Diese Jahr planten wir eine Kurzreise nach Südengland, um uns einige
Englische Gärten und Parks anzuschauen. Wir wollten für etwa 10 Tage
nach England fahren mit dem Auto. Die Fähre ab Calais, bzw. Dünkirchen
rüber nach Dover ist sehr preisgünstig. Für Hin- und Rückfahrt für 1
Auto und 4 Passagiere mussten wir nur 80 EUR bezahlen. Wir buchten die
Fähre für Hin- und Rückreise im Voraus, um sicher zustellen, das wir
auch einen Platz bekamen und in Dünkirchen, bzw. am Ende der Reise in
Dover nicht ewig auf eine Fähre warten mussten. In England wollten wir
uns für eine Woche ein kleines Cottage mieten und von da aus dann
Tagesausflüge zu umliegenden Gärten und Parks machen. Wir fanden ein
tolles kleines Cottage in Coleford, Somerset - ganz in
der Nähe von Bath (http://hippysfarm.co.uk/).
Das
Leat Cottage gehört zu Hippys Farm und sollte nur 450
GBP für 7 Nächte kosten. Es hatte 3 Schlafzimmer, 2 Badezimmer und
einen großen Wohn- und Essbereich mit einer großzügigen offenen Küche.
Wir buchten dieses Cottage. Nun konnten wir nach Gärten in der Nähe des
Cottages raus suchen, die wir besuchen wollten. Auf der Homepage der Royal
Horticultural
Society (http://www.rhs.org.uk)
kann man sich alle Gärten und Parks anzeigen lassen, sie sogar nach
Grafschaften filtern. Auf einer Landkarte kann man sich das
Suchergebnis anschauen und dann detaillierte Informationen zu jedem
Garten anzeigen lassen, wie Lage, Öffnungszeiten und Eintrittspreise.
Auch ein Link zu der Homepage des entsprechenden Gartens wird
angeboten, sofern es eine Homepage gibt.
Sehr viele Gärten gehören zum National Trust for Places
of Historic Interest or Natural Beauty (kurz National Trust), einer
Organisation für Kultur- und Naturschutz (http://www.nationaltrust.org.uk).
Derzeit
gehören ca. 200 historische Gebäude und Gärten sowie 47
industrielle Bauwerke und Mühlen, 49 Kirchen und Kapellen, einige Pubs
und 19 Schlösser zum Eigentum des Trusts. Heute besitzt der National
Trust mit etwa 2550 km² Grundbesitz 1,5 Prozent des Landes, darunter
ein Viertel des Lake District, sowie über 1120 km Küstenlinie. Dies
sind etwa zehn Prozent der gesamten Küste. Man kann eine jährliche
Mitgliedschaft abschließen, die es einem ermöglicht, die Besitztümer
des National Trust kostenlos zu besuchen. Zur Zeit kostet eine
Mitgliedschaft für ein Jahr GBP 58 (ca. 73 EUR) - es gibt günstigere
Mitgliedschaften für Paare, Familien oder Senioren (60+). Die
Eintrittspreise der National Trust Gärten, die wir uns ausgesucht
hatten, würde aber nicht den Preis der Mitgliedschaft übersteigen, so
dass wir davon Abstand nahmen. Wir stellten die Gärten, die wir besuchen wollten,
zu 6 Tagesausflügen zusammen. Auf dem Weg von Dover zum Cottage und am
Ende der Reise zurück nach Dover suchten wir uns auch noch einige
Gärten heraus. So konnte die Reise dann endlich losgehen. Vorab etwas
zu den Fotos: Ich habe sehr viele Nahaufnahmen von Blüten, bzw.
Pflanzen gemacht. Die wollte ich aber nicht alle hier einzeln einfügen.
Ich habe aus diesem Grund eine kleine Galerie zusammen gestellt, zu der
man über diesen Link gelangt:
Blumengalerie
Painshill Park
Der erste Garten, den wir besuchten, war der Painshill Park
(http://www.painshill.co.uk).
Hierbei handelt es sich um einen Landschaftsgarten aus dem 18.
Jahrhundert. Charles Hamilton gestaltete ihn in der Zeit von 1738 bis
1773. Es handelte sich um eine der ersten Anlagen im Stil der
Englischen Landschaftsgärten. Er wurde zum Vorbild für zahlreiche Parks
in Europa. Nach dem Tod Hamiltons wurde der Garten vernachlässigt und
teilweise aufgegeben. Ab 1980 begann der Painshill Park Trust mit einer
Restaurierung. Der Landschaftsgarten umfasst eine Fläche von 64 Hektar.
Der künstliche, etwa acht Hektar umfassende See (um 1760) bildet den
zentralen Bereich der Gartenanlage. In die ihn umgebende, leicht
gewellte Landschaft wurden von Hamilton mit großem Einfühlungsvermögen
verschiedene Landschaftsinszenierungen eingefügt; es entstanden
malerische Schauplätze recht unterschiedlicher Stimmung. So gab der
Antike entlehnte Szenen mit einem Temple of Bacchus in einer
farbenfrohen Umgebung, ein römisches Mausoleum dagegen in einer rauen
und tristen Landschaft. Einer wiederum anderen Gefühlslage entsprach
eine rustikale Einsiedelei (zerstört), die in einem düsteren
Waldbereich lag. Die Einsiedelei wurde 2004 nach historischen
Zeichnungen rekonstruiert. Zu den zahlreichen Gartengebäuden und
Follies zählten ein Pavillon und ein Turm, beide im neogotischen Stil.
Der Turm (vor 1760) diente als Aussichtspunkt. Ein „türkisches Zelt“
entsprach dem zeitgenössischen Geschmack für Exotismen (1772). Am Ufer
des Sees befand sich eine künstliche Ruine, die eine Abtei darstellte
(um 1770, restauriert). Ein extravagantes Meisterstück gelang Hamilton
mit der Schaffung einer Grotte (1765), die er an einer Ecke einer Insel
erbauen ließ. Ihr Inneres war höhlenartig gestaltet und besaß außer dem
Hauptraum Wasserfälle und Nebenräume. Die Wände waren mit mineralischen
Kristallen versehen, die das von der Wasseroberfläche des Sees
einfallende Tageslicht glitzernd reflektierten (schwer beschädigt,
restauriert). Die Pflanzenausstattung von Painshill Park umfasste eine
große Zahl fremdländischer Gewächse sowie Koniferen aus Nordamerika.
Die Pflanzen unterstrichen den pittoresken Charakter des Gartens.
Nachdem wir den Eintritt von GBP 7,70 bezahlt hatten, schauten wir uns
erst mal die Karte des Parks an, die wir bekommen hatten. Es gab einen
Wanderweg, der einmal um den See und damit durch den gesamten Park
führte. Es boten sich mehrere Möglichkeiten, eine kleine, mittlere oder
die ganz große Runde zu laufen. Als erstes führte der Weg durch einen
kleinen Wald hinauf auf
eine Anhöhe. Wir standen plötzlich oberhalb eines Weinberges und hatten
eine schönen Blick auf den See. Rechts herum kamen wir auf eine von
Bäumen und Büschen umfasste Lichtung. Wir waren begeistert von der
Größe der Lichtung und das wir hier alle Flächen betreten durften.
Links weg führte ein Rasenweg raus aus der Lichtung. Dieser Weg war
umsäumt von Kirschlorbeerbüschen und führte direkt zu einem kleinen
Pavillon, von wo aus man einen weiteren tollen Blick auf den unteren
Teil des Parks um den See herum hatte. Weiter ging es den Wanderweg,
der jetzt hinunter in den unteren Teil des Parks führte. Der Weg führte
über eine Brücke auf eine kleine Halbinsel. Hier sahen wir eine
Fischreiher am Ufer stehen und eine Schwanenfamilie auf dem See. Wir
setzen und eine Weile auf eine Bank, die überall verteilt im Park herum
standen und genossen den Ausblick. Dann gingen wir den Wanderweg
weiter. Als wir am Ende des Sees angekommen waren, teilten wir uns in 2
Gruppen. 2 gingen noch ein Stück weiter in den hinteren Teil des Parks,
während die anderen sich auf den Rückweg machten und den kleineren
Rundweg um den See zu Ende gingen. Von der anderen Seeseite konnte man
nun schön die künstliche Ruine der Abtei und kurz dahinter den Weinberg
liegen sehen. Am anderen Ende des Sees, kurz bevor man wieder in das
Waldstück gelangte nahe des Einganges, setzen wir uns noch mal eine
Weile auf eine Bank, um den Blick erneut schweifen zu lassen.
Das Wetter war ziemlich gut und die Temperatur recht hoch. Dafür waren
wir gar nicht richtig gekleidet, so dass uns inzwischen ziemlich warm
war. Und Durst hatten wir. Wir gingen dann zurück zum Eingang, wo es
auch ein kleines Café gab. Hier kauften wir schnell einige
Wasserflaschen, die relativ schnell leer waren. Kurze Zeit später kamen
auch die anderen Beiden, die auch erst mal etwas trinken mussten. In
den nächsten Tagen mussten wir unbedingt etwas zu Trinken mit in die
Gärten nehmen. Am Eingang des Parks befand sich noch ein sogenannter
Walled Garden (Ein Garten mit hohen Mauern umgeben, die den Zweck haben
im Garten die Temperatur um einige Grad zu heben und den Garten vor
Wind und Frost zu schützen. So wird ein Mikroklima in diesem Garten
geschaffen, das es erlaubt, auch Pflanzen wachsen zu lassen, die
normalerweise in dem lokalen Klima nicht gedeihen würden). Den mussten
wir uns natürlich auch noch anschauen. Auf kleinen gepflastertem Wegen
gingen wir im Garten umher, der üppig mit allerlei blühenden Pflanzen
bestückt war. Dann verließen wir unseren ersten englischen Garten und
fuhren zum Nächsten.
Claremont Landscape Garden
Nur einen Katzensprung entfernt lag der nächste Garten. Auch hier
handelte es sich eher um einen Park, den Claremont Landscape
Garden (http://www.nationaltrust.org.uk/claremont-landscape-garden/).
Wir zahlten den Eintritt von GBP 7,70 und bekamen auch hier eine kleine
Übersichtskarten des Parks. Auch hier gab es einen Rundgang, mit
einigen Abstechern und Abkürzungsmöglichkeiten.
In der Mitte des Parks befand sich erneut ein großer See und der
Hauptteil des Wanderweges führte um den See herum. Der erste Teil des
Weges allerdings war von riesigen Kirschlorbeerbüschen, die die Größe
von Bäumen hatten, eingesäumt, so dass von dem See nicht viel zu sehen
war. Doch das änderte sich schnell. Bald hatten wir einen schönen Blick
auf den See mit einer großen Rasenfläche davor. Auf dieser Fläche
standen auch wieder viele Bänke, allerdings waren alle besetzt, so dass
wir erst mal weiter gingen. Nach einer Weile führte der Wanderweg weg
von See und stieg ein wenig an. Er führte nun in den hinteren Teil des
Parks, in dem sich der Belvedere Tower befand. Dieser Turm wurde vor
über 250 Jahren von Sir John Vanbrugh for the Duke of Newcastle
entworfen und gebaut. Zu dem Turm sollte ein breiter Rasenweg,
eingesäumt von Kirschlorbeer führen, was einen schönen Blick geben
sollte. Doch vorher erreichten wir am Ende des Anstiegs eine kleine
Terrasse mit einigen Sitzbänken. Es handelte sich hierbei um die
Karmelien-Terrasse. Hier setzten wir uns erst mal einen Augenblick hin.
Hier waren in der Mitte des kleinen Platzes sehr viele Kamelien
gepflanzt, was der Aussichtsterrasse wohl ihren Namen gab. Leider hatte
man keine Aussicht auf den See, da zwischen dem See und dieser Anhöhe
sehr viele Bäume standen, die inzwischen sehr groß waren. Ursprünglich
war wohl aber die Aussicht auf den See frei. Dann gingen wir weiter zum
Belvedere Tower. Der Ausblick auf diesen Turm war uns an der Kasse sehr
ans Herz gelegt und der Umweg hierher dringend angeraten worden. Doch
leider mussten wir sehen, das wir gar nicht bis zum Turm kamen. Der
Zugangsweg zwischen den Kirschlorbeerbüschen war durch ein Tor
abgesperrt. Ich machte also nur ein paar Fotos durch das Tor hindurch
und wir gingen schnell weiter. Nun folgten wir ein kleines Stück nicht
mehr dem Wanderweg, sondern schlenderten querfeldein über die vor uns
liegenden Rasenflächen. Auf dieser Seite des Sees lag ein
Rasenamphitheater. Und oberhalb dieses Amphitheaters gab es eine
weitere Aussichtsplattform. Das war unser nächstes Ziel. Von dort oben
hatte man einen schönen Blick über den See und den größten Teil des
Parks. Langsam gingen wir den Wanderweg weiter bis zum Ausgang des
Parks. Er führte wieder an den See heran, auf dem wir hier sogar einige
schwarze Schwäne sahen. Doch nun wollten wir uns auf die letzte Strecke
machen und zu unserem Cottage weiter fahren. Es lagen noch etwa 3
Stunden Fahrt vor uns und wir wollten nicht zu spät im Cottage
ankommen.
The Walled Garden at Mells
Heute hatten wir uns 3 verschiedene Gärten heraus gesucht, die
Nordöstlich von unserem Cottage lagen. Als erstes stand The
Walled Garden at Mells auf dem Plan (http://thewalledgardenatmells.co.uk).
Der
Garten sollte um 10 Uhr öffnen, doch wir waren bereits 15 Minuten
eher da. Wir parkten unser Auto auf dem Parkplatz neben dem Eingang zum
Garten und gingen erst mal zur Kirche, die wir kurz vor dem Garten im
Ort gesehen hatten. Die St Andrew's Church wurde im späten 15.
Jahrhundert gebaut. Der Friedhof von Mells umgibt die Kirche. Alte,
verwitterte Grabsteine prägen das Bild. Wir gingen in die Kirche
hinein. Sie war recht nett anzusehen. Spuren vom letzten Kirchbasar
lagen noch
herum, wie etwa Fundsachen und nicht verkaufte Spenden. Dann wanderten
wir noch um die Kirche herum und schauten uns den Friedhof etwas
genauer an. Auf der Rückseite der Kirche, vom Ort abgewandt, führte ein
kleiner Weg zu einem Feld. Dieser Weg war links und rechts von sehr
großen Bäumen eingesäumt. Nachdem wir uns umgeschaut und einige Fotos
gemacht hatten, gingen wir zurück zum Walled Garden. Gegenüber der
Kirche sahen wir, das es hier auch einen Eingang gab. Besonders
hervorzuheben ist, das man für diesen Garten keinen Eintritt zahlen
muss. Somit spazierten wir also einfach hinein. Anscheinend war dies
der Hintereingang. Denn wir standen in einem etwas chaotischen Garten
mit lauter Gewächshäusern. Hier wurde offenbar daran gearbeitet, um den
Garten immer wieder mit neuen Pflanzen zu bestücken. Wir gingen durch
die Reihen und erreichten aber kurze Zeit später den eigentlichen
Walled Garden. Ein Meer von verschieden farbigen Blumen tat sich vor
uns auf. Der Garten war in mehrere Beete unterteilt und in der Mitte
befand sich ein kleiner Springbrunnen. Hier standen einige Sitzbänke,
die zum verweilen einluden. Der Garten an sich war nicht sehr groß.
Aber sehr reich bepflanzt. An einem Ende führte ein kleiner Weg aus dem
Garten raus, den wir neugierig entlang gingen.
Er führte zu einer kleinen lang gezogenen Fläche außerhalb der Mauern.
Hier standen einige Tische und Stühle und man hatte einen wunderbaren
Blick auf die umliegende Landschaft. Als Tipp hatte ich vorab gelesen,
das man etwa 1 bis 2 Stunden für diesen Garten benötigen würde. Als ich
den Garten zuerst sah, wusste ich nicht, wie man hierfür wirklich so
viel Zeit brauchte. Aber jetzt was es mir klar. Wir gingen zu dem
kleinen Verschlag neben dem Haupteingang. Hier konnte man Pflanzen und
Gartenzubehör kaufen. Aber auch Tee, Scones und andere Kleinigkeiten.
Wir bestellten 4 x Morning Tea, der uns kurze Zeit später zu unserem
Tisch auf der "Terrasse" gebracht wurde. Hier saßen wir nun bei
schönstem Wetter, tranken Tee und genossen die Aussicht. Den Tag so zu
beginnen, konnte sich sehen lassen. Als wir unseren Tee ausgetrunken
haben, wir hatte eine große Kanne bekommen und jeder konnte 3 bis 4
Tassen Tee trinken, gingen wir zurück zum Auto und fuhren zum nächsten
Garten. Etwa 45 Minuten Fahrt lag vor uns.
Lacock Abbey, Fox Talbot Museum and Village
Unser nächstes Ziel war Lacock Abbey (http://www.nationaltrust.org.uk/lacock/).
Als
wir dort ankamen, wurden wir mit Schildern zu einem Parkplatz
gelost. Hier mussten wir für das Parken extra zahlen. Als wir zum
Ausgang des Parkplatzes gingen, stand dort eine hilfsbereite Person,
die uns eine Karte des Ortes Lacock gab und uns den Weg wies zum
Eingang zur Lacock Abbey. Es handelte sich hier um einen historischen
kleinen Ort, eine Art Museumsdorf, in dem noch gearbeitet und gelebt
wurde.
Wir gingen aber erst mal zu Abbey, zu der auch Gärten gehören sollten.
Hier mussten wir wieder Eintritt zahlen, GBP 11,20 um den Garten und
den Kreuzgang zu besichtigen. Zuerst mussten wir ein Stück auf einem
Sandweg gehen, der zu dem Gartenteil der Anlage führte. Um ein
Gewächshaus herum waren Beete angelegt, in denen viele verschiedene, in
allem möglichen Farben blühende Pflanzen waren. Wir gingen hier durch
die Beetreihen, schnupperten an einigen Blüten und fotografierten
natürlich sehr viele. Auch in das Gewächshaus gingen wir. Hier
herrschten tropische Temperaturen, entsprechende Pflanzen wuchsen hier.
Danach folgten wir dem Rundgang zum Rosengarten. Leider waren die
meisten Rosen bereits verblüht. In der Mitte einer Lichtung stand ein
Rosenspalier in einer Runden Form, mit Torbögen auf allen 4 Seiten,
durch die man den Kreis betreten könnte. Das Spalier war über und über
mit Kletterrosen bewachsen. Bei voller Blüte muss das beeindrucken
aussehen. Rund herum standen wieder Sitzbänke, auf denen wir eine Weile
Platz nahmen. Dann ging es weiter. Der Weg führte nun auf Lacock Abbey
zu. Lacock Abbey ist ein ehemaliges Nonnenkloster der Augustiner aus
dem frühen 13. Jahrhundert. Es wurde von Ela, der Herzogin von
Salisbury gegründet. Die Abtei ist heute ein Museum. Lacock Abbey und
das gesamte Dorf Lacock wurde 1944 dem National Trust übergeben. Dieser
vermarktet die Abtei und das Dorf zusammen nun als "Lacock Abbey, Fox
Talbot Museum & Village".
Einige Innenaufnahmen des Films Harry Potter und die Kammer des
Schreckens wurden in Lacock gedreht, einschließlich der Szene im
Kreuzgang, in der Harry den Hauselfen Dobby befreit. Auch im sechsten
Harry Potter Film, Harry Potter und der Halbblutprinz wurden einige
nächtliche Geisterszenen in Hogwarts mit den Hauptdarstellern im
Oktober 2007 in Lacock gedreht. Diesen Kreuzgang besichtigten wir nun.
Wir gingen einmal hin und her, bevor wir ihn wieder verließen. Der
Rundgang führte nun an der anderen Seite der Abbey vorbei, so dass man
beim Weitergehen das Gebäude nun einmal umrundet und von allen Seite
gesehen hatte.
Zurück am Eingang schauten wir uns noch ein bisschen im Souvenirshop um
und kauften einige Postkarten. Dann beschlossen wir noch in das Dorf
Lacock rein zugehen und uns ein wenig um zuschauen. Wir schlenderten
etwas durch die kleinen Gassen. Das Dorf war sehr niedlich, mit vielen
alten Gebäuden und viel Kopfsteinpflasterstrassen. Leider störten uns
die Autos, die hier überall parkten. Das störte das Gesamtbild doch
sehr. In einige kleine Lädchen gingen wir sogar rein, um nach
Mitbringsel zu schauen. Wir wurden sogar fündig. Allerdings
verzichteten wir lieber auf unser Lunch, den wir uns eigentlich hier
gönnen wollten, als wir die Preise der Restaurants und Pubs sahen. Da
gab es wohl richtig Touristenaufschlag ! Wir kauften uns dann lieber
auf dem Rückweg an der Eisdiele jeder ein leckeres Eis und setzen uns
einen Augenblick vor der Eisdiele hin, und schauten uns ein wenig um.
Als wir alle unser Eis aufgegessen hatten, wanderten wir zurück zum
Auto. Die Abtei und der Garten hatte uns sehr beeindruckt und war auf
jeden Fall ein Besuch wert. Das Dorf allerdings war uns zu touristisch.
Bowood House & Garden
Wir fuhren nun zum 3. und letzten Garten für heute. Unser
Navigationssystem hatte einige Schwierigkeiten den Weg zum Bowood
House & Garden (http://www.bowood.org/bowood-house/)
zu finden. Das glaubten wir zumindest, da uns das Navi kurz vor dem
Ziel in einen sehr schmalen, eigentlich nur für ein Auto geeigneten Weg
einbiegen ließ. Das konnte doch nicht richtig sein. So kam auch gleich
ein Schild, aus dem wir schlossen, das wir hier gar nicht lang fahren
durften. Aber es waren noch einige Meter bis zum Haus, und umdrehen und
an der Straße parken und dann den Weg zu Fuß gehen, sollten wir auch
nicht. So fuhren wir einfach mal im Schritttempo weiter. Aber wir
sollten unseren Navi einfach mehr vertrauen. Es führte uns tatsächlich
zum Parkplatz vor dem Park. Am Eingang bezahlten wir den Eintritt von
GBP 10,75. Damit konnten wir den Garten und Bowood House besichtigen.
Und wieder bekamen wir einen Plan von Parkgelände. Wir folgten dem
Rundgang. Er führte uns durch ein großzügiges Parkgelände. Überall
waren große Rasenflächen umgeben von unterschiedlichen Bäumen. Überall
saßen und lagen Familien, die Kinder spielten, die Erwachsenen
unterhielten sich. Das ganze machte den Eindruck, das viele Menschen,
die in der Umgebung leben, hier in ihrer Freizeit her kommen, um den
Tag zu genießen und in der Natur zu sein. Der Park machte einen sehr
gepflegten Eindruck. Wir kamen dann auch an einem riesigen
Abenteuer-Spielplatz vorbei, auf dem viele Kinder spielten.
Bowood House
Dann führte der Wein wenig runter und um die Ecke und wir näherten uns
seitlich dem Bowood House. Wir mussten einige Treppenstufen rauf - und
dann ging uns die Kinnlade runter. Das konnten wir alle gar nicht
fassen, was wir hier erblickten. Ein wunderschönes riesiges Haus mit
einer akkurat angelegten Gartenanlage davor. Völlig erstaunt blieben
wir erst mal an der Seite stehen, die Gartenanlage vor uns lag etwas
tiefer und wir standen auf noch auf einem erhöhten Teil, so dass wir
ein tollen Blick auf das Ganze hatten. Bowood House ist ein Landsitz,
umgeben von einem großzügigen Park im Stil der Regierungszeit von König
George II. Seit 1754 gehört der Landsitz der Familie Petty-FitzMaurice,
zu den bedeutenden Mitgliedern der Familie gehörte William Petty, 1.
Marquess of Lansdowne, der britische Premierminister in den Jahren
1782/83. Park und Gartenanlagen wurden in den 1760er-Jahren gestaltet
von Capability Brown. Sie sind eines der charakteristischen Beispiele
für den englischen Stil der Parks der späten Rokokozeit.
Das Haus, das wir hier sahen, war noch nicht mal das Haupthaus. Das
Haupthaus wurde 1955 aus ökonomischen Erwägungen abgerissen, nachdem es
längere Zeit leer gestanden hatte. Aber die vorhandenen Gebäude weisen
immer noch eine imposante Größe auf.
Nachdem wir genug gestaunt hatten, wagten wir uns die Steintreppe
runter in den Garten hinein. Überall saßen andere Besucher herum und
genossen die Aussicht. Wir schlenderten ein wenig in der Anlage herum,
schauten uns die umliegende Landschaft an und gingen schließlich in das
Haus hinein. Hier konnte man sogar in der linken Seite bis in den
dritten Stock hoch gehen und sich jede Menge Gemälde anschauen, die
hier ausgestellt waren.
Da uns das aber weniger interessierte. gingen wir wieder nach draußen.
Einige Sitzbänke waren inzwischen frei, so das wir uns erst mal setzen
und ebenfalls die Atmosphäre in uns aufnahmen. Langsam verließen die
anderen Besucher nach und nach die Gartenanlage. Langsam näherten wir
uns dem späten Nachmittag, der Park würde bald schließen. Wir
schlenderten um rechts um Bowood House herum und sahen, das das Haus
von der Seite ebenso schön war. Die Beete davor waren über und über mit
bunt blühenden Pflanzen bepflanzt. Von hier aus erblickte man auch
einen See mit Bootsanleger. Bevor man die Gartenanlage direkt am Haus
wieder verlassen und in den restlichen Park gelangen würde, standen
noch mal 2 Sitzbänke, auf denen wir uns noch mal nieder ließen. Wir
waren inzwischen völlig alleine hier. Irgendwie konnten wir uns von dem
An- und Ausblick nicht loseisen. Doch schlussendlich mussten wir los.
Der Park würde bald schließen. Langsam gingen wir zurück zum
Parkausgang. Auf der Hauptrasenfläche sahen wir, wie Absperrungen
aufgebaut wurden. Auf Nachfrage bestätigte man uns, das hier für den
Abend ein Konzert geplant war. Das wurde hier im Sommer häufiger
gemacht. Bestimmt eine sehr nette Umgebung für Konzerte. Wir fuhren
voll neuer und toller Eindrücke zurück in unser Cottage, und planten
den nächsten Tag.
Stourhead Garden
Heute standen nur 2 Gärten und die Kathedrale von Wells auf unserem
Plan. Der erste Garten der Stourhead Garden (http://www.nationaltrust.org.uk/stourhead/),
ebenfalls
ein Garten des National Trusts. Nachdem wir den Parkplatz
gefunden hatte, gingen wir zum Eingang und bezahlten den Eintritt von
GBP 8,80. Hätten wir auch das Haus besichtigen wollen, hätten wir GBP
14,70 bezahlen müssen. Vom Eingang mussten wir jetzt noch eine ganze
Weile laufen. Der Weg zum eigentlichen Park führte uns an dem Stourhead
House vorbei. Wir ließen das Haus rechts liegen und gingen in den Park.
Ein kleiner Weg führte in Serpentinen etwas hinunter. Zuerst kamen wir
zu einem Walled Garden, der als sogenannter Küchengarten genutzt wurde.
Dann wanderten wir durch ein Waldstück und konnten über eine Lichtung
auf ein riesengroßes Rasenstück gehen, von dem aus wir eine
wunderschönen Blick auf Stourhead House und die unterschiedlichen
Terrassen hatten. Weiter ging es durch den Wald. Der Weg führte seicht
runter. Auf der linken Seite sah man plötzlich durch die Bäume den
Apollontempel auf der anderen Bergseite liegen. Der Park war wieder um
einen See herum angelegt.
Es handelt sich um einen so genannten Binnengarten, was bedeutet, dass
die Blick- und Wegebeziehungen auf ein Zentrum, hier den See, bezogen
sind und nicht in die umliegende Landschaft führen. Den Kern des
Landschaftsgartens bildet das Tal mit den Quellen des Flusses Stour,
die durch einen Damm zu einem See gestaut werden. Vom Haus aus führt
ein Rundweg entgegen dem Uhrzeigersinn um den See herum und bietet
zauberhafte Ausblicke auf den See, den Park und seine Bauten. Den
gingen wir nun entlang.
In großen Serpentinen führte der Weg hinunter zum See zum schmalen
Anfang des Tales und dort auf die andere Seite des Sees. Dort führt ein
dunkler, gewundener Weg durch einen aus rauen Steinen errichteten
Bogen, hinter dem man plötzlich vor dem Eingang zu einer Grotte steht.
Hinter einem Wasserbecken, einer der Quellen des Flusses Stour, liegt
hier die Statue einer ruhenden Quellnymphe, ihr gegenüber eröffnet ein
Fenster den Blick über den See. Nach dem Verlassen dieser Grotte führte
der Weg an einer gotischen Hütte vorbei, in die man auch hinein gehen
konnte. Allerdings gab es hier nicht wirklich etwas Interessantes zu
sehen. Der Weg führt weiter zum 1753–54 gebauten Pantheon. Angeregt vom
Pantheon in Rom (etwas kleiner als das Original), enthält es Statuen
von Herkules, Flora und anderen klassischen Figuren. Es dominiert das
Westufer des Sees. Leider war es gesperrt und komplett mit Baugerüst
umgeben. Nachdem man über den Damm auf das andere Ufer des Sees
zurückgekehrt ist, eröffnet eine Weggabelung die Wahl zwischen einem
leichten, ebenen Weg entlang des Seeufers und einem steilen, durch
schroffe Felsen hinaufführenden Weg. Wir entschieden uns für den Weg
entlang des Seeufers. Er führte vorbei an einer Palladianischen Brücke
zum Bristol High Cross und dem dahinter liegenden, bewusst pittoresk
gestalteten Dorf Stourton und der Kirche St. Peter. Im Gegensatz zu
anderen Landadeligen bestand Hoare, dessen Familie der Landsitz von
1717 bis 1947 gehörte, nicht darauf, das Dörfchen zu verdrängen,
sondern bezog es als Blickfang in die ländliche Idylle mit ein. Hier
kauften wir uns etwas zu Trinken und machten uns auf den Rückweg. Wir
mussten wieder ein ganzes Stück laufen, bis wir zum Parkplatz zurück
kamen. Der Park hat uns sehr gut gefallen. Nun ging es weiter zum
nächsten Garten.
Lytes Cary Manor
Unser nächstes Ziel war Lytes Cary Manor (http://www.nationaltrust.org.uk/lytes-cary-manor/),
ebenfalls
zum National Trusts dazugehörend. Hierbei handelte sich es um
ein Landgut mit Kapelle und Garten, das bis zum 14. Jahrhundert
zurückdatiert werden kann. Gleich neben dem Parkplatz war ein Pflanzen-
und Souvenirshop, wo man auch die Eintrittskarten kaufen musste. Da
heute Donnerstag war, war der Eintrittspreis für den Garten nur GBP
7,00 (anstatt GBP 9,00). Gegenüber war dann gleich der Eingang zum
Gelände am Haus. Hinter dem Haus lag ein von Hecken eingeschlossener
Garten, in dem lustig gewachsene Büsche Reihe um Reihe standen. Dem
Haus sah man nun aus der Nähe auch das Alter an: Das Gemäuer war schon
ziemlich verwittert. Wir schauten uns ein wenig um, bevor wir uns auf
den Weg zum Hauptgarten machten. Man musste wieder raus und an dem
eingefassten Garten vorbei, um dorthin zu gelangen.
Am Fuß der eben verlassenen Gartenanlage ging man entlang und erreichte
dann den Hauptgarten. Der Garten war hier in verschiedene "Räume"
unterteilt, abgetrennt von einander durch hohe Eiben- und Buchshecken.
Den Anfang machte ein ganz in weiß blühender Garten. Dann folgte ein
Beet entlang der Mauer, die die Begrenzung zum Garten hinter den Haus
bildete. Als man auf Höhe des Hauses war, öffnete sich der Garten zu
einer großen Fläche, ebenfalls unterteilt in mehrere "Räume". Jeder
Bereich war unterschiedlich gestaltet, mal mit einem Springbrunnen in
der Mitte, mal nur mit bunt bepflanzten Beeten und einer sogar mit
einem Seerosenteich. Mittlerweile war jeder für sich alleine unterwegs.
Es gab so viele verschiedene Wege, diese vielfältigen Garten zu
erkunden. Wir trafen uns am Ende aber alle wieder auf dem Cricketplatz,
der direkt neben dem Haus lag.
Nachdem wir den Hauptgarten verlassen hatten, setzen wir uns noch einen
Augenblick an einen der Picknick-Tische, die zwischen dem Parkplatz und
dem Pflanzenshop verteilt standen. Dann machten wir uns auf dem Weg zum
letzten Programmpunkt des heutigen Tages - der Kathedrale von Wells.
The Cathedral Church of St Andrew in Wells
Die Kathedrale von Wells (http://www.wellscathedral.org.uk/visit/)
ist der Sitz des Bischofs von Bath und Wells. Wells ist die früheste
gotische Kirche, die vollständig mit Spitzbögen ausgestattet ist. Sie
ist neben Kathedrale von Salisbury das Hauptwerk der englischen
Frühgotik, enthält aber auch Teile aus hoch- und spät gotischer Zeit.
Mit dem Bau der heutigen Anlage wurde im ausgehenden 12. Jahrhundert
begonnen (zwischen 1186 und 1191). Für so einen kleinen Ort wie Wells
macht die Kathedrale einen gewaltig großen Eindruck. Wir gingen über
eine große Rasenfläche auf die Kathedrale zu. Rechter Hand sahen wir
dann den Eingang. Bevor man in die Kirche gelang, wurden wir drauf
hingewiesen, dass wir in der Kirche nur fotografieren dürfen ,wenn wir
uns eine Erlaubnis für GBP 3,00 kaufen. Eintritt mussten wir nicht
bezahlen, aber es wurde uns nahe gelegt, GBP 6,00 pro Person zu
spenden. Dann durften wir in die Kirche rein. Von innen war sie
ebenfalls sehr beeindruckend, allerdings zog uns erst mal etwas ganz
anderes in den Bann: Ein Schülerchor war dabei, zu proben. Das hörte
sich so toll an, das wir uns sofort hinsetzten, um in Ruhe
zuzuhören.Erst nach einer ganzen Weile standen wir
wieder auf, um uns ein wenig in der Kirche umzusehen. Am Ende des
Hauptkirchenraumes gab es einen großen Scherenbogen. Er mutete sehr
modern an, hatte aber einen speziellen Zweck: die Masse des Turm führte
zu einer Senkung des Bodens, und daher wurde eine stabilisierende
Maßnahmen notwendig. Dies führte um 1338 zur Konstruktion desberühmten
Scherenbogen.Im hinteren Teil waren noch einige kleinere Räume und
abgetrennte Bereiche, die man anschauen konnte. Auf dem Rückweg
zum Eingang der Kirche lauschten wir noch mal einwenig dem Schülerchor,
bevor wir dann die Kirche verließen und noch ein wenig im Souvenirshop
kramten. Wir gingen dann nicht direkt zu Auto zurück, sondern machten
einen kleinen Schlenker über den Market Place. Hier waren einigeBanken,
wir nutzten die Gelegenheit um die Geldautomaten zu plündern. Leider
fing es nun an zu regnen, so dass wir relativzügig durch die kleinen
pittoresken Straßen zurück zum Auto gingen. Da heute das letzte
Gruppenspiel von Deutschland war, mussten wir sowieso zusehen, das wir
schnell ins Cottage zurück kamen. Schließlich fing hier das Spiel schon
eine Stunde früher an. Wir schafften es rechtzeitig zum Anpfiff und
schauten den Rest des Abends Fußball.
Lyme
Regis
Heute hatten wir viel vor. Und leider sah das Wetter überhaupt nicht
toll aus. Es regnete ohne Unterlass. Zuerst wollten wir ganz runter
fahren bis an die Kanalküste - nach Lyme Regis (http://www.lymeregis.org).
Lyme
Regis wird auch "Perle von Dorset" genannt. Im 13. Jahrhundert zählte
diese Stadt zu den wichtigsten britischen Häfen. Wir hofften sehr, das
das Wetter an der Küste besser sein würde. Erst mal lagen aber 1,5
Stunden Fahrt vor uns. Und tatsächlich - als wir in Lyme Regis ankamen,
wurden die ersten blauen Flecken am Himmel zu sehen und der Regen hörte
auf. Wir hatten Glück und fanden einen Parkplatz direkt am Wasser.
Vorsichtshalber nahmen wir unsere Regenjacken mit. Das freundliche
Städtchen verfügt über viele schöne Häuschen, die sich einen Hang
hinaufziehen. Lyme Regis hat sicher das Prädikat "typisch englisch"
verdient. Des Weiteren ist Lyme Regis für die in den dortigen Klippen
gefundenen Fossilien bekannt und gehört damit zur sogenannten Jurassic
Coast (Jura-Küste), einem
Küstenabschnitt, der seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Deswegen
waren wir auch hauptsächlich hierher gefahren. Wir gingen dann auch in
die typischen Shops, die man in der kleinen Hauptstraße, finden konnte,
und suchten nach Fossilien und anderen Gesteinen, die wir als
Mitbringsel kaufen könnten. Wir wurden sogar auch fündig. Diese
Hauptstraße war allerdings überschaubar und nicht besonders lang, so
dass wir schnell wieder umdrehten. Kurz vor dem Parkplatz lag das Bell
Cliff, ein Restaurant und Teestube oberhalb von der Strandpromenade.
Hier kehrten wir erst mal ein für Morning Tea mit Scones, bzw.
Gurkensandwich. Danach gingen wir die Strandpromenade einmal hin und
her, um uns den Strand und das Meer einmal genauer anzuschauen. Das
Wetter wurde immer besser. Entlang der Promenade gab es eine Reihe von
Holzverschlägen, lustig bunt in Pastellfarben angestrichen, die
sogenannten Beach Huts. Langsam gingen wir zurück zum Auto und machten
uns auf zum ersten Garten heute.
Mapperton Gardens
Unser erster Garten heute war Mapperton Gardens (http://www.mapperton.com).
Es
handelte sich hierbei wieder um ein Herrenhaus mit schön angelegtem
Garten. Das Herrenhaus wurde im 11. Jahrhundert erbaut und über die
weibliche Erbfolge an die nächsten vier Familien (Brett, Morgan,
Brodrepp und Compton) weitergegeben, bis es im Jahre 1919 an eine
wohlhabende schottische Witwe verkauft wurde. Als sie 1955 starb, wurde
es von Victor Montagu erworben. Als dieser im Jahr 1995 starb, erbte es
John Montagu, 11. Earl of Sandwich. Das heutige Haus wurde um 1540
gebaut und etwa 1606 umgebaut.
Zuerst zahlten wir am Eingang den Eintrittspreis von GBP 6,00, hätten
wir auch noch das Herrenhaus besichtigen wollen, hätten wir GBP 12,00
bezahlen müssen. Direkt am Haus befand sich eine größere Rasenfläche
umsäumt mit Hecken. Zuerst waren wir ein bisschen enttäuscht, da wir
dachten, dies sei bereits alles. Aber am hinteren Ende machten wir
einen Durchgang aus. Als wir dort um die Ecke schauten, lag unter uns
ein sehr schon angelegter Garten. Die ganze Gartenanlage lag
eingebettet in die umgebene Landschaft weit unter dem Herrenhaus. Hier
oben konnte man ein Stück an der Längsseite dieser Anlage entlang gehen
und hatte einen tollen Blick. Es führten einige Steintreppen hinunter.
Der Garten war in mehrere Bereiche unterteilt. Zuerst kam der
italienische Garten, der in den 1920ern angelegt wurde. Hier sah man
neben bunt bepflanzten Beeten viele Vögel, Tiere und Springbrunnen aus
Stein. Unterhalb der Mauer und dem Sommerhaus lagen 2 Fischteiche aus
dem 17. Jahrhundert. Sie waren beide lang gezogen und sahen aus wie
Kanäle. Sie wurden wohl auch als Swimmingpools benutzt. Dazwischen gab
es noch einen Bereich, in der eine große Pergola stand über und über
mit Kletterpflanzen bewachsen. Diese Gartenanlage begeisterte uns mal
wieder total. Wir gingen hin und her, guckten uns alles ganz genau an,
setzten uns auf einige der Steinbänke, um alles in uns aufzunehmen. Und
das Beste war, das wir ganz alleine hier waren. Keine anderen Besucher
störten unser Erlebnis. Wir ließen uns viel Zeit, bevor wir die
Steinstufen wieder nach oben stiegen zum Herrenhaus und langsam zurück
zum Auto gingen. Wir waren total begeistert von diesem Garten. Nun aber
ging's weiter zum nächsten Garten.
Forde Abbey House & Gardens
Das nächste Highlight folgte sogleich - Forde Abbey House &
Gardens (http://www.fordeabbey.co.uk).
Es
handelt sich hierbei um eine ehemalige Zisterzienserabtei. 1539
wurde das Kloster aufgelöst und in den nächsten Hundert Jahren als
Steinbruch benutzt. 1649 wurde die Abtei erneut verkauft an eine
Familie die die "Forde gardens" schufen. Auch hier war die Gartenanlage
um die ehemalige Abtei herum in verschiedene Bereiche unterteilt.
Nachdem wir am Eingang den Eintritt von GBP 9,00 bezahlt hatten, wollte
man das Haus auch von Innen anschauen, hätte man GBP 11,00 zahlen
müssen, gingen wir Richtung Haus. Man näherte sich dem Haus von hinten
und durchquerte erst mal den riesigen Küchengarten. Dann führte der Weg
durch ein Torbogen um das Haus herum. Zuerst erreichte man ein Stück,
in dem Steinbeete angelegt waren. Er war aufsteigend angelegt
durchbrochen mit Rasenstücken. Wir gingen natürlich gleich nach oben,
um von dort den Ausblick auf die Abtei zu genießen. Und der war nicht
schlecht. Direkt hinter dem Haus und somit links von den Steinbeeten
lag wieder eine sehr große Rasenfläche. Sie führte auf ganzer
Hausbreite weg vom Haus. Rechts davon ging die Gartenanlage mit dem
Long Pond und dahinter dem Mermaid Pond weiter.
Die beiden Wasserflächen waren umgeben von wundervoll gestalteten
Beeten, Büschen und Bäumen. Am Kopfende des Long Pond stand ein kleiner
Tempel vor dem wieder einige Sitzbänke standen. Von hier hatte man
einen wundervollen Blick auf die Abtei. Das Panoramafoto ganz oben auf
dieser Seite zeigt diesen tollen Blick. Im Mermaid Pond befand sich
eine Fontäne, die mehrmals an Tag angestellt wurde. Wir hatten Glück
und waren rechtzeitig da, um sie das letzte Mal für heute sehen zu
können. Sie schoss 49 Meter in die Höhe. Wir schauten ein wenig zu, vor
allem hatten wir Spaß als wir andere Zuschauer rennen sahen, die
aufgrund des Windes von der Fontäne nass gespritzt wurden. Noch weiter
hinter dem Mermaid Pond lag ein großer See, aus dem der Garten und die
Teiche in dem Garten gespeist wurden. Daneben lag der sogenannte Bog
Garden (Moor- bzw. Sumpfgarten), der uns am Eingang sehr
Noch weiter hinter dem Mermaid Pond lag ein großer See, aus dem der
Garten und die Teiche in dem Garten gespeist wurden. Daneben lag der
sogenannte Bog Garden (Moor- bzw. Sumpfgarten), der uns am Eingang sehr
ans Herz gelegt wurde, da er zu der Zeit gerade besonders schön blühen
sollte. Wir warteten auf die Fontäne, bevor wir in den hinteren Teil,
den Bog Garden gingen. Hier war ein relativ kleines Stück Garten
angelegt, durch das sich ein kleiner Back schlängelte. Der Garten war
über und über üppig bepflanzt. Überall standen Riesen-Rhabarber, mit
richtigem Namen Mammutblatt herum. Ein kleiner Sandweg führte als
Rundgang durch den Garten. Die Dame am Eingang hatte Recht. Der Weg bis
in diesen hinteren Teil des Geländes hatte sich wahrlich gelohnt. Wir
schlenderten wir durch den Bog Garden und staunten vor allem über die
riesigen Blätter des Mammutblattes. Auf dem Rückweg zum Ausgang machten
wir noch ein wenig Halt an der Abtei und setzten uns dort in die Sonne
bei dem kleinen Café. Dann gingen wir wieder durch den Küchengarten zu
unserem Auto und fuhren zu unserem letzten Garten für heute.
Burrow Farm Garden
Im Internet hatte ich diesen kleineren, privaten Garten gefunden, der
sehr interessant aussah - den Burrow Farm Gardens (http://www.burrowfarmgardens.co.uk).
Die
erste Überraschung für uns war, das hier am Eingang nur eine
Holzbox stand, in der man das Eintrittgeld von GBP 6,00 pro Person rein
legen sollte. Im vor uns liegenden rechten Teil des Gartens sahen wir
nur einige Gestalten arbeiten, aber ansonsten beachtete uns niemand.
Wir legten unser Eintrittsgeld in die Box und betraten den Garten.
Links von uns lag das Haus und recht und vor uns der Garten. Neben der
Geldbox lag auch noch ein Stapel mit Gartenplänen von dem wir uns einen
genommen hatten. Wir gingen erst etwas geradeaus und gelangten so in
den Teil des Gartens mit Aussicht auf die Landschaft, die den Garten
umgab. Auch hier war der Garten in mehrere Bereiche unterteilt und
jeder Bereich unterschiedlich gestaltet. In einem größeren Bereich gab
es in der Mitte einen kleinen Kanal der in einen Seerosenteich mündete.
In anderen Bereichen waren Steingärten oder schöne bunte Beete
angelegt.
Wir setzen uns auf eine der vielen Sitzbänke und packten unser kleines
Picknick aus. Während wir etwas aßen, genossen wir die Aussicht und das
schöne Wetter. Wer hätte das heute morgen beim Losfahren noch gedacht.
Es waren kaum andere Besucher im Garten unterwegs. Wir schlenderten
weiter durch den Garten. Im linken Bereich gab es dann kaum noch Beete
und blühende Pflanzen. Hier dominierten eher Büsche und Bäume. Aber
auch dieser Bereich war sehr schön gestaltet. Ganz am Ende dieses
Bereiches gab es eine Sitzbank mit einem wundervollen Ausblick, hier
ruhten wir uns wieder einmal ein bisschen aus. Auf dem Rückweg
unterhielten wir uns noch ein wenig mit der Besitzerin des Gartens. Sie
hatte 1966 angefangen, diesen Garten anzulegen, der seit dem Jahr für
Jahr vergrößert wurde und dann schlussendlich zu den wurde, was er
heute ist. Sie hat einige wenige Teilzeitangestellte, die ihr bei der
Pflege des heute ca. 5 Hektar großen Gartens. Sie freute sich sehr über
unser Lob über ihren Garten.
Prior Park Landscape Garden
Heute hatte wir 2 Gärten und die Stadt Bath auf dem Plan. Zuerst
wollten wir nach Bath fahren und unser Auto dort parken. Von dort aus
planten wir dann mit dem öffentlichen Bus zum Prior Park
Landscape Garden fahren (http://www.nationaltrust.org.uk/prior-park/).
Das
war die einzige Möglichkeit, da es am Prior Park keine Parkplätze
gab. Der Bus hielt direkt vor dem Eingang des Parks. Wir bezahlten
unseren Eintritt von GBP 6,60 pro Person. Die Dame am Eingang erzählte
uns kurz, wo wir lang gehen sollte und wo wir unseren Spaziergang durch
den Park beenden und in die Stadt zurückfahren sollten. Dann fragte sie
uns noch, ob wir uns einen Regenschirm ausleihen wollten. Auf Nachfrage
ob wir den benötigen würden, antwortete sie, es sei Wimbledon und
Glastonbury Festival, es würde also auf jeden Fall regnen. Leider sah
es auch genau danach aus. Da ich als Einzige keine Regenjacke dabei
hatte, nahm ich ihr Angebot gerne an.
Wir gingen dann los. Der Eingang des Parks lag oben auf dem Gipfel des
Combe Down, einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Höhenzug aus
Kalkstein südlich von Bath. Der Wanderweg führte in einem großen
Linksbogen langsam in die Senke des Parks, in dem mal wieder ein See
lag.
Er führte zuerst an dem Landsitz Prior Park vorbei, das hoch über dem
Wanderweg lag. Das mächtige Haupthaus im Stil des Palladianismus wurde
nach einem Entwurf von John Wood dem Älteren von 1735 bis 1748 erbaut.
Die über 300 m lange Fassade besteht aus sorgfältig behauenen Quadern
aus Bath Stone aus den Steinbrüchen von Ralph Allen. Nördlich des
Haupthauses erstreckt sich der Garten in einem ausladenden, an den
Seiten bewaldeten Tal bis zu den Teichen am Hügelfuß bei Widcombe.
Durch das Tal ergibt sich ein freier Blick auf Bath. Den
Landschaftsgarten Allens ließen die verschiedenen Besitzer nach seinem
Tod nach und nach verwildern, so dass die Wiesen mit jungen Bäumen zu
wuchsen, die Wege überwuchert wurden und die Bauten im Park verfielen.
Nach der Übergabe an den National Trust
untersuchten Experten den Garten archäologisch und erforschten seine
Entstehung. Mit Hilfe von Freiwilligen wurden die Wege und Blickachsen
wieder hergestellt, Fachfirmen restaurierten die Brücke und die Dämme
am unteren See. Die Wiederherstellung ist noch nicht abgeschlossen,
doch seit 1996 ist der Park zu besichtigen. Von verschiedenen
Aussichtspunkten aus ergeben sich wunderbare Panoramablicke auf Bath.
Eine Abzweigung des Wanderweges führte hinaus aus dem Park hoch auf
eine Anhöhe. Von dort hatte man einen unglaublichen Ausblick auf Bath.
Leider sahen wir von dort aus auch genau, das viele schwarze Wolken im
Anmarsch waren. Wir gingen schnell weiter. Der Weg führte wieder in den
Park hinein und nun direkt runter in das Tal zu den Seen. Über einen
Damm zwischen den Seen konnte man auf die andere Seite wechseln und zur
Palladianischen Brücke gehen. Sogar die Brücke betreten durfte man. Nun
fing es mächtig an zu regnen. Am See, geschützt unter den Bäumen befand
sich einen kleine Bude, in der Tee und Kuchen verkauft wurde. Auch
standen hier einige Picknicktische herum. Einer war noch frei, so dass
wir uns hier erst mal hinsetzten und uns Tee und Apfelkuchen kauften.
Wir warteten den Regen hier ab. Den Regenschirm gab ich dann in der
Bude ab, bevor wir den Park verließen. Wir mussten um das Südliche Ende
des Park herum laufen, um zu einer Bushaltestelle zu kommen. Das Timing
war ziemlich perfekt. Eigentlich hatte wir befürchtet, der Bus wäre
schon weg, aber er hatte einige Minuten Verspätung, so dass er nach
kurzer Wartezeit kam. Wir fuhren zurück nach Bath.
Bath
Am Hauptbahnhof von Bath stiegen wir aus dem Bus. Wir
spazierten durch die Einkaufsstraße von Bath Richtung Römische Bäder (http://www.romanbaths.co.uk),
die
wir uns von Innen anschauen wollten. Bath ist berühmt für die
römischen Bäder, die ab dem Jahr 43 n. Chr. von den damals hier
lebenden Römern aus warmen Quellen entwickelt wurden. Diese einzigen
heißen Quellen in England waren der Überlieferung nach schon in
vorrömischer Zeit bekannt.
Seit der Zeit Elisabeth I. entwickelte sich Bath immer mehr zum Kurort
der wohlhabenden Bevölkerung. Daher gibt es noch viele historische
Gebäude, insbesondere aus der georgianischen Epoche, in der Stadt. Der
stadtbildprägende Werkstein in Bath ist der in der Nachbarschaft
abgebaute Bath Stone. Leider war heute Samstag und wir standen auf
einmal vor einer sehr langen Schlange. Alle diese Leute standen an, um
in die Römischen Bäder zu gehen. Darauf hatten wir nun wirklich keine
Lust. Hier wuselten so wahnsinnig viele Leute herum, das wir nur
schnell ein paar Fotos von außen machten und den Platz vor den Bädern
wieder verließen. Wir gingen nun in Richtung Royal Crescent, einem der
bekanntesten Bauwerke von Bath (http://no1royalcrescent.org.uk).
Auf
dem Weg dahin hielten wir Ausschau nach einem Pub, in dem wir Fish
& Chips essen konnten. In einer kleinen Gasse fanden wir dann auch
ein Pub. Im ersten Stock gab es einen Restaurantbereich, in dem wir
einen Tisch bekamen.
Wir bestellten alle Fish & Chips, was uns auch schnell gebracht
wurde. Allerdings mussten wir relativ schnell essen und bezahlen, da
die Zeit in unserer Parkuhr bald ablaufen würde. Und wir hatten gehört,
das die Polizei in Bath sehr schnell Strafzettel verteilten. Unser Auto
parkte direkt vor dem Royal Crescent No. 1. So gingen wir nach dem
Essen also dorthin, steckten noch etwas Geld in die Parkuhr, um uns
dann das Gebäude anzuschauen und zu fotografieren. Wir waren uns alle
einig, das Bath auf jeden Fall einen weiteren Besuch mit mehr Zeit wert
sei. Doch nun ging es zu letzten Garten für heute.
Iford Manor
Wir fuhren von Bath aus Richtung Bradford-on-Avon, in dessen Nähe der
nächste Garten lag. Er lag in aller Abgeschiedenheit mal wieder neben
einem Anwesen, diesmal jedoch ein etwas kleineres, dem Iford
Manor (http://www.ifordmanor.co.uk).
Das
Herrenhaus stammte aus dem späten 15. Jahrhundert, die klassische
Fassade wurde um 1730 ergänzt. Der Garten wurde von Harold Peto, einem
Gartenarchitekten aus dem 19. Jahrhundert, angelegt, der sich bei einem
Besuch im Jahre 1899 in dieses Fleckchen Erde verliebte. Man konnte den
Garten jeden Tag Nachmittags besuchen. Rechts am Haus führte ein Weg
durch einen Torbogen in den Garten rein.
Hier saß dann gleich am Haus eine Dame, die den Eintritt kassierte. Da
am Abend ein Konzert statt finden sollte und schon die Aufbauarbeiten
im Gange waren, mussten wir nur GBP 2 pro Person bezahlen anstatt des
normalen Eintrittspreises von GBP 5. Das freute uns natürlich sehr.
Zwei steinerne Treppen führten einmal rechts und einmal geradeaus in
den Garten. Der Garten ist in vielen Terrassen in einem Hang der
Cotswolds angelegt, die sich über 1 Hektar hinziehen. Der
Garten ist im italienischen Stil mit Statuen, Säulen und Zypressen
angelegt. Wir wanderten die einzelnen Terrassen nach und nach ab und
schauten uns den Garten an. Auf der obersten Terrasse wurde in der Tat
schon eine Zeltkonstruktion aufgebaut, was uns allerdings nicht weiter
störte. Zumal sie gerade erst damit begannen. Von der obersten Terrasse
aus hatte man einen wunderbaren Blick auf das Tal. Überall standen
wieder Sitzbänke herum, von denen aus man entweder den tollen Blick auf
das Tal oder aber den Garten bewundern konnte. Leider hatte es ja am
Vormittag kräftig geregnet, so dass alles ziemlich nass war. Insofern
ließen wir uns nirgends nieder, sondern wanderten kontinuierlich durch
den Garten und machten viele Fotos. Nach etwa 1 Stunden hatten wir den
Garten vollständig erkundet und gingen wieder Richtung Parkplatz zurück
zu unserem Auto. Wir fuhren zurück zu unserem Cottage, wo wir nach
einem selbst gekochten Abendessen den Abend beim Schauen der ersten
beiden Achtelfinale verbrachten und nebenbei den Plan für den nächsten
Tag besprachen.
Kilver Court Secret Garden
Auf diesen Garten war ich besonders gespannt. Die Fotos, die ich vorab
vom Kilver Court Secret Garden gesehen hatte, hatten das
bewirkt (http://www.kilvercourt.com/secret-gardens).
Der
Kilver Court Secret Garden liegt unter einem Bogenviadukt der
Somerset & Dorset Joint Railway. Der Garten datiert aus dem 19.
Jahrhundert, allerdings wurde erst in den 1960igern die Entwicklung des
Gartens angestoßen, als ein Steingarten, der den 1. Platz in der
Chelsea Flower Show gewann, hier nach gebaut wurde, vergrößert mit
einem künstlich angelegten Bach und einem schönen kleinen See.
Zwergkoniferen und Japanischer Ahorn vervollständigten den
Gartenentwurf. Zu der Zeit hatte der Garten somit ein gewagtes und
modernes Design. Seitdem war der Garten ein verborgenes Geheimnis für
die vergangenen 25 Jahre. Aber die beeindruckendste Eigenschaft des
versteckten Gartens ist die Kulisse: ein gewaltiger Eisenbahnviadukt,
gebaut für die Somerset und Dorset Eisenbahn in den 1800en. Alle
Pflanzen, die man heute in diesem Garten sehen kann, werden am Eingang
auch zum Kauf angeboten zusammen mit anderen britischen Pflanzen,
Büschen und Bäumen. Wir kamen kurz vor der Öffnungszeit an und wurden
dann auch schon gleich darauf rein gelassen. Der Eintritt kostete nur
GBP 5. Der Himmel war zur Zeit leider noch etwas bedeckt, was sich
allerdings im Laufe unseres Besuches änderte.
So konnten wir doch noch einige Fotos mit teilweise blauem Himmel
machen. Ein kleiner Rundweg führte durch den Garten, einmal um den See
herum, der im östlichen Teil des Gartens lag. Sobald wir den Garten
betraten, sahen wir im Hintergrund den Eisenbahnviadukt - ein sehr
beeindruckender Blick. Der südwestliche Teil des Gartens war wie ein
englischer Garten eines Herrenhauses angelegt, sehr gepflegt und
symmetrisch mit mehreren Sitzbänken. Dahinter erstreckte sich ein
Steingarten auf mehreren Ebenen, durch den ein kleiner Bach floss. Hier
blühten über und über Pflanzen in allen möglichen Farben - wundervoll.
Wir schlenderten jeder für sich
durch diesen friedlichen Garten, setzen uns auf Parkbänke, um die immer
wieder unterschiedlichen Aussichten zu genießen. Nach etwa 1,5 Stunden
verließen wie den Garten, jetzt erst kamen die nächsten Besucher - wir
hatten den Garten die ganze Zeit für uns alleine gehabt. Der Kilver
Court Secret Garden gehört zum Kilver Court Designer Village. Hier gab
es außerhalb des Gartens eine Designershop mit Klamotten, in den wir
einmal kurz hinein schauten. Allerdings entsprachen weder die Klamotten
noch die Preise unserem Geschmack. Gegenüber war allerdings ein Laden
mit allerlei zum Stöbern - alles Sachen die man eigentlich nicht
braucht, sich aber hervorragend als Mitbringsel eigneten. Hier
verbrachten wir noch eine Zeit und kauften sogar etwas, bevor wir uns
auf zum nächsten Garten machten.
Walled Garden of Cannington
Ich weiß gar nicht genau, warum ich den Walled Garden of
Cannington (http://www.canningtonwalledgardens.co.uk)
herausgesucht hatte, vielleicht weil der Eintritt mit GBP 3,95 sehr
günstig war. Auf jeden Fall waren wir sehr skeptisch, als wir dort
ankamen und auf den Parkplatz fuhren. Um uns herum war eine einzige
Baustelle. Der Zugang vom Parkplatz zum Garten war gesäumt von
Baustellenzäunen und Entschuldigen über die Bauarbeiten. Langsam
wanderten wir Richtung Eingang. Im Gift Shop bezahlten wir den Eintritt
und fingen dann an durch den Garten zu schlendern. Dieser Garten gehört
seit 2004 zum Bridgewater College, aber es gibt ihn schon seit dem 12.
Jahrhundert. Seit er dem College angegliedert ist, wurde der Walled
Garden wieder aufgebaut und erweitert. Heute bietet der Garten den
Studenten eine dynamische Lernumgebung. Der Garten war aufgeteilt in
verschiedene Bereiche, in denen unterschiedliche Vegetationsgebiete
nach empfunden wurden. Neben den vielen Beeten, in denen die Pflanzen
fast alle ein kleines Schild mit ihrem Namen neben sich hatten, gab es
auch ein großes Treibhaus. Diese Treibhaus war unterteilt in
verschiedene Bereiche. Hier gab es ein Bereich mit Kakteen und anderen
Wüstenpflanzen und ein Bereich war mit tropischen Pflanzen bewachsen.
Hier gab es die buntesten, ungewöhnlichsten Blüten und Pflanzen, die
man sich vorstellen konnte. Alles in allem gefiel uns der Garten recht
gut. Er war ganz anders, als das was wir bislang besucht hatten. Nach
einer Pause auf einer der vielen Sitzbänke, während der wir uns mit
unserem mitgebrachten Broten und Getränken stärkten, machten wir uns
auf den Weg zum nächsten und letzten Garten für heute.
Burnham on the Sea
Wir machten allerdings eine kleinen Umweg, um den nächsten Punkt an der
Westküste von England zu erreichen. Wir wolten eine Blick auf den
Bristol Channel werfen, in der Hoffnung, den beindruckenden Tidenhub zu
sehen. Hier gab es den höchten Tidenhub von ganz England - bis zu 15
Meter waren hier möglich. In Burnham on the Sea fuhren
wir direkt an die Strandpromenade und parkten unser Auto. Und in der
Tat, es war weit und breit kein Wasser zu sehen. Es war gerade Ebbe und
das Wasser war Kilometer weit entfernt. Wir gingen ein bisschen an der
Promenade entlang und genoßen die frische Luft. Dann ließen wir uns in
einem Café nieder und tranken Kaffee, Tee oder aßen ein Eis. HIer war
ein ziemlicher Trubel, viele Familien mit vielen Kindern liefen hier
herum. Nach einer Weile gingen wir zurück zu unserem Auto und fuhren
weiter.
Milton
Lodge
Gardens
Unser letzter Garten für heute war der Milton Lodge Gardens.
Hierbei handelte es sich wieder um einen Privatgarten, der um ein
Herrenhaus herum lag (hhttp://www.miltonlodgegardens.co.uk).
Wir
gingen eine längeren Auffahrt vom Parkplatz zum Eingang des
Geländes. Am Haus saß der Eigentümer des Herrenhauses auf einem Stuhl
und wartete auf Besucher. Er stand gleich auf, als er uns sah und
begrüßte uns. Er kassierte den EIntritt von GBP 5 von uns und begann
dann ein bisschen von der Entstehung und Geschichte des Hauses und des
Gartens zu erzählen. Der Garten wurde um 1900 herum vom Urgroßvaters
des jetzigen Eigentümers angelegt. Während wir mit ihm so auf der Upper
Terrace standen, genoßen wir den Blick auf dasTal und vor allem die
Kathedrale von Wells. Er bat uns anschließend uns alle Zeit der Welt zu
nehmen und seinen Garten genießen. Außerdem lud er uns ein, später
weiter untem im Garten bei seiner Mutter Tee und Kuchen zu genießen.
Wir gingen also am Haus entlang und schlenderten langsam durch den
Garten. Dieser war in mehreren Terrassen angelegt und mit Steinstufen
miteinander verbunden. Große Rasenflächen waren eingefaßt von bunt
bepflanzten Beeten. Eine große Farbenpracht bot sich uns dar. Auch hier
standen überall Sitzbänke herum, die zum Ausruhen einluden. Auf der
untersten Ebene lag ein großer Pool. Nachdem wir uns etwas umgeschaut
und die farbigen Blumen bewundert hatten, kauften wir uns in der Tat
bei der Mutter des Eigentümers Tee und selbst gebackenen Kuchen und
setzen uns dann an einen der Tische draußen auf einer Terrasse.
Der Garten hat uns sehr gut gefallen, vor allem die persönliche Note
hatte es uns angetan. Vom Eigentümer ware wir bisher noch nie begrüßt
worden. Auch die Entstehungsgeschichte des Gartens in Verbindung mit
einem Einblick in die Familiengeschichte war neu und sehr interessant.
Morgen lag nun unser letzter Tag in unserem Cottage vor uns, bevor wir
uns wieder auf die Heimreise machen würden.
Minterne House
Unser letzter Tag in Somerset. Als erstes fuhren wir zum Minterne
House (http://www.minterne.co.uk/mjs/index.php).
Hierbei
handelte es sich wieder mal um Privatbesitz. Allerdings wurden
wir hier nicht vom Eigentümer begrüßt. Lediglich kleine Wegweiser, die
im Rasen steckten, wiesen den Weg zum Garten. Am Parkplatz stand eine
Holzhütte, in der man den Eintritt von GBP 5 hinterlegen musste.
Der Weg führte vorbei dann an dem Herrenhaus vorbei. Hinweistafeln
erzählten ein bisschen über die Geschichte des Hauses. Dabei erfuhren
wir, das die Churchill Familie in das Haus im Jahre 1660 einzog und
hier bis wohnte, bis die Witwe von General Charles Churchill im Jahr
1757 starb. Seit dem lebt die Familie Digby, zur Zeit der 12. Lord
Digby in dem Minterne House. Das Haus lag sehr prächtig oberhalb des
Gartens. Es sah sehr beeindruckend aus.
Dann führte der etwas hinab in einen kleinen Wald. Alles sah recht
naturbelassen aus und nicht wirklich wie ein Garten, eben eher wie ein
kleiner Wald, allerdings mit vielen verschiedenen, nicht alltäglichen
Bäumen. Es standen sehr viele Rhododendren herum, die leider aber alle
schon verblüht waren. Wir waren etwas enttäuscht, da dies hier wirklich
nichts mit einem Garten zu tun hat. Aber wir entschlossen uns, den
Waldspaziergang trotzdem zu genießen. Nach einer Weile erreichte der
Weg einen kleinen Bachlauf, um den herum eine Pflanzenvielfalt angelegt
war. Hier konnte man nun doch den Garten erkennen. Von hier aus an
führte der Weg an dem Bach entlang, der schließlich in einem kleinen
See endete. Und am oberen Ende des Sees lag einen steinerne Bogenbrücke
- sehr malerisch. Der Weg führte nun wieder bergan zurück zum Haus.
Allerdings gab es noch einige Schlenker durch Gebiete, die zur Zeit
noch mehr oder weniger brach da lagen. Allerdings zeigten aufgestelle
Informationstafeln, das die Gärtner hier dabei waren, neue
Gartenbereiche anzulegen. Die dargestellten Pläne sahen sehr schön aus
- man müßte in ein bis zwei Jahren noch mal wieder kommen. Zurück am
Haus, setzen wir uns auf die Sitzbänke, die an der Stirnseite des
Hauses standen. Von hier hatte man einen sehr schönen Blick auf die
gegenüber liegenden Hänge, auf denen eine große Schafherde graste.
Alles in allem hatte es uns hier doch noch ganz gut gefallen. Vor allem
das Haus, das man leider nicht besichtigen konnte, war beeindruckend.
Athelhampton House & Gardens
Unser nächster Stopp war Athelhampton House & Gardens
(http://www.athelhampton.co.uk).
Auch
dieses Haus und deren Gärten ist im Privatbesitz. Seit 3
Generationen lebt hier die Familie Cooke. Man bekommt einen guten
EIndruck, wie sie hier leben, da ein Teil des Hauses zu besichtigen
ist. Der Eintritt war mit GBP 12,50 recht hoch, hat sich aber im
Nachherein als lohnend heraus gestellt.
Der Garten war in mehrere, sehr unterschiedlich gestaltete Bereiche
unterteilt. Als erstes kamen wir in einen großen Bereich, der an der
Längsseite einen Terrassenweg hatte, von dem aus man einen Blick auf
den unteren Teil hatte. Hier standen unzählige Eiben in Pyramidenform
geschnitten, schön geometrisch verteilt. Mittig auf der anderen
Längsseite gab es einen Durchgang zum nächsten Gartenbereich. Hier
stand man plötzlich in einem völlig rund angelegtem kleinen Bereich, in
dessen
Mitte ein Springbrunnen stand. An allen 4 Seiten konnte man den Platz
verlassen und in weitere Gartenbereiche gelangen. Wir schlenderten
durch die verschiedenen Bereiche und schauten uns in Ruhe um. Der
Garten war sehr vielfältig, mit vielen Skulpturen, Brunnen und
Pflanzen. Zum Schluss gingen wir zum Haus, das wir uns natürlich auch
noch von Innen anschauen wollten. Das Haus war bereits sehr alt. Die
große Halle als Herzstück des Hauses wurde 1485 erbaut. Nach und nach
wurden in den nächsten Jahrhunderten immer mehr Gebäudeteile angebaut.
Man sieht dem Haus von aussen allerdings das Alter auch deutlich an.
Das Gemäuer ist sehr verwittert. Man beginnt den Rundgang in eben
dieser großen Halle. Die Wände sind mit gotischem Faltwerk gestaltet,
an der Stirnseite ist ein großer gemauerter Kamin. Im oberen Bereich
sind wunderschöne Glasmosaikfenster. Links in der Ecke geht der
Rundgang weiter durch die große Kammer und Bibliothek im Ostflügel,
durch das Königszimmer am Weinkeller vorbei und dann die Treppen hoch
zur Bibliothek. Im westflügel kann man sich dann noch im ersten Stock
einige Zimmer
anschauen, in denen auch neben den Möbeln auch Kleidung aus vergangenen
Tagen ausgestellt ist. Auch ein Badezimmer mit einer großen Kupferwanne
kann man besichtigen. Im Erdgeschoß gegenüber der großen Halle liegt
dann noch das Eßzimmer, das immer noch regelmäßig von den derzeitigen
Besitzer benutzt wird. Wir verließen das Haus wieder und schlenderten
langsam zurück zum Parkplatz, um zum letzten Garten zu fahren.
Larmer Tree Garden
Unser letzter Garten für heute und überhaupt in Dorset war der Larmer
Tree
Garden (http://www.larmertree.co.uk).
Der
Eintritt kostete nur GBP 4 - sehr erfreulich. Nachdem wir im Café
den Eintritt bezahlt hatten, gingen wir in den Garten. Wir kamen zuerst
auf eine große Rasenfläche. Der Larmer Tree Garden wurde 1880 von
General Pitt Rivers als Larmer Tree Pleasure Grounds angelegt. Den
Mittelpunkt seines Gartens bildete die große Rasenfläche. Drumherum
legte er kleinere Plätze an, abgetrennt durch Hecken, in denen er die
Besucher bilden und unterhalten wollte.
Besucher, die im Garten gerne ein Picknick machen wollten, konnten dies
in 8 Bereichen tun, die als sogenannte Quarter angelegt waren. Sie
waren jeweils umschlossen von Lorbeerhecken und hatten alle
strohgedeckte Unterstände. Auf der großen Rasenfläche stand eine
halbrunde Bühne aus Holz, auf der Theatervorstellungen und Kozerte zur
Unterhaltung der Besucher statt fanden. Diese Bühne steht dort auch
noch heute. 1900 wurde der Garden geschlossen als General Pitt Rivers
starb. Erst sein Urgroßenkel begann 1991 den Garten wieder
herzustellen. Viele der Gebäude waren zerstört oder komplett mit
Pflanzen überwuchert. Nur die große Rasenfläche in der Mitte des
Gartens war mehr oder weniger erhalten geblieben. 1995 wurde der Garten
wieder für Besucher eröffnet. Wir schlenderten über die Rasenfläche um
uns die Bühne genauer anzuschauen. Dann gingen wir durch die einzelnen
Quarter und schauten uns um. Die wenigen Gebäude, die hier noch
standen, sahen ganz interessant aus, aber der Garten an sich war
ansonsten enttäuschend. Die Bereiche, in den die Quarter sein solten,
war eher ungepflegt. Eine Gestaltung, bzw. Struktur war nicht zu
erkennen. Aber es gab nette Ecken, so z.B. ein Bereich, in dem auf
einer kleinen, mit Hecken und bunt bepflanzten Beeten umgebenen
Rasenfläche eine schwarze halbrunde Metallsitzbank mit Metallbaldachin
stand.
Nachdem wir einmal durch alle Bereiche gegangen waren, kehrten wir für
Tee und Kuchen in dem Café ein. Wir setzten uns draußen vor das Café,
wo wir dann sehr nett von einem Pfau unterhalten wurden, der uns seine
ganze Schönheit präsentierte, während seine Pfaufrau von Tisch zu Tisch
hüpfte, um Kuchenreste zu stibitzen. Nach einiger Zeit gingen wir dann
zurück zum Auto und fuhren zurück zu unserem Cottage. Schließlich
mussten wir noch packen, morgen würden wir uns auf den Weg zurück nach
Hause machen.
Salisbury
Nachdem wir das Auto gepackt hatten und das Cottage an die Vermieter
zurückgegeben hatten, machten wir und auf den Weg. Als erstes wollten
wir die Kathedrale von Salisbury besichtigen (http://www.salisburycathedral.org.uk).
Der
Bau der Kathedrale wurde 1220 begonnen und im weitesten Sinne 1266
fertig gestellt. Der Bau des großen Kreuzganges dauerte von 1270 bis
ca. 1310 und umschloss das 1280 fertiggestellte und bis dahin
freistehende Kapitelhaus.
Wir fanden in der Nähe eine Parkhaus, allerdings hatte ich ein blödes
Gefühl, unser Auto hier mit offenem und voll gepackten Kofferraum
stehen zu lassen. So beschlossen wir, in 2 Etappen zur Kathedrale zu
gehen. Zwei blieben beim Auto, während die anderen Beiden zur
Kathedrale gingen. Nach 5 Minuten waren wir bereits an der Kathedrale.
Die Kathedrale lag beeindruckend vor uns mitten auf einer großen
Rasenfläche. Eintritt mussten wir nicht bezahlen, bzw. es war den
Besuchern freigestellt, wieviel Geld sie als Eintrittsgeld spenden
wollten. Wir gingen dann in die Kathedrale.
Staunend gingen wir umher und schauten und alles genau an. Die
Kathedrale war von innen noch viel beindruckender als von außen.
Besonders das neue Taufbecken hatte es uns fotografisch angetan. Hier
ließen sich viele nette Spiegelbilder machen. Wieder draußen schauten
wir uns noch eine Weile die Kathedrale von außen an und machten einige
Fotos. Nachdem wir uns ausreichend umgeschaut hatten, gingen wir zurück
zum Auto, um den anderen beiden auch die Gelegenheit zu geben, die
Kathedrale zu bestaunen. Allerdings machten wir auf dem Weg noch kurz
Stopp im National Trust Laden, um uns ein wenig umzuschauen. Während
wir dann später am Auto warteten, gingen wir abwechselnd in den
Supermarkt am Parkhaus einkaufen; eInige letzte Mitbringsel und
Reiseproviant. Nachdem die beiden anderen zurück waren, fuhren wir los
und verließen Salisbury RIchtung Westen. Unser nächster Stopp war
Sissinghurst.
Sissinghurst
Unsere letzte Besichtigung bevor unsere Reise zu Ende ging, waren die
berühmten Gärten von Sissinghurst Castle (http://www.nationaltrust.org.uk/sissinghurst-castle-garden/).
Sissinghurst
Castle ist ein historischer Landsitz, Berühmt geworden
durch den Garten, der ab 1930 von Vita Sackville-West und ihrem Mann
Harold Nicolson angelegt wurde und der in dieser Form erhalten wurde.
Heute ist Sissinghurst im Besitz des National Trust. Die für die
Öffentlichkeit zugängliche Anlage zählt mit mehr als 160.000 zahlenden
Besuchern jährlich zu einer der beliebtesten Gartenanlagen der Welt.
Die Wohnanlage besteht aus fünf einzeln stehenden Gebäuden: Dem
Haupthaus, der langen Bibliothek, dem (Doppel-)Turm, dem South Cottage
sowie dem Priest's House. Harold Nicolson und Vita Sackville-West
unterteilten das
rund fünf Hektar große Gelände in zehn abgeschlossene Gartenräume. Als
‚Wände‘ dienen mehr als mannshohe, akkurat geschnittene Eibenhecken;
aber auch erhaltene Mauern ehemaliger Gebäude wurden mit einbezogen.
Jeder der "Gärten im Garten" hat ein bestimmtes Thema; so gibt es zum
Beispiel den Weißen Garten, den Rosengarten und den Kräutergarten und
viele andere. Nachdem wir unseren Eintrittskarten gekauft hatten,
gingen wir zum Eingang des Garten. Wir blieben staunend vor dem
Eingangstor stehen. Es befand sich zwischen der Langen Bibliothek und
dem Haupthaus. Während wir wort standen und die ersten Fotos machten,
kamen uns dann doch tatsächlich Freunde entgegen, die gerade die Gärten
wieder verliessen. Großes Hallo folgte und ein kurzer Austausch über
das bisher Erlebte. Unseren Freunde waren mit einer Busreisegruppe
unterwegs und begannen gerade ihre Südengland-Rundtour. Nachdem wir uns
von einander verabschiedet hatten, betraten wir den Garten durch das
Eingangstor.
Wir standen im sogenannten Oberen Hof. Der Obere Hof mit
seiner großzügigen Rasenfläche bildet das Entrée des Gartens. An zwei
Seiten ist er gesäumt von der berühmten violetten Rabatte. Durch den
Durchgang im Turm gelangt man in den Unteren Hof,
ebenfalls geprägt von einer Rasenfläche. Die umgebenden Mauern sind mit
Clematis und Rosen bewachsen. Wir gingen nach links, um uns den
berühmten Weißen Garten anzuschauen. Die hier
versammelten Pflanzen blühen in allen Schattierungen von Weiß, viele
besitzen graues oder silberfarbiges Laub. Den Mittelpunkt bildet ein
Pavillon, überrankt von einer weiß blühenden Kletterrose. Hier waren
ziemlich viele Besucher, so daß ich einige Zeit warten mußte, bis kaum
noch jemand anwesend war, um den Garten als Panorama zu fotografieren.
Im vorderen Teil des weißen Garten wuchsen verschiedenste weiße
Pflanzen auf großen Beeten durcheinander. Im hinteren Teil jedoch waren
kleinere Beetflächen durch Buchsbaumhecken fein säuberlich umfaßt.
Vom weißen Garten aus ging ich weiter in den Rosengarten,
der gegenüber auf der anderen Seite des Doppelturms hinter einer Mauer
lag. Der Rosengarten dokumentiert Vita Sackville-Wests Vorliebe für
alte Rosensorten. Sie liebte ihre üppigen Blüten, samtigen Farben und
ihren Duft und nahm in Kauf, dass sie im Gegensatz zu modernen Sorten
nur einmal im Jahr (im Juni) blühen. Heute wird die Blütezeit des
Gartens durch hinzugefügte Stauden und Clematis verlängert. Eine
kunterbunte Farbenpracht in vielen Beeten war hier zu bewundern. Auf
kleinen Wegen ging ich zwischen den vielen kleinen Beeten hin und her
und fotografierte viele interesant aussehende Blüten und Pflanzenteile,
die alle in der Blumengalerie zu sehen sind. Unterhalb des Rosengartens
lag der Cottage Garden (Bauerngarten). Das South Cottage
am Rande des Bauerngartens wurde nach Kauf von Sissinghurst als erstes
Gebäude bewohnbar gemacht. Der Bauerngarten wurde dabei als eine
Steigerung des klassischen englischen Gartens angelegt. Da sich sowohl
Vita Sackville-West als auch Harold Nicolson gleichermaßen intensiv um
die Blumen kümmerten, sind die Unterschiede in den Vorlieben hier gut
zu sehen. Während Harold Nicolson das Formale liebte, aber Unterschiede
zuließ, bevorzugte Vita Sackville-West das Opulente, jedoch möglichst
in einer Farbe (abhängig von der Jahreszeit). Die Gartenbank an der
Seite des Bauerngartens ist ein Entwurf von Edwin Lutyens.
Vom Cottage Garden zum Wassergraben führt der Lime Walk.
Auf der einen Seite ist der Gang durch eine Ziegelwand begrenzt, an der
die Blüten einer weißen Wisteria herunterhängen. Auf der anderen Seite
befindet sich eine Azaleenböschung, an die der Nussgarten
anschließt. Am südöstlichen Zipfel des Gartens befindet sich der
Kräutergarten, der mit seinen über hundert Kräuterarten
angeblich der vollständigste Kräutergarten Englands ist. Vom
ursprünglichen Wassergraben rund um das Anwesen ist nur
noch der östliche und ein Teil des nördlichen Grabens vorhanden. An
deren Ufer stehen alte Eichenbäume. Die beiden Arme des Grabens
umschließen den Obstgarten. Im Frühling wachsen dort
Narzissen, gefolgt von blühenden Obstbäumen und Rosen. Wir hatten uns
zu einer betimmten Uhrzeit im Eingangstor verabredet, wo wir uns dann
auch wieder trafen. Wir beschlossen im Café noch einen Tee zu trinken.
Wir saßen draußen an einem der vielen Picknicktische in der Sonne und
genoßen unseren letzten Tag in England. Unser letztes Ziel für heute
war Folkstone. Wir wollten die letzte Nacht dort in einem Hotel
verbringen, um dann am nächsten Morgen mit der Fähre von Dover aus
zurück nach Dünkirchen zu fahren. Doch zuerst mußten wir noch mal bei
unserem allerersten Hotel in Ashford vorbei schauen, da dort am Anfang
der Reise einige Dinge vergessen worden waren. Nachdem wir diese
eingesammelt hatten, fuhren wir nach Folkstone zu unserem Hotel. Nach
dem Einchecken ließen wir unseren letzten Abend in einem kleinen nette
italienischen Restaurant bei einem sehr leckeren Essen ausklingen.
Dover
Nach einem sehr fragwürdigen Frühstück in unsere Hotel fuhren wir nach
Dover, um mit der Fähre nach Dünkirchen zu fahren. Wir hatten Glück -
das Wetter war vorbildlich und wir freuten uns, einen sehr schönen
Blick auf die weißen Klippen von Dover zu haben, als wir mit der Fähre
den Hafen von Dover verließen.