Von Christchurch aus um die Südinsel herum !

15. Dezember – 301 km

Heute würden endlich die anderen beiden zu uns stoßen. Der Plan war, dass Ulla und ich erst den Camper abholen, dann zusammen den Mietwagen bei Europcar abgeben und dann am Flughafen die anderen Beiden abholen. Gegen 6:45 Uhr standen wir auf und machten uns fertig. Mit unserem Host Robert tranken wir in der Küche noch einen Kaffee, bzw. Tee bevor wir aufbrachen. Der Vermieter unseres Campers öffnete um 8 Uhr und wir standen pünktlich vor dem Office. Eurocamper (Information) bietet in der Regel ältere Camper Vans an, die dann natürlich auch etwas günstiger waren. Wir hatten den Euro Familia 5 gemietet und mussten dafür für einen Zeitraum von 3 Wochen ca. 4.400 EUR bezahlen. Das war für einen Camper Van von dieser Größe noch recht günstig. Leider sollten wir aber unsere Entscheidung für ein älteres Modell später noch sehr bereuen. Nun aber wurde uns das gute Stück erst mal gezeigt, in aller Ausführlichkeit, so dass wir später auch alle Tanks aus- und befüllen konnten und wussten, wie die ganze Technik an Bord so funktionierte. Wir hatten damals die Entscheidung für dieses Modell getroffen, da es 5 Schlafplätze in 3 separaten Bereichen bot. Über der
 Unser Camper Van
Unser Camper Van
Fahrerkabine konnten 2 schlafen, dann hinten der Esstisch konnte zusammen mit den Sitzbänken zu 2 Einzel- oder 1 Doppelbett umgebaut werden und die mittlere Sitzgruppe hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz konnte noch zu einem weiteren Einzelbett umgebaut werden. Als wir dann hörten, dass genau dieses hier nicht möglich war, weil die Bretter zum Hochklappen kaputt waren, bestanden wir darauf, dass es repariert würde. Genau wegen dieses 3. Schlafplatzes hatten wir ja dieses Modell gebucht. Also fuhren sie den Camper Van kurz in die hauseigene Werkstatt und reparierten das 5. Bett. Nachdem das geschehen war, stellten wir fest, dass sie uns nur 3 Bettdecken gegeben hatten. Wir fragten nach einer 4. Und bekamen sie dann auch zusammen mit einem Stirnrunzeln. Warum wir allerdings dann noch erklären müssten warum wir 4 Bettdecken benötigen bei 4 Einzelbetten, war uns dann wiederum unklar. Na egal, Hauptsache wir hatten genügend. Die Bettbezüge und Handtücher waren in großen Bündeln in Plastik eingepackt und es lagen insgesamt 4 Pakete herum. Sollte also ausreichen.
Nach einer Stunde etwa fuhren wir dann vom Hof Richtung Europcar. Wir mussten nun noch unseren Mietwagen zurückgeben, bevor wir die anderen vom Flughafen abholen konnten. Europcar hatte natürlich eine Rückgabestelle direkt am Flughafen, die wir nach etwas Herum irren dann auch fanden. Wir mussten den Wagen einfach nur abstellen und den Schlüssel dann am Schalter in der Flughafenhalle abgeben. Wir fuhren dann kurz rüber zu den Kurzzeitparkplätzen vor der Ankunftshalle. Ulla ging rein, um den Schlüssel vom Mietwagen abzugehen und da man hier nicht länger anhalten durfte, fuhr ich solange immer um den Block, bis dann alle 3 vor der Halle standen. Nun hielt ich an und während wir schnell das Gepäck der beiden Neuankömmlinge in den Camper Van luden, gab es natürlich auch ein großes Hallo. Schnell stiegen alle ein und wir verließen den Flughafen. Im Navi war bereits die Adresse von einem großen Supermarkt, den wir als erstes ansteuern wollten.
Hier erledigten wir unseren ersten Großeinkauf und versorgten uns mit Essen und Trinken für die ersten paar Tage. Für insgesamt etwas über 300 NZD kauften wir ein. Bei einem Bäcker nebenan kauften wir Kleingebäck bzw. Sandwiches zum Lunch und machten uns dann daran, die Einkäufe alle im Camper Van zu verstauen. Zum Glück gab es genügend Stauraum, auch wenn der Kühlschrank selber doch sehr klein war. Nun ging es aber richtig los. Dachten wir zumindest. Doch plötzlich flog uns beim Fahren beinahe das Dachfenster vom Camper Van. Tine stellte sich auf die Sitze und hielt das Fenster von innen fest, während wir so schnell wie möglich zum Depot von Eurocamper zurück fuhren. Dort mussten wir dann eine ganze Weile warten, bis das Fenster repariert wurde. Zumindest hatten wir so die Gelegenheit das defekte Navi auszutauschen. Der Anschluss für das Ladekabel schien kaputt zu sein, es ging immer wieder von alleine aus. Wir bekamen sicherheitshalber 2 andere Navis mit, damit wir nicht unterwegs ohne sein würden, schließlich hatten wir dafür extra gezahlt.
Um 13:15 Uhr ging es dann mit funktionierendem Navi und repariertem Dachfenster endgültig los. Unser Ziel für die erste Nacht im Camper Van war der Lake Pukaki (Information). Hier war ich in 2013 schon gewesen, es gab direkt am See die Möglichkeit kostenfrei mit einem sogenannten self-contained Camper Van (Tanks für Ab- und Schmutzwasser) über Nacht zu stehen. Das Freedom Camping in NZ ist noch recht verbreitet und an vielen Orten erlaubt, wenn man mit einem zertifiziertem Camper Van unterwegs ist. Da wir so oft wie möglich Freedom Camping machen wollten, auch um
 Blick auf das Cattle Valley
Blick auf das Cattle Valley
Geld zu sparen, hatten wir auf diese Zertifizierung bei der Buchung des Camper Vans geachtet.
Bis kurz vor Geraldine blieben wir die ganze Zeit auf der SH-1, dann ging es weiter auf der SH-79 Richtung Fairlie. Etwa 7 km vor Fairlie lag rechts ein Aussichtspunkt, von dem man einen wundervollen Blick auf das Cattle Valley hatte. Ein Panoramafoto war natürlich Pflicht: Das Tal ähnelte Landstrichen in der Toskana. Weiter ging es nach einem kurzen Fotostopp bis Fairlie, dort wechselten wir auf die SH-8. Ca. 37 km hinter Fairlee konnten wir zum ersten Mal die Südalpen in weiter Ferne sehen. Auf einmal sahen wir aber auf der linken Straßenseite eine Menge parkender Autos und auf der rechten Seite lauter Menschen herumstehen. Hier lag direkt neben der Straße einen großes Feld, was total lila gefärbt war. Eine Unmenge von blühenden Lupinen stand hier herum und zog Touristen mit Kameras förmlich magisch an. Wir mussten das natürlich auch auf Fotos festhalten, vor allen solange es noch gutes Wetter war. Denn die Aussichten der nächsten Tage sahen leider nicht
Blühende Lupinen soweit das Auge reicht
Blühende Lupinen soweit das Auge reicht
sehr toll aus. Also gesellten wir uns zu all den anderen Touristen und machten unsere Fotos. Unser nächster Stopp war dann gar nicht mehr weit entfernt. Die Straße führte direkt am Lake Tekapo vorbei, am südlichen Ende des Sees gab es ausreichend Parkplätze, die wir dann auch nutzen. Wir machten ein kurze Pause am See, sogen die Sonne auf und
Lake Tekapo mit den Südalpen im Hintergrund
Lake Tekapo mit den Südalpen im Hintergrund
machten natürlich wieder Fotos, inkl. diverser Selfies, die wir ins weihnachtliche Deutschland schickten. Das türkis blaue Wasser, im Vordergrund wieder lilafarbene Lupinen und am Horizont die schneebedeckten Südalpen boten wieder mal einen fantastischen Ausblick. Dann machten wir uns auf den letzten Teil der heutigen Strecke. Bis zu unserem Freedom Camping Platz am Lake Pukaki waren es nur noch etwa 40km. Der Lake Pukaki liegt am Südlichen Ende der Südalpen und damit direkt am Mt. Cook Nationalpark. Er ist einer von 3 alpinen Seen, die durch zurückweichende Gletscher gespeist werden. Der See ist 8km breit und 15km lang. Er wird am Nordende von dem Tasman River und dem Hooker River gespeist, die wiederum ihr Wasser zum Teil von den schmelzenden Gletschern Tasman Glacier und Hooker Glacier bekommen. Lake Pukaki umfasst eine Fläche von 179km2 und die Wasseroberfläche liegt auf etwa 530m. Den am Nordende liegenden Mt. Cook Nationalpark wollten wir die nächsten 2 Tage lang erkunden. Für heute Nacht aber suchten wir uns einen Stellplatz am östlichen Ufer des Sees. Es gab 2 verschiedene Bereiche, in die man sich stellen durfte. Der erste Abzweigung, die Hayman Rd. ging nach rechts ab in einer großen Kurve der SH-8, ein Wegweiser mit Scenic Lookout auf der linken Seite weist den Weg. Hier fuhren wir rein. Der zweite Bereich ist ein wenig weiter die SH-8 entlang, kurz vor der Brücke geht rechts ein Schotterweg ab. Dieser sieht nicht sehr vertrauenerweckend aus, aber man darf in befahren auch mit Camper Vans. Er führt zu einem Stückchen Wald direkt am See. Hier darf man sich irgendwo hinstellen. Unsere Abzweigung war aber eher eine Nebenstraße, die wir ein Stück entlang fuhren. Links Richtung See
 Blick auf die Südalpen
Blick auf die Südalpen
 Sonnenuntergang mit Blick auf Mount Cook
Sonnenuntergang mit Blick auf Mount Cook
 Sonnenuntergang am Lake Pukaki
Sonnenuntergang am Lake Pukaki
gingen dann immer wieder kleine Schotterwege ab, auch diese führten in ein Nadelwaldstück direkt am See. Auch hier konnte man sich einen geeigneten Platz suchen. Und das taten wir. Schließlich fanden wir einen Platz, ein wenig weg von Wasser geschützt durch Bäume, mit einem tollen Blick auf den See und die Südalpen. Zuerst mussten wir natürlich zum Wasser. Wir guckten uns ausgiebig um und genossen die Sonne und die frische Luft. Eine nach der anderen ging dann in den Camper Van und packte ihre Reisetasche aus und verstaute ihre Sachen in den vorher verteilten Schränken oberhalb der hinteren Sitzecke. Die anderen setzten sich der weilen auf unsere Campingstühle vor den Camper Van und genossen den Ausblick und kühle Getränke. Nachdem wir alle fertig mit auspacken waren, ließen es sich Tine und Lotti nicht nehmen, im Badeanzug und mit Weihnachtsmütze in den Lake Pukaki zu gehen. Da es sich um einen Gletschersee handelt, war die Wassertemperatur entsprechend. Aber tapfer tauchten sie zumindest einmal komplett unter, was natürlich auf einem Video festgehalten wurde. Wir aßen später unser erstes gemeinsames Abendessen draußen in der Sonne und später wurde dann natürlich auch der wunderschöne Sonnenuntergang über dem See auf Fotos festgehalten. Gerade für die beiden Neuankömmlinge war der Tag inzwischen extrem lang, so dass wir nicht zu spät unsere Betten im Camper Van bauten und schlafen gingen.

16. Dezember – 178 km

Unsere 1. Nacht im Camper Van war recht unruhig gewesen. Gegen 7:30 Uhr waren wir alle wach, aber keine wollte so richtig aufstehen. Eigentlich wollten wir heute in den Mt. Cook NP (Information) fahren, aber durch die Fenster sahen wir schon, dass das Wetter nicht optimal war. Über den Südalpen hingen schon tiefe Wolken und die Wetteraussicht für später am Tag und auch Morgen sah alles andere als toll auf für den Nationalpark. Wir hatten am Vorabend schon unser Alternativprogramm geplant und als wir dann endlich um 9 Uhr alle aufstanden, tranken wir erst mal Tee und Kaffee und fuhren dann los. Am Südende des Lake Pukakis lag das Visitor Center, in dem auch frischer und geräucherter Lachs verkauft wurde, immer frisch geliefert von der Lachsfarm Mt. Cook Alpine Salmon (Homepage). Auch gab es hier Toiletten, die wir nach unserer ersten Nacht Freedom Camping auch dringend benötigten. Dann genossen wir den
Blick auf den Waitaki River
Blick auf den Waitaki River
fantastischen Blick auf den See und die dahinter liegenden Südalpen mit Mt. Cook im Zentrum. Noch waren die schneebedeckten Spitzen zu sehen. Im Visitor Center kauften wir dann geräucherten Lachs fürs Abendessen, bevor wir dann weiter fuhren. Wir folgten weiterhin der SH-8, die jetzt nach Süden ging. In Omarama trafen wir auf die SH-83, der wir nach Osten folgten. Unser erster Stopp war am Benmore Dam. Der Abzweiger dorthin ging in Otematata links ab. Die kleine Straße führte entlang des Waitaki Rivers hoch zum Staudamm Benmore Dam. Wir hielten kurz an, um den Staudamm zu bewundern. Er wurde 1958 bis 1965 gebaut und produziert mittlerweile den Jahresstrom für ca. 298.000 Familien. Der Weg ging dann noch ein Stück höher und endete an einem Schotterparkplatz. Hier war der Trailhead für eine interessante Wanderung, dem Benmore Peninsula Track (Information).
Der Rundgang um die Halbinsel war etwa 4km lang und wurde mit 1,5 Stunden veranschlagt. Wir parkten unser Auto, schnappten uns
Waitaki River - Blick von der Benmore Peninsula aus
Waitaki River - Blick von der Benmore Peninsula aus
unsere Kameras und gingen los. Es ging gleich aufwärts, der Weg selber war meist einfach zugehender Waldboden. Ab und an lagen Steine, Baumwurzeln und ähnliches im Weg, so dass wir doch auf den Weg schauen mussten, um nicht zu stolpern. Von überall aus hatten wir immer wieder einen tollen Ausblick auf den aufgestauten Waitaki River, der
Benmore Peninsula
Benmore Peninsula
Trail - viel
Trail - viel  
hoch und runter
hoch und runter
teilweise aussah, als ob unzählige Seen vor uns lagen. Wie beim Lake Pukaki war das Wasser hier türkis blau, umgeben von mit Wald bewachsenen Berghängen. Toll ! Der Weg ging im weiteren Verlauf immer wieder rauf und runter, teilweise sogar ziemlich steil und schmal. Aber auch für uns nicht so Ultrasportlichen war es machbar. Nach 2 Stunden waren wir wieder am Auto, wir hatten ständig angehalten und Unmengen von Fotos gemacht, das erklärt wahrscheinlich, warum wir so viel länger gebraucht hatten. Wir fuhren die kleine Straße zurück zur SH-83 und dann weiter nach Osten. Nun suchten wir ein geeignetes Plätzen für ein Picknick. Wir wollten unser Frühstück nachholen. Am Lake Aviemore fanden wir dann auf einer Anhöhe neben der Straße einen kleinen Rasenplatz. Hier passte unser Camper Van gerade drauf. Wir bauten unsere Campingstühle und den Tisch auf, holten alles was wir zum Frühstück brauchten raus, uns genossen die letzten Sonnenstrahlen. Es war schon sehr windig und man sah am Horizont schon dunkle Wolken aufziehen. Trotzdem genossen wir unser Frühstück bzw. Mittagessen im Freien. Als wir fertig waren, verstauten wir wieder alles und fuhren weiter. Unser nächster Stopp war an den Maori Rock Drawings (Information), die direkt neben der Straße lagen. Vom Parkplatz aus führte ein kurzer Weg an die Kalkstein-Felswand heran, an der einige Maori-Zeichnungen zu sehen waren. Aufgrund von Vandalismus waren inzwischen Zäune vor der Felswand, so dass wir die Zeichnungen nur durch Gitter und mit gebührlichem Abstand anschauen konnten. Aber so richtig spannend war das nicht. Wer sich hierfür mehr interessiert hat von hier aus die Möglichkeit eine längere Rundtour zu machen, die an weiteren historischen Stätten der Maori im Hinterland vorbei führt. Wir aber gingen zurück zum Auto und fuhren die SH-83 weiter bis zur Ostküste. Auf der SH-1 fuhren wir noch ein kleines Stück nach Süden bis Oamaru. Hier hatten wir am Vortag telefonisch einen Platz auf dem Campingplatz reserviert. Angeblich sollten auf diesem Campingplatz, dem Harbour Tourist Park (Homepage) in der Abenddämmerung kleine Blaupinguine vom Wasser über den Campingplatz in ihre Nester watscheln. Da Tine ein absoluter Pinguin-Fan ist, hatten wir diesen Campingplatz ausgesucht, ohne ihr allerdings von diesem Fakt zu erzählen. Beim Einchecken fragte ich die Dame and der Rezeption, ob dies wahr sei und wann und wo man die kleinen Pinguine am besten beobachten kann. Sie verwies uns auf die in der Nähe liegende Kolonie, wo wir in der Abenddämmerung die Tiere beobachten würden können. Doch zuerst stellten wir unseren Camper Van auf den uns zugewiesenen Platz. Abgesehen von der Lage direkt an der Küste, war der Campingplatz nichts Besonderes. Die Plätze lagen eng beieinander auf Schotter. Die Sanitärräume waren sauber und okay und nicht allzu weit entfernt. Wir gingen dann alle nacheinander erst mal duschen, bevor die anderen 3 dann in die Stadt verschwanden. Sie wollten sich ein wenig umsehen und ich genoss die Ruhe, einmal für einen Augenblick alleine zu sein. Ich kannte den Ort schon vom letzten Mal und musste nicht nochmal durch die wenigen Straßen laufen, die es hier gab. Nachdem die anderen wieder
Pinguin-Statue
Pinguin-Statue
Der 1. Pinguin LIVE
Der 1. Pinguin LIVE
kamen, aßen wir etwas zu Abend, bevor wir uns für unsere Pinguin-Erkundung fertig machten. Tine hatte mittlerweile entdeckt, dass es ganz in der Nähe eine Kolonie gibt und war schon ganz aufgeregt. Wir gingen zur Strandpromenade und dann nach Süden zur Kolonie. Ich wusste, dass man dort ganz nah an die Kolonie ran konnte, wenn man den Eintritt bezahlte. Aber wir wollten die 40 NZD pro Person nicht unbedingt bezahlen. So versuchten wir einen kostenlosen Blick zu erhaschen. Allerdings hatten die Betreiber der Oamaru Blaupinguin Kolonie einen blick dichten sehr hohen Bretterzaun um die Kolonie gebaut. Wir versuchten es trotzdem, wie so viele anderen, und kletterten auf den Strand runter und dann die Felsen wieder hoch, die die Kolonie einrahmten. Durch einige Löcher im Zaum konnte man einen Blick riskieren, sehen konnten man allerdings sehr wenig. Einige wenige Pinguine sahen wir in der Ferne die Böschung hinauf hüpfen. Aber irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt. Etwas enttäuscht gingen wir dann den Weg zum Campingplatz zurück, als ein Sicherheitsmensch uns von dem Felsen alle verjagte. Es fing etwas an zu regnen und wir wollten nur noch in unseren Camper Van ins Trockene, als wir an der Böschung neben uns kleine Pinguine sahen, die versuchten aus dem Wasser an Land zu hopsen. Völlig begeistert stoppten wir uns schauten ihnen zu. Durch die Brandung hatten sie Schwierigkeiten Halt zu finden auf den Steinen und Felsen an der Böschung. Wir schauten eine ganze Weile zu und versuchten auch zu fotografieren. Aber mittlerweile war es schon ziemlich dunkel, so dass die Fotos leider sehr verschwommen wurden. Zurück am Campingplatz gingen Ulla und ich in den Camper Van ins Trockene und zogen erst mal andere Klamotten an. Tine und Lotti blieben noch draußen, um
 Gelbaugen-Pinguine
Gelbaugen-Pinguine
auf dem Weg vom Meer
auf dem Weg vom Meer
über die Straße zu ihren
über die Straße zu ihren
Nestern auf unserem Campingplatz
Nestern auf unserem Campingplatz
weiter auf Pinguin-Suche zu gehen. Irgendwann kam Tine dann völlig aufgeregt zu uns und scheuchte uns wieder raus in den Regen. Sie hatte eine Gruppe von Pinguinen beobachtet, wie sie vom Wasser aus die Böschung hoch kamen, dann gemeinsame über die Promenade und dann über die Straße Richtung Campingplatz watschelten. Sie hatte dies alles mit ihrer Kamera gefilmt, woraus ich hier einige Standbilder zeige. Die kleinsten Pinguine der Welt sind ihr fast über die Füße gewatschelt, so nah dran war sie. Nachdem wir dann irgendwann in die Betten gegangen waren, hörten wir im weiteren Verlauf der Nacht jede Menge Pinguine über den Campingplatz watschelten und sich gegenseitig rufen. Ich wusste gar nicht, dass so kleine Pinguine so viel Lärm machen können. Ab und an schauten wir aus dem Fenster und sahen in der Tat immer wieder Pinguine vorbei watscheln. Sie hatten über den ganzen Campingplatz verteilt ihre Nester in den Büschen. Also wer Pinguine hautnah erleben möchte, sollte hier unbedingt mal eine Nacht verbringen. Aber viel Schlafen wird man hier nicht.

17. Dezember – 150 km

Wir wachten nach einer unruhigen Nacht erst um 8 Uhr auf. Heute hatte Lotti Geburtstag. Wir hatten natürlich einiges zum Schmücken des Camper Vans mitgebracht und auch Geschenke von den Zuhause gebliebenen hatten wir dabei. So hingen wir erst mal die Girlanden auf und bereiteten den Geburtstagstisch bevor, als auch schon Lottis Mutter anrief und das Geburtstagskind sprechen wollten. Das mussten wir erst mal aus ihrem Bett holen. Nachdem sie sich die Glückwünsche ihrer Eltern abgeholt hatte, durften wir uns anschließen. Wir frühstückten dann in aller Ruhe und sie packte ihre Geschenke aus. Dann wurde es doch aber etwas hektisch, denn wir mussten bis spätestens um 10 Uhr den Platz verlassen haben. Pünktlich rollten wir dann vom Campingplatz, fuhren aber gar nicht weit, sondern parkten gleich wieder ein paar Ecken weiter auf einem Schotterplatz an der Ecke Tyne St/Wansbeck St. Wir wollten noch ein wenig durch einige Läden schlendern und shoppen. Das Wetter war super schlecht, es regnete und sah am Himmel auch so aus, als ob es nicht wirklich in den nächsten Tagen irgendwann aufhören würde. Rechts und links von der Harbour St liegt das Qamaru Vistorian Precinct (Homepage). Dabei handelt es sich um alte Fabrikgebäude, die renoviert worden waren und in denen jetzt keine Shops, Galerien und anderes eingezogen waren. Sie luden ein zum Schlendern, Gucken und Geld ausgeben. Die anderen waren hier am Vortag schon gewesen und wollten noch einmal zurück in bestimmte Läden, um doch noch was zu kaufen und ich nutzte die Gelegenheit, um mich zum ersten Mal umzuschauen. Lotti und ich gingen
 Gelbaugen-Pinguine
Die riesigen
auf dem Weg vom Meer
Moeraki Boulders
über die Straße zu ihren
am
Nestern auf unserem Campingplatz
Koekohe Beach
dann auch noch in einen Secondhand Buchladen, wo sie sich Romeo und Julia kaufte. Nachdem wir die Harbour Street hoch und runter gegangen waren, fuhren wir gegen 11:50 weiter. Nach einem Stopp bei einem Supermarkt war unser nächstes Ziel die Moeraki Boulders (Homepage). Es ging einfach nur entlang der SH-1 nach Süden, immer parallel z
Zerplatzter Boulder
Zerplatzter Boulder
u der Küste. Nach nur ca. 37km zeigte ein Hinweisschild nach Links den Abzweigung zum Parkplatz oberhalb des Strandes, auf dem die Moeraki Boulders zu finden waren. Diese kugelrunden Steine mit einem Durchmesser bis zu 2,5m lagen hier am Strand bzw. in Strandnähe und waren am besten bei Ebbe zu bewundern. Ich hatte mir vorher den Tidenkalender für heute angeschaut und wir hatten einen perfekten Moment erwischt. Zumindest was die Ebbe betraf. Leider war der Wind ziemlich stark und er peitschte uns auch noch den Regen permanent in die
 Strandimpression
Strandimpression
 am Koekohe Beach
am Koekohe Beach
Gesichter. Aber davon ließen wir uns nicht abhalten. Wir zogen unsere Regenjacken an und machten uns auf den Weg. Vom Parkplatz aus mussten wir noch ein Stückchen den Strand Richtung Norden entlanggehen. In der Ferne sahen wir schon die Kugeln herumliegen und auch jede Menge andere Menschen. Nach etwa 600m Strandspaziergang erreichten wir die ersten Kugeln. Hier lagen auf einem kleineren Strandabschnitt jede Menge große Steinkugeln herum, teilweise vollständig, teilweise bereits in Stücke zerfallen. Einige waren von außen mit einer Maserung durchzogen, die an die Musterung eines Fußballes erinnerte. Von außen waren die Kugeln meist grau, aber im Inneren rostrot. Einige Kugeln steckten sogar in Böschung, sie wurden von dort wohl nach und nach von dem Wasser freigespült. Die Moeraki Boulders hatten eine Entstehungszeit von etwa 4bis 5,5 Millionen Jahre, während denen sich 10 bis 15 Meter Schlamm über ihnen sammelte. Nach dem Sinken des Meeresspiegels werden diese verborgenen Kugeln nun nach und nach freigelegt. Es gibt noch an anderen Orten von Neuseeland solche Kugeln, aber hier liegen sie in einer größeren Anzahl dicht beieinander und ziehen so viele Touristen an. Trotz des schlechten Wetters war es eine schöne Stimmung hier am Strand. Wir machten natürlich viele Fotos bevor wir völlig durchnässt und kalt die Treppen hoch zum Visitor Center gingen. Hier schauten wir uns etwas im Souvenirshop um einige Mitbringsel zu kaufen, bevor wir zurück zum Camper
Katiki Lighthouse
Katiki Lighthouse
Van gingen.
Weiter ging es die SH-1 entlang, aber nur etwa 1km. Dann bogen wir links in die Hillgrove-Moerakie Rd ein und gleich wieder rechts in die Tenby St. Die nächste Straße rechts ab war die Lighthouse Rd, die uns direkt zum Katiki Point Lighthouse (Information) führte. Die Straße war nach einer Weile nicht mehr asphaltiert und auch sehr
Gelbaugen-Pinguine
Gelbaugen-Pinguine
zumindest
zumindest
einige wenige
einige wenige
schmal, wir hofften, dass du keiner entgegen kam, denn mit unserem großen Camper Van würden wir nur schwer ausweichen können. Wir hatten Glück und kamen ohne Probleme auf dem Parkplatz am Ende der Straße an. Wir schnappten uns wieder unsere Regenjacken und Kameras und gingen los. Links neben dem Leuchtturm ging der Weg zum Katiki Point los. Ich wusste vom
Katiki Point
Katiki Point
letzten Mal, dass es hier eine Gelbaugen-Pinguin-Kolonie gab, wir hatten hier von 6 Jahren kleine Jungtiere hautnah erleben dürfen. So gingen wir also voller Hoffnung auf eine erneute Begegnung mit Pinguin den Weg entlang. Er führte an einem Kornfeld bzw. einer großen Rasenfläche vorbei und ging stetig bergab. Der Katiki Point war eine Landzunge, wo es eben diese Gelbaugenpinguine aber auch Neuseeländische Seebären gab. Und natürlich hatten wir von hier einen tollen Blick auf die Küstenlinie. Auf der Landzunge dann angekommen, sahen wir unzählige Seebären faul auf dem Rasen herumliegen. Wir gingen vorsichtshalber nicht weiter, um die Tiere nicht zu reizen. Aus sicherer Entfernung machten wir viele Fotos und entdeckten dann doch tatsächlich einen Gelbaugenpinguin etwas abseits. Der stand im wild wachsenden Korn und guckte sich um. Glücklich wenigstens einen Pinguin entdeckt zu haben, machten wir gleich entsprechend viele Fotos. Links und rechts der Landzunge ging es tief runter, und unten sahen wir dann einige Strandbuchten mit orange farbigen Sand. Auch hier lagen überall Seebären faul herum. Zwischen den Felsen entdeckte Tine dann sogar
 Und noch mehr
Und noch mehr
Gelbaugen-Pinguine
Gelbaugen-Pinguine
sogar ein kleines
sogar ein kleines
wurde entdeckt
Baby wurde entdeckt
noch ein Seebären-Baby. Völlig begeistert auch von der Tatsache, dass wir hier komplett alleine waren, gingen wir nach einer ganzen Weile wieder zurück. Auf dem Rückweg, wir wählten den Weg mitten durch das Rasenstück, wurden unsere Hosenbeine komplett nass. Es hatte zwar mittlerweile fast aufgehört zu regnen, aber der Rasen war natürlich klitschnass und zum größten Teil knie hoch. Nicht sehr schlau von uns, diesen Weg zurück zu nehmen. Wir fuhren dann den Schotterweg zurück bis wir wieder auf der SH-1 waren.
Aber nach nur 11km bogen wir wieder links ab, diesmal in die Shag Point Rd. Diese Straße endete an einem Parkplatz
 Seelöwen am
Seelöwen am
 Shaq Point
Shaq Point
am Shaq Point (Information), einem weiteren Lookout Point an der Ostküste. Auch hier lagen einige Seebären auf Felsen in einer tollen Bucht herum. Wir schauten uns ein wenig um, fuhren dann aber bald weiter.
Unser Ziel für die Nacht war der Portobello Village Tourist Park (Homepage) auf der Otago Pensinsula (Information). Hier hatten wir für 2 Nächte einen Platz für unseren Camper Van reserviert. Bis dahin waren es noch etwa 85km. Wir folgten der SH-1 bis nach Dunedin, und von dort aus folgten wir der Schilder nach Portobello. Die Portobello Rd führte auf der Halbinsel immer direkt am Wasser entlang und war teilweise sogar nur einspurig. An temporär aufgestellten Ampeln musste der jeweilige Gegenverkehr auf grün warten, so wurden hier trotz Straßenarbeiten und Baustellen die Straßen offen gehalten.Allerdings verzögerte sich so natürlich auch das Vorankommen. Schließlich kamen wir auf dem Campingplatz an, checkten ein und fuhren unseren Camper Van auf den uns zugewiesenen Platz.
Da es ja Lottis Geburtstag war, reservierten wir telefonisch für 19 Uhr einen Tisch im 1908 Café (Homepage). Uns wurde am Telefon gesagt, dass wir Glück hatten und noch ein Tisch frei sei. Wirklich, was für ein Glück. 2 von uns gingen erst mal Duschen und anschließend machten wir uns fertig und gingen zu Fuß runter zum Wasser und dann rüber zum Restaurant. Als wir eintraten waren wir etwas verwundert, das Restaurant war komplett leer. Ein Kellner kam auf uns zu und ich sagte, wie hätten telefonisch einen Tisch reserviert. Er führte uns in einen Nebenraum, wo dann doch noch 2 weitere Tische besetzt waren. Aber ansonsten war das Restaurant komplett leer. Es stellte sich heraus, dass der Kellner ein kleiner Scherzkeks war und sich mit uns am Telefon einen Spaß erlaubte hatte. Im Laufe des Abends bekamen wir noch weitere Kostproben seines Humors. Wir bestellten alle nur Vorspeisen, die waren von der Portionsgröße auch total ausreichend. Und auch ziemlich lecker. Allerdings gönnten wir uns zur Feier des Tages noch Nachtisch, der auch sehr gut war. Als wir uns dann auf den Rückweg zum Campingplatz machen wollten, fing es leider wieder an zu regnen. Sehr ärgerlich. So kamen wir ziemlich nass an unserem Camper Van an. Wir machten uns dann auch schon fertig, bauten die Betten und gingen nach einem ereignisreichen Tag schlafen.

18. Dezember – 100 km

Wir standen wieder ziemlich spät auf und kamen erst gegen 10 Uhr los. Heute wollten wir die Otago Peninsula erkunden. Ich hatte eine Rundfahrt ausgearbeitet, auf der wir einige besonders schöne Strände besuchen wollten, aber auch Ausblicke genießen und vor allen einige Tiere sehen wollten. Unser erstes Ziel war der Tunnel Beach (Information). Wir
Das letzte Stück runter zum Tunnel Beach
Das letzte Stück runter zum Tunnel Beach
gaben die Tunnel Beach Rd als Ziel in unser Navi und fuhren die 24km bis dorthin. Laut Beschreibung sollte es da am Anfang des Wanderweges runter zum Strand Parkplätze geben. Allerdings sahen wir hier schon jede Menge andere Autos und Camper Vans herumstehen. Der eigentliche Parkplatz war längst voll und die Autos standen schon am
Küstenabschnitt
Küstenabschnitt
am Tunnel Beach
am Tunnel Beach
Straßenrand entlang. Wir stellten uns dann ebenfalls an den Straßenrand, so weit wie möglich an den Rand ran, da unser Camper Van doch relativ breit war. Aber es war noch Platz genug neben uns, so dass selbst andere Camper Vans noch an uns vorbei kommen würden. Dann gingen wir zum Trailhead des Tunnel Beach Tracks. Bereits die ersten Meter des Tracks führen steil hinunter. Als es gar nicht mehr aufhörte, steil runter zu gehen, fing ich langsam an, den Rückweg zu fürchten. Aber ich wollte unbedingt unten an den Strand. Von hier oben konnten wir schon die riesige Sandsteinbrücke sehen, die ins Meer herausragte. Sie war mit Gras bewachsen und wir konnten ziemlich viele Menschen auf der Halbinsel herum klettern sehen. Es schien sich hier um einen Touristen-Hotspot zu handeln. Der Panoramablick von hier oben war einfach toll. Leuchtend blaues Wasser mit weißer Gischt vor grün bewachsenen Sandsteinfelsen. Wir gingen bis auf die große Sandsteinbrücke und schauten von dort erst mal links und
 Blick auf die Südalpen
sehr beeindruckende
 Sonnenuntergang mit Blick auf Mount Cook
Sandsteinbrücke
 Sonnenuntergang am Lake Pukaki
Erster Blick auf die Sandsteinbrücke
rechts die Küste entlang und machten viele Fotos. Dann entdeckten wir links von der Sandsteinbrücke eine kleine Mulde, in der der Tunnel zum Tunnel Beach hinunter ging. Ein in den Sandstein hinein gehauener Tunnel, ziemlich eng und niedrig, führte runter zu dem ansonsten nur vom Wasser aus zugänglichem Strand. Dieser sollte bei Ebbe besucht werden, da sonst von Strand nicht viel zu sehen war. Wir hatten Glück und es war gerade Ebbe. Als wir aus dem Tunnel kamen,sahen wir
Tunnelausgang
Tunnelausgang
große Felsbrocken direkt vor unserer Nase liegen und auf kleineren Felsen mussten wir erst
Tunnel Beach
Tunnel Beach
etwas klettern und springen, bis wir dann auf dem Sandstrand standen. Tine und Lotti kletterten natürlich gleich auf einen der großen Felsbrocken, um sich dort fotografieren zu lassen. Ich entdeckte währenddessen am Strand mehrere Seehunde, die dort in aller Seelenruhe herum lagen und sich von den ganzen Touristen nicht stören ließen. Zwischen 2 großen Felsbrocken konnte ich hindurchgehen bis zum Wasser. Als ich mich umdrehte, sah ich durch den Zwischenraum zwischen den beiden Felsen einen Seehund mit ziemlicher Geschwindigkeit auf mich zu robben. Schnell machte ich noch ein paar Fotos davon bzgl. einen kleinen Film, bevor ich zur Seite sprang und ihr aus dem Weg ging. Aber sie wollte gar nicht ins Wasser, sondern erklomm dann
 Der Seelöwe flüchtet
Der Seelöwe flüchtet
  vor den Besuchern
vor den Besuchern
 und kommt direkt
und kommt direkt
einen etwas kleineren Felsen und legte sich dort oben drauf in die Sonne. Das war ziemlich beeindruckend hier so nah an den Wildtieren zu sein. Nachdem wir uns genug umgeschaut hatten, gingen wir durch den Tunnel wieder nach oben auf die Sandsteinbrücke. Nun lagen die 750 Meter Aufstieg vor uns. Ulla hatte sich schon auf den Weg gemacht und winkte uns
auf mich zu und
auf mich zu und
legt sich schlafen
legt sich schlafen
von der Hälfte aus zu. Wir folgten ihr. Der Rückweg war wie erwartet ziemlich anstrengende und die in regelmäßigen Abständen herumstehenden Sitzbänke waren ziemlich hilfreich. Aber irgendwann kam ich völlig fertig aber glücklich oben an.
Wir gingen zurück zum Camper Van und fuhren los. Wir wollten uns jetzt einen schönen Platz für unser Frühstücks-Picknick suchen. Mit einem Mal fing es aber so heftig an zu regnen, dass wir draußen fast nichts mehr sehen konnten. Sintflutartig kam das Wasser von oben. Das war dann wohl nichts mit unserem Picknick. Wir suchten uns stattdessen einen Stellplatz für unseren Camper Van und frühstückten dann im Camper. Zum Glück hörte der
Blick auf die Otega Penisula
Blick auf die Otega Penisula
Regen relativ schnell wieder auf, so dass wir unsere Tour nach dem Frühstück wieder aufnehmen konnten.

Wir fuhren die Centre Rd hoch auf die Highcliff Rd. Von hier oben hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Südpazifik und die Buchten der Otago Peninsula. Als dann nach einer Weile rechts die Sandymount Rd abging, folgten wir dieser bis links die Hoopers Inlet Rd abging. Mittlerweile war die Straße nicht mehr asphaltiert und auch eher einspurig zu bezeichnen. Aber umdrehen ging schon mal gar nicht mit dem Camper Van. Also Augen zu und durch. Wir hofften, dass uns niemand entgegen kam. Aber dieses Glück hatten wir leider nicht. Einige Kurven voraus sahen wir
 Der Seelöwe flüchtet
Strandspaziergang
  vor den Besuchern
bei Sonne und viel Wind
 und kommt direkt
am Allan's Beach
schon einen riesigen Straßenseiten-Rasenmäher uns entgegen kommen. Nun musste auch ich etwas schlucken und wir waren gespannt, wie das ausgehen würde. Der Fahrer des Riesenfahrzeuges hatte uns auch schon gesehen und war schon dabei seinen Seitenmäher einzuklappen – na immerhin. Leider war die Straße, wenn man sie den so nennen
Katiki Point
Felsloch
konnte, rechts durch einen Hügel begrenzt. Aber der Fahrer des Mähers ging mit seinem Fahrzeug so weit wie nur irgend möglich nach rechts rüber und hielt an. Ich fuhr mit unserem
Sandverwehungen
Sandverwehungen
Camper Van so weit wie möglich nach links rüber und was soll ich sagen, wir kamen echt gut an ihm vorbei. Hätte ich nicht gedacht. Erleichtert fuhren wir weiter und kamen dann auch schon bald unten am Wasser an. Die Hooper Inlet Rd führte dann links um das Hoopers Inlet herum, einem kleinen Binnensee, der eine enge Öffnung zum Südpazifik hatte. Am westlichsten Zipfel des Hoopers Inlets bogen wir rechts auf die Allans Beach Rd, die uns direkt zu einem kleinen Parkplatz in einem Wald führte. Wir stellten unseren Camper Van dort ab und folgten den Hinweisschildern zum Allans Beach (Information). Wir gingen erst über eine Wiese und dann über bunt bewachsene Dünen. Dann eröffnete sich der Strand vor uns. Links und rechts weißer Sand vor blauem Wasser, durchbrochen von dunklen Felsen. Der Strand war menschenleer und bei wunderschönem sonnigen Wetter aber starkem Wind gingen wir bis zum Nordende des Strandes. Wir erblickten viele Seelöwen, die in Dünennähe überall herum lagen und ebenfalls die Sonne genossen. Fasziniert, wieder so nah an diesen wilden Tieren vorbeigehen zu können, machten wir natürlich wieder viele Fotos. Plötzlich sahen wir aus dem Wellen einen Kopf hervor gucken und langsam und gemächlich erschien
 Ein riesiger
Ein riesiger
Seelöwen-Bulle
Seelöwen-Bulle
taucht aus dem Wasser auf
taucht aus dem Wasser auf
und robbt an uns vorbei
und robbt an uns vorbei
ein wirklich riesengroßer Seelöwenbulle aus dem Wasser. Wir schauten völlig gebannt zu, wie er sich aus dem Wasser robbt und an Land kam. Sehr praktisch, dass man mit Smartphones auch filmen kann, so dass wir seinen Weg von Wasser bis an Land von nur etwa
Schlaf in der Sonne
Schlaf in der Sonne
15 Meter Entfernung aus aufnehmen konnten. Am Ende des Strandes lagen dann mehrere große dunkel Felsbrocken herum, auf denen es sich wieder vortrefflich herum klettern ließ. Wir entdeckten sogar einen Felsen mit einem Guckloch, das sich wunderbar für Fotos eignete. Nachdem wir alles ausreichend ausgekundschaftet hatten, drehten wir um und gingen zurück zum Parkplatz. Der Wind wehte inzwischen so stark, dass der Sand über den Strand wehte, man erkennt das sogar wunderbar auf den Fotos. Wer Lust hat den ganzen Weg an die Südspitze von Allans Beach zu gehen, kann früh morgens oder abends jeweils in der Dämmerung Glück haben, und dort Gelbaugenpinguine beobachten, wie sie ihre Nester verlassen und ins Meer watscheln oder eben zurückkommen und in die Nester verschwinden. Denn dort, wo Allans Beach auf die Stelle trifft, an der Hoopers Inlet in den Südpazifik übergeht, gab es eine Gelbaugen-Pinguin-Kolonie. Wir wussten zu dem Zeitpunkt unseres Besuches noch nichts davon, wahrscheinlich wären wir dann abends noch einmal wiedergekommen.
So aber fuhren wir weiter, erst mal den Weg zurück bis wir wieder auf die Hoopers Inlet Rd trafen, die nach links weg ging. Von dort waren wir vorher ja gekommen. Insofern hielten wir uns rechts und folgten weiter der Allans Beach Rd, die uns direkt nach Portobello brachte. Wir bogen
 Royal Albatross Center
Royal Albatross Center
 Blick auf das Festland
Blick auf das Festland
rechts auf die Harington Point Rd ab und folgten dieser bis zum nördlichsten Punkt der Otago Pensinsula. Hier befindet sich das Royal Albatross Center (Homepage). Wir parkten unserem Camper Van und gingen zum Eingang des Center. Auf dem Weg dorthin gingen wir an einen Hochbeet vorbei, in dem Hunderte von Vögel saßen und lagen. Und zwischen all den Erwachsenen hüpften auch immer wieder kleine Vogelbabys mit flauschigem Federkleid umher. Total süß. Im Center erkundigten wir uns nach der
 Vogelbaby
Vogelbaby
nächsten Tour durch das Center und erfuhren, dass bei der Führung um 16 Uhr noch Plätze frei waren. Lotti wollte nicht mit, so dass wir nur 3 Tickets für die Albatross Tour kauften für 52 NZD pro Person. Wir mussten noch einen Augenblickwarten und schauten uns währenddessen im Souvenirshop um, bzw. gingen durch die kleine Ausstellung über Albatrosse. Dann war es 16 Uhr und wir trafen uns im Foyer mit unserem Tourguide. Sie führte uns in einen Raum mit einer riesengroßen Leinwand und bat uns auf den Sitzreihen davor Platz zunehmen. Sie fing an uns etwas über Albatrosse zu erzählen, man merkte ihr ihre Begeisterung für diese majestätischen Vögel förmlich an. Der anschießende Film zeigte die großen Vögel von Nahem und machte uns immer gespannter auf das was noch kommen sollte. Im Anschluss an den Film ging sie mit uns raus und den kurzen aber recht steilen Weg hoch zur Beobachtungsstation. Hier konnten wir dann durch Glasfenster hindurch die Northern Royal Albatrosse beobachten. Die Fenster zeigten in Richtung Norden, vor uns lag der Südpazifik und wir waren hier auf der wirklich letzten Spitze der Otago Penisula. Wir guckten auf ein abschüssiges
 Wir konnten
Wir konnten
sehr viele
sehr viele
Albatrosse
Albatrosse
beim
beim
 Landen
Landen
Gebiet, das mit hohem Gras bewachsen war und dann steil hinab fiel ins Wasser. Im Gras verteilt sahen wir Albatrosse herumliegen und sitzen. Hier war das Gebiet, in dem sie ihre Nester haben und ihre Jungen groß zogen. Im September erreichen die ersten Paare diese Kolonie, um eine neue Brutsaison zu beginnen. Nach der Paarung im Oktober wird im November ein Nest aus Gras gebaut, in das das einzige Ei gelegt wird. Ende Januar/Anfang Februar schlüpft das Küken und wird weitere zwei Monate intensiv von beiden Eltern betreut. Bis August füttern die Eltern ihren flugunfähigen Nachwuchs, der die meiste Zeit allein in dem Wind und Wetter ausgesetzten Nest zubringt. Pro Fütterung kann ein älteres Jungtier bis zu 2 kg Nahrung zu sich nehmen. Erst ab Anfang August, einen Monat vor dem Flügge werden, wird diese Menge reduziert und der Jungvogel beginnt seine Flügel auszuprobieren. Starke Frühlingswinde helfen ihm, im September die Kolonie zu verlassen. Das Jungtier verbringt jetzt 4 bis 5 Jahre auf hoher See
und
und
Fliegen
Fliegen
beobachten
beobachten
und kommt während dieser Zeit bis nach Südamerika. Nach dieser Zeit kehren sie zurück zu der Kolonie, in der sie geboren wurden und schließen sich erst mal in losen Verbänden mit anderen zurückgekehrten Jungtieren zusammen, bevor sie sich einen Partner bzw. Partnerin suchen, mit dem oder der sie meist ihr Leben lang zusammen bleiben. Wir hatten das Glück viele von diesen Jungtieren zu sehen, die mit ihren eleganten Flugmanövern versuchten, die Weibchen zu beeindrucken. Teilweise waren bis zu 7 Albatrosse gleichzeitig direkt vor unserer Nase in der Luft. Wir konnten so total beeindruckt durch die Ferngläser, die hier überall herum lagen, ihnen dabei zuschauen und natürlich einige tolle Fotos machen. Nach insgesamt 60 Minuten mussten wir uns von den tollen Vögeln losreißen und wurden von unserem Tourguide wieder runter geführt zum Center. Die nächste Gruppe stand schon vor der Tür und wollte auch in die Beobachtungsstation. Die Organisation dieser Touren fand ich sehr gut, es war toll, dass immer nur eine Gruppe in die Beobachtungsstation gelassen wurde. So gab es ausreichend Platz und Ferngläser für alle Teilnehmer, in unserer Gruppe waren wir insgesamt nur 9 Leute gewesen. Zurück im Center gingen wir noch mal kurz durch den Souvenirshop bevor wir zurück zu Camper Van gingen und von Lotti begrüßt wurden. Wir fuhren zurück zum Campingplatz. Dort duschten wir alle der Reihenfolge nach, kochten uns dann unser Abendessen und planten während des Essens gemeinsam die nächsten 2 Tage. Online buchte ich den Campingplatz in der Curio Bay für die nächste Nacht und da wir durch das schlechte Wetter im Mount Cook NP eine Tag gewonnen hatten, entschlossen wir uns, doch zum Milford Sound zu fahren. Für Ulla buchten wir dort eine Schifffahrt, während wir anderen 3 lieber eine Wanderung machen wollten. Anschließend bauten wir die Betten und gingen auch schon bald schlafen.

19. Dezember – 225 km

Ich stand früh auch und ging erst mal duschen. Nachdem ich fertig war, scheuchte ich die anderen aus ihren Betten, so dass wir dann bereits um 8:15 Uhr losfahren konnten. Wir hatten heute eine etwas längere Strecke vor uns mit einigen Stopps für Wanderungen und Spaziergänge. Unser erster Stopp war dann in Balclutha nach etwa 1,5 Stunden Fahrzeit entlang der SH-1. Wir fuhren zum New World Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen. Anschließend tankten wir noch, bevor wir weiter fuhren. Wir verließen die SH-1 und folgten nun dem Owaka Highway, auch Southern Scenic Route genannt. Nach nur 6km ging rechts die Kaka Point Rd ab, die direkt zum Kaka Point führte. Kaka Point war ein
Ein kurzer
Ein kurzer
Spaziergang zum
Spaziergang zum
Nugget Point Lighthouse
Nugget Point Lighthouse
kleiner Ort direkt am Pazifik mit einem wunderschönen lang gezogenen Strand. Etwas oberhalb gibt es sogar einen kleinen Regenwald mit unglaublich vielen Farnbäumen. Letztes Mal haben wir hier den Rundgang durch diesen Regenwald gemacht. Diesmal aber fuhren wir einfach durch Kaka Point durch und suchten uns am Ende der Strandbucht einen Platz mit Picknick-Tisch am Wasser aus für unser Frühstück. Nach dem ausgiebigen Frühstück mit fantastischem Blick auf den Südpazifik, packten wir wieder alles in den Camper Van und fuhren die Straße weiter.
Sie ging immer entlang der Südküste von South Island und endete nach knapp 7km am Parkplatz des Nugget Point Lighthouse (Information). Das südliche Gebiet von Neuseeland nennt sich die Catlins (Homepage) und bietet jede Menge Sehenswürdigkeit. Die
 Royal Albatross Center
Blick vom Nugget Point Lighthouse
auf die "Nuggets"
auf die "Nuggets"
Catlins sind ein wichtiger Höhepunkt der Southern Scenic Route und befinden sich abseits ausgetretener Pfade. Und das Nugget Point Lighthouse ist eins von den Sehenswürdigkeiten. Vom Parkplatz aus führt ein relativ einfacherer Wanderweg von nur 850 Metern zum Leuchtturm. Dieser thront
Blick auf Roaring Bay
Blick auf Roaring Bay
hoch über dem Pazifik auf einer schmalen Landzunge. Der Weg führt auf dem Grat der Landzunge entlang und bietet so tolle Ausblicke nach links und rechts. Immer wieder blieben wir stehen, entdeckten Seelöwen, Unmengen von Vögeln und anderen Tieren, die wir beobachteten und natürlich fotografierten. Der Weg geht ein bisschen hoch und runter und nachdem wir den letzten Anstieg zum Leuchtturm geschafft hatten, standen wir auf der Ausblicks-Plattform hinter dem Leuchtturm und bewunderten die Aussicht. Unter uns im Pazifik lag eine Gruppe von Felsen, die dem Leuchtturm vorgelagert sind. Im Licht des Sonnenuntergangs sollen sie wie Goldnuggets aussehen, deswegen wohl auch der Name dieses Aussichtspunktes. Wir machten wieder viele Fotos und nach einer Weile traten wir den Rückweg zum Parkplatz an. Wer hier zufällig in den Abendstunden sein sollten, für denjenigen würde sich ein Besuch der Roaring Bay lohnen. Ein paar Meter vor dem eigentlichen Parkplatz des Nugget Point Lighthouses gab es noch einen kleineren Parkplatz. Hier konnte man runter gehen in die Roaring Bay, wo die Roaring Bay Penguins & Seals Observatory liegt ein kleiner Schuppen, in den man sich zur Abenddämmerung verstecken kann, um Gelbaugenpinguine zu beobachten, wie sie aus dem Pazifik über den Strand zu ihren Nestern watscheln.

Wir fuhren aber den ganzen Weg entlang der Küste zurück, bis
Auf dem
Auf dem
Weg zu den
Weg zu den
Purakaunui Falls
Purakaunui Falls
links die Karoro Creek Rd abging, der wir bis zu Ahuriri Flat folgten und dann rechts auf die Ahuriri Rd abbogen. Diese stieß dann kurz darauf wieder auf den Owaka Highway, bzw. die Southern Scenic Route, die wir dann nach links weiter folgten. Direkt hinter dem Caitlins Lake bogen wir dann links ab und folgten der Purakaunui Falls Rd bis zum Parkplatz an den Purakaunui Falls. Ein kurzer Spaziergang führt durch den Farnenwald zum Wasserfall. Es gab eine kleine Plattform, von der aus wir dem Wasserfall direkt gegenüberstanden. Ich baute mein Stativ auf, um mit einem Graufilter Fotos von Wasserfall zu machen. Das fließende Wasser wirkt mit einem Graufilter und einer längeren Belichtung weicher und die Fließbewegungen sehen einfach schöner aus. Außer uns waren noch jede Menge anderer Touristen hier, so dass es gar nicht so einfach war, ein Foto mit längerer Belichtungszeit zu machen. Das ständige Kommen und Gehen von anderen ließ die Plattform etwas schwingen. Ich wartete bis zu einem Zeitfenster, in dem nur wenige hier waren und
 Purakaunui Falls
Purakaunui Falls
nutze schnell die Chance für ein Paar Fotos. Nachdem ich einigermaßen zufrieden war, gingen wir zurück zum Parkplatz. Wir hatte auf unserer Liste zwar noch die McLean Falls, aber wir beschlossen, die auszulassen und stattdessen auf direktem Weg zu unserem Campingplatz an der Curio Bay zu fahren. Einen kurzen Stopp legten wir noch
Blick vom Florance Hill Lookout
Blick vom Florance Hill Lookout
am Florance Hill Lookout hin. Dieser lag direkt an der Southern Scenic Route und bot einen tollen Ausblick auf die Tautuku Bay und den wunderschönen Strand. Kurz bevor wir dann am Curio Bay Holiday Park (Homepage) ankamen, fing es an zu regnen. Vor 6 Jahren waren wir hier auch gewesen, aber irgendwie sah alles anders aus. Jetzt gab es vorgelagert vom Campingplatz ein großes Gebäude, in dem sich ein Restaurant und die Rezeption des Campingplatzes befanden. Letztes Mal gab es nur eine kleine Bretterbude direkt am Strand, in der man sich anmelden musste. Wir gingen also in unseren Regenjacken in das Haus rein und mussten einen Augenblick warten, bis wir an der Reihe waren. Wir bezahlten dann unsere Platzgebühr und versuchten dann mit unserem Camper Van den uns zugeteilten Platz zu finden. Das war hier auf diesem Campingplatz nämlich gar nicht zu einfach. Der gesamte Platz war bewachsen mit kopfhohem Flachs. Die Stellplätze waren in kleinen Gruppe angeordnet, nie mehr als 3 bis 4 zusammen, und sehr labyrinthartig über den gesamten Campingplatz verteilt. Durch den hohen Flachs konnte man nicht sehen, wo sich welche Stellplätze befanden und so war es nicht
 Petrified Forrest - Curio Bay
Petrified Forrest - Curio Bay
richtig einfach, unseren Platz zu finden. Mit Hilfe der Karte von Campingplatz gelang es uns dann aber schließlich. Wir hatten einen Stellplatz nicht weit entfernt von einem der Sanitärgebäuden – sehr praktisch. Diese waren mit einem Schloss gesichert, das nur durch die Eingabe eines Codes geöffnet werden konnte. Leider funktionierte der Code, den man uns bei der Anmeldung gegeben hatte, nicht. Nachdem wir unseren Camper Van an den Strom angeschlossen hatten, wollten wir ein wenig die Umgebung erkunden. Westlich vom Campingplatz liegt der Petrified Forest (Information). Den wollten wir uns unbedingt anschauen. Die versteinerten Bäume, die hier noch zu sehen sind, sind ca. 170 Millionen Jahre alt und stammen noch aus der Zeit, als Neuseeland noch Teil des Gondwana Super Kontinents war. Hier kommen Abends während der Dämmerung ebenfalls Gelbaugenpinguine nach Hause und auf ihrem langen Weg vom Wasser über den versteinerten Wald bis zur Böschung, wo ihre Nester sind, hat man so viel Zeit, sie zu beobachten. Das war vor 6 Jahren eins unserer absoluten Highlights gewesen. Also gingen wir im strömenden Regen dorthin und schauten uns um. Auf Informationstafeln konnten wir uns einige Fakten über diesen versteinerten Wald durchlesen. Aber bei diesem Regen machte das nicht wirklich viel Spaß. Wir drehten um, holten uns bei der Rezeption noch den richtigen Code für die Sanitäranlagen und gingen dann in Richtung Porpoise Bay (Information). Das ist eine riesige Strandbucht auf der anderen Seite des Campingplatzes. Es gibt einen direkten Zugang zum Südende des Strandes. Vor uns lag einige riesige Bucht mit tollem hellem Sand. Rechter Hand waren viele flache Felsen, auf denen ich entlang spazierte bis ich das Gefühl hatte, mitten in der Bucht zu stehen. Hier in der Porpoise Bay lebt eine kleine Anzahl von Hector Delfinen. Sie sind mit nur 1,50 Meter die kleinsten Vertreter der Delfine. Es gibt sie ausschließlich in den Gewässern um Neuseeland
Porpoise Bay
Porpoise Bay
herum. Und wir hatten doch tatsächlich. Immer wieder tauchten Hector Delfine aus dem Wasser auf. Völlig begeistert standen wir hier trotz des wirklich starken Regens eine ganze Weile und schauten den Tieren beim Spielen in der Bucht zu. Irgendwann gingen wir dann aber völlig durchnässt zurück zum Camper Van. Wir stellten sogar erstmalig die Heizung an, auch um unsere ganzen Regenklamotten zu trocknen. Wir kochten und aßen zu Abend, bevor wir dann zur Dämmerung wieder raus gingen in den Regen. Jetzt ging es darum, Pinguine zu beobachten. Wir gingen erst zu der Stelle gleich neben unserem Stellplatz. Wir standen hier wirklich ziemlich lange im Regen und warteten, es wurde immer dunkler, aber von Pinguinen war weit und breit nichts zu sehen. Wir gingen rüber zum Petrified Forest, wo wir sie vor 6 Jahren beobachtet hatten, aber da waren auch keine Pinguine zu sehen. Völlig enttäuscht gaben wir dann gegen 22 Uhr auf und gingen wieder klatschnass zurück zum Camper Van und dann auch schnell in die Betten. Die ganze Nacht über regnete es in Strömen weiter, so dass wir auf unseren nächtlichen Wanderungen zur Toilette immer wieder völlig durchnässt wurden.

20. Dezember – 410 km

Wir standen früh auf und schmissen in dem Sanitätshaus, wo es auch eine Waschküche gab, erst mal einen Trockner mit einer Ladung nasser Jeans an. Während dieser lief, bauten wir unsere Betten um und machten unser Fahrzeug wieder fahrbereit. Kurz bevor wir dann um 8 Uhr los fuhren, sammelten wir die Jeans ein. Unser heutiges Ziel war der Milford Sound (Homepage), sicherlich eins der absoluten Highlights jeder Neuseelandreise. Der Milford Sound ist ein
 Petrified Forrest - Curio Bay
Kurz vor dem Homer Tunnel
Fjord. Es ist mit 14km Länge eine der bekanntesten Touristenattraktionen von Neuseeland und gehört zum Fjordland National Park und damit auch zum Weltnaturerbe der UNESCO. Da Milford Sound der einzige Fjord ist, der über eine Straße erreicht werden kann, ist er natürlich auch der meist besuchte. Diverse Anbieter von Schiffstouren geben den Touristen die Möglichkeit, den Fjord vom Wasser her zu bestaunen. Für Ulla hatten wir ja vor 2 Tagen schon ein Ticket für eine solche Tour gebucht. Ich hatte guten Erfahrungen mit Southern Discoveries (Homepage) gemacht. Sie boten zwar nicht die günstigsten Touren an, aber von meiner letzten Reise her wusste ich, dass sie schöne große Schiffe hatten und vor allem mit die späteste Abfahrtzeit des Tages boten. Und so war man die letzte Strecke im Fjord meist alleine auf dem Wasser, da die anderen Schiffe mit ihrer letzten Tour in der Regel schon durch waren. Für uns anderen 3 hatten wir dann am Vortag spontan auch noch Tickets gebucht, so dass wir also alle 4 uns heute auf eine tolle Schifffahrt durch den Milford Sound freuten. Aber erst mal mussten wir dorthin fahren.
Unser erstes Ziel war erst mal Te Anau, einem kleinen Ort direkt am Lake Te Anau und das sogenannte Gateway zum Milford Sound. Denn von hier ging die SH-94 direkt zum Milford Sound, die man auch wieder bis hierher zurückfahren musste, wenn man den Milford Sound wieder verließ. In Te Anau steuerten wir zuerst eine Dumpingstation an, wo wir unser Abwasser entsorgen wollten. Anschließend gingen wir in einen Supermarkt, um wieder etwas zu Essen einzukaufen. Bevor wir dann weiter fuhren, tankten wir noch schnell. Von Te Anau aus waren es noch 118 km bis zum Milford Sound. Diese einspurige Straße verlief auf den ersten 100km relativ flach und wir kamen gut voran. Es liegen diverse Sehenswürdigkeiten auf der Strecken, für die es sich lohnt anzuhalten. Wir aber wollten durchfahren, um unsere Schiffsfahrt nicht zu verpassen. Auf der Rückfahrt am nächsten Tag würden wir uns dann mehr Zeit nehmen für die schöne Natur um uns herum. Nach 100km kommt man dann am Eingang zum Homer Tunnel an. Dieser Tunnel wurde 1954 eröffnet und verbindet Milford Sound mit Te Anau. Der gerade Tunnel ist 1.270 Meter lang mit einem Gefälle von 10%, die Tunnelwände sind unverkleideter Granit. Obwohl der Tunnel breit genug für die Begegnung eines Busses und eines kleineren Fahrzeuges ist, sind Begegnungen zweier Busse oder Campingmobile problematisch. Aus diesem Grund ist eine Ampelanlage installiert worden, die in den Sommermonaten die Touristenströme regelt und immer nur eine Fahrtrichtung zurzeit durch den Tunnel lässt. Deswegen kann man auch nie genau vorhersagen, wie lange man für die Fahrt zum Milford Sound braucht, da man nicht weiß, wie viele Autos vor dem Tunnel darauf warten, durchgelassen zu werden. Wir hatten aber relativ viel Glück, standen dann als 2. in der Reihe und mussten gar nicht lange warten, bis die Ampel auf Grün sprang.
Und los ging die Kolonne in den Tunnel. Es war wirklich stockdunkel im Tunnel, von oben tropfte in einer Tour Wasser herunter und der Straßenbelag war auch alles andere als einwandfrei. Der Tunnel war ziemlich niedrig, so dass wir in unserem großen Camper Van das Gefühl hatten, wir würden jederzeit an die Decke stoßen. Sobald man den Tunnel verlässt, bietet sich einem ein toller Blick hinab in das Cleddau Valley. Die Straße schlängelt sich nun über enge Serpentinen runter, es gibt immer mal wieder Haltebuchten auf der rechten Seite, um anzuhalten und die Ausblicke zu genießen.
 Milford Sound
Milford Sound
Blick zurück auf Stirling Falls
Blick zurück auf Stirling Falls
Immer weiter durch
Immer weiter durch
den Milford Sound
den Milford Sound
Wir kamen dann gegen 13:45 Uhr unten beim Milford Sound an. Ein Stück vor dem Gebäude, in dem die ganzen Tourenanbieter ihre Schalter hatten, lagen die Parkplätze. Wir suchten uns einen Stellplatz und kauften am Parkticketschalter ein Ticket für 4 Stunden, was uns 40,50 NZD kostete. Ganz schön happig, aber da es hier keine Alternativen gab,
Der Blick zurück
Der Blick zurück
Stirling Falls
Stirling Falls
hatten wir leider keine andere Wahl. Wir schnappten uns unsere Kameras, Pullover und Jacken und gingen dann zudem Gebäude am kleinen Hafen.
Am Schalter von Southern Discoveries holten wir uns unsere Bordingtickets und gingen dann nach draußen. Vor uns lagen die unterschiedlichen Schiffe und Stegen und linker Hand ragte eine Kaimauer weiter in den Fjord rein. Dort gingen wir hin und genossen von hieraus schon mal den Ausblick. Das Wetter war einigermaßen gut, es waren immer wieder blaue Stückchen zwischen den Wolken zu sehen. Es versprach eine tolle Schifffahrt zu werden. Um 15:05 Uhr sollte das Borden anfangen, wir stellten uns rechtzeitig an den Steg, an dem unser Schiff lag. Eigentlich waren wir die ersten in der Reihe, aber eine Frau an Krücken humpelte an uns vorbei und stellte sich mit ihren beiden erwachsenen Töchtern vor uns. Trotzdem konnten wir uns dann oben an Deck Plätze sichern, ganz hinten mit einem 360° Blick. 15:15 Uhr legte das Schiff pünktlich ab und wir fuhren vom Anleger in den Fjord. Auf der linken Seite ging es bis hinaus zur Tasmanischen See, vorbei an steilen, grün bewachsenen Felswänden, an denen immer wieder kleine und größere Wasserfälle runter stürzten. Wir hielten an einem Punkt, an dem mehrere kleinere Felsen im Wasser lagen,auf denen sich Seelöwen sonnten. Auch als wir draußen auf der Tasmanischen See waren, konnten wir auf mehreren Felsen viele Seelöwen herumliegen sehen. Auf der anderen Seite
zurück zum Homer Tunnel
zurück zum Homer Tunnel
des Fjordes ging es dann wieder zurück. Ein besonderes Highlight der Tour war ein Stopp unter den Stirling Falls. Sie rauschten von 146 Meter über uns in den Fjord und der Kapitän fuhr mit unserem Schiff so nah ran, dass alle vorne auf dem Schiff nass wurden. An der Seite bildete sich ein Regenbogen im Spritzwasser. Sehr beeindruckend. Auf der Fahrt raus zur Tasmanischen See hatten wir überwiegend blauen Himmel und Sonne, auf dem Rückweg zum Hafen jedoch zog der Himmel sich immer weiter zu. Durch die dunklen Wolken am Himmel und den Nebelschwaden, die immer mehr in den Fjord hinein zogen, wurde die Stimmung richtig Mystisch.
Homer Tunnel - Einfahrt
Homer Tunnel - Einfahrt
Gegen 17 Uhr waren wir wieder am Anleger und verließen das Schiff. Wir gingen voll mit neuen Eindrücken zurück zu unserem Camper Van und machten uns auf die Rückreise.

Hier unten am Milford Sound gab es nur einen Campingplatz und der war leider schon ausgebucht gewesen. Also mussten wir zumindest wieder bis kurz hinter den Homer Tunnel zurückfahren, ab dort gab es entlang der Strecke einige Campingplätze, die vom DOC (Department of Conservation) betrieben wurden.Sie waren in der Regel ohne große Ausstattung, meist kein fließend Wasser und nur Plumpsklos, aber dafür recht preiswert und an den schönsten Orten. Wir
Cascade Creek Campsite - mit Blick auf die umliegenden Berge
Cascade Creek Campsite - mit Blick auf die umliegenden Berge
hatten uns den Cascade Creek Campsite (Information) ausgeguckt und hofften, dort noch einen Stellplatz abzubekommen. Denn diese Campsites wurden alle auf "first comes, first serves" Art betrieben. Bis zu diesem Campingplatz waren es nun noch 43 km.Als wir dort endlich ankamen, war der Platz schon ziemlich voll. Aber entlang des kleinen Creeks, der aus dem Lake Gunn kam, lagen jedem Menge Stellplätze auf Schotter, immer wieder abgetrennt von Rasenstücken. Und um uns herum ein wunderbares Bergpanorama und jede Menge lila blühenden Lupinen am Wasser. Wir suchten uns einen Stellplatz etwas weiter weg von der
Schöner doppelter Regenbogen
Schöner doppelter Regenbogen
SH-94 aber in der Nähe von einem der beiden Toilettenhäuschen. Am Eingang des Campingplatzes mussten wir uns Registrieren. Dazunimmt man sich dort einen Umschlag, die dort liegen, füllt das Formular auf der einen Seite aus, Daten wir Anzahl von Personen, Datum, Anzahl der Nächte und vor allem Nummernschild müssen dort angegeben werden. Dann tut man das Bargeld in den Umschlag, 15 NZD für jeden Erwachsenen und 7,50 NZD für Kinder bis 17 Jahre, und steckt ihn in den dafür vorgesehenen Briefkasten. Ein Teil des Umschlages trennt man vorher ab und packt diesen als Nachweis an die Windschutzscheibe des Camper Vans. Irgendwann erblickten wir dann über dem Campingplatz einen doppelten Regenbogen, dieses Farbenschauspiel vor dem Bergpanorama sah ziemlich beeindruckend aus. Wir kochten uns dann auch schon bald unser Abendessen und aßen gemeinsam. Jede von uns butscherte dann noch so vor sich hin und eine nach der anderen verschwand dann in den Betten.

21. Dezember – 130 km

Wir wachten wieder früh auf, es war eisig kalt in unserem Camper Van. Immerhin waren wir hier auf einer Höhe von 482m. Ein kurzer Blick nach draußen zeigte, dass tiefe Nebelschwaden über dem Campingplatz hingen und von den umliegenden Bergen nichts zu sehen war. Wenig begeistert von dem Wetter trauten wir uns eine nach der anderen unter den warmen Bettdecken hervor und standen auf. Wir wollten heute eine etwas längere Wanderung unternehmen. Wir wollten einen Teil des Routeburn Tracks gehen, einem der 3 Great Walks of NZ am Milford Sound, um dann über den Key Summit Trail (Information) rauf auf den Key Summit zu gehen. Also machten wir uns fertig, packten einiges zu Essen in unsere Rucksäcke und fuhren die knapp 9 km wieder zurück auf der SH-94.
Start der Wanderung war am Parkplatz zu The Divide. Hier standen schon ziemlich viele Auto und andere Camper Vans herum. Es war reges Treiben, anscheinend wollten viele eine Wanderung machen. Wir gingen zum Startpunkt und studierten da erst mal die Übersichtskarte, die dort stand. Das Hinweisschild sagte wir brauchen 3 Stunden hin und zurück. Die Strecke hoch zum Key Summit war 3,5km lang und wir hatten ungefähr 365 Höhenmeter zu überwinden… mal sehen was das wird. Wir gingen um
Der schmale
Der schmale
und sehr
und sehr
steinige Weg
steinige Weg
 hoch zum
hoch zum
 >Key Summit
Key Summit
9 Uhr los. Der Nebel war zum Glück inzwischen verschwunden und wir konnten sogar etwas blauen Himmel entdecken. Hoffentlich wurde es noch besser, so dass wir auf dem Gipfel wenigstens eine tolle Sicht hatten. Am Anfang war der Weg recht gut zu gehen. Ein Schotterweg führte durch den Wald, relativ schmal, aber noch so breit, dass 2 Personen
Immer wieder
Immer wieder
wunderschöne Ausblicke
wunderschöne Ausblicke
auf schneebedeckte Gipfel
auf schneebedeckte Gipfel
gut aneinander vorbei gehen konnten. Auf der einen Seite ging es steil runter, auf der anderen Seite des Weges war der Berghang, bewachsen mit Moos und anderen kleinen Pflanzen. Die Steigung war stetig aber nicht zu steil. Nach etwa 20 Minuten kamen wir an einem kleinen Wasserfall vorbei, danach wurde der Weg merklich steiler. Auch lagen immer wieder zerbrochene Felsbrocken, Geröll und Baumwurzeln im Weg, über die wir teilweise klettern bzw. balancieren mussten und immer wieder flossen kleine Rinnsale über den Weg. Ab und an hielten wir ein wenig an, um zu verschnaufen, etwas zu essen oder zu trinken. Aber auch Fotos haben wir viele gemacht und immer wieder die Aussicht, die sich uns ab und an durch den Wald hindurch bot, bewundert.
Nach etwa 70 Minuten standen wir an der Abzweigung des Key Summit Tracks. Wir lagen ganz gut in der Zeit. Ulla beschloss, nicht weiter zu gehen, sondern umzudrehen. Wir anderen 3 wollten aber weiter. Ab hier war der Weg dann noch ein bisschen schmaler und ging in Serpentinen steil den Berg hin
Endlich da ! Key Summit
Endlich da ! Key Summit
auf. Und ich hatte gedacht, der erste Teil war steil ! Ich musste nach jeder Serpentine eine kurze Pause machen, so dass Tine und Lotti deutlich vor mir waren. Aber egal, Hauptsache ich würde oben ankommen. Ich konnte jedenfalls jede Verschnaufpause gut nutzen, den tollen Panoramablick auf die umliegenden Berge zu genießen, denn mittlerweile waren wir so hoch, dass die Baumgrenze unter uns lag. Immer wieder warteten die beiden auf mich, um mich dann wieder anzuhängen. Nach 30 Minuten war ich dann endlich oben. Aber von dem angekündigtem 360° Blick war leider nichts zu sehen. Wir standen auf einem Plateau und hatten nur in eine Richtung einen Blick auf die Berggipfel. Und ein Weg aus Holzplanken führte noch weiter nach oben. Das war dann wohl der Alpine Nature Walk machen.
Weitere 1,5 km lagen vor uns, teilweise als Rundgang über das Plateau angelegt, der uns noch höher brachte und uns dann den versprochenen 360° Blick bietet sollte. Also weiter ging es… Zuerst ein Stückchen extrem steil hoch, ich war ganz froh, dass ich meine Wanderstöcke zum Abstützen dabei hatte. Das grenzte schon fast an Klettern. Aber als wir dann wirklich endlich ganz oben waren, stand da auch ein Schild, auf dem Key Summit stand. Also hier waren wir dann wohl endlich am Ziel. Vor uns lag ein kleiner See, das Wasser komplett still und glatt. Und
ein Teil des wunderschönen 360° Blicks auf die schneebedeckten Gipfel mit Lake Marian
ein Teil des wunderschönen 360° Blicks auf die schneebedeckten Gipfel mit Lake Marian
in diesem See spiegelte sich dann das fantastische Bergpanorama wieder, was uns umgab. Allein für diesen Blick hatte sich die ganze Anstrengung wirklich gelohnt.
Inzwischen war das Wetter auch besser geworden, so dass wir vorwiegend blauen Himmel mit nur ein paar Wolken hatten. Wir ruhten uns ein bisschen aus bevor wir den Weg weitergingen. Der der Rest des Rundgangs war relativ bequem auf dem Weg auf Holzplanken zu gehen. Es ging immer wieder ein bisschen hoch und ein bisschen runter, aber alles kein Problem. An einer Stelle gab es dann eine Abzweigung zu einem Lookout. Den wollten wir natürlich auch noch mitnehmen. Hier hatten wir dann leichte Probleme, denn uns kamen andere Wanderer entgegen und der Holzweg war wirklich nicht breit genug, dass 2 Personen aneinander vorbeigehen konnten. Der ganze Holzweg war auf Stelzen, um die Natur zu schützen, man sollte also auf gar keinen Fall auf den bewachsenen Boden treten, aber wie sollten wir ausweichen ? Schlussendlich trat einer mit einem Fuß auf einen großen Stein neben dem Holzweg, so dass sich der andere vorbei quetschen konnte. Oben am Lookout angekommen, hatten wir wieder einen tollen Rundumblick auf all die schneebedeckten Berggipfel und von einer Stelle aus konnten wir sogar den Lake Marian, ein Alpensee in 695 Meter Höhe tief
Interessante und
Interessante und
bizarre
bizarre
Entdeckungen
Entdeckungen 
 entlang des
entlang des 
 Key Summit Trails
Key Summit Trails
unter uns in der Ferne liegen sehen. Wir waren hier nämlich mittlerweile auf 952 Meter.
Wir gingen dann zurück zum Rundgang und diesen weiter, bis wir wieder am Beginn des Key Summit Tracks waren. Jetzt ging es an den Abstieg. Auch hier war ich sehr froh über meine Wanderstöcke, mit denen ich jetzt beim Runter gehen meine Knie gut entlasten konnte. Langsam ging ich Schritt für Schritt, während Tine und Lotti mir schon wieder schnell voraus waren. Sie machten dann noch einen Abstecher und gingen die 650 Meter runter zum Lake Howden und wieder hoch, insgesamt mal eben 200 Höhenmeter runter und wieder hoch und überholten mich dann doch noch auf dem letzten Teil des Rückweges. Die letzten Meter waren wirklich hart für mich, jeder Schritt tat weh. Aber alles in allem bin ich sehr froh, diese Wanderung gemacht zu haben. Nicht alle Tage hat man die Gelegenheit, auf einen Berggipfel zu stehen und so ein tolles Bergpanorama zu genießen. Ich hatte insgesamt mit allen Pausen zwischendurch 4:20
Mittagspause am Cascade Creek
Mittagspause am Cascade Creek
Stunden gebraucht, nur 1:20 Stunde mehr als von DOC angegeben. Ich war stolz auf mich. Unten am Parkplatz trafen wir dann auch Ulla wieder, die sich in die Sonne gesetzt hatte und ebenfalls das schöne Wetter hatte genießen können.
Wir fuhren zurück zum Cascade Creek Campground, wo wir am Creek inmitten der lilafarbenen Lupinen unsere Picknick-Stühle und den Tisch aufbauten, um erst mal etwas zu essen. Wir ließen während des Essens nochmal die tollen Eindrücke unserer Wanderung Revue passieren und genossen es sehr, hier in der Sonne zu sitzen. Nach dem Essen packten wir wieder alles ein und machten uns auf den Weg Richtung Te Anau.
Entlang der SH-94 gibt es noch die sogenannten Mirror Lakes (Information), die wollte ich den anderen auf jeden Fall zeigen. Da hatten wir vor 7 Jahren eine fantastische Spiegelung der gegenüberliegenden Berggipfel gehabt. Wir gingen von der Haltebucht den kurzen Weg runter zum Wasser. Die Mirror Lakes sind eigentlich eher klein und sehr lang gezogen. Aber eben sehr oft ist das Wasser da so still,
 Mirror Lakes 2020
Mirror Lakes 2020
 Mirror Lakes 2013
Mirror Lakes 2013
dass diese tolle Spiegelung entsteht. Aber leider hatten wir dieses Mal kein Glück. Da hatte ich die ganze Zeit von diesen tollen Mirror Lakes geschwärmt und konnte nun die tolle Spiegelung nicht zeigen. Etwas enttäuscht gingen wir zurück zum Camper Van und fuhren weiter.
Einige Kilometer vor Te Anau ging auf einmal eine Kontrolllampe im Armaturenbrett des Camper Vans an. Leicht panisch suchten wir die verkürzte Betriebsanleitung heraus, die wir von dem Vermieter bekommen hatten. Die Beschreibung der blinkenden Lampe sagt uns leider so gar nichts. Und plötzlich reagierte der Camper Van überhaupt nicht mehr auf das Gaspedal und wurde immer langsamer – na super. Hinter uns war natürlich eine lange Schlange von PKWs, so dass ich erst mal die Warnlichter anmachte. Ein PKW nach dem anderen überholte uns dann, während ich wie wild auf dem Gaspedal herum trat. Plötzlich zog der Camper Van wieder an und wir konnten wieder beschleunigen. In Te Anau auf dem Supermarktparkplatz angekommen, stiegen die anderen 3 aus, um einzukaufen, während ich die Camper Van Vermietung anrief. Sie baten mich, doch noch mal 15 Minuten mit dem Camper Van herumzufahren um zu schauen, um die Lampe wieder angeht. Das tat ich dann auch und die Lampe ging natürlich nicht wieder an. Bei meinem Rückruf wurde mir dann ein Anruf des Mechanikers zugesagt, der mir dann einfach sagte, wenn die Lampe wieder angeht, soll ich wieder anrufen. So richtig begeistert war ich davon nicht, aber wir fuhren dann erst mal weiter, nachdem die anderen vom Einkaufen zurück waren und die Einkäufe verstaut hatten. Am Ende der Hauptstraße von Te Anau parkten wir dann und gingen in Ruhe shoppen. Hier gab es jede Menge Souvenirshops, aber auch jede Menge Läden, in denen man Outdoor-Klamotten kaufen konnte.
Nachdem wir jede Menge Geld für T-Shirts und Jacken ausgegeben hatten, verließen wir Te Anau und fuhren nach Manapouri. Hier hatten wir für die nächsten 2 Nächte einen Platz auf dem Manapouri Motels & Holiday Park (Homepage) reserviert, bzw. hatte ich es versucht im Vorwege einen Platz zu reservieren. Uns wurde aber mitgeteilt, es gäbe ich jede Menge Platz und aus diesem Grund sei eine Reservierung nicht notwendig. Der Campingplatz lag direkt an der SH-95 mit einem tollen Blick auf den Lake Manapouri. Als wir dort ankamen, gingen wir in das Haus an dem Reception stand. Wir standen in einem großen Raum, der absolut aussah wie ein uralter Krämerladen. Und eine entsprechend alte Dame begrüßte uns. Während sie uns eincheckte unterhielt sie uns mit ihrem köstlichen Humor, sprach sogar ein paar Sätze Deutsch mit uns. Sie bot uns an, unsere Abholung am nächsten Morgen telefonisch zu organisieren, nachdem sie hörte, dass wir mit Real Journey den Tagesausflug zum Doubtful Sound machen wollten. Der Bus, der andere Teilnehmer aus Te Anau abholte, würde direkt an unserem Campingplatz vorbeifahren, so dass er uns die letzten Meter mitnehmen könnte. Gerne nahmen wir das Angebot an und sie meldete uns bei dem Veranstalter an. Nachdem wir die beiden Nächte bezahlt hatten, sagte sie uns, wir könnten unserem Platz frei wählen. Also gingen wir zu unserem Camper Van und fuhren auf den Platz. Wir suchten uns einen Stellplatz nicht zu weit von den Sanitäreinrichtungen entfernt, aber auch nicht zu nah dran. Und natürlich auf der Seite mit Seeblick. Erst einmal gingen wir alle der Reihe nach unter die Dusche und machten anschließend unser Essen. Wir aßen draußen an dem Picknicktisch, der sich direkt neben unserem Camper Van befand mit einem wirklich tollen Blick auf den Lake Manapouri. Jede von uns genoss dann den relativ ruhigen Abend mit Lesen, bevor wir mit großer Vorfreude auf Morgen in die Betten gingen.

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