Englische Gärten !

Diese Jahr planten wir eine Kurzreise nach Südengland, um uns einige Englische Gärten und Parks anzuschauen. Wir wollten für etwa 10 Tage nach England fahren mit dem Auto. Die Fähre ab Calais, bzw. Dünkirchen rüber nach Dover ist sehr preisgünstig. Für Hin- und Rückfahrt für 1 Auto und 4 Passagiere mussten wir nur 80 EUR bezahlen. Wir buchten die Fähre für Hin- und Rückreise im Voraus, um sicher zustellen, das wir auch einen Platz bekamen und in Dünkirchen, bzw. am Ende der Reise in Dover nicht ewig auf eine Fähre warten mussten. In England wollten wir uns für eine Woche ein kleines Cottage mieten und von da aus dann Tagesausflüge zu umliegenden Gärten und Parks machen. Wir fanden ein tolles kleines Cottage in Coleford, Somerset - ganz in der Nähe von Bath (http://hippysfarm.co.uk/). Das Leat Cottage gehört zu Hippys Farm und sollte nur 450 GBP für 7 Nächte kosten. Es hatte 3 Schlafzimmer, 2 Badezimmer und einen großen Wohn- und Essbereich mit einer großzügigen offenen Küche. Wir buchten dieses Cottage. Nun konnten wir nach Gärten in der Nähe des Cottages raus suchen, die wir besuchen wollten. Auf der Homepage der Royal Horticultural Society (http://www.rhs.org.uk) kann man sich alle Gärten und Parks anzeigen lassen, sie sogar nach Grafschaften filtern. Auf einer Landkarte kann man sich das Suchergebnis anschauen und dann detaillierte Informationen zu jedem Garten anzeigen lassen, wie Lage, Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Auch ein Link zu der Homepage des entsprechenden Gartens wird angeboten, sofern es eine Homepage gibt.
Sehr viele Gärten gehören zum National Trust for Places of Historic Interest or Natural Beauty (kurz National Trust), einer Organisation für Kultur- und Naturschutz (http://www.nationaltrust.org.uk). Derzeit gehören ca. 200 historische Gebäude und Gärten sowie 47 industrielle Bauwerke und Mühlen, 49 Kirchen und Kapellen, einige Pubs und 19 Schlösser zum Eigentum des Trusts. Heute besitzt der National Trust mit etwa 2550 km² Grundbesitz 1,5 Prozent des Landes, darunter ein Viertel des Lake District, sowie über 1120 km Küstenlinie. Dies sind etwa zehn Prozent der gesamten Küste. Man kann eine jährliche Mitgliedschaft abschließen, die es einem ermöglicht, die Besitztümer des National Trust kostenlos zu besuchen. Zur Zeit kostet eine Mitgliedschaft für ein Jahr GBP 58 (ca. 73 EUR) - es gibt günstigere Mitgliedschaften für Paare, Familien oder Senioren (60+). Die Eintrittspreise der National Trust Gärten, die wir uns ausgesucht hatten, würde aber nicht den Preis der Mitgliedschaft übersteigen, so dass wir davon Abstand nahmen.
Wir stellten die Gärten, die wir besuchen wollten, zu 6 Tagesausflügen zusammen. Auf dem Weg von Dover zum Cottage und am Ende der Reise zurück nach Dover suchten wir uns auch noch einige Gärten heraus. So konnte die Reise dann endlich losgehen. Vorab etwas zu den Fotos: Ich habe sehr viele Nahaufnahmen von Blüten, bzw. Pflanzen gemacht. Die wollte ich aber nicht alle hier einzeln einfügen. Ich habe aus diesem Grund eine kleine Galerie zusammen gestellt, zu der man über diesen Link gelangt: Blumengalerie

Painshill Park

Der erste Garten, den wir besuchten, war der Painshill Park (http://www.painshill.co.uk). Hierbei handelt es sich um einen Landschaftsgarten aus dem 18. Jahrhundert. Charles Hamilton gestaltete ihn in der Zeit von 1738 bis 1773. Es handelte sich um eine der ersten Anlagen im Stil der Englischen Landschaftsgärten. Er wurde zum Vorbild für zahlreiche Parks in Europa. Nach dem Tod Hamiltons wurde der Garten vernachlässigt und teilweise aufgegeben. Ab 1980 begann der Painshill Park Trust mit einer Restaurierung. Der Landschaftsgarten umfasst eine Fläche von 64 Hektar.
Der künstliche, etwa acht Hektar umfassende See (um 1760) bildet den zentralen Bereich der Gartenanlage. In die ihn umgebende, leicht gewellte Landschaft wurden von Hamilton mit großem Einfühlungsvermögen verschiedene Landschaftsinszenierungen eingefügt; es entstanden malerische Schauplätze recht unterschiedlicher Stimmung. So gab der Antike entlehnte Szenen mit einem Temple of Bacchus in einer farbenfrohen Umgebung, ein römisches Mausoleum dagegen in einer rauen und tristen Landschaft. Einer wiederum anderen Gefühlslage entsprach eine rustikale Einsiedelei (zerstört), die in einem düsteren Waldbereich lag. Die Einsiedelei wurde 2004 nach historischen Zeichnungen rekonstruiert. Zu den zahlreichen Gartengebäuden und Follies zählten ein Pavillon und ein Turm, beide im neogotischen Stil. Der Turm (vor 1760) diente als Aussichtspunkt. Ein „türkisches Zelt“ entsprach dem zeitgenössischen Geschmack für Exotismen (1772). Am Ufer des Sees befand sich eine künstliche Ruine, die eine Abtei darstellte (um 1770, restauriert). Ein extravagantes Meisterstück gelang Hamilton mit der Schaffung einer Grotte (1765), die er an einer Ecke einer Insel erbauen ließ. Ihr Inneres war höhlenartig gestaltet und besaß außer dem Hauptraum Wasserfälle und Nebenräume. Die Wände waren mit mineralischen Kristallen versehen, die das von der Wasseroberfläche des Sees einfallende Tageslicht glitzernd reflektierten (schwer beschädigt, restauriert). Die Pflanzenausstattung von Painshill Park umfasste eine große Zahl fremdländischer Gewächse sowie Koniferen aus Nordamerika. Die Pflanzen unterstrichen den pittoresken Charakter des Gartens.
Nachdem wir den Eintritt von GBP 7,70 bezahlt hatten, schauten wir uns erst mal die Karte des Parks an, die wir bekommen hatten. Es gab einen Wanderweg, der einmal um den See und damit durch den gesamten Park
Lichtung im Painshill Park
Lichtung im Painshill Park
Schwanenfamilie im Painshill Park
Schwanenfamilie im Painshill Park
führte. Es boten sich mehrere Möglichkeiten, eine kleine, mittlere oder die ganz große Runde zu laufen. Als erstes führte der Weg durch einen kleinen Wald hinauf auf
Pavillon im Painshill Park
Pavillon im Painshill Park
eine Anhöhe. Wir standen plötzlich oberhalb eines Weinberges und hatten eine schönen Blick auf den See. Rechts herum kamen wir auf eine von Bäumen und Büschen umfasste Lichtung. Wir waren begeistert von der Größe der Lichtung und das wir hier alle Flächen betreten durften. Links weg führte ein Rasenweg raus aus der Lichtung. Dieser Weg war umsäumt von Kirschlorbeerbüschen und führte direkt zu einem kleinen Pavillon, von wo aus man einen weiteren tollen Blick auf den unteren Teil des Parks um den See herum hatte. Weiter ging es den Wanderweg, der jetzt hinunter in den unteren Teil des Parks führte. Der Weg führte über eine Brücke auf eine kleine Halbinsel. Hier sahen wir eine Fischreiher am Ufer stehen und eine Schwanenfamilie auf dem See. Wir setzen und eine Weile auf eine Bank, die überall verteilt im Park herum standen und genossen den Ausblick. Dann gingen wir den Wanderweg weiter. Als wir am Ende des Sees angekommen waren, teilten wir uns in 2 Gruppen. 2 gingen noch ein Stück weiter in den hinteren Teil des Parks, während die anderen sich auf den Rückweg machten und den kleineren Rundweg um den See zu Ende gingen. Von der anderen Seeseite konnte man nun schön die künstliche Ruine der Abtei und kurz dahinter den Weinberg liegen sehen. Am anderen Ende des Sees, kurz bevor man wieder in das Waldstück gelangte nahe des Einganges, setzen wir uns noch mal eine Weile auf eine Bank, um den Blick erneut schweifen zu lassen.
Ausblick vom Pavillon
Ausblick vom Pavillon
Brücke im Painshill Park
Brücke im Painshill Park
Blick von der anderen Seeseite
Blick von der anderen Seeseite
Künstliche Abteiruine
Künstliche Abteiruine
Das Wetter war ziemlich gut und die Temperatur recht hoch. Dafür waren wir gar nicht richtig gekleidet, so dass uns inzwischen ziemlich warm war. Und Durst hatten wir. Wir gingen dann zurück zum Eingang, wo es auch ein kleines Café gab. Hier kauften wir schnell einige Wasserflaschen, die relativ schnell leer waren. Kurze Zeit später kamen auch die anderen Beiden, die auch erst mal etwas trinken mussten. In den nächsten Tagen mussten wir unbedingt etwas zu Trinken mit in die Gärten nehmen. Am Eingang des Parks befand sich noch ein sogenannter Walled Garden (Ein Garten mit hohen Mauern umgeben, die den Zweck haben im Garten die Temperatur um einige Grad zu heben und den Garten vor Wind und Frost zu schützen. So wird ein Mikroklima in diesem Garten geschaffen, das es erlaubt, auch Pflanzen wachsen zu lassen, die normalerweise in dem lokalen Klima nicht gedeihen würden). Den mussten wir uns natürlich auch noch anschauen. Auf kleinen gepflastertem Wegen gingen wir im Garten umher, der üppig mit allerlei blühenden Pflanzen bestückt war. Dann verließen wir unseren ersten englischen Garten und fuhren zum Nächsten.

Claremont Landscape Garden

Nur einen Katzensprung entfernt lag der nächste Garten. Auch hier handelte es sich eher um einen Park, den Claremont Landscape Garden (http://www.nationaltrust.org.uk/claremont-landscape-garden/). Wir zahlten den Eintritt von GBP 7,70 und bekamen auch hier eine kleine Übersichtskarten des Parks. Auch hier gab es einen Rundgang, mit einigen Abstechern und Abkürzungsmöglichkeiten.
In der Mitte des Parks befand sich erneut ein großer See und der Hauptteil des Wanderweges führte um den See herum. Der erste Teil des Weges allerdings war von riesigen Kirschlorbeerbüschen, die die Größe
Ausblick auf Rasen-Amphitheater
Ausblick auf Rasen-Amphitheater
See im Claremont Landscape Garden
See im Claremont Landscape Garden
von Bäumen hatten, eingesäumt, so dass von dem See nicht viel zu sehen war. Doch das änderte sich schnell. Bald hatten wir einen schönen Blick auf den See mit einer großen Rasenfläche davor. Auf dieser Fläche standen auch wieder viele Bänke, allerdings waren alle besetzt, so dass wir erst mal weiter gingen. Nach einer Weile führte der Wanderweg weg von See und stieg ein wenig an. Er führte nun in den hinteren Teil des Parks, in dem sich der Belvedere Tower befand. Dieser Turm wurde vor über 250 Jahren von Sir John Vanbrugh for the Duke of Newcastle entworfen und gebaut. Zu dem Turm sollte ein breiter Rasenweg, eingesäumt von Kirschlorbeer führen, was einen schönen Blick geben sollte. Doch vorher erreichten wir am Ende des Anstiegs eine kleine Terrasse mit einigen Sitzbänken. Es handelte sich hierbei um die Karmelien-Terrasse. Hier setzten wir uns erst mal einen Augenblick hin.
Belvedere Tower
Belvedere Tower
Hier waren in der Mitte des kleinen Platzes sehr viele Kamelien gepflanzt, was der Aussichtsterrasse wohl ihren Namen gab. Leider hatte man keine Aussicht auf den See, da zwischen dem See und dieser Anhöhe sehr viele Bäume standen, die inzwischen sehr groß waren. Ursprünglich war wohl aber die Aussicht auf den See frei. Dann gingen wir weiter zum Belvedere Tower. Der Ausblick auf diesen Turm war uns an der Kasse sehr ans Herz gelegt und der Umweg hierher dringend angeraten worden. Doch leider mussten wir sehen, das wir gar nicht bis zum Turm kamen. Der Zugangsweg zwischen den Kirschlorbeerbüschen war durch ein Tor abgesperrt. Ich machte also nur ein paar Fotos durch das Tor hindurch und wir gingen schnell weiter. Nun folgten wir ein kleines Stück nicht mehr dem Wanderweg, sondern schlenderten querfeldein über die vor uns liegenden Rasenflächen. Auf dieser Seite des Sees lag ein Rasenamphitheater. Und oberhalb dieses Amphitheaters gab es eine weitere Aussichtsplattform. Das war unser nächstes Ziel. Von dort oben hatte man einen schönen Blick über den See und den größten Teil des Parks. Langsam gingen wir den Wanderweg weiter bis zum Ausgang des Parks. Er führte wieder an den See heran, auf dem wir hier sogar einige schwarze Schwäne sahen. Doch nun wollten wir uns auf die letzte Strecke machen und zu unserem Cottage weiter fahren. Es lagen noch etwa 3 Stunden Fahrt vor uns und wir wollten nicht zu spät im Cottage ankommen.

The Walled Garden at Mells

Heute hatten wir uns 3 verschiedene Gärten heraus gesucht, die Nordöstlich von unserem Cottage lagen. Als erstes stand The Walled Garden at Mells auf dem Plan (http://thewalledgardenatmells.co.uk). Der Garten sollte um 10 Uhr öffnen, doch wir waren bereits 15 Minuten eher da. Wir parkten unser Auto auf dem Parkplatz neben dem Eingang zum
St Andrew's Church
St Andrew's Church
Garten und gingen erst mal zur Kirche, die wir kurz vor dem Garten im Ort gesehen hatten. Die St Andrew's Church wurde im späten 15. Jahrhundert gebaut. Der Friedhof von Mells umgibt die Kirche. Alte, verwitterte Grabsteine prägen das Bild. Wir gingen in die Kirche hinein. Sie war recht nett anzusehen. Spuren vom letzten Kirchbasar lagen noch
verwitterter Friedhof
verwitterter Friedhof
herum, wie etwa Fundsachen und nicht verkaufte Spenden. Dann wanderten wir noch um die Kirche herum und schauten uns den Friedhof etwas genauer an. Auf der Rückseite der Kirche, vom Ort abgewandt, führte ein kleiner Weg zu einem Feld. Dieser Weg war links und rechts von sehr großen Bäumen eingesäumt. Nachdem wir uns umgeschaut und einige Fotos gemacht hatten, gingen wir zurück zum Walled Garden. Gegenüber der Kirche sahen wir, das es hier auch einen Eingang gab. Besonders hervorzuheben ist, das man für diesen Garten keinen Eintritt zahlen muss. Somit spazierten wir also einfach hinein. Anscheinend war dies der Hintereingang. Denn wir standen in einem etwas chaotischen Garten mit lauter Gewächshäusern. Hier wurde offenbar daran gearbeitet, um den Garten immer wieder mit neuen Pflanzen zu bestücken. Wir gingen durch die Reihen und erreichten aber kurze Zeit später den eigentlichen Walled Garden. Ein Meer von verschieden farbigen Blumen tat sich vor uns auf. Der Garten war in mehrere Beete unterteilt und in der Mitte befand sich ein kleiner Springbrunnen. Hier standen einige Sitzbänke, die zum verweilen einluden. Der Garten an sich war nicht sehr groß. Aber sehr reich bepflanzt. An einem Ende führte ein kleiner Weg aus dem Garten raus, den wir neugierig entlang gingen.
Haupteingang
Haupteingang
Springbrunnen
Springbrunnen
Walled Garden at Mells
Walled Garden at Mells
Terrasse mit Ausblick
Terrasse mit Ausblick
Er führte zu einer kleinen lang gezogenen Fläche außerhalb der Mauern. Hier standen einige Tische und Stühle und man hatte einen wunderbaren Blick auf die umliegende Landschaft. Als Tipp hatte ich vorab gelesen, das man etwa 1 bis 2 Stunden für diesen Garten benötigen würde. Als ich den Garten zuerst sah, wusste ich nicht, wie man hierfür wirklich so viel Zeit brauchte. Aber jetzt was es mir klar. Wir gingen zu dem kleinen Verschlag neben dem Haupteingang. Hier konnte man Pflanzen und Gartenzubehör kaufen. Aber auch Tee, Scones und andere Kleinigkeiten. Wir bestellten 4 x Morning Tea, der uns kurze Zeit später zu unserem Tisch auf der "Terrasse" gebracht wurde. Hier saßen wir nun bei schönstem Wetter, tranken Tee und genossen die Aussicht. Den Tag so zu beginnen, konnte sich sehen lassen. Als wir unseren Tee ausgetrunken haben, wir hatte eine große Kanne bekommen und jeder konnte 3 bis 4 Tassen Tee trinken, gingen wir zurück zum Auto und fuhren zum nächsten Garten. Etwa 45 Minuten Fahrt lag vor uns.

Lacock Abbey, Fox Talbot Museum and Village

Unser nächstes Ziel war Lacock Abbey (http://www.nationaltrust.org.uk/lacock/). Als wir dort ankamen, wurden wir mit Schildern zu einem Parkplatz gelost. Hier mussten wir für das Parken extra zahlen. Als wir zum Ausgang des Parkplatzes gingen, stand dort eine hilfsbereite Person, die uns eine Karte des Ortes Lacock gab und uns den Weg wies zum Eingang zur Lacock Abbey. Es handelte sich hier um einen historischen kleinen Ort, eine Art Museumsdorf, in dem noch gearbeitet und gelebt wurde.
Baum im Park von Lacock Abbey
Baum im Park von Lacock Abbey
Wir gingen aber erst mal zu Abbey, zu der auch Gärten gehören sollten. Hier mussten wir wieder Eintritt zahlen, GBP 11,20 um den Garten und den Kreuzgang zu besichtigen. Zuerst mussten wir ein Stück auf einem Sandweg gehen, der zu dem Gartenteil der Anlage führte. Um ein Gewächshaus herum waren Beete angelegt, in denen viele verschiedene, in allem möglichen Farben blühende Pflanzen waren. Wir gingen hier durch die Beetreihen, schnupperten an einigen Blüten und fotografierten natürlich sehr viele. Auch in das Gewächshaus gingen wir. Hier herrschten tropische Temperaturen, entsprechende Pflanzen wuchsen hier. Danach folgten wir dem Rundgang zum Rosengarten. Leider waren die meisten Rosen bereits verblüht. In der Mitte einer Lichtung stand ein Rosenspalier in einer Runden Form, mit Torbögen auf allen 4 Seiten, durch die man den Kreis betreten könnte. Das Spalier war über und über mit Kletterrosen bewachsen. Bei voller Blüte muss das beeindrucken aussehen. Rund herum standen wieder Sitzbänke, auf denen wir eine Weile Platz nahmen. Dann ging es weiter. Der Weg führte nun auf Lacock Abbey zu. Lacock Abbey ist ein ehemaliges Nonnenkloster der Augustiner aus dem frühen 13. Jahrhundert. Es wurde von Ela, der Herzogin von Salisbury gegründet. Die Abtei ist heute ein Museum. Lacock Abbey und das gesamte Dorf Lacock wurde 1944 dem National Trust übergeben. Dieser vermarktet die Abtei und das Dorf zusammen nun als "Lacock Abbey, Fox Talbot Museum & Village".
Lacock Abbey
Lacock Abbey
Lacock Abbey
Lacock Abbey
Kreuzgang Lacock Abbey
Kreuzgang Lacock Abbey
Lacock Village
Lacock Village
Einige Innenaufnahmen des Films Harry Potter und die Kammer des Schreckens wurden in Lacock gedreht, einschließlich der Szene im Kreuzgang, in der Harry den Hauselfen Dobby befreit. Auch im sechsten Harry Potter Film, Harry Potter und der Halbblutprinz wurden einige nächtliche Geisterszenen in Hogwarts mit den Hauptdarstellern im Oktober 2007 in Lacock gedreht. Diesen Kreuzgang besichtigten wir nun. Wir gingen einmal hin und her, bevor wir ihn wieder verließen. Der Rundgang führte nun an der anderen Seite der Abbey vorbei, so dass man beim Weitergehen das Gebäude nun einmal umrundet und von allen Seite gesehen hatte.
Kreuzgang Lacock Abbey
Kreuzgang Lacock Abbey
Baum bei Lacock Abbey
XXX
Zurück am Eingang schauten wir uns noch ein bisschen im Souvenirshop um und kauften einige Postkarten. Dann beschlossen wir noch in das Dorf Lacock rein zugehen und uns ein wenig um zuschauen. Wir schlenderten etwas durch die kleinen Gassen. Das Dorf war sehr niedlich, mit vielen alten Gebäuden und viel Kopfsteinpflasterstrassen. Leider störten uns die Autos, die hier überall parkten. Das störte das Gesamtbild doch sehr. In einige kleine Lädchen gingen wir sogar rein, um nach Mitbringsel zu schauen. Wir wurden sogar fündig. Allerdings verzichteten wir lieber auf unser Lunch, den wir uns eigentlich hier gönnen wollten, als wir die Preise der Restaurants und Pubs sahen. Da gab es wohl richtig Touristenaufschlag ! Wir kauften uns dann lieber auf dem Rückweg an der Eisdiele jeder ein leckeres Eis und setzen uns einen Augenblick vor der Eisdiele hin, und schauten uns ein wenig um. Als wir alle unser Eis aufgegessen hatten, wanderten wir zurück zum Auto. Die Abtei und der Garten hatte uns sehr beeindruckt und war auf jeden Fall ein Besuch wert. Das Dorf allerdings war uns zu touristisch.

Bowood House & Garden

Wir fuhren nun zum 3. und letzten Garten für heute. Unser Navigationssystem hatte einige Schwierigkeiten den Weg zum Bowood House & Garden (http://www.bowood.org/bowood-house/) zu finden. Das glaubten wir zumindest, da uns das Navi kurz vor dem Ziel in einen sehr schmalen, eigentlich nur für ein Auto geeigneten Weg einbiegen ließ. Das konnte doch nicht richtig sein. So kam auch gleich ein Schild, aus dem wir schlossen, das wir hier gar nicht lang fahren durften. Aber es waren noch einige Meter bis zum Haus, und umdrehen und an der Straße parken und dann den Weg zu Fuß gehen, sollten wir auch nicht. So fuhren wir einfach mal im Schritttempo weiter. Aber wir sollten unseren Navi einfach mehr vertrauen. Es führte uns tatsächlich zum Parkplatz vor dem Park. Am Eingang bezahlten wir den Eintritt von GBP 10,75. Damit konnten wir den Garten und Bowood House besichtigen. Und wieder bekamen wir einen Plan von Parkgelände. Wir folgten dem Rundgang. Er führte uns durch ein großzügiges Parkgelände. Überall waren große Rasenflächen umgeben von unterschiedlichen Bäumen. Überall saßen und lagen Familien, die Kinder spielten, die Erwachsenen unterhielten sich. Das ganze machte den Eindruck, das viele Menschen, die in der Umgebung leben, hier in ihrer Freizeit her kommen, um den Tag zu genießen und in der Natur zu sein. Der Park machte einen sehr gepflegten Eindruck. Wir kamen dann auch an einem riesigen Abenteuer-Spielplatz vorbei, auf dem viele Kinder spielten.
Bowood House
Bowood House

Bowood House
Dann führte der Wein wenig runter und um die Ecke und wir näherten uns seitlich dem Bowood House. Wir mussten einige Treppenstufen rauf - und dann ging uns die Kinnlade runter. Das konnten wir alle gar nicht fassen, was wir hier erblickten. Ein wunderschönes riesiges Haus mit einer akkurat angelegten Gartenanlage davor. Völlig erstaunt blieben wir erst mal an der Seite stehen, die Gartenanlage vor uns lag etwas tiefer und wir standen auf noch auf einem erhöhten Teil, so dass wir ein tollen Blick auf das Ganze hatten. Bowood House ist ein Landsitz, umgeben von einem großzügigen Park im Stil der Regierungszeit von König George II. Seit 1754 gehört der Landsitz der Familie Petty-FitzMaurice, zu den bedeutenden Mitgliedern der Familie gehörte William Petty, 1. Marquess of Lansdowne, der britische Premierminister in den Jahren 1782/83. Park und Gartenanlagen wurden in den 1760er-Jahren gestaltet von Capability Brown. Sie sind eines der charakteristischen Beispiele für den englischen Stil der Parks der späten Rokokozeit.
Das Haus, das wir hier sahen, war noch nicht mal das Haupthaus. Das Haupthaus wurde 1955 aus ökonomischen Erwägungen abgerissen, nachdem es längere Zeit leer gestanden hatte. Aber die vorhandenen Gebäude weisen immer noch eine imposante Größe auf.
Ausblick auf umliegende Landschaft
Ausblick auf umliegende Landschaft
Bowood House Gartenanlage
Bowood House Gartenanlage
Ausblick auf umliegende Landschaft
Ausblick auf umliegende Landschaft
Bowood House von der Seite
Bowood House von der Seite
Nachdem wir genug gestaunt hatten, wagten wir uns die Steintreppe runter in den Garten hinein. Überall saßen andere Besucher herum und genossen die Aussicht. Wir schlenderten ein wenig in der Anlage herum, schauten uns die umliegende Landschaft an und gingen schließlich in das Haus hinein. Hier konnte man sogar in der linken Seite bis in den dritten Stock hoch gehen und sich jede Menge Gemälde anschauen, die hier ausgestellt waren.
Steinhirsch
Steinhirsch
Da uns das aber weniger interessierte. gingen wir wieder nach draußen. Einige Sitzbänke waren inzwischen frei, so das wir uns erst mal setzen und ebenfalls die Atmosphäre in uns aufnahmen. Langsam verließen die anderen Besucher nach und nach die Gartenanlage. Langsam näherten wir uns dem späten Nachmittag, der Park würde bald schließen. Wir schlenderten um rechts um Bowood House herum und sahen, das das Haus von der Seite ebenso schön war. Die Beete davor waren über und über mit bunt blühenden Pflanzen bepflanzt. Von hier aus erblickte man auch einen See mit Bootsanleger. Bevor man die Gartenanlage direkt am Haus wieder verlassen und in den restlichen Park gelangen würde, standen noch mal 2 Sitzbänke, auf denen wir uns noch mal nieder ließen. Wir waren inzwischen völlig alleine hier. Irgendwie konnten wir uns von dem An- und Ausblick nicht loseisen. Doch schlussendlich mussten wir los. Der Park würde bald schließen. Langsam gingen wir zurück zum Parkausgang. Auf der Hauptrasenfläche sahen wir, wie Absperrungen aufgebaut wurden. Auf Nachfrage bestätigte man uns, das hier für den Abend ein Konzert geplant war. Das wurde hier im Sommer häufiger gemacht. Bestimmt eine sehr nette Umgebung für Konzerte. Wir fuhren voll neuer und toller Eindrücke zurück in unser Cottage, und planten den nächsten Tag.

Stourhead Garden

Heute standen nur 2 Gärten und die Kathedrale von Wells auf unserem Plan. Der erste Garten der Stourhead Garden (http://www.nationaltrust.org.uk/stourhead/), ebenfalls ein Garten des National Trusts. Nachdem wir den Parkplatz gefunden hatte, gingen wir zum Eingang und bezahlten den Eintritt von GBP 8,80. Hätten wir auch das Haus besichtigen wollen, hätten wir GBP 14,70 bezahlen müssen. Vom Eingang mussten wir jetzt noch eine ganze Weile laufen. Der Weg zum eigentlichen Park führte uns an dem Stourhead House vorbei. Wir ließen das Haus rechts liegen und gingen in den Park. Ein kleiner Weg führte in Serpentinen etwas hinunter. Zuerst kamen wir zu einem Walled Garden, der als sogenannter Küchengarten genutzt wurde. Dann wanderten wir durch ein Waldstück und konnten über eine Lichtung auf ein riesengroßes Rasenstück gehen, von dem aus wir eine wunderschönen Blick auf Stourhead House und die unterschiedlichen Terrassen hatten. Weiter ging es durch den Wald. Der Weg führte seicht runter. Auf der linken Seite sah man plötzlich durch die Bäume den Apollontempel auf der anderen Bergseite liegen. Der Park war wieder um einen See herum angelegt.
Stourhead House
Stourhead House
Eingangstor
Eingangstor
Palladianische Brücke
Palladianische Brücke
Apollontempel
Apollontempel
Es handelt sich um einen so genannten Binnengarten, was bedeutet, dass die Blick- und Wegebeziehungen auf ein Zentrum, hier den See, bezogen sind und nicht in die umliegende Landschaft führen. Den Kern des Landschaftsgartens bildet das Tal mit den Quellen des Flusses Stour, die durch einen Damm zu einem See gestaut werden. Vom Haus aus führt ein Rundweg entgegen dem Uhrzeigersinn um den See herum und bietet zauberhafte Ausblicke auf den See, den Park und seine Bauten. Den gingen wir nun entlang.
Stourhead Grotte
Stourhead Grotte
gotische Hütte
gotische Hütte
In großen Serpentinen führte der Weg hinunter zum See zum schmalen Anfang des Tales und dort auf die andere Seite des Sees. Dort führt ein dunkler, gewundener Weg durch einen aus rauen Steinen errichteten Bogen, hinter dem man plötzlich vor dem Eingang zu einer Grotte steht. Hinter einem Wasserbecken, einer der Quellen des Flusses Stour, liegt hier die Statue einer ruhenden Quellnymphe, ihr gegenüber eröffnet ein Fenster den Blick über den See. Nach dem Verlassen dieser Grotte führte der Weg an einer gotischen Hütte vorbei, in die man auch hinein gehen konnte. Allerdings gab es hier nicht wirklich etwas Interessantes zu sehen. Der Weg führt weiter zum 1753–54 gebauten Pantheon. Angeregt vom Pantheon in Rom (etwas kleiner als das Original), enthält es Statuen von Herkules, Flora und anderen klassischen Figuren. Es dominiert das Westufer des Sees. Leider war es gesperrt und komplett mit Baugerüst umgeben. Nachdem man über den Damm auf das andere Ufer des Sees zurückgekehrt ist, eröffnet eine Weggabelung die Wahl zwischen einem leichten, ebenen Weg entlang des Seeufers und einem steilen, durch schroffe Felsen hinaufführenden Weg. Wir entschieden uns für den Weg entlang des Seeufers. Er führte vorbei an einer Palladianischen Brücke zum Bristol High Cross und dem dahinter liegenden, bewusst pittoresk gestalteten Dorf Stourton und der Kirche St. Peter. Im Gegensatz zu anderen Landadeligen bestand Hoare, dessen Familie der Landsitz von 1717 bis 1947 gehörte, nicht darauf, das Dörfchen zu verdrängen, sondern bezog es als Blickfang in die ländliche Idylle mit ein. Hier kauften wir uns etwas zu Trinken und machten uns auf den Rückweg. Wir mussten wieder ein ganzes Stück laufen, bis wir zum Parkplatz zurück kamen. Der Park hat uns sehr gut gefallen. Nun ging es weiter zum nächsten Garten.

Lytes Cary Manor

Unser nächstes Ziel war Lytes Cary Manor (http://www.nationaltrust.org.uk/lytes-cary-manor/), ebenfalls zum National Trusts dazugehörend. Hierbei handelte sich es um ein Landgut mit Kapelle und Garten, das bis zum 14. Jahrhundert zurückdatiert werden kann. Gleich neben dem Parkplatz war ein Pflanzen- und Souvenirshop, wo man auch die Eintrittskarten kaufen musste. Da heute Donnerstag war, war der Eintrittspreis für den Garten nur GBP 7,00 (anstatt GBP 9,00). Gegenüber war dann gleich der Eingang zum Gelände am Haus. Hinter dem Haus lag ein von Hecken eingeschlossener Garten, in dem lustig gewachsene Büsche Reihe um Reihe standen. Dem Haus sah man nun aus der Nähe auch das Alter an: Das Gemäuer war schon ziemlich verwittert. Wir schauten uns ein wenig um, bevor wir uns auf den Weg zum Hauptgarten machten. Man musste wieder raus und an dem eingefassten Garten vorbei, um dorthin zu gelangen.
Weißer Garten von Lytes Cary Manor
Weißer Garten von Lytes Cary Manor
Lytes Cary Manor
Lytes Cary Manor
Garten entlang der Mauer
Garten entlang der Mauer
Am Fuß der eben verlassenen Gartenanlage ging man entlang und erreichte dann den Hauptgarten. Der Garten war hier in verschiedene "Räume" unterteilt, abgetrennt von einander durch hohe Eiben- und Buchshecken. Den Anfang machte ein ganz in weiß blühender Garten. Dann folgte ein Beet entlang der Mauer, die die Begrenzung zum Garten hinter den Haus bildete. Als man auf Höhe des Hauses war, öffnete sich der Garten zu einer großen Fläche, ebenfalls unterteilt in mehrere "Räume". Jeder Bereich war unterschiedlich gestaltet, mal mit einem Springbrunnen in der Mitte, mal nur mit bunt bepflanzten Beeten und einer sogar mit einem Seerosenteich. Mittlerweile war jeder für sich alleine unterwegs. Es gab so viele verschiedene Wege, diese vielfältigen Garten zu erkunden. Wir trafen uns am Ende aber alle wieder auf dem Cricketplatz, der direkt neben dem Haus lag.
Bereich mit Springbrunnen
Bereich mit Springbrunnen
Lytes Cary Manor - Rückseite
Lytes Cary Manor - Rückseite
Gartenanlage
Gartenanlage
Nachdem wir den Hauptgarten verlassen hatten, setzen wir uns noch einen Augenblick an einen der Picknick-Tische, die zwischen dem Parkplatz und dem Pflanzenshop verteilt standen. Dann machten wir uns auf dem Weg zum letzten Programmpunkt des heutigen Tages - der Kathedrale von Wells.

The Cathedral Church of St Andrew in Wells

Die Kathedrale von Wells (http://www.wellscathedral.org.uk/visit/) ist der Sitz des Bischofs von Bath und Wells. Wells ist die früheste gotische Kirche, die vollständig mit Spitzbögen ausgestattet ist. Sie ist neben Kathedrale von Salisbury das Hauptwerk der englischen
Wells Cathedral
Wells Cathedral
Wells Cathedral
Wells Cathedral
Frühgotik, enthält aber auch Teile aus hoch- und spät gotischer Zeit. Mit dem Bau der heutigen Anlage wurde im ausgehenden 12. Jahrhundert begonnen (zwischen 1186 und 1191). Für so einen kleinen Ort wie Wells macht die Kathedrale einen gewaltig großen Eindruck. Wir gingen über eine große Rasenfläche auf die Kathedrale zu. Rechter Hand sahen wir dann den Eingang. Bevor man in die Kirche gelang, wurden wir drauf hingewiesen, dass wir in der Kirche nur fotografieren dürfen ,wenn wir uns eine Erlaubnis für GBP 3,00 kaufen. Eintritt mussten wir nicht bezahlen, aber es wurde uns nahe gelegt, GBP 6,00 pro Person zu spenden. Dann durften wir in die Kirche rein. Von innen war sie ebenfalls sehr beeindruckend, allerdings zog uns erst mal etwas ganz anderes in den Bann: Ein Schülerchor war dabei, zu proben. Das hörte sich so toll an, das wir uns sofort hinsetzten, um in Ruhe zuzuhören.Erst nach einer ganzen Weile standen wir
Scherenbogen
Scherenbogen
wieder auf, um uns ein wenig in der Kirche umzusehen. Am Ende des Hauptkirchenraumes gab es einen großen Scherenbogen. Er mutete sehr modern an, hatte aber einen speziellen Zweck: die Masse des Turm führte zu einer Senkung des Bodens, und daher wurde eine stabilisierende Maßnahmen notwendig. Dies führte um 1338 zur Konstruktion desberühmten Scherenbogen.Im hinteren Teil waren noch einige kleinere Räume und abgetrennte Bereiche, die man anschauen konnte. Auf dem Rückweg
Market Place in Wells
Market Place in Wells
zum Eingang der Kirche lauschten wir noch mal einwenig dem Schülerchor, bevor wir dann die Kirche verließen und noch ein wenig im Souvenirshop kramten. Wir gingen dann nicht direkt zu Auto zurück, sondern machten einen kleinen Schlenker über den Market Place. Hier waren einigeBanken, wir nutzten die Gelegenheit um die Geldautomaten zu plündern. Leider fing es nun an zu regnen, so dass wir relativzügig durch die kleinen pittoresken Straßen zurück zum Auto gingen. Da heute das letzte Gruppenspiel von Deutschland war, mussten wir sowieso zusehen, das wir schnell ins Cottage zurück kamen. Schließlich fing hier das Spiel schon eine Stunde früher an. Wir schafften es rechtzeitig zum Anpfiff und schauten den Rest des Abends Fußball.

Lyme Regis

Heute hatten wir viel vor. Und leider sah das Wetter überhaupt nicht toll aus. Es regnete ohne Unterlass. Zuerst wollten wir ganz runter fahren bis an die Kanalküste - nach Lyme Regis (http://www.lymeregis.org). Lyme Regis wird auch "Perle von Dorset" genannt. Im 13. Jahrhundert zählte diese Stadt zu den wichtigsten britischen Häfen. Wir hofften sehr, das das Wetter an der Küste besser sein würde. Erst mal lagen aber 1,5 Stunden Fahrt vor uns. Und tatsächlich - als wir in Lyme Regis ankamen, wurden die ersten blauen Flecken am Himmel zu sehen und der Regen hörte auf. Wir hatten Glück und fanden einen Parkplatz direkt am Wasser. Vorsichtshalber nahmen wir unsere Regenjacken mit. Das freundliche Städtchen verfügt über viele schöne Häuschen, die sich einen Hang hinaufziehen. Lyme Regis hat sicher das Prädikat "typisch englisch" verdient. Des Weiteren ist Lyme Regis für die in den dortigen Klippen gefundenen Fossilien bekannt und gehört damit zur sogenannten Jurassic Coast (Jura-Küste), einem
Strand bei Lyme Regis
Strand bei Lyme Regis
Strandhütten
Strandhütten
Küstenabschnitt, der seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Deswegen waren wir auch hauptsächlich hierher gefahren. Wir gingen dann auch in die typischen Shops, die man in der kleinen Hauptstraße, finden konnte, und suchten nach Fossilien und anderen Gesteinen, die wir als Mitbringsel kaufen könnten. Wir wurden sogar auch fündig. Diese Hauptstraße war allerdings überschaubar und nicht besonders lang, so dass wir schnell wieder umdrehten. Kurz vor dem Parkplatz lag das Bell Cliff, ein Restaurant und Teestube oberhalb von der Strandpromenade. Hier kehrten wir erst mal ein für Morning Tea mit Scones, bzw. Gurkensandwich. Danach gingen wir die Strandpromenade einmal hin und her, um uns den Strand und das Meer einmal genauer anzuschauen. Das Wetter wurde immer besser. Entlang der Promenade gab es eine Reihe von Holzverschlägen, lustig bunt in Pastellfarben angestrichen, die sogenannten Beach Huts. Langsam gingen wir zurück zum Auto und machten uns auf zum ersten Garten heute.

Mapperton Gardens

Unser erster Garten heute war Mapperton Gardens (http://www.mapperton.com). Es handelte sich hierbei wieder um ein Herrenhaus mit schön angelegtem Garten. Das Herrenhaus wurde im 11. Jahrhundert erbaut und über die weibliche Erbfolge an die nächsten vier Familien (Brett, Morgan, Brodrepp und Compton) weitergegeben, bis es im Jahre 1919 an eine wohlhabende schottische Witwe verkauft wurde. Als sie 1955 starb, wurde es von Victor Montagu erworben. Als dieser im Jahr 1995 starb, erbte es John Montagu, 11. Earl of Sandwich. Das heutige Haus wurde um 1540 gebaut und etwa 1606 umgebaut.
Mapperton House
Mapperton House
Mapperton Garden - italienischer Garten
Mapperton Garden - italienischer Garten
Fischteiche / Swimmingpools
Fischteiche / Swimmingpools
Zuerst zahlten wir am Eingang den Eintrittspreis von GBP 6,00, hätten wir auch noch das Herrenhaus besichtigen wollen, hätten wir GBP 12,00 bezahlen müssen. Direkt am Haus befand sich eine größere Rasenfläche umsäumt mit Hecken. Zuerst waren wir ein bisschen enttäuscht, da wir dachten, dies sei bereits alles. Aber am hinteren Ende machten wir einen Durchgang aus. Als wir dort um die Ecke schauten, lag unter uns ein sehr schon angelegter Garten. Die ganze Gartenanlage lag eingebettet in die umgebene Landschaft weit unter dem Herrenhaus. Hier oben konnte man ein Stück an der Längsseite dieser Anlage entlang gehen und hatte einen tollen Blick. Es führten einige Steintreppen hinunter. Der Garten war in mehrere Bereiche unterteilt. Zuerst kam der italienische Garten, der in den 1920ern angelegt wurde. Hier sah man
Pergola
Pergola
Aufgang zum italienischen Garten
Aufgang zum italienischen Garten
neben bunt bepflanzten Beeten viele Vögel, Tiere und Springbrunnen aus Stein. Unterhalb der Mauer und dem Sommerhaus lagen 2 Fischteiche aus dem 17. Jahrhundert. Sie waren beide lang gezogen und sahen aus wie Kanäle. Sie wurden wohl auch als Swimmingpools benutzt. Dazwischen gab es noch einen Bereich, in der eine große Pergola stand über und über mit Kletterpflanzen bewachsen. Diese Gartenanlage begeisterte uns mal wieder total. Wir gingen hin und her, guckten uns alles ganz genau an, setzten uns auf einige der Steinbänke, um alles in uns aufzunehmen. Und das Beste war, das wir ganz alleine hier waren. Keine anderen Besucher störten unser Erlebnis. Wir ließen uns viel Zeit, bevor wir die Steinstufen wieder nach oben stiegen zum Herrenhaus und langsam zurück zum Auto gingen. Wir waren total begeistert von diesem Garten. Nun aber ging's weiter zum nächsten Garten.

Forde Abbey House & Gardens

Das nächste Highlight folgte sogleich - Forde Abbey House & Gardens (http://www.fordeabbey.co.uk). Es handelt sich hierbei um eine ehemalige Zisterzienserabtei. 1539 wurde das Kloster aufgelöst und in den nächsten Hundert Jahren als Steinbruch benutzt. 1649 wurde die Abtei erneut verkauft an eine Familie die die "Forde gardens" schufen. Auch hier war die Gartenanlage um die ehemalige Abtei herum in verschiedene Bereiche unterteilt. Nachdem wir am Eingang den Eintritt von GBP 9,00 bezahlt hatten, wollte man das Haus auch von Innen anschauen, hätte man GBP 11,00 zahlen müssen, gingen wir Richtung Haus. Man näherte sich dem Haus von hinten und durchquerte erst mal den riesigen Küchengarten. Dann führte der Weg durch ein Torbogen um das Haus herum. Zuerst erreichte man ein Stück, in dem Steinbeete angelegt waren. Er war aufsteigend angelegt durchbrochen mit Rasenstücken. Wir gingen natürlich gleich nach oben, um von dort den Ausblick auf die Abtei zu genießen. Und der war nicht schlecht. Direkt hinter dem Haus und somit links von den Steinbeeten lag wieder eine sehr große Rasenfläche. Sie führte auf ganzer Hausbreite weg vom Haus. Rechts davon ging die Gartenanlage mit dem Long Pond und dahinter dem Mermaid Pond weiter.
Küchengarten an der Rückseite
Küchengarten an der Rückseite
Blick auf Abtei vom Steingarten
Blick auf Abtei vom Steingarten
Tempel am Long Pond
Tempel am Long Pond
Rasenfläche vor der Abtei
Rasenfläche vor der Abtei
Die beiden Wasserflächen waren umgeben von wundervoll gestalteten Beeten, Büschen und Bäumen. Am Kopfende des Long Pond stand ein kleiner Tempel vor dem wieder einige Sitzbänke standen. Von hier hatte man einen wundervollen Blick auf die Abtei. Das Panoramafoto ganz oben auf dieser Seite zeigt diesen tollen Blick. Im Mermaid Pond befand sich eine Fontäne, die mehrmals an Tag angestellt wurde. Wir hatten Glück und waren rechtzeitig da, um sie das letzte Mal für heute sehen zu können. Sie schoss 49 Meter in die Höhe. Wir schauten ein wenig zu, vor allem hatten wir Spaß als wir andere Zuschauer rennen sahen, die aufgrund des Windes von der Fontäne nass gespritzt wurden. Noch weiter hinter dem Mermaid Pond lag ein großer See, aus dem der Garten und die Teiche in dem Garten gespeist wurden. Daneben lag der sogenannte Bog Garden (Moor- bzw. Sumpfgarten), der uns am Eingang sehr
The Bog Garden
The Bog Garden
Mammutblatt
Mammutblatt
Noch weiter hinter dem Mermaid Pond lag ein großer See, aus dem der Garten und die Teiche in dem Garten gespeist wurden. Daneben lag der sogenannte Bog Garden (Moor- bzw. Sumpfgarten), der uns am Eingang sehr
Forde Abbey House
Forde Abbey House
ans Herz gelegt wurde, da er zu der Zeit gerade besonders schön blühen sollte. Wir warteten auf die Fontäne, bevor wir in den hinteren Teil, den Bog Garden gingen. Hier war ein relativ kleines Stück Garten angelegt, durch das sich ein kleiner Back schlängelte. Der Garten war über und über üppig bepflanzt. Überall standen Riesen-Rhabarber, mit richtigem Namen Mammutblatt herum. Ein kleiner Sandweg führte als Rundgang durch den Garten. Die Dame am Eingang hatte Recht. Der Weg bis in diesen hinteren Teil des Geländes hatte sich wahrlich gelohnt. Wir schlenderten wir durch den Bog Garden und staunten vor allem über die riesigen Blätter des Mammutblattes. Auf dem Rückweg zum Ausgang machten wir noch ein wenig Halt an der Abtei und setzten uns dort in die Sonne bei dem kleinen Café. Dann gingen wir wieder durch den Küchengarten zu unserem Auto und fuhren zu unserem letzten Garten für heute.

Burrow Farm Garden

Im Internet hatte ich diesen kleineren, privaten Garten gefunden, der sehr interessant aussah - den Burrow Farm Gardens (http://www.burrowfarmgardens.co.uk). Die erste Überraschung für uns war, das hier am Eingang nur eine Holzbox stand, in der man das Eintrittgeld von GBP 6,00 pro Person rein legen sollte. Im vor uns liegenden rechten Teil des Gartens sahen wir nur einige Gestalten arbeiten, aber ansonsten beachtete uns niemand. Wir legten unser Eintrittsgeld in die Box und betraten den Garten. Links von uns lag das Haus und recht und vor uns der Garten. Neben der Geldbox lag auch noch ein Stapel mit Gartenplänen von dem wir uns einen genommen hatten. Wir gingen erst etwas geradeaus und gelangten so in den Teil des Gartens mit Aussicht auf die Landschaft, die den Garten umgab. Auch hier war der Garten in mehrere Bereiche unterteilt und jeder Bereich unterschiedlich gestaltet. In einem größeren Bereich gab es in der Mitte einen kleinen Kanal der in einen Seerosenteich mündete. In anderen Bereichen waren Steingärten oder schöne bunte Beete angelegt.
Garten mit Aussicht
Garten mit Aussicht
Wasseranlage
Wasseranlage
Steingarten
Steingarten
Ausblick auf umliegende Landschaft
Ausblick auf umliegende Landschaft
Wir setzen uns auf eine der vielen Sitzbänke und packten unser kleines Picknick aus. Während wir etwas aßen, genossen wir die Aussicht und das schöne Wetter. Wer hätte das heute morgen beim Losfahren noch gedacht. Es waren kaum andere Besucher im Garten unterwegs. Wir schlenderten weiter durch den Garten. Im linken Bereich gab es dann kaum noch Beete und blühende Pflanzen. Hier dominierten eher Büsche und Bäume. Aber auch dieser Bereich war sehr schön gestaltet. Ganz am Ende dieses Bereiches gab es eine Sitzbank mit einem wundervollen Ausblick, hier ruhten wir uns wieder einmal ein bisschen aus. Auf dem Rückweg unterhielten wir uns noch ein wenig mit der Besitzerin des Gartens. Sie hatte 1966 angefangen, diesen Garten anzulegen, der seit dem Jahr für Jahr vergrößert wurde und dann schlussendlich zu den wurde, was er heute ist. Sie hat einige wenige Teilzeitangestellte, die ihr bei der Pflege des heute ca. 5 Hektar großen Gartens. Sie freute sich sehr über unser Lob über ihren Garten.

Prior Park Landscape Garden

Heute hatte wir 2 Gärten und die Stadt Bath auf dem Plan. Zuerst wollten wir nach Bath fahren und unser Auto dort parken. Von dort aus planten wir dann mit dem öffentlichen Bus zum Prior Park Landscape Garden fahren (http://www.nationaltrust.org.uk/prior-park/). Das war die einzige Möglichkeit, da es am Prior Park keine Parkplätze gab. Der Bus hielt direkt vor dem Eingang des Parks. Wir bezahlten unseren Eintritt von GBP 6,60 pro Person. Die Dame am Eingang erzählte uns kurz, wo wir lang gehen sollte und wo wir unseren Spaziergang durch den Park beenden und in die Stadt zurückfahren sollten. Dann fragte sie uns noch, ob wir uns einen Regenschirm ausleihen wollten. Auf Nachfrage ob wir den benötigen würden, antwortete sie, es sei Wimbledon und Glastonbury Festival, es würde also auf jeden Fall regnen. Leider sah es auch genau danach aus. Da ich als Einzige keine Regenjacke dabei hatte, nahm ich ihr Angebot gerne an.
Wir gingen dann los. Der Eingang des Parks lag oben auf dem Gipfel des Combe Down, einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Höhenzug aus Kalkstein südlich von Bath. Der Wanderweg führte in einem großen Linksbogen langsam in die Senke des Parks, in dem mal wieder ein See lag.
Prior Park Landsitz
Prior Park Landsitz
Prior Park Landsitz
Prior Park Landsitz
Blick von der Brücke zum Haupthaus
Blick von der Brücke zum Haupthaus
Palladianische Brücke
Palladianische Brücke
Er führte zuerst an dem Landsitz Prior Park vorbei, das hoch über dem Wanderweg lag. Das mächtige Haupthaus im Stil des Palladianismus wurde nach einem Entwurf von John Wood dem Älteren von 1735 bis 1748 erbaut. Die über 300 m lange Fassade besteht aus sorgfältig behauenen Quadern aus Bath Stone aus den Steinbrüchen von Ralph Allen. Nördlich des Haupthauses erstreckt sich der Garten in einem ausladenden, an den Seiten bewaldeten Tal bis zu den Teichen am Hügelfuß bei Widcombe. Durch das Tal ergibt sich ein freier Blick auf Bath. Den Landschaftsgarten Allens ließen die verschiedenen Besitzer nach seinem Tod nach und nach verwildern, so dass die Wiesen mit jungen Bäumen zu wuchsen, die Wege überwuchert wurden und die Bauten im Park verfielen. Nach der Übergabe an den National Trust
Blick auf Bath
Blick auf Bath
Palladianische Brücke
Palladianische Brücke
untersuchten Experten den Garten archäologisch und erforschten seine Entstehung. Mit Hilfe von Freiwilligen wurden die Wege und Blickachsen wieder hergestellt, Fachfirmen restaurierten die Brücke und die Dämme am unteren See. Die Wiederherstellung ist noch nicht abgeschlossen, doch seit 1996 ist der Park zu besichtigen. Von verschiedenen Aussichtspunkten aus ergeben sich wunderbare Panoramablicke auf Bath. Eine Abzweigung des Wanderweges führte hinaus aus dem Park hoch auf eine Anhöhe. Von dort hatte man einen unglaublichen Ausblick auf Bath. Leider sahen wir von dort aus auch genau, das viele schwarze Wolken im Anmarsch waren. Wir gingen schnell weiter. Der Weg führte wieder in den Park hinein und nun direkt runter in das Tal zu den Seen. Über einen Damm zwischen den Seen konnte man auf die andere Seite wechseln und zur Palladianischen Brücke gehen. Sogar die Brücke betreten durfte man. Nun fing es mächtig an zu regnen. Am See, geschützt unter den Bäumen befand sich einen kleine Bude, in der Tee und Kuchen verkauft wurde. Auch standen hier einige Picknicktische herum. Einer war noch frei, so dass wir uns hier erst mal hinsetzten und uns Tee und Apfelkuchen kauften. Wir warteten den Regen hier ab. Den Regenschirm gab ich dann in der Bude ab, bevor wir den Park verließen. Wir mussten um das Südliche Ende des Park herum laufen, um zu einer Bushaltestelle zu kommen. Das Timing war ziemlich perfekt. Eigentlich hatte wir befürchtet, der Bus wäre schon weg, aber er hatte einige Minuten Verspätung, so dass er nach kurzer Wartezeit kam. Wir fuhren zurück nach Bath.

Bath

Am Hauptbahnhof von Bath stiegen wir aus dem Bus. Wir spazierten durch die Einkaufsstraße von Bath Richtung Römische Bäder (http://www.romanbaths.co.uk), die wir uns von Innen anschauen wollten. Bath ist berühmt für die römischen Bäder, die ab dem Jahr 43 n. Chr. von den damals hier lebenden Römern aus warmen Quellen entwickelt wurden. Diese einzigen heißen Quellen in England waren der Überlieferung nach schon in vorrömischer Zeit bekannt.
Römisches Bad
Römisches Bad
Abteikirche Bath
Abteikirche Bath
Seit der Zeit Elisabeth I. entwickelte sich Bath immer mehr zum Kurort der wohlhabenden Bevölkerung. Daher gibt es noch viele historische Gebäude, insbesondere aus der georgianischen Epoche, in der Stadt. Der stadtbildprägende Werkstein in Bath ist der in der Nachbarschaft abgebaute Bath Stone. Leider war heute Samstag und wir standen auf einmal vor einer sehr langen Schlange. Alle diese Leute standen an, um in die Römischen Bäder zu gehen. Darauf hatten wir nun wirklich keine Lust. Hier wuselten so wahnsinnig viele Leute herum, das wir nur schnell ein paar Fotos von außen machten und den Platz vor den Bädern wieder verließen. Wir gingen nun in Richtung Royal Crescent, einem der bekanntesten Bauwerke von Bath (http://no1royalcrescent.org.uk). Auf dem Weg dahin hielten wir Ausschau nach einem Pub, in dem wir Fish & Chips essen konnten. In einer kleinen Gasse fanden wir dann auch ein Pub. Im ersten Stock gab es einen Restaurantbereich, in dem wir einen Tisch bekamen.
Royal Crescent No. 1
Royal Crescent No. 1
Wir bestellten alle Fish & Chips, was uns auch schnell gebracht wurde. Allerdings mussten wir relativ schnell essen und bezahlen, da die Zeit in unserer Parkuhr bald ablaufen würde. Und wir hatten gehört, das die Polizei in Bath sehr schnell Strafzettel verteilten. Unser Auto parkte direkt vor dem Royal Crescent No. 1. So gingen wir nach dem Essen also dorthin, steckten noch etwas Geld in die Parkuhr, um uns dann das Gebäude anzuschauen und zu fotografieren. Wir waren uns alle einig, das Bath auf jeden Fall einen weiteren Besuch mit mehr Zeit wert sei. Doch nun ging es zu letzten Garten für heute.

Iford Manor

Wir fuhren von Bath aus Richtung Bradford-on-Avon, in dessen Nähe der nächste Garten lag. Er lag in aller Abgeschiedenheit mal wieder neben einem Anwesen, diesmal jedoch ein etwas kleineres, dem Iford Manor (http://www.ifordmanor.co.uk). Das Herrenhaus stammte aus dem späten 15. Jahrhundert, die klassische Fassade wurde um 1730 ergänzt. Der Garten wurde von Harold Peto, einem Gartenarchitekten aus dem 19. Jahrhundert, angelegt, der sich bei einem Besuch im Jahre 1899 in dieses Fleckchen Erde verliebte. Man konnte den Garten jeden Tag Nachmittags besuchen. Rechts am Haus führte ein Weg durch einen Torbogen in den Garten rein.
Blick auf Iford Manor
Blick auf Iford Manor
Terrasse im Iford Manor Garden
Terrasse im Iford Manor Garden
Iford Manor Garden
Iford Manor Garden
Blick auf Iford Manor
Blick auf Iford Manor
Hier saß dann gleich am Haus eine Dame, die den Eintritt kassierte. Da am Abend ein Konzert statt finden sollte und schon die Aufbauarbeiten im Gange waren, mussten wir nur GBP 2 pro Person bezahlen anstatt des normalen Eintrittspreises von GBP 5. Das freute uns natürlich sehr. Zwei steinerne Treppen führten einmal rechts und einmal geradeaus in den Garten. Der Garten ist in vielen Terrassen in einem Hang der Cotswolds angelegt, die sich über 1 Hektar hinziehen. Der
Aufgang zum Garten
Aufgang zum Garten
Aufgang vom  Garten
Aufgang vom Garten
Garten ist im italienischen Stil mit Statuen, Säulen und Zypressen angelegt. Wir wanderten die einzelnen Terrassen nach und nach ab und schauten uns den Garten an. Auf der obersten Terrasse wurde in der Tat schon eine Zeltkonstruktion aufgebaut, was uns allerdings nicht weiter störte. Zumal sie gerade erst damit begannen. Von der obersten Terrasse aus hatte man einen wunderbaren Blick auf das Tal. Überall standen wieder Sitzbänke herum, von denen aus man entweder den tollen Blick auf das Tal oder aber den Garten bewundern konnte. Leider hatte es ja am Vormittag kräftig geregnet, so dass alles ziemlich nass war. Insofern ließen wir uns nirgends nieder, sondern wanderten kontinuierlich durch den Garten und machten viele Fotos. Nach etwa 1 Stunden hatten wir den Garten vollständig erkundet und gingen wieder Richtung Parkplatz zurück zu unserem Auto. Wir fuhren zurück zu unserem Cottage, wo wir nach einem selbst gekochten Abendessen den Abend beim Schauen der ersten beiden Achtelfinale verbrachten und nebenbei den Plan für den nächsten Tag besprachen.

Kilver Court Secret Garden

Auf diesen Garten war ich besonders gespannt. Die Fotos, die ich vorab vom Kilver Court Secret Garden gesehen hatte, hatten das bewirkt (http://www.kilvercourt.com/secret-gardens). Der Kilver Court Secret Garden liegt unter einem Bogenviadukt der Somerset & Dorset Joint Railway. Der Garten datiert aus dem 19. Jahrhundert, allerdings wurde erst in den 1960igern die Entwicklung des Gartens angestoßen, als ein Steingarten, der den 1. Platz in der Chelsea Flower Show gewann, hier nach gebaut wurde, vergrößert mit einem künstlich angelegten Bach und einem schönen kleinen See. Zwergkoniferen und Japanischer Ahorn vervollständigten den Gartenentwurf. Zu der Zeit hatte der Garten somit ein gewagtes und modernes Design. Seitdem war der Garten ein verborgenes Geheimnis für die vergangenen 25 Jahre. Aber die beeindruckendste Eigenschaft des versteckten Gartens ist die Kulisse: ein gewaltiger Eisenbahnviadukt, gebaut für die Somerset und Dorset Eisenbahn in den 1800en. Alle Pflanzen, die man heute in diesem Garten sehen kann, werden am Eingang auch zum Kauf angeboten zusammen mit anderen britischen Pflanzen, Büschen und Bäumen. Wir kamen kurz vor der Öffnungszeit an und wurden dann auch schon gleich darauf rein gelassen. Der Eintritt kostete nur GBP 5. Der Himmel war zur Zeit leider noch etwas bedeckt, was sich allerdings im Laufe unseres Besuches änderte.
Kilver Court Secret Garden
Kilver Court Secret Garden
So konnten wir doch noch einige Fotos mit teilweise blauem Himmel machen. Ein kleiner Rundweg führte durch den Garten, einmal um den See herum, der im östlichen Teil des Gartens lag. Sobald wir den Garten betraten, sahen wir im Hintergrund den Eisenbahnviadukt - ein sehr beeindruckender Blick. Der südwestliche Teil des Gartens war wie ein englischer Garten eines Herrenhauses angelegt, sehr gepflegt und symmetrisch mit mehreren Sitzbänken. Dahinter erstreckte sich ein Steingarten auf mehreren Ebenen, durch den ein kleiner Bach floss. Hier blühten über und über Pflanzen in allen möglichen Farben - wundervoll. Wir schlenderten jeder für sich
Eisenbahnviadukt
Eisenbahnviadukt
Steingarten
Steingarten
englischer Garten
englischer Garten
durch diesen friedlichen Garten, setzen uns auf Parkbänke, um die immer wieder unterschiedlichen Aussichten zu genießen. Nach etwa 1,5 Stunden verließen wie den Garten, jetzt erst kamen die nächsten Besucher - wir hatten den Garten die ganze Zeit für uns alleine gehabt. Der Kilver Court Secret Garden gehört zum Kilver Court Designer Village. Hier gab es außerhalb des Gartens eine Designershop mit Klamotten, in den wir einmal kurz hinein schauten. Allerdings entsprachen weder die Klamotten noch die Preise unserem Geschmack. Gegenüber war allerdings ein Laden mit allerlei zum Stöbern - alles Sachen die man eigentlich nicht braucht, sich aber hervorragend als Mitbringsel eigneten. Hier verbrachten wir noch eine Zeit und kauften sogar etwas, bevor wir uns auf zum nächsten Garten machten.

Walled Garden of Cannington

Ich weiß gar nicht genau, warum ich den Walled Garden of Cannington (http://www.canningtonwalledgardens.co.uk) herausgesucht hatte, vielleicht weil der Eintritt mit GBP 3,95 sehr günstig war. Auf jeden Fall waren wir sehr skeptisch, als wir dort ankamen und auf den Parkplatz fuhren. Um uns herum war eine einzige
Blumenwiese im Walled Garden
Blumenwiese im Walled Garden
Mohn
Mohn
Baustelle. Der Zugang vom Parkplatz zum Garten war gesäumt von Baustellenzäunen und Entschuldigen über die Bauarbeiten. Langsam wanderten wir Richtung Eingang. Im Gift Shop bezahlten wir den Eintritt und fingen dann an durch den Garten zu schlendern. Dieser Garten gehört seit 2004 zum Bridgewater College, aber es gibt ihn schon seit dem 12. Jahrhundert. Seit er dem College angegliedert ist, wurde der Walled Garden wieder aufgebaut und erweitert. Heute bietet der Garten den Studenten eine dynamische Lernumgebung. Der Garten war aufgeteilt in verschiedene Bereiche, in denen unterschiedliche Vegetationsgebiete nach empfunden wurden. Neben den vielen Beeten, in denen die Pflanzen fast alle ein kleines Schild mit ihrem Namen neben sich hatten, gab es auch ein großes Treibhaus. Diese Treibhaus war unterteilt in verschiedene Bereiche. Hier gab es ein Bereich mit Kakteen und anderen Wüstenpflanzen und ein Bereich war mit tropischen Pflanzen bewachsen. Hier gab es die buntesten, ungewöhnlichsten Blüten und Pflanzen, die man sich vorstellen konnte. Alles in allem gefiel uns der Garten recht gut. Er war ganz anders, als das was wir bislang besucht hatten. Nach einer Pause auf einer der vielen Sitzbänke, während der wir uns mit unserem mitgebrachten Broten und Getränken stärkten, machten wir uns auf den Weg zum nächsten und letzten Garten für heute.

Burnham on the Sea

Burnham on the Sea
Burnham on the Sea
Wir machten allerdings eine kleinen Umweg, um den nächsten Punkt an der Westküste von England zu erreichen. Wir wolten eine Blick auf den Bristol Channel werfen, in der Hoffnung, den beindruckenden Tidenhub zu sehen. Hier gab es den höchten Tidenhub von ganz England - bis zu 15 Meter waren hier möglich. In Burnham on the Sea fuhren wir direkt an die Strandpromenade und parkten unser Auto. Und in der Tat, es war weit und breit kein Wasser zu sehen. Es war gerade Ebbe und das Wasser war Kilometer weit entfernt. Wir gingen ein bisschen an der Promenade entlang und genoßen die frische Luft. Dann ließen wir uns in einem Café nieder und tranken Kaffee, Tee oder aßen ein Eis. HIer war ein ziemlicher Trubel, viele Familien mit vielen Kindern liefen hier herum. Nach einer Weile gingen wir zurück zu unserem Auto und fuhren weiter.

Milton Lodge Gardens

Unser letzter Garten für heute war der Milton Lodge Gardens. Hierbei handelte es sich wieder um einen Privatgarten, der um ein Herrenhaus herum lag (hhttp://www.miltonlodgegardens.co.uk). Wir gingen eine längeren Auffahrt vom Parkplatz zum Eingang des Geländes. Am Haus saß der Eigentümer des Herrenhauses auf einem Stuhl
Blick von Central Terrace
Blick von Central Terrace
und wartete auf Besucher. Er stand gleich auf, als er uns sah und begrüßte uns. Er kassierte den EIntritt von GBP 5 von uns und begann dann ein bisschen von der Entstehung und Geschichte des Hauses und des Gartens zu erzählen. Der Garten wurde um 1900 herum vom Urgroßvaters des jetzigen Eigentümers angelegt. Während wir mit ihm so auf der Upper Terrace standen, genoßen wir den Blick auf dasTal und vor allem die Kathedrale von Wells. Er bat uns anschließend uns alle Zeit der Welt zu nehmen und seinen Garten genießen. Außerdem lud er uns ein, später weiter untem im Garten bei seiner Mutter Tee und Kuchen zu genießen. Wir gingen also am Haus entlang und schlenderten langsam durch den Garten. Dieser war in mehreren Terrassen angelegt und mit Steinstufen miteinander verbunden. Große Rasenflächen waren eingefaßt von bunt bepflanzten Beeten. Eine große Farbenpracht bot sich uns dar. Auch hier standen überall Sitzbänke herum, die zum Ausruhen einluden. Auf der untersten Ebene lag ein großer Pool. Nachdem wir uns etwas umgeschaut und die farbigen Blumen bewundert hatten, kauften wir uns in der Tat bei der Mutter des Eigentümers Tee und selbst gebackenen Kuchen und setzen uns dann an einen der Tische draußen auf einer Terrasse.
Lily Pond
Lily Pond
Central Terrace
Central Terrace
Pool Terrace
Pool Terrace
Blick auf Wells Cathedral
Blick auf Wells Cathedral
Der Garten hat uns sehr gut gefallen, vor allem die persönliche Note hatte es uns angetan. Vom Eigentümer ware wir bisher noch nie begrüßt worden. Auch die Entstehungsgeschichte des Gartens in Verbindung mit einem Einblick in die Familiengeschichte war neu und sehr interessant. Morgen lag nun unser letzter Tag in unserem Cottage vor uns, bevor wir uns wieder auf die Heimreise machen würden.

Minterne House

Unser letzter Tag in Somerset. Als erstes fuhren wir zum Minterne House (http://www.minterne.co.uk/mjs/index.php). Hierbei handelte es sich wieder mal um Privatbesitz. Allerdings wurden wir hier nicht vom Eigentümer begrüßt. Lediglich kleine Wegweiser, die im Rasen steckten, wiesen den Weg zum Garten. Am Parkplatz stand eine Holzhütte, in der man den Eintritt von GBP 5 hinterlegen musste.
Der Weg führte vorbei dann an dem Herrenhaus vorbei. Hinweistafeln erzählten ein bisschen über die Geschichte des Hauses. Dabei erfuhren wir, das die Churchill Familie in das Haus im Jahre 1660 einzog und hier bis wohnte, bis die Witwe von General Charles Churchill im Jahr 1757 starb. Seit dem lebt die Familie Digby, zur Zeit der 12. Lord Digby in dem Minterne House. Das Haus lag sehr prächtig oberhalb des Gartens. Es sah sehr beeindruckend aus.
Seitenansicht Minterne House
Seitenansicht Minterne House
Minterne House
Minterne House
Kleiner Bachlauf
Kleiner Bachlauf
See im Minterne Gardens
See im Minterne Gardens
Dann führte der etwas hinab in einen kleinen Wald. Alles sah recht naturbelassen aus und nicht wirklich wie ein Garten, eben eher wie ein kleiner Wald, allerdings mit vielen verschiedenen, nicht alltäglichen Bäumen. Es standen sehr viele Rhododendren herum, die leider aber alle schon verblüht waren. Wir waren etwas enttäuscht, da dies hier wirklich nichts mit einem Garten zu tun hat. Aber wir entschlossen uns, den Waldspaziergang trotzdem zu genießen. Nach einer Weile erreichte der Weg einen kleinen Bachlauf, um den herum eine Pflanzenvielfalt angelegt war. Hier konnte man nun doch den Garten erkennen. Von hier aus an führte der Weg an dem Bach entlang, der schließlich in einem kleinen See endete. Und am oberen Ende des Sees lag einen steinerne Bogenbrücke - sehr malerisch. Der Weg führte nun wieder bergan zurück zum Haus. Allerdings gab es noch einige Schlenker durch Gebiete, die zur Zeit noch mehr oder weniger brach da lagen. Allerdings zeigten aufgestelle Informationstafeln, das die Gärtner hier dabei waren, neue Gartenbereiche anzulegen. Die dargestellten Pläne sahen sehr schön aus - man müßte in ein bis zwei Jahren noch mal wieder kommen. Zurück am Haus, setzen wir uns auf die Sitzbänke, die an der Stirnseite des Hauses standen. Von hier hatte man einen sehr schönen Blick auf die gegenüber liegenden Hänge, auf denen eine große Schafherde graste. Alles in allem hatte es uns hier doch noch ganz gut gefallen. Vor allem das Haus, das man leider nicht besichtigen konnte, war beeindruckend.

Athelhampton House & Gardens

Unser nächster Stopp war Athelhampton House & Gardens (http://www.athelhampton.co.uk). Auch dieses Haus und deren Gärten ist im Privatbesitz. Seit 3 Generationen lebt hier die Familie Cooke. Man bekommt einen guten EIndruck, wie sie hier leben, da ein Teil des Hauses zu besichtigen ist. Der Eintritt war mit GBP 12,50 recht hoch, hat sich aber im Nachherein als lohnend heraus gestellt.
Athelhampton House
Athelhampton House
Eiben in Pyramidenform
Eiben in Pyramidenform
Pool mit Seerosen
Pool mit Seerosen
Blick auf Athelhampton House
Blick auf Athelhampton House
Der Garten war in mehrere, sehr unterschiedlich gestaltete Bereiche unterteilt. Als erstes kamen wir in einen großen Bereich, der an der Längsseite einen Terrassenweg hatte, von dem aus man einen Blick auf den unteren Teil hatte. Hier standen unzählige Eiben in Pyramidenform geschnitten, schön geometrisch verteilt. Mittig auf der anderen Längsseite gab es einen Durchgang zum nächsten Gartenbereich. Hier stand man plötzlich in einem völlig rund angelegtem kleinen Bereich, in dessen
Athelhampton Gardens
Athelhampton Gardens
Mitte ein Springbrunnen stand. An allen 4 Seiten konnte man den Platz verlassen und in weitere Gartenbereiche gelangen. Wir schlenderten durch die verschiedenen Bereiche und schauten uns in Ruhe um. Der Garten war sehr vielfältig, mit vielen Skulpturen, Brunnen und Pflanzen. Zum Schluss gingen wir zum Haus, das wir uns natürlich auch noch von Innen anschauen wollten. Das Haus war bereits sehr alt. Die große Halle als Herzstück des Hauses wurde 1485 erbaut. Nach und nach wurden in den nächsten Jahrhunderten immer mehr Gebäudeteile angebaut. Man sieht dem Haus von aussen allerdings das Alter auch deutlich an. Das Gemäuer ist sehr verwittert. Man beginnt den Rundgang in eben dieser großen Halle. Die Wände sind mit gotischem Faltwerk gestaltet, an der Stirnseite ist ein großer gemauerter Kamin. Im oberen Bereich sind wunderschöne Glasmosaikfenster. Links in der Ecke geht der Rundgang weiter durch die große Kammer und Bibliothek im Ostflügel, durch das Königszimmer am Weinkeller vorbei und dann die Treppen hoch zur Bibliothek. Im westflügel kann man sich dann noch im ersten Stock einige Zimmer
Königszimmer
Königszimmer
Schlafzimmer
Schlafzimmer
Badezimmer mit Kupferwanne
Badezimmer mit Kupferwanne
Eßzimmer
Eßzimmer
anschauen, in denen auch neben den Möbeln auch Kleidung aus vergangenen Tagen ausgestellt ist. Auch ein Badezimmer mit einer großen Kupferwanne kann man besichtigen. Im Erdgeschoß gegenüber der großen Halle liegt dann noch das Eßzimmer, das immer noch regelmäßig von den derzeitigen Besitzer benutzt wird. Wir verließen das Haus wieder und schlenderten langsam zurück zum Parkplatz, um zum letzten Garten zu fahren.

Larmer Tree Garden

Unser letzter Garten für heute und überhaupt in Dorset war der Larmer Tree Garden (http://www.larmertree.co.uk). Der Eintritt kostete nur GBP 4 - sehr erfreulich. Nachdem wir im Café den Eintritt bezahlt hatten, gingen wir in den Garten. Wir kamen zuerst auf eine große Rasenfläche. Der Larmer Tree Garden wurde 1880 von General Pitt Rivers als Larmer Tree Pleasure Grounds angelegt. Den Mittelpunkt seines Gartens bildete die große Rasenfläche. Drumherum legte er kleinere Plätze an, abgetrennt durch Hecken, in denen er die Besucher bilden und unterhalten wollte.
Holzbühne
Holzbühne
eines der Quarter
eines der Quarter
Wildernis im Larmer Tree Garden
Wildernis im Larmer Tree Garden
Pfau
Pfau
Besucher, die im Garten gerne ein Picknick machen wollten, konnten dies in 8 Bereichen tun, die als sogenannte Quarter angelegt waren. Sie waren jeweils umschlossen von Lorbeerhecken und hatten alle strohgedeckte Unterstände. Auf der großen Rasenfläche stand eine halbrunde Bühne aus Holz, auf der Theatervorstellungen und Kozerte zur Unterhaltung der Besucher statt fanden. Diese Bühne steht dort auch noch heute. 1900 wurde der Garden geschlossen als General Pitt Rivers starb. Erst sein Urgroßenkel begann 1991 den Garten wieder herzustellen. Viele der Gebäude waren zerstört oder komplett mit Pflanzen überwuchert. Nur die große Rasenfläche in der Mitte des Gartens war mehr oder weniger erhalten geblieben. 1995 wurde der Garten wieder für Besucher eröffnet. Wir schlenderten über die Rasenfläche um uns die Bühne genauer anzuschauen. Dann gingen wir durch die einzelnen Quarter und schauten uns um. Die wenigen Gebäude, die hier noch standen, sahen ganz interessant aus, aber der Garten an sich war ansonsten enttäuschend. Die Bereiche, in den die Quarter sein solten, war eher ungepflegt. Eine Gestaltung, bzw. Struktur war nicht zu erkennen. Aber es gab nette Ecken, so z.B. ein Bereich, in dem auf einer kleinen, mit Hecken und bunt bepflanzten Beeten umgebenen Rasenfläche eine schwarze halbrunde Metallsitzbank mit Metallbaldachin stand.
Nachdem wir einmal durch alle Bereiche gegangen waren, kehrten wir für Tee und Kuchen in dem Café ein. Wir setzten uns draußen vor das Café, wo wir dann sehr nett von einem Pfau unterhalten wurden, der uns seine ganze Schönheit präsentierte, während seine Pfaufrau von Tisch zu Tisch hüpfte, um Kuchenreste zu stibitzen. Nach einiger Zeit gingen wir dann zurück zum Auto und fuhren zurück zu unserem Cottage. Schließlich mussten wir noch packen, morgen würden wir uns auf den Weg zurück nach Hause machen.

Salisbury

Nachdem wir das Auto gepackt hatten und das Cottage an die Vermieter zurückgegeben hatten, machten wir und auf den Weg. Als erstes wollten wir die Kathedrale von Salisbury besichtigen (http://www.salisburycathedral.org.uk). Der Bau der Kathedrale wurde 1220 begonnen und im weitesten Sinne 1266 fertig gestellt. Der Bau des großen Kreuzganges dauerte von 1270 bis ca. 1310 und umschloss das 1280 fertiggestellte und bis dahin freistehende Kapitelhaus.
Salisbury Cathedral
Salisbury Cathedral
Blick auf die Scherenbogen
Blick auf die Scherenbogen
Taufbecken von 2008
Taufbecken von 2008
Wir fanden in der Nähe eine Parkhaus, allerdings hatte ich ein blödes Gefühl, unser Auto hier mit offenem und voll gepackten Kofferraum stehen zu lassen. So beschlossen wir, in 2 Etappen zur Kathedrale zu gehen. Zwei blieben beim Auto, während die anderen Beiden zur Kathedrale gingen. Nach 5 Minuten waren wir bereits an der Kathedrale. Die Kathedrale lag beeindruckend vor uns mitten auf einer großen Rasenfläche. Eintritt mussten wir nicht bezahlen, bzw. es war den Besuchern freigestellt, wieviel Geld sie als Eintrittsgeld spenden wollten. Wir gingen dann in die Kathedrale.
Spiegelung im Taufbecken
Spiegelung im Taufbecken
Glasmosaikfenster
Glasmosaikfenster
Staunend gingen wir umher und schauten und alles genau an. Die Kathedrale war von innen noch viel beindruckender als von außen. Besonders das neue Taufbecken hatte es uns fotografisch angetan. Hier ließen sich viele nette Spiegelbilder machen. Wieder draußen schauten wir uns noch eine Weile die Kathedrale von außen an und machten einige Fotos. Nachdem wir uns ausreichend umgeschaut hatten, gingen wir zurück zum Auto, um den anderen beiden auch die Gelegenheit zu geben, die Kathedrale zu bestaunen. Allerdings machten wir auf dem Weg noch kurz Stopp im National Trust Laden, um uns ein wenig umzuschauen. Während wir dann später am Auto warteten, gingen wir abwechselnd in den Supermarkt am Parkhaus einkaufen; eInige letzte Mitbringsel und Reiseproviant. Nachdem die beiden anderen zurück waren, fuhren wir los und verließen Salisbury RIchtung Westen. Unser nächster Stopp war Sissinghurst.

Sissinghurst

Unsere letzte Besichtigung bevor unsere Reise zu Ende ging, waren die berühmten Gärten von Sissinghurst Castle (http://www.nationaltrust.org.uk/sissinghurst-castle-garden/). Sissinghurst Castle ist ein historischer Landsitz, Berühmt geworden durch den Garten, der ab 1930 von Vita Sackville-West und ihrem Mann Harold Nicolson angelegt wurde und der in dieser Form erhalten wurde. Heute ist Sissinghurst im Besitz des National Trust. Die für die Öffentlichkeit zugängliche Anlage zählt mit mehr als 160.000 zahlenden Besuchern jährlich zu einer der beliebtesten Gartenanlagen der Welt. Die Wohnanlage besteht aus fünf einzeln stehenden Gebäuden: Dem Haupthaus, der langen Bibliothek, dem (Doppel-)Turm, dem South Cottage sowie dem Priest's House. Harold Nicolson und Vita Sackville-West unterteilten das
Eingangstor
Eingangstor
rund fünf Hektar große Gelände in zehn abgeschlossene Gartenräume. Als ‚Wände‘ dienen mehr als mannshohe, akkurat geschnittene Eibenhecken; aber auch erhaltene Mauern ehemaliger Gebäude wurden mit einbezogen.
Doppelturm
Doppelturm
Jeder der "Gärten im Garten" hat ein bestimmtes Thema; so gibt es zum Beispiel den Weißen Garten, den Rosengarten und den Kräutergarten und viele andere. Nachdem wir unseren Eintrittskarten gekauft hatten, gingen wir zum Eingang des Garten. Wir blieben staunend vor dem Eingangstor stehen. Es befand sich zwischen der Langen Bibliothek und dem Haupthaus. Während wir wort standen und die ersten Fotos machten, kamen uns dann doch tatsächlich Freunde entgegen, die gerade die Gärten wieder verliessen. Großes Hallo folgte und ein kurzer Austausch über das bisher Erlebte. Unseren Freunde waren mit einer Busreisegruppe unterwegs und begannen gerade ihre Südengland-Rundtour. Nachdem wir uns von einander verabschiedet hatten, betraten wir den Garten durch das Eingangstor.
Der weiße Garten
Der weiße Garten
Wir standen im sogenannten Oberen Hof. Der Obere Hof mit seiner großzügigen Rasenfläche bildet das Entrée des Gartens. An zwei Seiten ist er gesäumt von der berühmten violetten Rabatte. Durch den Durchgang im Turm gelangt man in den Unteren Hof, ebenfalls geprägt von einer Rasenfläche. Die umgebenden Mauern sind mit Clematis und Rosen bewachsen. Wir gingen nach links, um uns den berühmten Weißen Garten anzuschauen. Die hier versammelten Pflanzen blühen in allen Schattierungen von Weiß, viele besitzen graues oder silberfarbiges Laub. Den Mittelpunkt bildet ein Pavillon, überrankt von einer weiß blühenden Kletterrose. Hier waren ziemlich viele Besucher, so daß ich einige Zeit warten mußte, bis kaum noch jemand anwesend war, um den Garten als Panorama zu fotografieren. Im vorderen Teil des weißen Garten wuchsen verschiedenste weiße Pflanzen auf großen Beeten durcheinander. Im hinteren Teil jedoch waren kleinere Beetflächen durch Buchsbaumhecken fein säuberlich umfaßt.
Der weiße Garten
Der weiße Garten
Vom weißen Garten aus ging ich weiter in den Rosengarten, der gegenüber auf der anderen Seite des Doppelturms hinter einer Mauer lag. Der Rosengarten dokumentiert Vita Sackville-Wests Vorliebe für alte Rosensorten. Sie liebte ihre üppigen Blüten, samtigen Farben und ihren Duft und nahm in Kauf, dass sie im Gegensatz zu modernen Sorten nur einmal im Jahr (im Juni) blühen. Heute wird die Blütezeit des Gartens durch hinzugefügte Stauden und Clematis verlängert. Eine kunterbunte Farbenpracht in vielen Beeten war hier zu bewundern. Auf kleinen Wegen ging ich zwischen den vielen kleinen Beeten hin und her und fotografierte viele interesant aussehende Blüten und Pflanzenteile, die alle in der Blumengalerie zu sehen sind. Unterhalb des Rosengartens lag der Cottage Garden (Bauerngarten). Das South Cottage am Rande des Bauerngartens wurde nach Kauf von Sissinghurst als erstes Gebäude bewohnbar gemacht. Der Bauerngarten wurde dabei als eine Steigerung des klassischen englischen Gartens angelegt. Da sich sowohl Vita Sackville-West als auch Harold Nicolson gleichermaßen intensiv um die Blumen kümmerten, sind die Unterschiede in den Vorlieben hier gut zu sehen. Während Harold Nicolson das Formale liebte, aber Unterschiede zuließ, bevorzugte Vita Sackville-West das Opulente, jedoch möglichst in einer Farbe (abhängig von der Jahreszeit). Die Gartenbank an der Seite des Bauerngartens ist ein Entwurf von Edwin Lutyens.
Blick auf den Doppelturm
Blick auf den Doppelturm
Seitenbeet im Rosengarten
Seitenbeet im Rosengarten
Cottage Garden
Cottage Garden
Blick auf den Wassergraben
Blick auf den Wassergraben
Vom Cottage Garden zum Wassergraben führt der Lime Walk. Auf der einen Seite ist der Gang durch eine Ziegelwand begrenzt, an der die Blüten einer weißen Wisteria herunterhängen. Auf der anderen Seite befindet sich eine Azaleenböschung, an die der Nussgarten anschließt. Am südöstlichen Zipfel des Gartens befindet sich der Kräutergarten, der mit seinen über hundert Kräuterarten angeblich der vollständigste Kräutergarten Englands ist. Vom ursprünglichen Wassergraben rund um das Anwesen ist nur noch der östliche und ein Teil des nördlichen Grabens vorhanden. An deren Ufer stehen alte Eichenbäume. Die beiden Arme des Grabens umschließen den Obstgarten. Im Frühling wachsen dort Narzissen, gefolgt von blühenden Obstbäumen und Rosen. Wir hatten uns zu einer betimmten Uhrzeit im Eingangstor verabredet, wo wir uns dann auch wieder trafen. Wir beschlossen im Café noch einen Tee zu trinken. Wir saßen draußen an einem der vielen Picknicktische in der Sonne und genoßen unseren letzten Tag in England. Unser letztes Ziel für heute war Folkstone. Wir wollten die letzte Nacht dort in einem Hotel verbringen, um dann am nächsten Morgen mit der Fähre von Dover aus zurück nach Dünkirchen zu fahren. Doch zuerst mußten wir noch mal bei unserem allerersten Hotel in Ashford vorbei schauen, da dort am Anfang der Reise einige Dinge vergessen worden waren. Nachdem wir diese eingesammelt hatten, fuhren wir nach Folkstone zu unserem Hotel. Nach dem Einchecken ließen wir unseren letzten Abend in einem kleinen nette italienischen Restaurant bei einem sehr leckeren Essen ausklingen.

Dover

Nach einem sehr fragwürdigen Frühstück in unsere Hotel fuhren wir nach Dover, um mit der Fähre nach Dünkirchen zu fahren. Wir hatten Glück - das Wetter war vorbildlich und wir freuten uns, einen sehr schönen Blick auf die weißen Klippen von Dover zu haben, als wir mit der Fähre den Hafen von Dover verließen.
die weißen Klippen von Dover
die weißen Klippen von Dover

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