Heute würden endlich die anderen beiden zu uns stoßen. Der Plan war,
dass Ulla und ich erst den Camper abholen, dann zusammen den Mietwagen
bei Europcar abgeben und dann am Flughafen die anderen Beiden abholen.
Gegen 6:45 Uhr standen wir auf und machten uns fertig. Mit unserem Host
Robert tranken wir in der Küche noch einen Kaffee, bzw. Tee bevor wir
aufbrachen. Der Vermieter unseres Campers öffnete um 8 Uhr und wir
standen pünktlich vor dem Office. Eurocamper (Information)
bietet in der Regel ältere Camper Vans an, die dann natürlich auch etwas
günstiger waren. Wir hatten den Euro Familia 5 gemietet und mussten
dafür für einen Zeitraum von 3 Wochen ca. 4.400 EUR bezahlen. Das war
für einen Camper Van von dieser Größe noch recht günstig. Leider sollten
wir aber unsere Entscheidung für ein älteres Modell später noch sehr
bereuen. Nun aber wurde uns das gute Stück erst mal gezeigt, in aller
Ausführlichkeit, so dass wir später auch alle Tanks aus- und befüllen
konnten und wussten, wie die ganze Technik an Bord so funktionierte. Wir
hatten damals die Entscheidung für dieses Modell getroffen, da es 5
Schlafplätze in 3 separaten Bereichen bot. Über der
Fahrerkabine konnten 2 schlafen, dann hinten der Esstisch konnte
zusammen mit den Sitzbänken zu 2 Einzel- oder 1 Doppelbett umgebaut
werden und die mittlere Sitzgruppe hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz
konnte noch zu einem weiteren Einzelbett umgebaut werden. Als wir dann
hörten, dass genau dieses hier nicht möglich war, weil die Bretter zum
Hochklappen kaputt waren, bestanden wir darauf, dass es repariert würde.
Genau wegen dieses 3. Schlafplatzes hatten wir ja dieses Modell gebucht.
Also fuhren sie den Camper Van kurz in die hauseigene Werkstatt und
reparierten das 5. Bett. Nachdem das geschehen war, stellten wir fest,
dass sie uns nur 3 Bettdecken gegeben hatten. Wir fragten nach einer 4.
Und bekamen sie dann auch zusammen mit einem Stirnrunzeln. Warum wir
allerdings dann noch erklären müssten warum wir 4 Bettdecken benötigen
bei 4 Einzelbetten, war uns dann wiederum unklar. Na egal, Hauptsache
wir hatten genügend. Die Bettbezüge und Handtücher waren in großen
Bündeln in Plastik eingepackt und es lagen insgesamt 4 Pakete herum.
Sollte also ausreichen.
Nach einer Stunde etwa fuhren wir dann vom Hof Richtung Europcar. Wir
mussten nun noch unseren Mietwagen zurückgeben, bevor wir die anderen
vom Flughafen abholen konnten. Europcar hatte natürlich eine
Rückgabestelle direkt am Flughafen, die wir nach etwas Herum irren dann
auch fanden. Wir mussten den Wagen einfach nur abstellen und den
Schlüssel dann am Schalter in der Flughafenhalle abgeben. Wir fuhren
dann kurz rüber zu den Kurzzeitparkplätzen vor der Ankunftshalle. Ulla
ging rein, um den Schlüssel vom Mietwagen abzugehen und da man hier
nicht länger anhalten durfte, fuhr ich solange immer um den Block, bis
dann alle 3 vor der Halle standen. Nun hielt ich an und während wir
schnell das Gepäck der beiden Neuankömmlinge in den Camper Van luden,
gab es natürlich auch ein großes Hallo. Schnell stiegen alle ein und wir
verließen den Flughafen. Im Navi war bereits die Adresse von einem
großen Supermarkt, den wir als erstes ansteuern wollten.
Hier erledigten wir unseren ersten Großeinkauf und versorgten uns mit
Essen und Trinken für die ersten paar Tage. Für insgesamt etwas über 300
NZD kauften wir ein. Bei einem Bäcker nebenan kauften wir Kleingebäck
bzw. Sandwiches zum Lunch und machten uns dann daran, die Einkäufe alle
im Camper Van zu verstauen. Zum Glück gab es genügend Stauraum, auch
wenn der Kühlschrank selber doch sehr klein war. Nun ging es aber
richtig los. Dachten wir zumindest. Doch plötzlich flog uns beim Fahren
beinahe das Dachfenster vom Camper Van. Tine stellte sich auf die Sitze
und hielt das Fenster von innen fest, während wir so schnell wie möglich
zum Depot von Eurocamper zurück fuhren. Dort mussten wir dann eine ganze
Weile warten, bis das Fenster repariert wurde. Zumindest hatten wir so
die Gelegenheit das defekte Navi auszutauschen. Der Anschluss für das
Ladekabel schien kaputt zu sein, es ging immer wieder von alleine aus.
Wir bekamen sicherheitshalber 2 andere Navis mit, damit wir nicht
unterwegs ohne sein würden, schließlich hatten wir dafür extra gezahlt.
Um 13:15 Uhr ging es dann mit funktionierendem Navi und repariertem
Dachfenster endgültig los. Unser Ziel für die erste Nacht im Camper Van
war der Lake Pukaki (Information).
Hier war ich in 2013 schon gewesen, es gab direkt am See die Möglichkeit
kostenfrei mit einem sogenannten self-contained Camper Van (Tanks für
Ab- und Schmutzwasser) über Nacht zu stehen. Das Freedom Camping in NZ
ist noch recht verbreitet und an vielen Orten erlaubt, wenn man mit
einem zertifiziertem Camper Van unterwegs ist. Da wir so oft wie möglich
Freedom Camping machen wollten, auch um
Geld zu sparen, hatten wir auf diese Zertifizierung bei der Buchung des
Camper Vans geachtet.
Bis kurz vor Geraldine blieben wir die ganze Zeit auf der
SH-1, dann ging es weiter auf der SH-79 Richtung Fairlie.
Etwa 7 km vor Fairlie lag rechts ein Aussichtspunkt, von dem man einen
wundervollen Blick auf das Cattle Valley hatte. Ein
Panoramafoto war natürlich Pflicht: Das Tal ähnelte Landstrichen in der
Toskana. Weiter ging es nach einem kurzen Fotostopp bis Fairlie, dort
wechselten wir auf die SH-8. Ca. 37 km hinter Fairlee konnten wir zum
ersten Mal die Südalpen in weiter Ferne sehen. Auf einmal sahen wir aber
auf der linken Straßenseite eine Menge parkender Autos und auf der
rechten Seite lauter Menschen herumstehen. Hier lag direkt neben der
Straße einen großes Feld, was total lila gefärbt war. Eine Unmenge von
blühenden Lupinen stand hier herum und zog Touristen mit Kameras
förmlich magisch an. Wir mussten das natürlich auch auf Fotos
festhalten, vor allen solange es noch gutes Wetter war. Denn die
Aussichten der nächsten Tage sahen leider nicht
sehr toll aus. Also gesellten wir uns zu all den anderen Touristen und
machten unsere Fotos. Unser nächster Stopp war dann gar nicht mehr weit
entfernt. Die Straße führte direkt am Lake Tekapo vorbei,
am südlichen Ende des Sees gab es ausreichend Parkplätze, die wir dann
auch nutzen. Wir machten ein kurze Pause am See, sogen die Sonne auf und
machten natürlich wieder Fotos, inkl. diverser Selfies, die wir ins
weihnachtliche Deutschland schickten. Das türkis blaue Wasser, im
Vordergrund wieder lilafarbene Lupinen und am Horizont die
schneebedeckten Südalpen boten wieder mal einen fantastischen Ausblick.
Dann machten wir uns auf den letzten Teil der heutigen Strecke. Bis zu
unserem Freedom Camping Platz am Lake Pukaki waren es nur noch etwa
40km. Der Lake Pukaki liegt am Südlichen Ende der Südalpen
und damit direkt am Mt. Cook Nationalpark. Er ist einer von 3 alpinen
Seen, die durch zurückweichende Gletscher gespeist werden. Der See ist
8km breit und 15km lang. Er wird am Nordende von dem Tasman River und
dem Hooker River gespeist, die wiederum ihr Wasser zum Teil von den
schmelzenden Gletschern Tasman Glacier und Hooker Glacier bekommen. Lake
Pukaki umfasst eine Fläche von 179km2 und die Wasseroberfläche liegt auf
etwa 530m. Den am Nordende liegenden Mt. Cook Nationalpark wollten wir
die nächsten 2 Tage lang erkunden. Für heute Nacht aber suchten wir uns
einen Stellplatz am östlichen Ufer des Sees. Es gab 2 verschiedene
Bereiche, in die man sich stellen durfte. Der erste Abzweigung, die Hayman
Rd. ging nach rechts ab in einer großen Kurve der SH-8, ein
Wegweiser mit Scenic Lookout auf der linken Seite weist den Weg. Hier
fuhren wir rein. Der zweite Bereich ist ein wenig weiter die SH-8
entlang, kurz vor der Brücke geht rechts ein Schotterweg ab. Dieser
sieht nicht sehr vertrauenerweckend aus, aber man darf in befahren auch
mit Camper Vans. Er führt zu einem Stückchen Wald direkt am See. Hier
darf man sich irgendwo hinstellen. Unsere Abzweigung war aber eher eine
Nebenstraße, die wir ein Stück entlang fuhren. Links Richtung See
gingen dann immer wieder kleine Schotterwege ab, auch diese führten in
ein Nadelwaldstück direkt am See. Auch hier konnte man sich einen
geeigneten Platz suchen. Und das taten wir. Schließlich fanden wir einen
Platz, ein wenig weg von Wasser geschützt durch Bäume, mit einem tollen
Blick auf den See und die Südalpen. Zuerst mussten wir natürlich zum
Wasser. Wir guckten uns ausgiebig um und genossen die Sonne und die
frische Luft. Eine nach der anderen ging dann in den Camper Van und
packte ihre Reisetasche aus und verstaute ihre Sachen in den vorher
verteilten Schränken oberhalb der hinteren Sitzecke. Die anderen setzten
sich der weilen auf unsere Campingstühle vor den Camper Van und genossen
den Ausblick und kühle Getränke. Nachdem wir alle fertig mit auspacken
waren, ließen es sich Tine und Lotti nicht nehmen, im Badeanzug und mit
Weihnachtsmütze in den Lake Pukaki zu gehen. Da es sich um einen
Gletschersee handelt, war die Wassertemperatur entsprechend. Aber tapfer
tauchten sie zumindest einmal komplett unter, was natürlich auf einem
Video festgehalten wurde. Wir aßen später unser erstes gemeinsames
Abendessen draußen in der Sonne und später wurde dann natürlich auch der
wunderschöne Sonnenuntergang über dem See auf Fotos festgehalten. Gerade
für die beiden Neuankömmlinge war der Tag inzwischen extrem lang, so
dass wir nicht zu spät unsere Betten im Camper Van bauten und schlafen
gingen.
16. Dezember – 178 km
Unsere 1. Nacht im Camper Van war recht unruhig gewesen. Gegen 7:30 Uhr
waren wir alle wach, aber keine wollte so richtig aufstehen. Eigentlich
wollten wir heute in den Mt. Cook NP (Information)
fahren, aber durch die Fenster sahen wir schon, dass das Wetter nicht
optimal war. Über den Südalpen hingen schon tiefe Wolken und die
Wetteraussicht für später am Tag und auch Morgen sah alles andere als
toll auf für den Nationalpark. Wir hatten am Vorabend schon unser
Alternativprogramm geplant und als wir dann endlich um 9 Uhr alle
aufstanden, tranken wir erst mal Tee und Kaffee und fuhren dann los. Am
Südende des Lake Pukakis lag das Visitor Center, in dem auch frischer
und geräucherter Lachs verkauft wurde, immer frisch geliefert von der
Lachsfarm Mt. Cook Alpine Salmon (Homepage).
Auch gab es hier Toiletten, die wir nach unserer ersten Nacht Freedom
Camping auch dringend benötigten. Dann genossen wir den
fantastischen Blick auf den See und die dahinter liegenden Südalpen mit
Mt. Cook im Zentrum. Noch waren die schneebedeckten Spitzen zu sehen. Im
Visitor Center kauften wir dann geräucherten Lachs fürs Abendessen,
bevor wir dann weiter fuhren. Wir folgten weiterhin der SH-8, die jetzt
nach Süden ging. In Omarama trafen wir auf die SH-83, der
wir nach Osten folgten. Unser erster Stopp war am Benmore Dam. Der
Abzweiger dorthin ging in Otematata links ab. Die kleine
Straße führte entlang des Waitaki Rivers hoch zum Staudamm Benmore Dam.
Wir hielten kurz an, um den Staudamm zu bewundern. Er wurde 1958 bis
1965 gebaut und produziert mittlerweile den Jahresstrom für ca. 298.000
Familien. Der Weg ging dann noch ein Stück höher und endete an einem
Schotterparkplatz. Hier war der Trailhead für eine interessante
Wanderung, dem Benmore Peninsula Track (Information).
Der Rundgang um die Halbinsel war etwa 4km lang und wurde mit 1,5
Stunden veranschlagt. Wir parkten unser Auto, schnappten uns
unsere Kameras und gingen los. Es ging gleich aufwärts, der Weg selber
war meist einfach zugehender Waldboden. Ab und an lagen Steine,
Baumwurzeln und ähnliches im Weg, so dass wir doch auf den Weg schauen
mussten, um nicht zu stolpern. Von überall aus hatten wir immer wieder
einen tollen Ausblick auf den aufgestauten Waitaki River,
der
teilweise aussah, als ob unzählige Seen vor uns lagen. Wie beim Lake
Pukaki war das Wasser hier türkis blau, umgeben von mit Wald bewachsenen
Berghängen. Toll ! Der Weg ging im weiteren Verlauf immer wieder rauf
und runter, teilweise sogar ziemlich steil und schmal. Aber auch für uns
nicht so Ultrasportlichen war es machbar. Nach 2 Stunden waren wir
wieder am Auto, wir hatten ständig angehalten und Unmengen von Fotos
gemacht, das erklärt wahrscheinlich, warum wir so viel länger gebraucht
hatten. Wir fuhren die kleine Straße zurück zur SH-83 und dann weiter
nach Osten. Nun suchten wir ein geeignetes Plätzen für ein Picknick. Wir
wollten unser Frühstück nachholen. Am Lake Aviemore fanden
wir dann auf einer Anhöhe neben der Straße einen kleinen Rasenplatz.
Hier passte unser Camper Van gerade drauf. Wir bauten unsere
Campingstühle und den Tisch auf, holten alles was wir zum Frühstück
brauchten raus, uns genossen die letzten Sonnenstrahlen. Es war schon
sehr windig und man sah am Horizont schon dunkle Wolken aufziehen.
Trotzdem genossen wir unser Frühstück bzw. Mittagessen im Freien. Als
wir fertig waren, verstauten wir wieder alles und fuhren weiter. Unser
nächster Stopp war an den Maori Rock Drawings (Information),
die direkt neben der Straße lagen. Vom Parkplatz aus führte ein kurzer
Weg an die Kalkstein-Felswand heran, an der einige Maori-Zeichnungen zu
sehen waren. Aufgrund von Vandalismus waren inzwischen Zäune vor der
Felswand, so dass wir die Zeichnungen nur durch Gitter und mit
gebührlichem Abstand anschauen konnten. Aber so richtig spannend war das
nicht. Wer sich hierfür mehr interessiert hat von hier aus die
Möglichkeit eine längere Rundtour zu machen, die an weiteren
historischen Stätten der Maori im Hinterland vorbei führt. Wir aber
gingen zurück zum Auto und fuhren die SH-83 weiter bis zur Ostküste. Auf
der SH-1 fuhren wir noch ein kleines Stück nach Süden bis Oamaru.
Hier hatten wir am Vortag telefonisch einen Platz auf dem Campingplatz
reserviert. Angeblich sollten auf diesem Campingplatz, dem Harbour
Tourist Park (Homepage)
in der Abenddämmerung kleine Blaupinguine vom Wasser über den
Campingplatz in ihre Nester watscheln. Da Tine ein absoluter Pinguin-Fan
ist, hatten wir diesen Campingplatz ausgesucht, ohne ihr allerdings von
diesem Fakt zu erzählen. Beim Einchecken fragte ich die Dame and der
Rezeption, ob dies wahr sei und wann und wo man die kleinen Pinguine am
besten beobachten kann. Sie verwies uns auf die in der Nähe liegende
Kolonie, wo wir in der Abenddämmerung die Tiere beobachten würden
können. Doch zuerst stellten wir unseren Camper Van auf den uns
zugewiesenen Platz. Abgesehen von der Lage direkt an der Küste, war der
Campingplatz nichts Besonderes. Die Plätze lagen eng beieinander auf
Schotter. Die Sanitärräume waren sauber und okay und nicht allzu weit
entfernt. Wir gingen dann alle nacheinander erst mal duschen, bevor die
anderen 3 dann in die Stadt verschwanden. Sie wollten sich ein wenig
umsehen und ich genoss die Ruhe, einmal für einen Augenblick alleine zu
sein. Ich kannte den Ort schon vom letzten Mal und musste nicht nochmal
durch die wenigen Straßen laufen, die es hier gab. Nachdem die anderen
wieder
kamen, aßen wir etwas zu Abend, bevor wir uns für unsere
Pinguin-Erkundung fertig machten. Tine hatte mittlerweile entdeckt, dass
es ganz in der Nähe eine Kolonie gibt und war schon ganz aufgeregt. Wir
gingen zur Strandpromenade und dann nach Süden zur Kolonie. Ich wusste,
dass man dort ganz nah an die Kolonie ran konnte, wenn man den Eintritt
bezahlte. Aber wir wollten die 40 NZD pro Person nicht unbedingt
bezahlen. So versuchten wir einen kostenlosen Blick zu erhaschen.
Allerdings hatten die Betreiber der Oamaru Blaupinguin Kolonie
einen blick dichten sehr hohen Bretterzaun um die Kolonie gebaut. Wir
versuchten es trotzdem, wie so viele anderen, und kletterten auf den
Strand runter und dann die Felsen wieder hoch, die die Kolonie
einrahmten. Durch einige Löcher im Zaum konnte man einen Blick
riskieren, sehen konnten man allerdings sehr wenig. Einige wenige
Pinguine sahen wir in der Ferne die Böschung hinauf hüpfen. Aber
irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt. Etwas enttäuscht gingen
wir dann den Weg zum Campingplatz zurück, als ein Sicherheitsmensch uns
von dem Felsen alle verjagte. Es fing etwas an zu regnen und wir wollten
nur noch in unseren Camper Van ins Trockene, als wir an der Böschung
neben uns kleine Pinguine sahen, die versuchten aus dem Wasser an Land
zu hopsen. Völlig begeistert stoppten wir uns schauten ihnen zu. Durch
die Brandung hatten sie Schwierigkeiten Halt zu finden auf den Steinen
und Felsen an der Böschung. Wir schauten eine ganze Weile zu und
versuchten auch zu fotografieren. Aber mittlerweile war es schon
ziemlich dunkel, so dass die Fotos leider sehr verschwommen wurden.
Zurück am Campingplatz gingen Ulla und ich in den Camper Van ins
Trockene und zogen erst mal andere Klamotten an. Tine und Lotti blieben
noch draußen, um
weiter auf Pinguin-Suche zu gehen. Irgendwann kam Tine dann völlig
aufgeregt zu uns und scheuchte uns wieder raus in den Regen. Sie hatte
eine Gruppe von Pinguinen beobachtet, wie sie vom Wasser aus die
Böschung hoch kamen, dann gemeinsame über die Promenade und dann über
die Straße Richtung Campingplatz watschelten. Sie hatte dies alles mit
ihrer Kamera gefilmt, woraus ich hier einige Standbilder zeige. Die
kleinsten Pinguine der Welt sind ihr fast über die Füße gewatschelt, so
nah dran war sie. Nachdem wir dann irgendwann in die Betten gegangen
waren, hörten wir im weiteren Verlauf der Nacht jede Menge Pinguine über
den Campingplatz watschelten und sich gegenseitig rufen. Ich wusste gar
nicht, dass so kleine Pinguine so viel Lärm machen können. Ab und an
schauten wir aus dem Fenster und sahen in der Tat immer wieder Pinguine
vorbei watscheln. Sie hatten über den ganzen Campingplatz verteilt ihre
Nester in den Büschen. Also wer Pinguine hautnah erleben möchte, sollte
hier unbedingt mal eine Nacht verbringen. Aber viel Schlafen wird man
hier nicht.
17. Dezember – 150 km
Wir wachten nach einer unruhigen Nacht erst um 8 Uhr auf. Heute hatte
Lotti Geburtstag. Wir hatten natürlich einiges zum Schmücken des Camper
Vans mitgebracht und auch Geschenke von den Zuhause gebliebenen hatten
wir dabei. So hingen wir erst mal die Girlanden auf und bereiteten den
Geburtstagstisch bevor, als auch schon Lottis Mutter anrief und das
Geburtstagskind sprechen wollten. Das mussten wir erst mal aus ihrem
Bett holen. Nachdem sie sich die Glückwünsche ihrer Eltern abgeholt
hatte, durften wir uns anschließen. Wir frühstückten dann in aller Ruhe
und sie packte ihre Geschenke aus. Dann wurde es doch aber etwas
hektisch, denn wir mussten bis spätestens um 10 Uhr den Platz verlassen
haben. Pünktlich rollten wir dann vom Campingplatz, fuhren aber gar
nicht weit, sondern parkten gleich wieder ein paar Ecken weiter auf
einem Schotterplatz an der Ecke Tyne St/Wansbeck St. Wir wollten noch
ein wenig durch einige Läden schlendern und shoppen. Das Wetter war
super schlecht, es regnete und sah am Himmel auch so aus, als ob es
nicht wirklich in den nächsten Tagen irgendwann aufhören würde. Rechts
und links von der Harbour St liegt das Qamaru Vistorian Precinct
(Homepage). Dabei
handelt es sich um alte Fabrikgebäude, die renoviert worden waren und in
denen jetzt keine Shops, Galerien und anderes eingezogen waren. Sie
luden ein zum Schlendern, Gucken und Geld ausgeben. Die anderen waren
hier am Vortag schon gewesen und wollten noch einmal zurück in bestimmte
Läden, um doch noch was zu kaufen und ich nutzte die Gelegenheit, um
mich zum ersten Mal umzuschauen. Lotti und ich gingen
dann auch noch in einen Secondhand Buchladen, wo sie sich Romeo und
Julia kaufte. Nachdem wir die Harbour Street hoch und runter gegangen
waren, fuhren wir gegen 11:50 weiter. Nach einem Stopp bei einem
Supermarkt war unser nächstes Ziel die Moeraki Boulders (Homepage).
Es ging einfach nur entlang der SH-1 nach Süden, immer parallel z
u der Küste. Nach nur ca. 37km zeigte ein Hinweisschild nach Links den
Abzweigung zum Parkplatz oberhalb des Strandes, auf dem die Moeraki
Boulders zu finden waren. Diese kugelrunden Steine mit einem Durchmesser
bis zu 2,5m lagen hier am Strand bzw. in Strandnähe und waren am besten
bei Ebbe zu bewundern. Ich hatte mir vorher den Tidenkalender für heute
angeschaut und wir hatten einen perfekten Moment erwischt. Zumindest was
die Ebbe betraf. Leider war der Wind ziemlich stark und er peitschte uns
auch noch den Regen permanent in die
Gesichter. Aber davon ließen wir uns nicht abhalten. Wir zogen unsere
Regenjacken an und machten uns auf den Weg. Vom Parkplatz aus mussten
wir noch ein Stückchen den Strand Richtung Norden entlanggehen. In der
Ferne sahen wir schon die Kugeln herumliegen und auch jede Menge andere
Menschen. Nach etwa 600m Strandspaziergang erreichten wir die ersten
Kugeln. Hier lagen auf einem kleineren Strandabschnitt jede Menge große
Steinkugeln herum, teilweise vollständig, teilweise bereits in Stücke
zerfallen. Einige waren von außen mit einer Maserung durchzogen, die an
die Musterung eines Fußballes erinnerte. Von außen waren die Kugeln
meist grau, aber im Inneren rostrot. Einige Kugeln steckten sogar in
Böschung, sie wurden von dort wohl nach und nach von dem Wasser
freigespült. Die Moeraki Boulders hatten eine Entstehungszeit von etwa
4bis 5,5 Millionen Jahre, während denen sich 10 bis 15 Meter Schlamm
über ihnen sammelte. Nach dem Sinken des Meeresspiegels werden diese
verborgenen Kugeln nun nach und nach freigelegt. Es gibt noch an anderen
Orten von Neuseeland solche Kugeln, aber hier liegen sie in einer
größeren Anzahl dicht beieinander und ziehen so viele Touristen an.
Trotz des schlechten Wetters war es eine schöne Stimmung hier am Strand.
Wir machten natürlich viele Fotos bevor wir völlig durchnässt und kalt
die Treppen hoch zum Visitor Center gingen. Hier schauten wir uns etwas
im Souvenirshop um einige Mitbringsel zu kaufen, bevor wir zurück zum
Camper
Van gingen.
Weiter ging es die SH-1 entlang, aber nur etwa 1km. Dann bogen wir links
in die Hillgrove-Moerakie Rd ein und gleich wieder rechts
in die Tenby St. Die nächste Straße rechts ab war die Lighthouse
Rd, die uns direkt zum Katiki Point Lighthouse (Information)
führte. Die Straße war nach einer Weile nicht mehr asphaltiert und auch
sehr
schmal, wir hofften, dass du keiner entgegen kam, denn mit unserem
großen Camper Van würden wir nur schwer ausweichen können. Wir hatten
Glück und kamen ohne Probleme auf dem Parkplatz am Ende der Straße an.
Wir schnappten uns wieder unsere Regenjacken und Kameras und gingen los.
Links neben dem Leuchtturm ging der Weg zum Katiki Point
los. Ich wusste vom
letzten Mal, dass es hier eine Gelbaugen-Pinguin-Kolonie gab, wir hatten
hier von 6 Jahren kleine Jungtiere hautnah erleben dürfen. So gingen wir
also voller Hoffnung auf eine erneute Begegnung mit Pinguin den Weg
entlang. Er führte an einem Kornfeld bzw. einer großen Rasenfläche
vorbei und ging stetig bergab. Der Katiki Point war eine Landzunge, wo
es eben diese Gelbaugenpinguine aber auch Neuseeländische Seebären gab.
Und natürlich hatten wir von hier einen tollen Blick auf die
Küstenlinie. Auf der Landzunge dann angekommen, sahen wir unzählige
Seebären faul auf dem Rasen herumliegen. Wir gingen vorsichtshalber
nicht weiter, um die Tiere nicht zu reizen. Aus sicherer Entfernung
machten wir viele Fotos und entdeckten dann doch tatsächlich einen
Gelbaugenpinguin etwas abseits. Der stand im wild wachsenden Korn und
guckte sich um. Glücklich wenigstens einen Pinguin entdeckt zu haben,
machten wir gleich entsprechend viele Fotos. Links und rechts der
Landzunge ging es tief runter, und unten sahen wir dann einige
Strandbuchten mit orange farbigen Sand. Auch hier lagen überall Seebären
faul herum. Zwischen den Felsen entdeckte Tine dann sogar
noch ein Seebären-Baby. Völlig begeistert auch von der Tatsache, dass
wir hier komplett alleine waren, gingen wir nach einer ganzen Weile
wieder zurück. Auf dem Rückweg, wir wählten den Weg mitten durch das
Rasenstück, wurden unsere Hosenbeine komplett nass. Es hatte zwar
mittlerweile fast aufgehört zu regnen, aber der Rasen war natürlich
klitschnass und zum größten Teil knie hoch. Nicht sehr schlau von uns,
diesen Weg zurück zu nehmen. Wir fuhren dann den Schotterweg zurück bis
wir wieder auf der SH-1 waren.
Aber nach nur 11km bogen wir wieder links ab, diesmal in die Shag
Point Rd. Diese Straße endete an einem Parkplatz
am Shaq Point (Information),
einem
weiteren Lookout Point an der Ostküste. Auch hier lagen einige Seebären
auf Felsen in einer tollen Bucht herum. Wir schauten uns ein wenig um,
fuhren dann aber bald weiter.
Unser Ziel für die Nacht war der Portobello Village Tourist Park
(Homepage) auf der Otago
Pensinsula (Information).
Hier
hatten wir für 2 Nächte einen Platz für unseren Camper Van reserviert.
Bis dahin waren es noch etwa 85km. Wir folgten der SH-1 bis nach Dunedin,
und von dort aus folgten wir der Schilder nach Portobello.
Die Portobello Rd führte auf der Halbinsel immer direkt am Wasser
entlang und war teilweise sogar nur einspurig. An temporär aufgestellten
Ampeln musste der jeweilige Gegenverkehr auf grün warten, so wurden hier
trotz Straßenarbeiten und Baustellen die Straßen offen
gehalten.Allerdings verzögerte sich so natürlich auch das Vorankommen.
Schließlich kamen wir auf dem Campingplatz an, checkten ein und fuhren
unseren Camper Van auf den uns zugewiesenen Platz.
Da es ja Lottis Geburtstag war, reservierten wir telefonisch für 19 Uhr
einen Tisch im 1908 Café (Homepage).
Uns wurde am Telefon gesagt, dass wir Glück hatten und noch ein Tisch
frei sei. Wirklich, was für ein Glück. 2 von uns gingen erst mal Duschen
und anschließend machten wir uns fertig und gingen zu Fuß runter zum
Wasser und dann rüber zum Restaurant. Als wir eintraten waren wir etwas
verwundert, das Restaurant war komplett leer. Ein Kellner kam auf uns zu
und ich sagte, wie hätten telefonisch einen Tisch reserviert. Er führte
uns in einen Nebenraum, wo dann doch noch 2 weitere Tische besetzt
waren. Aber ansonsten war das Restaurant komplett leer. Es stellte sich
heraus, dass der Kellner ein kleiner Scherzkeks war und sich mit uns am
Telefon einen Spaß erlaubte hatte. Im Laufe des Abends bekamen wir noch
weitere Kostproben seines Humors. Wir bestellten alle nur Vorspeisen,
die waren von der Portionsgröße auch total ausreichend. Und auch
ziemlich lecker. Allerdings gönnten wir uns zur Feier des Tages noch
Nachtisch, der auch sehr gut war. Als wir uns dann auf den Rückweg zum
Campingplatz machen wollten, fing es leider wieder an zu regnen. Sehr
ärgerlich. So kamen wir ziemlich nass an unserem Camper Van an. Wir
machten uns dann auch schon fertig, bauten die Betten und gingen nach
einem ereignisreichen Tag schlafen.
18. Dezember – 100 km
Wir standen wieder ziemlich spät auf und kamen erst gegen 10 Uhr los.
Heute wollten wir die Otago Peninsula erkunden. Ich hatte eine Rundfahrt
ausgearbeitet, auf der wir einige besonders schöne Strände besuchen
wollten, aber auch Ausblicke genießen und vor allen einige Tiere sehen
wollten. Unser erstes Ziel war der Tunnel Beach (Information).
Wir
gaben die Tunnel Beach Rd als Ziel in unser Navi und fuhren die 24km bis
dorthin. Laut Beschreibung sollte es da am Anfang des Wanderweges runter
zum Strand Parkplätze geben. Allerdings sahen wir hier schon jede Menge
andere Autos und Camper Vans herumstehen. Der eigentliche Parkplatz war
längst voll und die Autos standen schon am
Straßenrand entlang. Wir stellten uns dann ebenfalls an den Straßenrand,
so weit wie möglich an den Rand ran, da unser Camper Van doch relativ
breit war. Aber es war noch Platz genug neben uns, so dass selbst andere
Camper Vans noch an uns vorbei kommen würden. Dann gingen wir zum
Trailhead des Tunnel Beach Tracks. Bereits die ersten
Meter des Tracks führen steil hinunter. Als es gar nicht mehr aufhörte,
steil runter zu gehen, fing ich langsam an, den Rückweg zu fürchten.
Aber ich wollte unbedingt unten an den Strand. Von hier oben konnten wir
schon die riesige Sandsteinbrücke sehen, die ins Meer herausragte. Sie
war mit Gras bewachsen und wir konnten ziemlich viele Menschen auf der
Halbinsel herum klettern sehen. Es schien sich hier um einen
Touristen-Hotspot zu handeln. Der Panoramablick von hier oben war
einfach toll. Leuchtend blaues Wasser mit weißer Gischt vor grün
bewachsenen Sandsteinfelsen. Wir gingen bis auf die große
Sandsteinbrücke und schauten von dort erst mal links und
rechts die Küste entlang und machten viele Fotos. Dann entdeckten wir
links von der Sandsteinbrücke eine kleine Mulde, in der der Tunnel zum
Tunnel Beach hinunter ging. Ein in den Sandstein hinein gehauener
Tunnel, ziemlich eng und niedrig, führte runter zu dem ansonsten nur vom
Wasser aus zugänglichem Strand. Dieser sollte bei Ebbe besucht werden,
da sonst von Strand nicht viel zu sehen war. Wir hatten Glück und es war
gerade Ebbe. Als wir aus dem Tunnel kamen,sahen wir
große Felsbrocken direkt vor unserer Nase liegen und auf kleineren
Felsen mussten wir erst
etwas klettern und springen, bis wir dann auf dem Sandstrand standen.
Tine und Lotti kletterten natürlich gleich auf einen der großen
Felsbrocken, um sich dort fotografieren zu lassen. Ich entdeckte
währenddessen am Strand mehrere Seehunde, die dort in aller Seelenruhe
herum lagen und sich von den ganzen Touristen nicht stören ließen.
Zwischen 2 großen Felsbrocken konnte ich hindurchgehen bis zum Wasser.
Als ich mich umdrehte, sah ich durch den Zwischenraum zwischen den
beiden Felsen einen Seehund mit ziemlicher Geschwindigkeit auf mich zu
robben. Schnell machte ich noch ein paar Fotos davon bzgl. einen kleinen
Film, bevor ich zur Seite sprang und ihr aus dem Weg ging. Aber sie
wollte gar nicht ins Wasser, sondern erklomm dann
einen etwas kleineren Felsen und legte sich dort oben drauf in die
Sonne. Das war ziemlich beeindruckend hier so nah an den Wildtieren zu
sein. Nachdem wir uns genug umgeschaut hatten, gingen wir durch den
Tunnel wieder nach oben auf die Sandsteinbrücke. Nun lagen die 750 Meter
Aufstieg vor uns. Ulla hatte sich schon auf den Weg gemacht und winkte
uns
von der Hälfte aus zu. Wir folgten ihr. Der Rückweg war wie erwartet
ziemlich anstrengende und die in regelmäßigen Abständen herumstehenden
Sitzbänke waren ziemlich hilfreich. Aber irgendwann kam ich völlig
fertig aber glücklich oben an.
Wir gingen zurück zum Camper Van und fuhren los. Wir wollten uns jetzt
einen schönen Platz für unser Frühstücks-Picknick suchen. Mit einem Mal
fing es aber so heftig an zu regnen, dass wir draußen fast nichts mehr
sehen konnten. Sintflutartig kam das Wasser von oben. Das war dann wohl
nichts mit unserem Picknick. Wir suchten uns stattdessen einen
Stellplatz für unseren Camper Van und frühstückten dann im Camper. Zum
Glück hörte der
Regen relativ schnell wieder auf, so dass wir unsere Tour nach dem
Frühstück wieder aufnehmen konnten.
Wir fuhren die Centre Rd hoch auf die Highcliff Rd.
Von hier oben hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Südpazifik
und die Buchten der Otago Peninsula. Als dann nach einer Weile rechts
die Sandymount Rd abging, folgten wir dieser bis links die
Hoopers Inlet Rd abging. Mittlerweile war die Straße nicht
mehr asphaltiert und auch eher einspurig zu bezeichnen. Aber umdrehen
ging schon mal gar nicht mit dem Camper Van. Also Augen zu und durch.
Wir hofften, dass uns niemand entgegen kam. Aber dieses Glück hatten wir
leider nicht. Einige Kurven voraus sahen wir
schon einen riesigen Straßenseiten-Rasenmäher uns entgegen kommen. Nun
musste auch ich etwas schlucken und wir waren gespannt, wie das ausgehen
würde. Der Fahrer des Riesenfahrzeuges hatte uns auch schon gesehen und
war schon dabei seinen Seitenmäher einzuklappen – na immerhin. Leider
war die Straße, wenn man sie den so nennen
konnte, rechts durch einen Hügel begrenzt. Aber der Fahrer des Mähers
ging mit seinem Fahrzeug so weit wie nur irgend möglich nach rechts
rüber und hielt an. Ich fuhr mit unserem
Camper Van so weit wie möglich nach links rüber und was soll ich sagen,
wir kamen echt gut an ihm vorbei. Hätte ich nicht gedacht. Erleichtert
fuhren wir weiter und kamen dann auch schon bald unten am Wasser an. Die
Hooper Inlet Rd führte dann links um das Hoopers Inlet
herum, einem kleinen Binnensee, der eine enge Öffnung zum Südpazifik
hatte. Am westlichsten Zipfel des Hoopers Inlets bogen wir rechts auf
die Allans Beach Rd, die uns direkt zu einem kleinen
Parkplatz in einem Wald führte. Wir stellten unseren Camper Van dort ab
und folgten den Hinweisschildern zum Allans Beach (Information).
Wir
gingen erst über eine Wiese und dann über bunt bewachsene Dünen. Dann
eröffnete sich der Strand vor uns. Links und rechts weißer Sand vor
blauem Wasser, durchbrochen von dunklen Felsen. Der Strand war
menschenleer und bei wunderschönem sonnigen Wetter aber starkem Wind
gingen wir bis zum Nordende des Strandes. Wir erblickten viele Seelöwen,
die in Dünennähe überall herum lagen und ebenfalls die Sonne genossen.
Fasziniert, wieder so nah an diesen wilden Tieren vorbeigehen zu können,
machten wir natürlich wieder viele Fotos. Plötzlich sahen wir aus dem
Wellen einen Kopf hervor gucken und langsam und gemächlich erschien
ein wirklich riesengroßer Seelöwenbulle aus dem Wasser. Wir schauten
völlig gebannt zu, wie er sich aus dem Wasser robbt und an Land kam.
Sehr praktisch, dass man mit Smartphones auch filmen kann, so dass wir
seinen Weg von Wasser bis an Land von nur etwa
15 Meter Entfernung aus aufnehmen konnten. Am Ende des Strandes lagen
dann mehrere große dunkel Felsbrocken herum, auf denen es sich wieder
vortrefflich herum klettern ließ. Wir entdeckten sogar einen Felsen mit
einem Guckloch, das sich wunderbar für Fotos eignete. Nachdem wir alles
ausreichend ausgekundschaftet hatten, drehten wir um und gingen zurück
zum Parkplatz. Der Wind wehte inzwischen so stark, dass der Sand über
den Strand wehte, man erkennt das sogar wunderbar auf den Fotos. Wer
Lust hat den ganzen Weg an die Südspitze von Allans Beach zu gehen, kann
früh morgens oder abends jeweils in der Dämmerung Glück haben, und dort
Gelbaugenpinguine beobachten, wie sie ihre Nester verlassen und ins Meer
watscheln oder eben zurückkommen und in die Nester verschwinden. Denn
dort, wo Allans Beach auf die Stelle trifft, an der Hoopers Inlet in den
Südpazifik übergeht, gab es eine Gelbaugen-Pinguin-Kolonie. Wir wussten
zu dem Zeitpunkt unseres Besuches noch nichts davon, wahrscheinlich
wären wir dann abends noch einmal wiedergekommen.
So aber fuhren wir weiter, erst mal den Weg zurück bis wir wieder auf
die Hoopers Inlet Rd trafen, die nach links weg ging. Von dort waren wir
vorher ja gekommen. Insofern hielten wir uns rechts und folgten weiter
der Allans Beach Rd, die uns direkt nach Portobello
brachte. Wir bogen
rechts auf die Harington Point Rd ab und folgten dieser
bis zum nördlichsten Punkt der Otago Pensinsula. Hier befindet sich das
Royal Albatross Center (Homepage).
Wir
parkten unserem Camper Van und gingen zum Eingang des Center. Auf dem
Weg dorthin gingen wir an einen Hochbeet vorbei, in dem Hunderte von
Vögel saßen und lagen. Und zwischen all den Erwachsenen hüpften auch
immer wieder kleine Vogelbabys mit flauschigem Federkleid umher. Total
süß. Im Center erkundigten wir uns nach der
nächsten Tour durch das Center und erfuhren, dass bei der Führung um 16
Uhr noch Plätze frei waren. Lotti wollte nicht mit, so dass wir nur 3
Tickets für die Albatross Tour kauften für 52 NZD pro Person. Wir
mussten noch einen Augenblickwarten und schauten uns währenddessen im
Souvenirshop um, bzw. gingen durch die kleine Ausstellung über
Albatrosse. Dann war es 16 Uhr und wir trafen uns im Foyer mit unserem
Tourguide. Sie führte uns in einen Raum mit einer riesengroßen Leinwand
und bat uns auf den Sitzreihen davor Platz zunehmen. Sie fing an uns
etwas über Albatrosse zu erzählen, man merkte ihr ihre Begeisterung für
diese majestätischen Vögel förmlich an. Der anschießende Film zeigte die
großen Vögel von Nahem und machte uns immer gespannter auf das was noch
kommen sollte. Im Anschluss an den Film ging sie mit uns raus und den
kurzen aber recht steilen Weg hoch zur Beobachtungsstation. Hier konnten
wir dann durch Glasfenster hindurch die Northern Royal Albatrosse
beobachten. Die Fenster zeigten in Richtung Norden, vor uns lag der
Südpazifik und wir waren hier auf der wirklich letzten Spitze der Otago
Penisula. Wir guckten auf ein abschüssiges
Gebiet, das mit hohem Gras bewachsen war und dann steil hinab fiel ins
Wasser. Im Gras verteilt sahen wir Albatrosse herumliegen und sitzen.
Hier war das Gebiet, in dem sie ihre Nester haben und ihre Jungen groß
zogen. Im September erreichen die ersten Paare diese Kolonie, um eine
neue Brutsaison zu beginnen. Nach der Paarung im Oktober wird im
November ein Nest aus Gras gebaut, in das das einzige Ei gelegt wird.
Ende Januar/Anfang Februar schlüpft das Küken und wird weitere zwei
Monate intensiv von beiden Eltern betreut. Bis August füttern die Eltern
ihren flugunfähigen Nachwuchs, der die meiste Zeit allein in dem Wind
und Wetter ausgesetzten Nest zubringt. Pro Fütterung kann ein älteres
Jungtier bis zu 2 kg Nahrung zu sich nehmen. Erst ab Anfang August,
einen Monat vor dem Flügge werden, wird diese Menge reduziert und der
Jungvogel beginnt seine Flügel auszuprobieren. Starke Frühlingswinde
helfen ihm, im September die Kolonie zu verlassen. Das Jungtier
verbringt jetzt 4 bis 5 Jahre auf hoher See
und kommt während dieser Zeit bis nach Südamerika. Nach dieser Zeit
kehren sie zurück zu der Kolonie, in der sie geboren wurden und
schließen sich erst mal in losen Verbänden mit anderen zurückgekehrten
Jungtieren zusammen, bevor sie sich einen Partner bzw. Partnerin suchen,
mit dem oder der sie meist ihr Leben lang zusammen bleiben. Wir hatten
das Glück viele von diesen Jungtieren zu sehen, die mit ihren eleganten
Flugmanövern versuchten, die Weibchen zu beeindrucken. Teilweise waren
bis zu 7 Albatrosse gleichzeitig direkt vor unserer Nase in der Luft.
Wir konnten so total beeindruckt durch die Ferngläser, die hier überall
herum lagen, ihnen dabei zuschauen und natürlich einige tolle Fotos
machen. Nach insgesamt 60 Minuten mussten wir uns von den tollen Vögeln
losreißen und wurden von unserem Tourguide wieder runter geführt zum
Center. Die nächste Gruppe stand schon vor der Tür und wollte auch in
die Beobachtungsstation. Die Organisation dieser Touren fand ich sehr
gut, es war toll, dass immer nur eine Gruppe in die Beobachtungsstation
gelassen wurde. So gab es ausreichend Platz und Ferngläser für alle
Teilnehmer, in unserer Gruppe waren wir insgesamt nur 9 Leute gewesen.
Zurück im Center gingen wir noch mal kurz durch den Souvenirshop bevor
wir zurück zu Camper Van gingen und von Lotti begrüßt wurden. Wir fuhren
zurück zum Campingplatz. Dort duschten wir alle der Reihenfolge nach,
kochten uns dann unser Abendessen und planten während des Essens
gemeinsam die nächsten 2 Tage. Online buchte ich den Campingplatz in der
Curio Bay für die nächste Nacht und da wir durch das schlechte Wetter im
Mount Cook NP eine Tag gewonnen hatten, entschlossen wir uns, doch zum
Milford Sound zu fahren. Für Ulla buchten wir dort eine Schifffahrt,
während wir anderen 3 lieber eine Wanderung machen wollten. Anschließend
bauten wir die Betten und gingen auch schon bald schlafen.
19. Dezember – 225 km
Ich stand früh auch und ging erst mal duschen. Nachdem ich fertig war,
scheuchte ich die anderen aus ihren Betten, so dass wir dann bereits um
8:15 Uhr losfahren konnten. Wir hatten heute eine etwas längere Strecke
vor uns mit einigen Stopps für Wanderungen und Spaziergänge. Unser
erster Stopp war dann in Balclutha nach etwa 1,5 Stunden
Fahrzeit entlang der SH-1. Wir fuhren zum New World Supermarkt, um
unsere Vorräte aufzufüllen. Anschließend tankten wir noch, bevor wir
weiter fuhren. Wir verließen die SH-1 und folgten nun dem Owaka
Highway, auch Southern Scenic Route genannt. Nach
nur 6km ging rechts die Kaka Point Rd ab, die direkt zum Kaka
Point führte. Kaka Point war ein
kleiner Ort direkt am Pazifik mit einem wunderschönen lang gezogenen
Strand. Etwas oberhalb gibt es sogar einen kleinen Regenwald mit
unglaublich vielen Farnbäumen. Letztes Mal haben wir hier den Rundgang
durch diesen Regenwald gemacht. Diesmal aber fuhren wir einfach durch
Kaka Point durch und suchten uns am Ende der Strandbucht einen Platz mit
Picknick-Tisch am Wasser aus für unser Frühstück. Nach dem ausgiebigen
Frühstück mit fantastischem Blick auf den Südpazifik, packten wir wieder
alles in den Camper Van und fuhren die Straße weiter.
Sie ging immer entlang der Südküste von South Island und endete nach
knapp 7km am Parkplatz des Nugget Point Lighthouse (Information).
Das südliche Gebiet von Neuseeland nennt sich die Catlins
(Homepage)
und bietet jede Menge Sehenswürdigkeit. Die
Catlins sind ein wichtiger Höhepunkt der Southern Scenic Route und
befinden sich abseits ausgetretener Pfade. Und das Nugget Point
Lighthouse ist eins von den Sehenswürdigkeiten. Vom Parkplatz aus führt
ein relativ einfacherer Wanderweg von nur 850 Metern zum Leuchtturm.
Dieser thront
hoch über dem Pazifik auf einer schmalen Landzunge. Der Weg führt auf
dem Grat der Landzunge entlang und bietet so tolle Ausblicke nach links
und rechts. Immer wieder blieben wir stehen, entdeckten Seelöwen,
Unmengen von Vögeln und anderen Tieren, die wir beobachteten und
natürlich fotografierten. Der Weg geht ein bisschen hoch und runter und
nachdem wir den letzten Anstieg zum Leuchtturm geschafft hatten, standen
wir auf der Ausblicks-Plattform hinter dem Leuchtturm und bewunderten
die Aussicht. Unter uns im Pazifik lag eine Gruppe von Felsen, die dem
Leuchtturm vorgelagert sind. Im Licht des Sonnenuntergangs sollen sie
wie Goldnuggets aussehen, deswegen wohl auch der Name dieses
Aussichtspunktes. Wir machten wieder viele Fotos und nach einer Weile
traten wir den Rückweg zum Parkplatz an. Wer hier zufällig in den
Abendstunden sein sollten, für denjenigen würde sich ein Besuch der Roaring
Bay lohnen. Ein paar Meter vor dem eigentlichen Parkplatz des
Nugget Point Lighthouses gab es noch einen kleineren Parkplatz. Hier
konnte man runter gehen in die Roaring Bay, wo die Roaring Bay
Penguins & Seals Observatory liegt ein kleiner Schuppen, in
den man sich zur Abenddämmerung verstecken kann, um Gelbaugenpinguine zu
beobachten, wie sie aus dem Pazifik über den Strand zu ihren Nestern
watscheln.
Wir fuhren aber den ganzen Weg entlang der Küste zurück, bis
links die Karoro Creek Rd abging, der wir bis zu Ahuriri
Flat folgten und dann rechts auf die Ahuriri Rd
abbogen. Diese stieß dann kurz darauf wieder auf den Owaka
Highway, bzw. die Southern Scenic Route, die wir
dann nach links weiter folgten. Direkt hinter dem Caitlins Lake bogen
wir dann links ab und folgten der Purakaunui Falls Rd bis
zum Parkplatz an den Purakaunui Falls. Ein kurzer
Spaziergang führt durch den Farnenwald zum Wasserfall. Es gab eine
kleine Plattform, von der aus wir dem Wasserfall direkt
gegenüberstanden. Ich baute mein Stativ auf, um mit einem Graufilter
Fotos von Wasserfall zu machen. Das fließende Wasser wirkt mit einem
Graufilter und einer längeren Belichtung weicher und die Fließbewegungen
sehen einfach schöner aus. Außer uns waren noch jede Menge anderer
Touristen hier, so dass es gar nicht so einfach war, ein Foto mit
längerer Belichtungszeit zu machen. Das ständige Kommen und Gehen von
anderen ließ die Plattform etwas schwingen. Ich wartete bis zu einem
Zeitfenster, in dem nur wenige hier waren und
nutze schnell die Chance für ein Paar Fotos. Nachdem ich einigermaßen
zufrieden war, gingen wir zurück zum Parkplatz. Wir hatte auf unserer
Liste zwar noch die McLean Falls, aber wir beschlossen,
die auszulassen und stattdessen auf direktem Weg zu unserem Campingplatz
an der Curio Bay zu fahren. Einen kurzen Stopp legten wir
noch
am Florance Hill Lookout hin. Dieser lag direkt an der
Southern Scenic Route und bot einen tollen Ausblick auf die Tautuku
Bay und den wunderschönen Strand. Kurz bevor wir dann am Curio
Bay Holiday Park (Homepage)
ankamen, fing es an zu regnen. Vor 6 Jahren waren wir hier auch gewesen,
aber irgendwie sah alles anders aus. Jetzt gab es vorgelagert vom
Campingplatz ein großes Gebäude, in dem sich ein Restaurant und die
Rezeption des Campingplatzes befanden. Letztes Mal gab es nur eine
kleine Bretterbude direkt am Strand, in der man sich anmelden musste.
Wir gingen also in unseren Regenjacken in das Haus rein und mussten
einen Augenblick warten, bis wir an der Reihe waren. Wir bezahlten dann
unsere Platzgebühr und versuchten dann mit unserem Camper Van den uns
zugeteilten Platz zu finden. Das war hier auf diesem Campingplatz
nämlich gar nicht zu einfach. Der gesamte Platz war bewachsen mit
kopfhohem Flachs. Die Stellplätze waren in kleinen Gruppe angeordnet,
nie mehr als 3 bis 4 zusammen, und sehr labyrinthartig über den gesamten
Campingplatz verteilt. Durch den hohen Flachs konnte man nicht sehen, wo
sich welche Stellplätze befanden und so war es nicht
richtig einfach, unseren Platz zu finden. Mit Hilfe der Karte von
Campingplatz gelang es uns dann aber schließlich. Wir hatten einen
Stellplatz nicht weit entfernt von einem der Sanitärgebäuden – sehr
praktisch. Diese waren mit einem Schloss gesichert, das nur durch die
Eingabe eines Codes geöffnet werden konnte. Leider funktionierte der
Code, den man uns bei der Anmeldung gegeben hatte, nicht. Nachdem wir
unseren Camper Van an den Strom angeschlossen hatten, wollten wir ein
wenig die Umgebung erkunden. Westlich vom Campingplatz liegt der Petrified
Forest (Information).
Den
wollten wir uns unbedingt anschauen. Die versteinerten Bäume, die hier
noch zu sehen sind, sind ca. 170 Millionen Jahre alt und stammen noch
aus der Zeit, als Neuseeland noch Teil des Gondwana Super Kontinents
war. Hier kommen Abends während der Dämmerung ebenfalls
Gelbaugenpinguine nach Hause und auf ihrem langen Weg vom Wasser über
den versteinerten Wald bis zur Böschung, wo ihre Nester sind, hat man so
viel Zeit, sie zu beobachten. Das war vor 6 Jahren eins unserer
absoluten Highlights gewesen. Also gingen wir im strömenden Regen
dorthin und schauten uns um. Auf Informationstafeln konnten wir uns
einige Fakten über diesen versteinerten Wald durchlesen. Aber bei diesem
Regen machte das nicht wirklich viel Spaß. Wir drehten um, holten uns
bei der Rezeption noch den richtigen Code für die Sanitäranlagen und
gingen dann in Richtung Porpoise Bay (Information).
Das
ist eine riesige Strandbucht auf der anderen Seite des Campingplatzes.
Es gibt einen direkten Zugang zum Südende des Strandes. Vor uns lag
einige riesige Bucht mit tollem hellem Sand. Rechter Hand waren viele
flache Felsen, auf denen ich entlang spazierte bis ich das Gefühl hatte,
mitten in der Bucht zu stehen. Hier in der Porpoise Bay lebt eine kleine
Anzahl von Hector Delfinen. Sie sind mit nur 1,50 Meter
die kleinsten Vertreter der Delfine. Es gibt sie ausschließlich in den
Gewässern um Neuseeland
herum. Und wir hatten doch tatsächlich. Immer wieder tauchten Hector
Delfine aus dem Wasser auf. Völlig begeistert standen wir hier trotz des
wirklich starken Regens eine ganze Weile und schauten den Tieren beim
Spielen in der Bucht zu. Irgendwann gingen wir dann aber völlig
durchnässt zurück zum Camper Van. Wir stellten sogar erstmalig die
Heizung an, auch um unsere ganzen Regenklamotten zu trocknen. Wir
kochten und aßen zu Abend, bevor wir dann zur Dämmerung wieder raus
gingen in den Regen. Jetzt ging es darum, Pinguine zu beobachten. Wir
gingen erst zu der Stelle gleich neben unserem Stellplatz. Wir standen
hier wirklich ziemlich lange im Regen und warteten, es wurde immer
dunkler, aber von Pinguinen war weit und breit nichts zu sehen. Wir
gingen rüber zum Petrified Forest, wo wir sie vor 6 Jahren beobachtet
hatten, aber da waren auch keine Pinguine zu sehen. Völlig enttäuscht
gaben wir dann gegen 22 Uhr auf und gingen wieder klatschnass zurück zum
Camper Van und dann auch schnell in die Betten. Die ganze Nacht über
regnete es in Strömen weiter, so dass wir auf unseren nächtlichen
Wanderungen zur Toilette immer wieder völlig durchnässt wurden.
20. Dezember – 410 km
Wir standen früh auf und schmissen in dem Sanitätshaus, wo es auch eine
Waschküche gab, erst mal einen Trockner mit einer Ladung nasser Jeans
an. Während dieser lief, bauten wir unsere Betten um und machten unser
Fahrzeug wieder fahrbereit. Kurz bevor wir dann um 8 Uhr los fuhren,
sammelten wir die Jeans ein. Unser heutiges Ziel war der Milford
Sound (Homepage),
sicherlich
eins der absoluten Highlights jeder Neuseelandreise. Der Milford Sound
ist ein
Fjord. Es ist mit 14km Länge eine der bekanntesten Touristenattraktionen
von Neuseeland und gehört zum Fjordland National Park und damit auch zum
Weltnaturerbe der UNESCO. Da Milford Sound der einzige Fjord ist, der
über eine Straße erreicht werden kann, ist er natürlich auch der meist
besuchte. Diverse Anbieter von Schiffstouren geben den Touristen die
Möglichkeit, den Fjord vom Wasser her zu bestaunen. Für Ulla hatten wir
ja vor 2 Tagen schon ein Ticket für eine solche Tour gebucht. Ich hatte
guten Erfahrungen mit Southern Discoveries (Homepage)
gemacht. Sie boten zwar nicht die günstigsten Touren an, aber von meiner
letzten Reise her wusste ich, dass sie schöne große Schiffe hatten und
vor allem mit die späteste Abfahrtzeit des Tages boten. Und so war man
die letzte Strecke im Fjord meist alleine auf dem Wasser, da die anderen
Schiffe mit ihrer letzten Tour in der Regel schon durch waren. Für uns
anderen 3 hatten wir dann am Vortag spontan auch noch Tickets gebucht,
so dass wir also alle 4 uns heute auf eine tolle Schifffahrt durch den
Milford Sound freuten. Aber erst mal mussten wir dorthin fahren.
Unser erstes Ziel war erst mal Te Anau, einem kleinen Ort
direkt am Lake Te Anau und das sogenannte Gateway zum Milford Sound.
Denn von hier ging die SH-94 direkt zum Milford Sound, die man auch
wieder bis hierher zurückfahren musste, wenn man den Milford Sound
wieder verließ. In Te Anau steuerten wir zuerst eine Dumpingstation an,
wo wir unser Abwasser entsorgen wollten. Anschließend gingen wir in
einen Supermarkt, um wieder etwas zu Essen einzukaufen. Bevor wir dann
weiter fuhren, tankten wir noch schnell. Von Te Anau aus waren es noch
118 km bis zum Milford Sound. Diese einspurige Straße verlief auf den
ersten 100km relativ flach und wir kamen gut voran. Es liegen diverse
Sehenswürdigkeiten auf der Strecken, für die es sich lohnt anzuhalten.
Wir aber wollten durchfahren, um unsere Schiffsfahrt nicht zu verpassen.
Auf der Rückfahrt am nächsten Tag würden wir uns dann mehr Zeit nehmen
für die schöne Natur um uns herum. Nach 100km kommt man dann am Eingang
zum Homer Tunnel an. Dieser Tunnel wurde 1954 eröffnet und
verbindet Milford Sound mit Te Anau. Der gerade Tunnel ist 1.270 Meter
lang mit einem Gefälle von 10%, die Tunnelwände sind unverkleideter
Granit. Obwohl der Tunnel breit genug für die Begegnung eines Busses und
eines kleineren Fahrzeuges ist, sind Begegnungen zweier Busse oder
Campingmobile problematisch. Aus diesem Grund ist eine Ampelanlage
installiert worden, die in den Sommermonaten die Touristenströme regelt
und immer nur eine Fahrtrichtung zurzeit durch den Tunnel lässt.
Deswegen kann man auch nie genau vorhersagen, wie lange man für die
Fahrt zum Milford Sound braucht, da man nicht weiß, wie viele Autos vor
dem Tunnel darauf warten, durchgelassen zu werden. Wir hatten aber
relativ viel Glück, standen dann als 2. in der Reihe und mussten gar
nicht lange warten, bis die Ampel auf Grün sprang.
Und los ging die Kolonne in den Tunnel. Es war wirklich stockdunkel im
Tunnel, von oben tropfte in einer Tour Wasser herunter und der
Straßenbelag war auch alles andere als einwandfrei. Der Tunnel war
ziemlich niedrig, so dass wir in unserem großen Camper Van das Gefühl
hatten, wir würden jederzeit an die Decke stoßen. Sobald man den Tunnel
verlässt, bietet sich einem ein toller Blick hinab in das Cleddau
Valley. Die Straße schlängelt sich nun über enge Serpentinen runter, es
gibt immer mal wieder Haltebuchten auf der rechten Seite, um anzuhalten
und die Ausblicke zu genießen.
Wir kamen dann gegen 13:45 Uhr unten beim Milford Sound an. Ein Stück
vor dem Gebäude, in dem die ganzen Tourenanbieter ihre Schalter hatten,
lagen die Parkplätze. Wir suchten uns einen Stellplatz und kauften am
Parkticketschalter ein Ticket für 4 Stunden, was uns 40,50 NZD kostete.
Ganz schön happig, aber da es hier keine Alternativen gab,
hatten wir leider keine andere Wahl. Wir schnappten uns unsere Kameras,
Pullover und Jacken und gingen dann zudem Gebäude am kleinen Hafen.
Am Schalter von Southern Discoveries holten wir uns unsere
Bordingtickets und gingen dann nach draußen. Vor uns lagen die
unterschiedlichen Schiffe und Stegen und linker Hand ragte eine Kaimauer
weiter in den Fjord rein. Dort gingen wir hin und genossen von hieraus
schon mal den Ausblick. Das Wetter war einigermaßen gut, es waren immer
wieder blaue Stückchen zwischen den Wolken zu sehen. Es versprach eine
tolle Schifffahrt zu werden. Um 15:05 Uhr sollte das Borden anfangen,
wir stellten uns rechtzeitig an den Steg, an dem unser Schiff lag.
Eigentlich waren wir die ersten in der Reihe, aber eine Frau an Krücken
humpelte an uns vorbei und stellte sich mit ihren beiden erwachsenen
Töchtern vor uns. Trotzdem konnten wir uns dann oben an Deck Plätze
sichern, ganz hinten mit einem 360° Blick. 15:15 Uhr legte das Schiff
pünktlich ab und wir fuhren vom Anleger in den Fjord. Auf der linken
Seite ging es bis hinaus zur Tasmanischen See, vorbei an steilen, grün
bewachsenen Felswänden, an denen immer wieder kleine und größere
Wasserfälle runter stürzten. Wir hielten an einem Punkt, an dem mehrere
kleinere Felsen im Wasser lagen,auf denen sich Seelöwen sonnten. Auch
als wir draußen auf der Tasmanischen See waren, konnten wir auf mehreren
Felsen viele Seelöwen herumliegen sehen. Auf der anderen Seite
des Fjordes ging es dann wieder zurück. Ein besonderes Highlight der
Tour war ein Stopp unter den Stirling Falls. Sie rauschten
von 146 Meter über uns in den Fjord und der Kapitän fuhr mit unserem
Schiff so nah ran, dass alle vorne auf dem Schiff nass wurden. An der
Seite bildete sich ein Regenbogen im Spritzwasser. Sehr beeindruckend.
Auf der Fahrt raus zur Tasmanischen See hatten wir überwiegend blauen
Himmel und Sonne, auf dem Rückweg zum Hafen jedoch zog der Himmel sich
immer weiter zu. Durch die dunklen Wolken am Himmel und den
Nebelschwaden, die immer mehr in den Fjord hinein zogen, wurde die
Stimmung richtig Mystisch.
Gegen 17 Uhr waren wir wieder am Anleger und verließen das Schiff. Wir
gingen voll mit neuen Eindrücken zurück zu unserem Camper Van und
machten uns auf die Rückreise.
Hier unten am Milford Sound gab es nur einen Campingplatz und der war
leider schon ausgebucht gewesen. Also mussten wir zumindest wieder bis
kurz hinter den Homer Tunnel zurückfahren, ab dort gab es entlang der
Strecke einige Campingplätze, die vom DOC (Department of Conservation)
betrieben wurden.Sie waren in der Regel ohne große Ausstattung, meist
kein fließend Wasser und nur Plumpsklos, aber dafür recht preiswert und
an den schönsten Orten. Wir
hatten uns den Cascade Creek Campsite (Information)
ausgeguckt und hofften, dort noch einen Stellplatz abzubekommen. Denn
diese Campsites wurden alle auf "first comes, first serves" Art
betrieben. Bis zu diesem Campingplatz waren es nun noch 43 km.Als wir
dort endlich ankamen, war der Platz schon ziemlich voll. Aber entlang
des kleinen Creeks, der aus dem Lake Gunn kam, lagen jedem Menge
Stellplätze auf Schotter, immer wieder abgetrennt von Rasenstücken. Und
um uns herum ein wunderbares Bergpanorama und jede Menge lila blühenden
Lupinen am Wasser. Wir suchten uns einen Stellplatz etwas weiter weg von
der
SH-94 aber in der Nähe von einem der beiden Toilettenhäuschen. Am
Eingang des Campingplatzes mussten wir uns Registrieren. Dazunimmt man
sich dort einen Umschlag, die dort liegen, füllt das Formular auf der
einen Seite aus, Daten wir Anzahl von Personen, Datum, Anzahl der Nächte
und vor allem Nummernschild müssen dort angegeben werden. Dann tut man
das Bargeld in den Umschlag, 15 NZD für jeden Erwachsenen und 7,50 NZD
für Kinder bis 17 Jahre, und steckt ihn in den dafür vorgesehenen
Briefkasten. Ein Teil des Umschlages trennt man vorher ab und packt
diesen als Nachweis an die Windschutzscheibe des Camper Vans. Irgendwann
erblickten wir dann über dem Campingplatz einen doppelten Regenbogen,
dieses Farbenschauspiel vor dem Bergpanorama sah ziemlich beeindruckend
aus. Wir kochten uns dann auch schon bald unser Abendessen und aßen
gemeinsam. Jede von uns butscherte dann noch so vor sich hin und eine
nach der anderen verschwand dann in den Betten.
21. Dezember – 130 km
Wir wachten wieder früh auf, es war eisig kalt in unserem Camper Van.
Immerhin waren wir hier auf einer Höhe von 482m. Ein kurzer Blick nach
draußen zeigte, dass tiefe Nebelschwaden über dem Campingplatz hingen
und von den umliegenden Bergen nichts zu sehen war. Wenig begeistert von
dem Wetter trauten wir uns eine nach der anderen unter den warmen
Bettdecken hervor und standen auf. Wir wollten heute eine etwas längere
Wanderung unternehmen. Wir wollten einen Teil des Routeburn
Tracks gehen, einem der 3 Great Walks of NZ am Milford Sound,
um dann über den Key Summit Trail (Information)
rauf auf den Key Summit zu gehen. Also machten wir uns fertig, packten
einiges zu Essen in unsere Rucksäcke und fuhren die knapp 9 km wieder
zurück auf der SH-94.
Start der Wanderung war am Parkplatz zu The Divide. Hier standen schon
ziemlich viele Auto und andere Camper Vans herum. Es war reges Treiben,
anscheinend wollten viele eine Wanderung machen. Wir gingen zum
Startpunkt und studierten da erst mal die Übersichtskarte, die dort
stand. Das Hinweisschild sagte wir brauchen 3 Stunden hin und zurück.
Die Strecke hoch zum Key Summit war 3,5km lang und wir
hatten ungefähr 365 Höhenmeter zu überwinden… mal sehen was das wird.
Wir gingen um
9 Uhr los. Der Nebel war zum Glück inzwischen verschwunden und wir
konnten sogar etwas blauen Himmel entdecken. Hoffentlich wurde es noch
besser, so dass wir auf dem Gipfel wenigstens eine tolle Sicht hatten.
Am Anfang war der Weg recht gut zu gehen. Ein Schotterweg führte durch
den Wald, relativ schmal, aber noch so breit, dass 2 Personen
gut aneinander vorbei gehen konnten. Auf der einen Seite ging es steil
runter, auf der anderen Seite des Weges war der Berghang, bewachsen mit
Moos und anderen kleinen Pflanzen. Die Steigung war stetig aber nicht zu
steil. Nach etwa 20 Minuten kamen wir an einem kleinen Wasserfall
vorbei, danach wurde der Weg merklich steiler. Auch lagen immer wieder
zerbrochene Felsbrocken, Geröll und Baumwurzeln im Weg, über die wir
teilweise klettern bzw. balancieren mussten und immer wieder flossen
kleine Rinnsale über den Weg. Ab und an hielten wir ein wenig an, um zu
verschnaufen, etwas zu essen oder zu trinken. Aber auch Fotos haben wir
viele gemacht und immer wieder die Aussicht, die sich uns ab und an
durch den Wald hindurch bot, bewundert.
Nach etwa 70 Minuten standen wir an der Abzweigung des Key Summit
Tracks. Wir lagen ganz gut in der Zeit. Ulla beschloss, nicht weiter zu
gehen, sondern umzudrehen. Wir anderen 3 wollten aber weiter. Ab hier
war der Weg dann noch ein bisschen schmaler und ging in Serpentinen
steil den Berg hin
auf. Und ich hatte gedacht, der erste Teil war steil ! Ich musste nach
jeder Serpentine eine kurze Pause machen, so dass Tine und Lotti
deutlich vor mir waren. Aber egal, Hauptsache ich würde oben ankommen.
Ich konnte jedenfalls jede Verschnaufpause gut nutzen, den tollen
Panoramablick auf die umliegenden Berge zu genießen, denn mittlerweile
waren wir so hoch, dass die Baumgrenze unter uns lag. Immer wieder
warteten die beiden auf mich, um mich dann wieder anzuhängen. Nach 30
Minuten war ich dann endlich oben. Aber von dem angekündigtem 360° Blick
war leider nichts zu sehen. Wir standen auf einem Plateau und hatten nur
in eine Richtung einen Blick auf die Berggipfel. Und ein Weg aus
Holzplanken führte noch weiter nach oben. Das war dann wohl der Alpine
Nature Walk machen.
Weitere 1,5 km lagen vor uns, teilweise als Rundgang über das Plateau
angelegt, der uns noch höher brachte und uns dann den versprochenen 360°
Blick bietet sollte. Also weiter ging es… Zuerst ein Stückchen extrem
steil hoch, ich war ganz froh, dass ich meine Wanderstöcke zum Abstützen
dabei hatte. Das grenzte schon fast an Klettern. Aber als wir dann
wirklich endlich ganz oben waren, stand da auch ein Schild, auf dem Key
Summit stand. Also hier waren wir dann wohl endlich am Ziel. Vor uns lag
ein kleiner See, das Wasser komplett still und glatt. Und
in diesem See spiegelte sich dann das fantastische Bergpanorama wieder,
was uns umgab. Allein für diesen Blick hatte sich die ganze Anstrengung
wirklich gelohnt.
Inzwischen war das Wetter auch besser geworden, so dass wir vorwiegend
blauen Himmel mit nur ein paar Wolken hatten. Wir ruhten uns ein
bisschen aus bevor wir den Weg weitergingen. Der der Rest des Rundgangs
war relativ bequem auf dem Weg auf Holzplanken zu gehen. Es ging immer
wieder ein bisschen hoch und ein bisschen runter, aber alles kein
Problem. An einer Stelle gab es dann eine Abzweigung zu einem Lookout.
Den wollten wir natürlich auch noch mitnehmen. Hier hatten wir dann
leichte Probleme, denn uns kamen andere Wanderer entgegen und der
Holzweg war wirklich nicht breit genug, dass 2 Personen aneinander
vorbeigehen konnten. Der ganze Holzweg war auf Stelzen, um die Natur zu
schützen, man sollte also auf gar keinen Fall auf den bewachsenen Boden
treten, aber wie sollten wir ausweichen ? Schlussendlich trat einer mit
einem Fuß auf einen großen Stein neben dem Holzweg, so dass sich der
andere vorbei quetschen konnte. Oben am Lookout angekommen, hatten wir
wieder einen tollen Rundumblick auf all die schneebedeckten Berggipfel
und von einer Stelle aus konnten wir sogar den Lake Marian,
ein Alpensee in 695 Meter Höhe tief
unter uns in der Ferne liegen sehen. Wir waren hier nämlich mittlerweile
auf 952 Meter.
Wir gingen dann zurück zum Rundgang und diesen weiter, bis wir wieder am
Beginn des Key Summit Tracks waren. Jetzt ging es an den Abstieg. Auch
hier war ich sehr froh über meine Wanderstöcke, mit denen ich jetzt beim
Runter gehen meine Knie gut entlasten konnte. Langsam ging ich Schritt
für Schritt, während Tine und Lotti mir schon wieder schnell voraus
waren. Sie machten dann noch einen Abstecher und gingen die 650 Meter
runter zum Lake Howden und wieder hoch, insgesamt mal eben
200 Höhenmeter runter und wieder hoch und überholten mich dann doch noch
auf dem letzten Teil des Rückweges. Die letzten Meter waren wirklich
hart für mich, jeder Schritt tat weh. Aber alles in allem bin ich sehr
froh, diese Wanderung gemacht zu haben. Nicht alle Tage hat man die
Gelegenheit, auf einen Berggipfel zu stehen und so ein tolles
Bergpanorama zu genießen. Ich hatte insgesamt mit allen Pausen
zwischendurch 4:20
Stunden gebraucht, nur 1:20 Stunde mehr als von DOC angegeben. Ich war
stolz auf mich. Unten am Parkplatz trafen wir dann auch Ulla wieder, die
sich in die Sonne gesetzt hatte und ebenfalls das schöne Wetter hatte
genießen können.
Wir fuhren zurück zum Cascade Creek Campground, wo wir am Creek inmitten
der lilafarbenen Lupinen unsere Picknick-Stühle und den Tisch aufbauten,
um erst mal etwas zu essen. Wir ließen während des Essens nochmal die
tollen Eindrücke unserer Wanderung Revue passieren und genossen es sehr,
hier in der Sonne zu sitzen. Nach dem Essen packten wir wieder alles ein
und machten uns auf den Weg Richtung Te Anau.
Entlang der SH-94 gibt es noch die sogenannten Mirror Lakes
(Information),
die wollte ich den anderen auf jeden Fall zeigen. Da hatten wir vor 7
Jahren eine fantastische Spiegelung der gegenüberliegenden Berggipfel
gehabt. Wir gingen von der Haltebucht den kurzen Weg runter zum Wasser.
Die Mirror Lakes sind eigentlich eher klein und sehr lang gezogen. Aber
eben sehr oft ist das Wasser da so still,
dass diese tolle Spiegelung entsteht. Aber leider hatten wir dieses Mal
kein Glück. Da hatte ich die ganze Zeit von diesen tollen Mirror Lakes
geschwärmt und konnte nun die tolle Spiegelung nicht zeigen. Etwas
enttäuscht gingen wir zurück zum Camper Van und fuhren weiter.
Einige Kilometer vor Te Anau ging auf einmal eine Kontrolllampe im
Armaturenbrett des Camper Vans an. Leicht panisch suchten wir die
verkürzte Betriebsanleitung heraus, die wir von dem Vermieter bekommen
hatten. Die Beschreibung der blinkenden Lampe sagt uns leider so gar
nichts. Und plötzlich reagierte der Camper Van überhaupt nicht mehr auf
das Gaspedal und wurde immer langsamer – na super. Hinter uns war
natürlich eine lange Schlange von PKWs, so dass ich erst mal die
Warnlichter anmachte. Ein PKW nach dem anderen überholte uns dann,
während ich wie wild auf dem Gaspedal herum trat. Plötzlich zog der
Camper Van wieder an und wir konnten wieder beschleunigen. In Te Anau
auf dem Supermarktparkplatz angekommen, stiegen die anderen 3 aus, um
einzukaufen, während ich die Camper Van Vermietung anrief. Sie baten
mich, doch noch mal 15 Minuten mit dem Camper Van herumzufahren um zu
schauen, um die Lampe wieder angeht. Das tat ich dann auch und die Lampe
ging natürlich nicht wieder an. Bei meinem Rückruf wurde mir dann ein
Anruf des Mechanikers zugesagt, der mir dann einfach sagte, wenn die
Lampe wieder angeht, soll ich wieder anrufen. So richtig begeistert war
ich davon nicht, aber wir fuhren dann erst mal weiter, nachdem die
anderen vom Einkaufen zurück waren und die Einkäufe verstaut hatten. Am
Ende der Hauptstraße von Te Anau parkten wir dann und gingen in Ruhe
shoppen. Hier gab es jede Menge Souvenirshops, aber auch jede Menge
Läden, in denen man Outdoor-Klamotten kaufen konnte.
Nachdem wir jede Menge Geld für T-Shirts und Jacken ausgegeben hatten,
verließen wir Te Anau und fuhren nach Manapouri. Hier
hatten wir für die nächsten 2 Nächte einen Platz auf dem Manapouri
Motels & Holiday Park (Homepage)
reserviert, bzw. hatte ich es versucht im Vorwege einen Platz zu
reservieren. Uns wurde aber mitgeteilt, es gäbe ich jede Menge Platz und
aus diesem Grund sei eine Reservierung nicht notwendig. Der Campingplatz
lag direkt an der SH-95 mit einem tollen Blick auf den Lake
Manapouri. Als wir dort ankamen, gingen wir in das Haus an dem
Reception stand. Wir standen in einem großen Raum, der absolut aussah
wie ein uralter Krämerladen. Und eine entsprechend alte Dame begrüßte
uns. Während sie uns eincheckte unterhielt sie uns mit ihrem köstlichen
Humor, sprach sogar ein paar Sätze Deutsch mit uns. Sie bot uns an,
unsere Abholung am nächsten Morgen telefonisch zu organisieren, nachdem
sie hörte, dass wir mit Real Journey den Tagesausflug zum Doubtful
Sound machen wollten. Der Bus, der andere Teilnehmer aus Te
Anau abholte, würde direkt an unserem Campingplatz vorbeifahren, so dass
er uns die letzten Meter mitnehmen könnte. Gerne nahmen wir das Angebot
an und sie meldete uns bei dem Veranstalter an. Nachdem wir die beiden
Nächte bezahlt hatten, sagte sie uns, wir könnten unserem Platz frei
wählen. Also gingen wir zu unserem Camper Van und fuhren auf den Platz.
Wir suchten uns einen Stellplatz nicht zu weit von den
Sanitäreinrichtungen entfernt, aber auch nicht zu nah dran. Und
natürlich auf der Seite mit Seeblick. Erst einmal gingen wir alle der
Reihe nach unter die Dusche und machten anschließend unser Essen. Wir
aßen draußen an dem Picknicktisch, der sich direkt neben unserem Camper
Van befand mit einem wirklich tollen Blick auf den Lake Manapouri. Jede
von uns genoss dann den relativ ruhigen Abend mit Lesen, bevor wir mit
großer Vorfreude auf Morgen in die Betten gingen.