchenzeile mit einem Tresen davor, an dem man auch sitzen konnte. Unser Frühstück wurde umgehend zubereitet und schnell serviert. Wir aßen mit großen Appetit und ließen uns noch mehrfach Kaffee und Tee nach schenken. Nach einer Stunden verließen wir dann gegen 8:15 Uhr den Diner und gingen zur Bushaltestelle vor der Central Station. Der M42 fuhr die 42th St hinunter bis zum Pier 83, von wo aus wir heute Vormittag eine Schiffstour um Manhattan herum machen wollten. Ich hatte vorab eine Tour mit der Circle Line (Homepage) gebucht. Es gibt unterschiedliche Touren, von 1 Stunde bis zu 2,5 Stunden. Touren nur zu der Freiheitsstatue oder aber einmal rund herum um Manhattan. Und genau diese wollten wir machen. Wir hatten Tickets für die Best of NYC Cruise, die um 10:00 Uhr am Pier 83 losgehen sollte. Wir waren natürlich viel zu früh am Pier und wurden erst noch mal zu einem Café geschickt mit dem Hinweis, dass man erst ab 9:15 Uhr an Bord gehen konnte. Also genehmigten wir uns noch einen weiteren Kaffee und setzen uns auf ein paar Bänke am Pier. Als dann immer mehr Leute kamen und sich bereits zum Boarding anstellten, machten wir es ihnen nach, um nicht als letzte an Bord zu gehen. Schließlich wollten wir einigermaßen guten Plätze am Deck und
Einblick in die 42th St
Einblick in die 42th St
Freedom Tower
Freedom Tower
Freiheitsstatue
Freiheitsstatue
South Manhattan
South Manhattan
möglichst auch draußen bekommen, damit wir eine gute Sicht haben würden. Pünktlich konnten wir dann an Bord gehen und um 10 Uhr fuhr das Schiff dann los. Wir hatten Plätze ganz hinten in der letzten Reihe, wo wir wunderbar in alle Richtungen freien Blick hatten. Während wir nach Süden fuhren, wurden wir über Lautsprecher begrüßt. Uns wurde gleich erst mal mitgeteilt, dass aufgrund von ungewöhnlich hohem Wasser wir leider nicht einmal um ganz Manhattan herum fahren können, sondern auf der Ostseite nur etwa bis zur Randalls Island Ab da würden wir nicht mehr unter den Brücken hindurch passen. Da der nördliche Teil der Tour auch mit Abstand der eintönigste Teil war, störte uns das nicht weiter. Wir guckten erst mal ganz gespannt auf den westlichen Teil Manhattans, an dem wir auf dem Hudson River jetzt vorbei fuhren. Wir konnten weit in die 42th Street hinein schauen, eine der Haupt West-Ost-Schneisen der Stadt. Die Wolkenkratzer zum Süden hin wurden immer höher, leider verschwanden die ganz großen, wie zum Beispiel der Freedom Tower in den Wolken. Aber zum Glück regnete es nicht mehr. Die Stimme aus dem Lautsprecher erzählte uns ununterbrochen, was wir gerade auf der linken und auch rechten Seite sehen. Ganz im Süden von Manhattan fuhren wir dann ein ganzes Stück Richtung der Freiheitsstatue, wo das Schiff dann langsam einmal daran vorbei fuhr, dreht und wieder zurück fuhr. So hatte jeder auf dem Schiff einen wunderbaren Blick auf die riesige Statue und konnte ausreichend Fotos machen. Dann ging es weiter zurück nach South Manhattan, dann den East River entlang nach Norden. Wir fuhren am Kreuzfahrtterminal vorbei, unter der Brooklyn Bridge und Manhattan Bridge hindurch und etwas später unter der Williamsburg Bridge. Durch die Lautsprecher wurden wir ununterbrochen mit Fakten über Manhattan unterhalten, die meist wirklich sehr interessant waren. Als letzten fuhren wir unter
Staten Island Ferry Terminal
Staten Island Ferry Terminal
Brooklyn Bridge
Brooklyn Bridge
Queensboro Bridge
Queensboro Bridge
High Line Park
High Line Park
der Queensboro Bridge hinter, neben der eine Seilbahn, die sogenannte Roosevelt Island Tramway, über den East River von Manhattan nach Roosevelt Island. Sie kann mit der normalen Metro Card benutzt werden. Wir fuhren westlich der Roosevelt Island nach Norden bis kurz vor East Harlem, bevor das Schiff dann umdrehte. Die Brücken, die weiter nördlichen lagen, konnten wir bei diesem Wasserstand nicht mehr unterqueren, so dass wir den gleiche Weg zurück fahren mussten. Diesmal aber östlich an Roosevelt Island vorbei. Nach 2,5 Stunden legte wir wieder am Pier 83 an und verließen das Schiff, total begeistert von den Dingen, die wir gesehen hatten. Man stelle sich vor diese Tour bei Sonnenschein zu machen...
Vom Pier aus gingen wir zu Fuß südwärts zur W 34th St, wo der Zugang zum High Line Park (Homepage) war. Der High Lane Park ist eine 2,3 km lange Zugtrasse, die nicht mehr als solche genutzt wird und von 2006 bis 2014 umgebaut wurde zu einer Parkanlage. Anders als das restliche Hochbahnnetz von New York City wurde die High Line nicht für den Personenverkehr erbaut, sondern war als ein ehemaliger Streckenabschnitt der West Side Freight Line für den Güterverkehr
Freedom Tower
Freedom Tower
errichtet worden. Der erhaltene Teil des Hochbahn-Viaduktes führt von der W 34th St (zwischen 10th Ave und 12th Ave) bis zur Gansevoort Street im Meatpacking District. Auf etwa 30 Meter Höhe läuft man also auf dem ehemaligen Gleisen entlang an nett angelegten Beeten und Bepflanzungen und zwischen Hochhäusern und Wolkenkratzern. Ab und zu standen Sitzbänke entlang der Strecke, wo man sich wunderbar hinsetzten und ausruhen konnte. Es war ganz schön Betrieb hier. Wir schlenderten gemütlich den Park entlang bis zur W 23rd St in Chelsea, wo wir den Park mit einem Fahrstuhl nach unten zur Straße verließen. Hier gingen wir dann zur Subway und fuhren zum World Trade Center. Das letzte Mal als ich hier war, haben wir den Ground Zero besucht, jetzt wollte ich mir das 9/11 Memorial und den Freedom Tower anschauen. Dieser versteckte leider seine Spitze immer noch in den Wolken, aber es war schon mehr zu sehen als gestern. Vor dem Freedom Tower gab es einen großen Platz und anstelle der beiden WTC Türme, die 2011 zum Einstürzen gebracht wurden, gab es jetzt zwei Becken in der Größe des Grundrissen der beiden Türme. Diese sind mit einer Kupferumrandung versehen, in die die Namen der 2983 Menschen gefräst sind, die bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und vom 26. Februar 1993 ums Leben kamen. Dies umfasst die getöteten Menschen im World Trade Center (11. September 2001 und 26. Februar 1993), im Pentagon, in den vier entführten Flugzeugen sowie alle ums Leben gekommenen Rettungskräfte und freiwilligen Helfer. In der Mitte der beiden Wasserflächen auf Straßenniveau, umgeben von Bäumen, fällt das Wasser jeweils neun Meter in ein Untergeschoss. Es sind die größten von Menschen geschaffenen Wasserfälle der USA. Durch die Wasserwände fällt das Tageslicht in den unter den Bassins liegenden Pavillon. In diesem befinden sich zwei Gedenkräume mit den Namen der Toten und ein Museum. Die Gedenkstätte heißt Reflecting Absence, übersetzbar mit ‚Nachdenken darüber, was fehlt‘. Zugleich ist die Bezeichnung ein Wortspiel mit der reflektierenden Wasseroberfläche der Bassins. Der ganze Platz war sehr beeindrucken, besonders jedoch diese beiden Becken.
 Westfield World Trade Center
Westfield World Trade Center
South Pool
South Pool
North Pool
North Pool
Die eingravierten Namen ließen einen wirklich sehr nachdenklich werden. Die gesamte Stimmung war hier sehr ruhig und auch etwas bedrückt. Wir schauten uns in aller Ruhe um und machten viele Fotos.
Am Nordöstlichen Ende des Platzes lag das Westfield World Trade Center, ein Einkaufszentrum. Der Eingang zu dieser Shopping Mall sah wirklich sehr futuristisch aus. Nachdem wir uns genug umgeschaut hatten, gingen wir entlang der West St nach Norden, in der Hoffnung bald eine Subway Station zu finden, um zurück zum Hotel zu fahren. Aber da war irgendwie keine weit und breit, aber ein Taxi fuhr uns über den Weg. Das schnappten wir uns und ließen uns dann zum Hotel bringen. Unterwegs schmissen wir Henner aus dem Taxi, er wollte direkt zum Rockefeller Center, um auf die Aussichtsterrassen hochzufahren. Wir anderen beiden verzichteten darauf und wollten uns lieber ein bisschen im Hotel ausruhen. Nach etwa einer Stunden kam Henner dann ganz angetan zurück. Trotz des
Amerikanisches Gyros
Amerikanisches Gyros
schlechten Wetters hatte er einigermaßen gute Sicht von oben. Zumindest bekam er einen ganz guten Eindruck über die Dimensionen von Manhattan und die anderen Wolkenkratzer. Auch den Central Park konnte er sehen. Gegen 18 Uhr machten wir uns dann wieder auf zu Scotty's Diner. Wir wollten dort auch zu Abend essen, der Einfachheit halber. Ich bestellte mir einen Caesars Salad und die anderen beiden Gyros. Von der amerikanischen Version des Gyros waren wir jedoch sehr überrascht. Lange breite Fleischstreifen, ziemlich blass gebraten. Aber es schmeckte ziemlich gut, genauso wie mein Salat. Wir genossen das Abendessen, unterhielten und über unsere Eindrücke vom Tag und besprachen, wann wir am nächsten Morgen aufbrechen wollten, um unser Auto abzuholen. Müde gingen wir dann gegen 19:30 Uhr zurück zu unserem Hotel. Wir packten ein wenig unsere Sachen zusammen und fielen dann schon bald in die Betten.

3. Tag - 02. Oktober 2016 - Auf zu den Niagarafällen

Schon um 6:30 Uhr waren wir wieder wach und stand auf. Wir packten unsere restlichen Sachen und verließen schon um 7:10 Uhr das Hotel. Nachdem wir ausgecheckt hatten, liefen wir mit unserem Gepäck wieder zum Scotty's Diner, um zu frühstücken. Wir hatten geplant gegen 8:15 Uhr den Airport Express Bus zurück zum Flughafen Newark zu nehmen, um dort
Unser Auto
Unser Auto
unseren Mietwagen abzuholen. Die Bushaltestelle war gleich um die Ecke vom Diner , so dass wir keinerlei Schwierigkeiten hatten, ihn auch zu bekommen. Am Terminal A stiegen wir dann aus und fuhren mit dem Airtrain zum P2, wo die Firma Budget ihr Büro und ihre Mietwagen hatte. Bereits 9:30 Uhr rollten wir mit unserem Auto für die nächsten 2 Wochen vom Parkplatz. Ich hatte ein Navi von zu Hause mitgebracht und die Adresse von unserem Hotel an den Niagarafällen eingegeben. Allerdings hatte ich mir vorab eine Strecke ausgesucht, die nicht ausschließlich auf großen Freeways entlang führte, schließlich wollten wir etwas von der Landschaft sehen - der Weg ist das Ziel, unser Motto für die nächsten 2 Wochen. Auch wollten wir Mautstraßen weitestgehend vermeiden. Wir fuhren erst mal auf die I-78 Richtung Westen und damit aus dem Großraum Newark schnellst möglich raus. Nach etwa 55 Meilen bogen wir bei Ausfahrt 3 auf die US-22 W ab und fuhren Richtung Norden weiter. Die Straße führte durch Phillipsburg, wo wir eine Brücke benutzen mussten, für die wir 1 USD Maut bezahlen mussten. Mit dieser Brücke überquerten wir nicht nur den Delaware River sondern auch die Grenze zwischen New Jersey und Pennsylvania. Wären wir aber weiter auf der Interstate gefahren, hätten wir wesentlich mehr zahlen müssen. Weiter fuhren wir dann durch Easton und landeten schließlich nach kurzer Zeit auf der PA-33 N. Dieser folgten wir für etwa 24 Meilen und stießen dann auf die I-80. Auf ihr fuhren wir weiter nach Westen. Allerdings nur recht kurz, denn wir mussten dann weiter auf die I-380 nach Norden. Diese wurde dann irgendwann zur I-84 und dann zur I-81. Nach insgesamt knapp 190 Meilen verließen wir dann in Binghamton die Interstate und fuhren auf der NY-17 W weiter. Mittlerweile waren wir im Staat New York angekommen. Die Straße führte durch eine leichte Hügellandschaft, wo wir einen ersten Eindruck vom Indian Summer bekamen. Die Bäume rund um uns herum waren zwar zum Größten Teil noch grün, aber immer wieder blitze ein orange gefärbter Baum hervor. Es war mittlerweile Mittag und wir wollten mal eine Pause machen. Auch mussten wir unser Auto auftanken. In Owega verließen wir also die NY-17 W und fuhren über den Susquehanna River hinein in den winzig kleinen Ort. Es gab hier einen kleinen Dollar Supermarkt, wo wir einige frische Sachen zum Essen einkauften, daneben eine Tankstelle, wo ich unser Auto auftankte und daneben ein Wendy's mit einem wunderbaren Picknicktisch auf dem Parkplatz, an dem wir uns dann niederließen und zu Mittag aßen. Nach einer halben Stunde Pause fuhren wir dann weiter, erst mal zurück auf die NY-17 W. Die wurde dann irgendwann zur I-86, der wir die nächsten 80 Meilen folgten. Dann ging es weiter auf der I-390 nach Norden, allerdings nur kurze 33 Meilen, dann bogen wir schon wieder ab und fuhren auf der NY-36 weiter nach Westen. Wir näherten uns immer mehr den Niagarafällen. Kurz vor Leicester bogen wir dann auf die US-20A ab und folgten dieser bis East Aurora. Dort bogen wir ab auf die NY-400 N und dann schon kurze Zeit später auf die I-90. Diese Interstate brachte uns östlich an Buffalo vorbei und wurde dann zur I-290. Der folgten wir bis wir dann auf die NY-425 N stießen, der folgten wir, dann weiter auf der NY-265 N und dann auf der NY-384 N. Diese Straße führte die ganze Zeit parallel an dem Niagara River entlang, dem Zulauf zu den Wasserfällen. Wir waren jetzt fast da. Wir hatten bereits Zimmer von Deutschland aus reserviert, im Days Inn (Homepage), welches direkt gegenüber der Rainbow Bridge lag, der Übergang nach Kanada. Hier hatte ich schon zweimal übernachtet, das Hotel war relativ einfach, aber sauber und die Lage war einfach super. Von hier aus konnte man alles zu Fuß machen. Da ich schon mal hier war, wusste ich, dass es unter dem Hotel eine Tiefgarage gab, von der aus man mit dem Fahrstuhl in die Lobby und zu den Zimmer fahren konnte. Ich fuhr also direkt dort hinein und parkte unser Auto. Es war mittlerweile 18 Uhr, wir waren jetzt 8,5 Stunden unterwegs gewesen. Wir luden unser Gepäck aus und gingen dann zum Fahrstuhl. Ich war ziemlich geschockt über den Zustand, der Weg zum Fahrstuhl führte an mit Brettern verschlossenen Bereichen vorbei, überall hingen lose Kabel von der Decke. Es sah alles ziemlich schäbig aus. Doch als wir dann in der Lobby ausstiegen, änderte sich das Bild. Alles sah ziemlich neu aus und der Empfang war auch an einer neuen Stelle. Wir checkten ein und uns wurde erzählt, dass das Hotel zur Zeit renoviert würde. Wir hatten Glück, unser Zimmer lag schon auf einem fertig gestelltem Stockwerk. Wir waren hochzufrieden mit unserem Zimmer, in dem 2 Kingsize Betten standen. Wir verteilten unsere Sachen im Zimmer und gingen dann gleich runter in die Lobby. Dort gab es zwar kein Denny's Restaurant mehr wie von mir erhofft, aber ein American Grill (Homepage). Dort wurden wir zu einem Tisch gebracht und bestellten uns etwas zu Essen und zu Trinken. Wir unterhielten uns während des Essen wieder über die Eindrücke des Tages und nach dem Essen, es war bereits Dunkel, ging Henner noch mal schnell zu den Niagarafällen, um sich die Abendbeleuchtung anzusehen. Wir hatten keine Lust mehr, wir waren zu müde und wollten uns dieses Spektakel für den nächsten Tag aufbewahren. Als Henner ganz begeistert zurück kam, bestellten wir noch etwas Wein und unterhielten uns weiter, bis wir dann gegen 21:30 Uhr nach oben in unser Zimmer und schlafen gingen.
Gefahrene Meilen: 444,8 Meilen (715 km)

4. Tag - 03. Oktober 2016 - Auf zu den Niagarafällen

Heute galt es die Niagarafälle zu erleben, von allen möglichen Seiten aus. Wir standen heute doch tatsächlich erst gegen 8 Uhr auf. Wir machten uns fertig und gingen dann nach unten wieder zum American Grill, wo es auch Frühstück gab. Nachdem wir uns gestärkt hatten, holten wir unsere Sachen, die wir für den Tag benötigten aus unserem Zimmer und fuhren dann mit unserem Auto zur Goat Island. Man konnte dahin zwar auch wunderbar zu Fuß hingehen, aber wir hatten noch viel Fußmarsch vor uns heute und wollten uns darum wenigsten diesen längeren Weg sparen. Direkt an dem Eingang zu den Cave of the Winds war ein großer Parkplatz, hier konnte man für 10 USD den ganzen Tag parken. Der Plan war heute Vormittag die Niagarafälle auf der Amerikanischen Seite zu erleben und alle möglichen Aussichtspunkte und Attraktionen zu besuchen. Für den späten Nachmittag hatten wir eine Tour gebucht bei der Firma Gray Line (Homepage). Dort gab es unterschiedliche Touren, wir hatten uns für die Rainbow Tour entschieden. Eine 4-stündige Tour auf der Kanadischen Seite der Wasserfälle für etwa 100 USD pro Person, wobei wir das Glück hatten, 10% Rabatt zu bekommen, da wir online gebucht hatten. Aber zu dieser Tour später mehr. Der Vormittag blieb uns also, um die Amerikanische Seite zu
Fallkante der Bridal Veil Falls
Fallkante der Bridal Veil Falls
Blick auf Horseshoe Falls
Blick auf Horseshoe Falls
Niagara River - Three Sister Island
Niagara River - Three Sister Island
erkunden. Vom Parkplatz gingen wir erst mal den kurzen Weg zur Luna Island, deren Zugang hinter dem Tickethaus von Cave of the Winds lag. Eine klitze kleine Insel direkt über der Fallkante des Bridal Veil Falls, mitten im Zulauf zum Wasserfall. Von hier aus hatte man einen sagenhaften Blick auf die Fallkante und vor allem hatte man da Gefühl, mittendrin in den lauten, tösenden Wasser zu sein, so laut war es hier. Von hier oben hatte man auch einen tollen Blick auf das Hurricane Deck der Cave of the Winds. Hierbei handelt es sich um ein Gewirr von Holztreppen und Plateaus direkt am Fuß des Bridal Veil Falls. Mit einem Fahrstuhl konnte man hinunter fahren und dann diese Treppen und Wege entlang bis direkt zum Wasserfall gehen - hierbei trug man Regencapes, die man beim Erwerb eines Tickets bekam, um nicht komplett nass zu werden. Auch Einmal-Sandalen bekam man ausgehändigt und konnte sie gegen die eigenen Schuhe austauschen, die dann sicher und trocken in Beuteln verstaut werden konnten. Der Eintritt war nicht besonders preiswert, so dass wir davon Abstand nahmen. Bei meinem letzten Besuch war ich dort unten, es ist schon sehr beeindruckend und man sollte es wenigsten einmal in seinem Leben gemacht haben. Das Wetter war leider nicht besonders gut, es fing sogar leicht an zu regnen. Wir gingen dann den Wanderweg an den Cave of the Winds vorbei Richtung Horseshoe Falls. Die Niagarafälle bestehen aus insgesamt 3 Wasserfällen. Den Bridal Veil Falls, den American Falls und den Horseshow Falls. Die ersten beiden liegen direkt nebeneinander und sind ausschließlich auf der amerikanischen Seite. Durch die Horseshoe Falls verläuft die Grenze zwischen USA und Kanada. Die American Falls haben eine Kantenlänge von 260 m und das Wasser fällt über eine Kante von 21 bis 34 m Höhe auf eine Sturzhalde, die bei einem Felssturz 1954 entstand. Die Horseshoe Falls haben eine Kantenlänge von 670 m, die gebogen ist
Fallkante der Horseshoe Falls
Fallkante der Horseshoe Falls
wie ein Hufeisen - deshalb der Namen. Das Wasser hat hier eine Fallhöhe von 57 m. Wanderwege durchqueren die Goat Island, einer davon führte von der Luna Island entlang am Niagara River zu den Horseshoe Falls. Hier gab es direkt neben der Fallkante der Horseshow Falls eine Aussichtsterrasse. Von hier aus hatte man einen tollen Blick auf den Hauptwasserfall der Niagarafälle. Und es war wieder extrem laut hier. Wir hatten das Glück, dass die Sonne heraus kam und so über dem Spritzwasser des Wasserfalls sich ein wunderschöner Regenbogen bildete. Unten vor dem Wasserfall sahen wir auch schon eines der Schiffe, mit denen man bis an den Wasserfall heran fahren konnte. Auch das hatte ich schon mal gemacht und kann es nur empfehlen. Unser nächste Ziel war Three Sisters Island. 2 kleine Inseln, die über eine Brücke von Goat Island aus zu erreichen war. Von hier aus hatte man einen schönen Blick auf den Niagara River und konnte sehen, mit welcher hohen Fließgeschwindigkeit das Wasser auf die Horseshoe Falls zufloss. Wir schlenderten dann ganz gemütlich auf anderen Wanderwegen zurück zum großen Parkplatz. Im Auto hatten wir noch einige Snacks und im Imbiss bei den Cave of the Winds kauften wir uns einige Getränke und ließen uns dann auf der Terrasse des Imbisses nieder. Die Sonne war inzwischen völlig rausgekommen, so dass wir gut draußen sitzen konnten. Wir machten ausgiebig Pause und beobachteten diverse Vögel, vor allem die vielen kleinen Spatzen die um uns herum versuchten, bei den vielen Besucher etwas zu Essen abzustauben. Sie waren ziemlich frech und überhaupt nicht scheu. Und sie sorgten für viel Unterhaltung. Nachdem wir uns ausgiebig ausgeruht hatten, gingen wir zum Auto zurück und fuhren zum Hotel. Henner wollte das Hotel eigene Schwimmbad erkunden und wir anderen beiden gingen auf unser Zimmer. Gegen 16:30 Uhr gingen wir dann alle zusammen mit unsere Jacken und Kameras runter in die Lobby, um auf den Bus für unsere gebuchte Tour zu warten. Zum Glück waren wir frühzeitig unten, die Tour sollte eigentlich erst um 17 Uhr losgehen. Sie hatten uns gar nicht auf der Liste. Wir waren bei Ihnen im System für die 10 Uhr Tour eingetragen gewesen und sie hatten morgens vergeblich auf uns gewartet. Als ich unsere Buchungsbestätigung raus holte und dem Busfahrer zeigen konnte, dass wir in der Tat die Nachmittagstour gebucht hatte, klärte er das kurz mit seiner Zentrale ab und ließ uns dann in den
Regenbogen im Spritzwasser
Regenbogen im Spritzwasser
Ausblick von kanadischer Seite
Ausblick von kanadischer Seite
American und Bridal Veil Falls
American und Bridal Veil Falls
American Falls
American Falls
zum Glück nicht voll besetzten Bus einsteigen. Ich wusste schon von früheren Reisen, dass es sich um einem kleinen Reisebus handeln würde, mit maximal 12 Teilnehmern, das fand ich wesentlich angenehmer als mit einem großen Reisebus und 30 Leuten unterwegs zu sein. Wir fanden noch ganz hinten freie Plätze und schon ging es los. Wir fuhren zur Rainbow Bridge, die nach Kanada hinüber führte. Die Grenze war praktisch genau auf der Brücke. Leider gab es an der Grenze den total Ansturm, auch erzählte uns der Busfahrer, der gleichzeitig unser Tourguide war, dass die Grenzkontrollen wesentlich strenger und gründlicher geworden sind in den letzten Jahren. Wir mussten etwa 1 Stunde warten, bis wir endlich an der
Hinter dem Wasserfall
Hinter dem Wasserfall
Reihe waren. Alle mussten aus dem Bus aussteigen, in das Büro der Grenzkontrolle und einzeln ihre Reisepässe vorzeigen. Auf der anderen Seite des Büros durften wir dann wieder in den Bus einsteigen. Aufgrund dieser langen Verzögerung baute der Busfahrer kurzerhand die Reihenfolge der Stopps etwas um, um das restliche Tageslicht, was nicht mehr allzu lange da sein würde, so gut wie es eben ging noch auszunutzen. Erster Stopp war die Touristenattraktion Journey behind the Falls. Der Eintrittspreis zu dieser Attraktion war im Preis der Tour mit enthalten. Auch hier fuhr man mit dem Fahrstuhl nach unten, versorgt mit einem Regencape. Unten angekommen gingen wir als erstes in den Seitengang, der in den Felsen gehauen war und hinter den Wasserfall führte. Hier konnte man durch eine Öffnung im Felsen das vorbei rauschende Wasser sehen und vor allem hören. Aber so richtig spannend war das nicht. So gingen wir schnell den Gang zurück und weiter nach rechts runter zur 2-stöckigen Aussichtsplattform, die direkt am Fuß des Horseshow Falls lag. Heute stand der Wind günstig, so dass man gar nicht das Regencape anziehen musste. So gut wie kein Spritzwasser kam in unsere Richtung. Von hier aus hatte man einen sehr beeindruckenden Blick auf dem Wasserfall und seine riesigen Dimensionen. Da wir unbedingt noch von oben Fotos von dem Wasserfall machen wollten, vor allem auch von den American und Bridal Veil Falls, die von der Kanadischen Seite überhaupt erst in ihrer Gesamtheit gesehen werden
Ausblick auf die Horseshoe Falls von der Aussichtsterrasse der Journey behind the Falls
Ausblick auf die Horseshoe Falls von der Aussichtsterrasse der Journey behind the Falls
konnten, gingen wir schnell wieder zurück zum Fahrstuhl und fuhren wieder nach oben. Wir hatten 45 Minuten vom Busfahrer bekommen, dann würde es weiter gehen und wir wollten jede Minute davon ausnutzen. Die Sonne begann langsam unter zugehen, was ein besonders schönes Licht ergab. Wir machten viele Fotos und genossen die Aussicht sehr. Zurück am Bus stiegen alle ein uns es ging weiter. Der nächste Stopp waren die sogenannten Whirlpool Rapids, die sich etwa 4 km flussabwärts befanden. Hierbei handelt es sich um extrem starke Stromschnellen und Strudel des Niagara Rivers. An dieser Stelle ändert sich die Flussrichtung des aus der Niagara River Gorge kommenden Flusses aufgrund der geologischen Gegebenheiten des Untergrundes um ca. 90° von Nord-West nach Nord-Ost und bildet dabei ein annähernd kreisförmiges Wirbelbecken, den Whirlpool. Die Wassertiefe in den Rapids beträgt bis zu 10,7 Meter und die Fließgeschwindigkeit bis zu 35,4 km/h. Die Whirlpool Rapids des Niagara Rivers gehören zu den wildesten, eindrucksvollsten und gefährlichsten der Welt (Kategorie 6). Eine
Seilbahn über den Whirlpool Rapids
Seilbahn über den Whirlpool Rapids
American Falls bei Nacht
American Falls bei Nacht
Horseshoe Falls bei Nacht
Horseshoe Falls bei Nacht
Seilbahn führt über die Whirlpool Rapids. Während wir hier waren und die Aussicht genossen, ging die Sonne dann endgültig unter. Der Rest der Tour würde also nun im Dunkeln ablaufen. Und weiter ging es noch ein gutes Stück weiter flussabwärts bis zum Kraftwerk Robert Moses Niagara. Hier gab es einen Parkplatz auf der kanadischen Seite, von dem aus man einen tollen Blick über den Niagara River direkt auf der Kraftwerk auf amerikanische Seite hat. Der Busfahrer versorgte uns mit einigen Daten und Zahlen zur Stromerzeugung, Wassermassen und vieles mehr, wovon allerdings nicht viel haften geblieben ist. Dann fuhren wir noch zu der Floral Clock, eine riesige Uhr, die entsprechend der Jahreszeit aus unterschiedlichen Blumen besteht. Ich weiß nicht, warum die immer wieder hier anhalten. Das hat überhaupt nichts mit den Niagarafällen zu tun und ist in meinen Augen einfach total überflüssig. Wir waren alle nicht sonderlich begeistert und so fühlte sich der Busfahrer wohl genötigt, schnellst möglich weiterzufahren. Wir fuhren wieder zurück flussaufwärts. Doch noch einen Zwangsstopp mussten wir über uns ergehen lassen. Wir hielten als nächstes an der Souvenir City an. Eine Ansammlung aus Souvenir Shops, Schnellrestaurant und einem Laden, in dem man Fudge kaufen konnte. Davon hatte ich schon erzählt und das wollten wir auch auf jeden Fall tun. Wir hatten wieder eine bestimmte Zeit vom Busfahrer mitbekommen, wann wir weiter fahren würden. Die meisten anderen stürmten das Schnellrestaurant, um sich etwas zu Essen zu kaufen. Wir aber gingen direkt zu dem Fudge-Laden und probierten uns durch die verschiedenen Sorten. Eine schmeckte besser als die anderen. Wir entschieden uns zusammen ein Angebot anzunehmen, bei dem man 6 Stücke kauft und ein 7. kosten los dazu bekommt. Wir suchten uns verschiedene Geschmacksrichtungen aus, ließen sie uns einpacken und bezahlten. Da wir noch ein wenig Zeit hatten, kauften wir uns noch was zu Trinken und setzen uns auch an einen Tisch in dem Schnellrestaurant. Nachdem wir alle wieder im Bus waren fuhren wir weiter flussaufwärts, doch erst mal an den Wasserfällen vorbei noch weiter rauf den Fluss entlang. Der Busfahrer wollte uns die Stelle zeigen, an der Wasser vom Fluss abgeleitet wird und zur Stromerzeugung genutzt wurde. Leider konnten wir in der Dunkelheit nicht viel erkennen außer einem großen Gebäude, in dem sich die Pumpen befinden sollten. Nun ging es zurück zu unserem letzten Stopp. Zum Abschluss der Tour durften wir auf die Aussichtsplattform des
Skylon Tower
Skylon Tower
Skylon Towers (Homepage). Hier oben war ich auch noch nicht gewesen. Ich war schon ganz gespannt. Der Busfahrer gab uns während wir auf den Fahrstuhl warteten, genaue Anweisung wie wir wieder herunterzufahren hatten, Der Ansturm auf die Fahrstühle runter war wohl ziemlich groß und es dauerte ewig lange, bis man an die Reihe kommen würde. So würde er uns das Treppenhaus eine Etage weiter nach unten führen und dort in den Fahrstuhl steigen lassen, bevor er überhaupt erst oben ankommen würde. Aber erst mal fuhren wir gespannt nach oben, der Fahrstuhl brauchte für die 132 m zur Aussichtsplattform nur 52 Sekunden. Während der Fahrt hat man schon einen tollen Blick auf die Umgebung und die Wasserfälle, wenn man im richtige Fahrstuhl steht. Es gibt nämlich insgesamt 3 Außenfahrstühle, die rund um den Tower herum angeordnet sind. Nur 2 der 3 Fahrstühle bietet einen Blick auf die Wasserfälle. Oben angekommen gingen wir gleich raus, um uns die beleuchteten Wasserfälle anzuschauen. Wir gingen einmal herum, da die Aussichtsplattform ringförmig um den Tower angelegt war. Nachdem unsere Zeit fast um war, suchten wir unseren Busfahrer, damit er uns ein Stockwerk nach unten führen konnten. Mit ein wenig Verspätung trafen wir uns alle wieder Bus, stiegen ein und fuhren dann zurück zur Grenze, diesmal auf der anderen Seite der Rainbow Bridge. Die Amerikaner ließen uns auch einmal antreten und kontrollierten unsere Reisepässe und dann waren wir auch schon wieder in den USA. Der Busfahrer brachte uns zum Hotel zurück, wir waren die ersten, da unser Hotel ja direkt gegenüber der Rainbow Bridge lag. Wie verabschiedeten uns von im und den anderen und verschwanden dann im Hotel. Wir gingen direkt zum American Grill, da wir noch was zu Abend essen wollten. Zum Glück hatte der noch auf. Aber allzu lange blieben wir diesmal dort nicht sitzen. Wir aßen und tranken etwas, bevor wir dann in unser Zimmer gingen und auch gleich in die Betten.

5. Tag - 04. Oktober 2016 - Auf zu den Niagarafällen

Um 8 Uhr wachten wir auf und machten uns fertig. Wir packten unsere Koffer und gingen dann erst mal nach unten zum Frühstücken. Danach holten wir unser Gepäck aus dem Zimmer, checkten aus und packten unser Auto. Und los ging es gegen 9:40 Uhr. Unser erstes Ziel heute war der Letchworth State Park (Homepage). In diesem 60 km2 großen State Park, der um den Genesee River herum lag, gab es 3 Wasserfälle, die Upper, Middle und Lower Falls und bis zu 200 m hohe Steilufer. Dieser State Park wird auch Grand Canyon of the East genannt. Wir waren gespannt, hier war ich auch noch nie
Genesee River
Genesee River
Schwierigkeiten den Eingang zum State Park zu finden. Es war nicht wirklich ausgeschildert und unser Navi führte uns immer in die Irre. Eigentlich wollten wir durch den südlichen Eingang, landeten aber dann irgendwann am westlichen Eingang. Wir zahlten 10 USD Eintritt und fuhren dann die Park Rd nach Süden zum ersten Overlook. Von hier aus hatte man eine tollen Einblick in den Canyon. Wir standen direkt vor einer der vielen Schleifen, die der Fluss durch den Canyon floss. Sehr beeindruckend. Ich fühlte mich sehr an den Horseshoe Bend in Arizona erinnert. Nur das hier alles Grün war. Wir genossen eine Weile diese tolle Aussicht, bevor wir die Park Rd weiter nach Süden. Wir wollten die
Upper Falls
Upper Falls
Upper & Middle Falls
Upper & Middle Falls
Sehenswürdigkeiten und Stopps vom Süden her abfahren, bevor wir dann den State Park auf der Park Rd im Norden wieder verlassen würden. Als erstes steuerten wir die Upper Falls an. Vom Parkplatz aus liefen wir noch ein kleines Stück nach Süden auf die Wasserfälle zu. Oberhalb des Wasserfalls führte eine Eisenbahnbrücke hinüber, über die dann plötzlich tatsächlich ein Güterzug fuhr. Und zwar ziemlich lange, denn amerikanische Güterzüge bestehen meist aus um die 100 Wagons. Ich
Interessanter Waldbewohner
Interessanter Waldbewohner
hatte also ausgiebig Zeit, Fotos zu machen, während der Zug über den Wasserfall fuhr. Henner wollte von hier aus am Fluss entlang wandern Richtung Norden und bei den Lower Falls würden wir ihn wieder einsammeln. Nachdem ich ausgiebig fotografiert hatte, gingen Ursel und ich zurück zu Auto und dann aber noch ein Stück weiter am Parkplatz vorbei. Man konnte von hier aus wunderbar ein kurzes Stück zu den Middle Falls laufen. Dieser gefiel mir noch viel mehr als der obere Wasserfall. Hier fällt das Wasser 30 Meter tief auf ganzer Breite des Flusses - sehr beeindruckend. Und man steht direkt davor. Nachdem ich ein paar andere Besucher vor dem Wasserfall fotografiert habe und auch selber ausreichend Fotos gemacht hatte, gingen wir zurück zum Auto und fuhren die Park Rd zurück nach Norden. Wir hielten noch kurz an einem ganz besonderen Aussichtspunkt, dem Inspiration Point. Von hier konnte man die Schlucht entlang schauen und hatte so einen tollen Blick auf die Middle Falls und Upper Falls, hintereinander liegend. Weiter ging es dann bis zum Parkplatz in der Nähe der Lower Falls. Von hier aus mussten man 127 Stufen hinter
Upper Falls mit Güterzug
Upper Falls mit Güterzug
Blick in den Canyon
Blick in den Canyon
Middle Falls
Middle Falls
ein letzter Blick...
ein letzter Blick...
gehen, um unten am Fluss einen Blick auf die Lower Falls werfen zu können. Am Parkplatz sammelten wir dann Henner wieder ein und fuhren dann weiter nach Norden, um den State Park zu verlassen. Auf dem Weg zum Ausgang hielten wir noch einmal an, um einen letzten Blick auf den tollen Canyon zu werfen. Nachdem wir den Park verlassen hatten, fuhren wir nach Rechts auf die NY-36 S, dann ein kurzes Stück auf der NY-408, die auf die I-390 stieß. Der folgten wir nach Norden, bis zur I-90, der wir nach Osten folgten. Nach etwa 3 Stunden kamen wir unserem heutigen Tagesziel näher: Johnstown. Hier hatte ich ein Motelzimmer für uns gebucht, wo wie heute Nacht übernachten wollten, bevor wir dann Morgen hoffentlich endlich die ersten bunten Wälder sehen würden. Nicht weit weg von der I-90 lag nördlich davon der kleine Ort. Wir fuhren zum Super 8 Motel und checkten ein. Gleich in der Nähe lag eine Shopping Plaza mit diversen Restaurant. Wir hatten uns einen Italiener ausgeguckt, wo wir zu Abend essen wollten. Romana's Italian Kitchen (Homepage) war eigentlich ein typisches amerikanisches Restaurant. Einfache Einrichtung, Plastiktischdecken, dünne weiße Servietten und so weiter. Aber das Essen war einfach gigantisch. Große Portionen zu relativ günstigen Preisen und super lecker. Sehr zu empfehlen.... Anschließend fuhren wir noch zum Walmart um ein bisschen zu shoppen. Später fuhren wir dann zurück zum Motel und gingen zügig in die Betten.
Gefahrene Meilen: 341,3 Meilen (550 km)

nach oben / Weiter im Teil 2