Kalifornien und Arizona !


1. Tag: Anreise - Tachostand: 39.960 Meilen

So nun ging es also endlich los - unser Flieger verließ pünktlich um 6:25 Uhr den Hamburger Flughafen. Nach einen Stopp in Amsterdam ging es dann um 11:10 Uhr weiter Richtung San Francisco, wo wir um 13:05 Uhr Ortszeit nach 15 Stunden und 40 Minuten landeten. Bevor wir unser Gepäck abholen konnten, mussten wir erst noch durch die Einwanderung -
Unser Auto für 4 Wochen
Unser Auto für 4 Wochen
im Vorwege hatten wir uns ja bei der Einwanderung per Internet anmelden müssen, was einwandfrei geklappt hatte, so dass wir jetzt hofften, das auch hier alles glatt geht. Einzeln traten wir an den Schalter, beantworteten einige Standardfragen, warum wir hier sind, wie lange wir bleiben wollen und woher wir kommen, ließen unsere Fingerabdrücke nehmen - Gott sei dank auf elektronische Art - und bekamen beide einen Stempel in den Reisepass. Nun konnten wir also unser Gepäck einsammeln und durch den Zoll gehen. Das klappte auch alles wunderbar und wir machten uns auf Richtung Autovermietung. Dort zeigten wir unseren Voucher vor und man bat uns kurz zu warten, sie hätten im Moment keine Fahrzeuge unserer Klasse da, die müssten noch gereinigt werden. Nach einer Weile fuhr ein SUV mittlerer Größe vor, der uns aber so gar nicht zusagte. Ich hätte eigentlich so gerne wieder einen Toyota RAV4 gehabt, wie vor 2 Jahren. Wir fragten, ob in absehbarer Zeit ein RAV4 bereit sei und sie Dame von der Autovermietung bat uns, erneut zu warten, sie wollte nachfragen. Nach ca. 15 Minuten fuhr dann ein Toyota vor, allerdings kein RAV4, sondern ein Highlander, gefühlte 2x so groß. Sie deutete auf den Wagen und wollte wissen, ob der okay sei - wir nickten begeistert und kamen so also zu einem kostenlosen Upgrade - denn mit Midsize hatte dieses Schiff nichts zu tun. Schnell luden wir unsere Koffer in den Kofferraum - die sahen total verloren darin aus - setzen uns in den Wagen und fuhren los.
Wir wollten auf dem kürzesten Weg zur Route 1, also erst mal rauf auf die US-101 Richtung Süden. Ausfahrt 414B war dann unsere und die CA 92 führte uns dann direkt zur Route 1, auf die wir bei Half Moon Bay trafen. Nun fuhren wir also auf dem berühmten Highway No. 1 Richtung Süden, direkt an der Westküste der USA entlang. Einer der ersten Strände, der zugänglich war, wurde von uns angesteuert, so dass wir erst mal Kalifornische Seeluft schnuppern konnten. Leider war das Wetter nicht optimal, der Himmel war Wolken verhangen und es wehte ein frische Wind, aber das tat unserer Begeisterung keinen Abbruch. Nach einem kurzen Aufenthalt an der frische Luft und den ersten Fotos von sehr vielen fuhren wir weiter. Unser heutiges Ziel war Marina, wo wir für die erste Nacht in einem Motel 6 ein Zimmer gebucht hatten (55 USD inkl. Tax). Bis dahin waren es nun noch etwa 68 Meilen (110 km). Allmählich wurden wir nach dem langen Tag auch etwas müde. Trotzdem genossen wir die Ausblicke aus dem Auto sehr, die kalifornische Küste ist einfach sehr schön und abwechslungsreich. Schließlich kam wir in Marina an und fanden auch ohne Probleme unser Motel. Wir checkten ein und beschlagnahmten unser Zimmer. Wir hatten draußen schon entdeckt, das neben dem Motel ein Denny's war - dies ist eine Restaurantkette, deren Restaurants sich immer irgendwie in der Nähe von Motel 6, Super 8 oder Days Inns befindet. Da Motels in der Regel ohne Frühstück sind, ist dies sehr praktisch, denn Denny's hat 24 Stunden auf und serviert Rund um die Uhr Essen, typisch amerikanische Essen - Burger, grilled Sandwiches usw... So gingen wir also ein wenig später rüber zu Denny's, um zu Abend zu essen. Bereits um 21 Uhr lagen wir dann in den Betten, total müde und schliefen schnell ein.
Gefahrene Meilen: 104 Meilen (167 km)

2. Tag: Highway No. 1 - Tachostand: 40.064 Meilen

Schon um 6:40 Uhr waren wir hellwach. Wir standen auch gleich auf und machten uns der Reihe nach fertig. Wir packten unseren Koffer, luden sie ins Auto und checkten aus dem Motel aus. Frühstücken taten wir bei Denny's - wo sonst. Der Kellner vom Vorabend war immer noch da und begrüßte uns schon fast wie alte Bekannte. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit viel Kaffee - ich liebe free refill - fuhren wir dann gegen 8 Uhr los. Es ging die Highway No. 1 weiter nach Süden. Unser heutiges Endziel war irgendwo um bei Morro Bay, aber bevor wir dort am Abend ankommen würden, hatten wir noch mindestens 2 Programmpunkte vor uns. Zu aller erst wollten wir den 17-Miles-Drive in Monterey machen. Dies hatte ich schon in 1988 einmal gemacht und in sehr guter Erinnerung. Der 17-Miles-Drive ist ein Scenic Drive über die Halbinsel Monterey vorbei an schönen Villen, durch Zypressenwälder und entlang der Küste - 17 Meilen lang. Für das Befahren der Straße wird eine Gebühr verlangt - wir bezahlten etwa 9 USD pro Person. Dafür bekommt man einen ausführlichen Plan mit einer Strecken- und Aussichtspunktbeschreibung. Es gibt insgesamt 21 sehenswerte Punkte auf den 17 Meilen. Allerdings haben wir uns eher auf die Punkte
Spanish Bay
Spanish Bay
an der Küsten konzentriert und die im inneren der Halbinsel nur im Vorbeifahren registriert. Details zu dem Scenic Drive findet man auf Wikipedia (Deutsch) oder auch auf der Homepage vom Pebble Beach (Englisch)...
Unser erster Stopp war ein Strand an der Spanish Bay (Nr. 5 der sehenswerten Punkte). Das Wetter hatte sich noch nicht nennenswert verbessert seit gestern, so dass auch der Pazifik sehr rau war - dadurch hatten wir das totale Nordseefeeling ! Wir ließen uns Zeit um die ersten Fotos auf unserer Reise zu
Squirrel am Bird Rock
Squirrel am Bird Rock
machen, bevor wir zum nächsten Stopp weiter fuhren - dem Bird Rock. Hier gab es sehr viele verschiedene Tiere zu beobachten und natürlich zu fotografieren - Squirrel, Kormorane, Möwen, Pelikane, Seehunde...
Hier hielten wir uns eine längere Weile auf. die kleinen Squirrels waren einfach zu süß - und zutraulich. Doch dann mussten wir uns losreißen - wir hatten noch eine ganz schöne Strecke vor uns und vor allem hatten wir um 15:40 Uhr einen Termin im 95 Meilen entfernten Hearst Castle.
Also weiter ging es - nächster Stopp war die einsame Zypresse - The Lone Cypress. Sie steht ganz alleine seit 250 Jahren auf einem Felsen und trotz den Gezeiten.Der Aussichtspunkt drumherum ist
Pescadero Point
Pescadero Point
Lonely Cypress
Lonely Cypress
sehr malerisch und bietet viele schöne Fotomotive, auch abseits der einsamen Zypresse. Kurze Zeit später hielten wir am Pescadero Point, wo wir auch wunderschöne Ausblicke genossen. Schließlich verließen wir den 17-Miles-Drive und fuhren zurück zum Highway No. 1 und weiter Richtung Süden. Der Highway ist einspurig und führt direkt an der Küste entlang, mit vielen Kurven, Steigungen und Gefälle. Somit kam man nur recht langsam voran, vor allem wenn man ständig anhalten und fotografieren musste. Etwa 25 Meilen südlich von Monterey begann der Küstenabschnitt bekannt unter dem Name Big Sur - einer der schönsten Bereiche der Küste.
Big Sur
Big Sur
Hier mussten wir natürlich ständig anhalten, nach jeder Kurve war die Aussicht noch schöner. Wenn wir doch nur blauen Himmel hätten - aber so diesig sah die Küste eigentlich auch sehr nett aus. Während wir den Highway weiter fuhren, flogen rechts von ständig Pelikanschwärme an uns vorbei - wir waren total fasziniert davon. Schließlich mussten wir uns selbst disziplinieren und und zwingend, nicht mehr ständig anzuhalten. Wir hatten nur noch 2.5 Stunden Zeit bis zu unserem Termin und noch 90 Meilen vor uns. Also fuhren wir so schnell es uns eben auf dieser kurvigen Straße möglich war. Kurz vor unserem Ziel erblickten wir eine riesige Kolonie von Seerobben, die einfach so in Reichweite am Strand herum lagen - doch wir hatten keine Zeit, anzuhalten - vielleicht später.
Wir kamen 5 Minuten vor unserem Termin an. Wir hatten von Deutschland aus Tickets für eine Besichtigungstour durch das Hearst Castle gekauft. Dabei muss man sich auf eine Uhrzeit fest legen - und wir hatten uns auf 15:40 Uhr fest gelegt - und das war nun denkbar knapp geworden. Schnell parkten wir uns Auto, sammelten unsere Kamerasachen zusammen und liefen im Eilschritt auf den Eingang zu direkt zu den Kassen. Dort holten wir unsere Tickets ab und liefen weiter zu dem Bereich, wo die Busse zum Hearst Castle abfuhren. Zum Gelände des Hearst Castle darf man nicht selber hochfahren, man wird in einer geschlossenen Gruppe, mit der man dann auch die Tour durch die Gebäude und das Gelände macht, im Bus hochgefahren. Es gibt verschiedene Touren, die man buchen kann, auf der Homepage des Hearst Castle (http://www.hearstcastle.org/) kann man sich darüber informieren und auch die Karten online kaufen. Wir hatten uns für die Tour 1 - Experience Tour entschieden, da diese für Erstbesucher die Beste ist - sie gibt einen guten Eindruck vom ganzen Geländer, vom Gästehaus und vom Haupthaus. Als wir zu unserer Gruppe stießen, machte der Bus auch schon die Tür auf und wir konnten einsteigen - das nenne ich Maßarbeit.
Kurze Zeit später fuhr der Bus los hoch zum Hearst Castle, das hoch über dem Pazifik in den Santa Lucia Mountains liegt. Das Wetter war inzwischen auch super geworden, so das wir von oben einen tollen Blick auf den Pazifik und das davor liegende Bergland hatten mit strahlend blauen Himmel.
Casa Grande
Casa Grande
Gartenanlage
Gartenanlage
Neptune Pool
Neptune Pool
Roman Pool
Roman Pool
Als der Bus oben ankam, erwartete uns unser menschlicher Reiseführer und eine Parkrangerin, die am Ende der Gruppe ging und aufpasste, das keiner verloren ging und vor allem später in den Häusern nichts anfasste. Wir wurden also nun ein wenig durch die Gärten in Richtung von einem der 3 Gästehäuser (Casa del Mar) geführt. Wir versuchten, immer hinten zu gehen, damit wir Fotos machen konnten, ohne die vielen Menschen drauf - das ist uns auch recht gut gelungen, allerdings wurde die Parkrangerin immer etwas ungeduldig, wenn wir nicht sofort mit der Gruppe weiter liefen. Aber bald ließ sie uns in Ruhe, als sie merkte, das wir nach den Fotos auch immer brav wieder zur Gruppe aufschlossen. Das Gelände ist wirklich schön angelegt, sehr südländisch, mit vielen schönen Blumen und Zitrusbäumen. Auf dieser Tour bekamen wir auch das Innere des Casa del Mar und des Casa Grande, dem Haupthaus zu sehen. Die Tour führte auch vorbei an dem prächtigen Neptune Pool und am Ende am Roman Pool vorbei. Wir erfuhren ebenfalls viel über die Entstehung und über William Randolph Hearst und sein Leben im Hearst Castle. Alles in allem sehr interessant
Seerobbenkolonie vor San Simeon
Seerobbenkolonie vor San Simeon
und lohnenswert. Am Ende brachte uns der Bus wieder nach unten zum Visitor Center. Wir stöberten noch ein bisschen im Souvenirladen herum,bevor wir uns zum Auto zurück begaben und weiter fuhren. Wir wollten noch mal zurück fahren zu dem Strand mit der Kolonie von Seerobben, um uns das genauer anzuschauen. Nach 5 Minuten waren wir schon da. Wir parkten das Auto, schnappten unsere Kameras und gingen zum Strand. Der war allerdings eingezäunt zum Schutz der Tiere, so dass wir nur durch den Zaun schauen und fotografieren konnten. Die Seerobben lagen am Strand und dösten in der Sonne vor sich hin - ab und zu robbten welche ins Wasser oder kamen
Seerobbe vor San Simeon
Seerobbe vor San Simeon
aus dem Wasser raus. Und gaben in regelmäßigen Abständen ihre sehr lauten Rufe von sich. Am Zaun passte ein Ranger auf, das keiner den Tieren zu nahe kam und beantwortete bereitwillig alle möglichen Fragen über die Tiere. Es war sehr interessant da zuzuhören. Nun ging es aber langsam darum eine Unterkunft für die nächste Nacht zu suchen. Also zurück zum Auto und weiter auf dem Highway No. 1 in Richtung Süden. Wir steuerten nun nach uns nach alle möglichen Motels entlang der Straße an und fragten nach freien und Zimmern und den Preisen. Doch Preise für eine Nacht zwischen 90 und 140 USD + Tax schreckte uns mächtig ab. So fuhren wir schließlich ins Landesinnere, die CA 41 kurz vor Morro Bay führte direkt nach Atascadero, wo es ein Motel 6 gab. Ich hatte noch vom letzten Jahr ein kleines Buch mit allen Motel 6 Locations in den USA, das jetzt sehr hilfreich war. Hier konnten wir nachschauen, wo es Motel 6's gibt und wie man dahin kommt. So hatten wir das in Atascadero gefunden. Und hier waren die Preise deutlich günstiger - etwa 50 USD für die eine Nacht. Nachdem wir es uns im Zimmer gemütlich gemacht hatten, schauten wir noch die Fotos von Tag an, die wir gemacht hatten, während wir Picknick-mäßig zu Abend aßen. Und schon bald gingen auch die Lichter aus...
Gefahrene Meilen: 180 Meilen (290 km)

3. Tag: Auf nach Los Angeles - Tachostand: 40.244 Meilen

Heute ging es auf in die Großstadt - LA wartete auf uns. Doch erst mal musste Frühstück her ! Wir fuhren die Straße, an der unser Motel lag in Richtung Süden etwas weiter, um zu schauen ob uns etwas über den Weg läuft, was nach Frühstück aussah. Und wir fanden David's Kitchen Café. Wir parkten unser Auto und gingen rein. Typisch amerikanisches Frühstück erwartete uns aber in sehr guter Qualität. Wir waren positiv überrascht, das das Lokal von außen eher sehr einfach aussah.
Gestärkt fuhren wir anschließend weiter, auf dem kürzesten Weg zurück zum Highway No. 1. Und weiter ging es entlang der Küste Richtung Los Angeles, unserem heutigen Tagesziel. Wieder hielten wir dann und wann an, um Fotos zu machen. Bei Oxnard beschlossen wir eine Pause zu machen,
Oxnard Beach
Oxnard Beach
das Wetter war inzwischen hoch sommerlich warm mit strahlend blauen Himmel. Wir parkten unser Auto in der Nähe eines Yachthafens und gingen in Richtung des Wassers. Schließlich standen wir vor einem wunderschönen Strand. Als erstes zogen wir Schuhe und Strümpfe aus und suchten uns ein nettes Plätzchen im Sand. Dann schauten wir uns ein wenig um und schossen natürlich sogleich wieder Fotos. Über uns zogen in regelmäßigen Abständen Pelikanschwärme hinweg - einfach faszinierend. Direkt am Strand stand eine Häuserzeile - ich nehme mal an, diese nennt man Beachhouses... war bestimmt sehr nett, hier zu wohnen. Die Sonne brannte richtig heiß auf uns herab und unsere Sonnencreme war leider noch tief in unseren Koffern verstaut. So mussten wir nach 1 Stunden von Strand
Malibu Beach
Malibu Beach
aufbrechen, damit wir nicht gleich bei unserem ersten Sonnenbad einen Sonnenbrand bekommen würden. Auf dem Weg zurück zu unserem Auto kauften wir bei einem Straßenhändler frische Erdbeeren, die wir sogleich im Auto verspiesen - die waren vielleicht erdbeerig - unglaublich. Gestärkt fuhren wir dann los, weiter den Highway No. 1 entlang der Küste. Wir näherten uns nun den Stränden nördlich von Los Angeles. Eine Strandbucht jage die nächste, ständig wunderschöne Ausblicke und Gelegenheiten zu halten um zu fotografieren. Darum kamen wir auch nur langsam voran. Als wir uns dann endlich dem Großraum Los Angeles näherten, verdichtete sich allmählich der Verkehr. In Santa Monica mussten wir dann die Küste verlassen, der Highway No. 1 führte in die Stadt rein, weg vom Wasser. Wir hatten von Deutschland aus bereits für die nächsten 3 Nächte ein Zimmer im Motel 6 direkt am Flughafen gebucht. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem Supermarkt - es war ein Biosupermarkt und damit auch recht teuer. Wir kauften nur das notwendigste ein und fuhren dann zum Motel. Hier checkten wir ein und trugen unser Gepäck ins Zimmer. Wir suchten uns dann einen Food 4 Less Supermarkt, eine Supermarktkette der etwas günstigeren Art und sehr zu empfehlen. Es gab einen in der gleichen Straße wie unser Motel, gar nicht weit weg. Hier legten wir uns einen Vorrat von Brot, Butter, Käse und Wurst an - und natürlich Bier. Wir hatten bereits am ersten Tag eine mittelgroße Kühlbox gekauft und bewahrten dort nun, von Eiswürfeln bedeckt, unser Essen auf, um nicht jeden Abend und Morgen Essen gehen zu müssen. Gut auf dieses vorbereitet hatten wir sogar einige Tupperdosen aus Deutschland mitgebracht, in denen wir nun den Aufschnitt gut geschützt vor Schmelzwasser aufbewahren konnten. Anschließend fuhren wir zurück ins Motel, aßen zu Abendbrot und schauten uns dabei die Fotos des Tages an, bevor wir in die Betten fielen.
Gefahrene Meilen: 226 Meilen (347 km)

4. Tag: Hollywood - Tachostand: 40.470 Meilen

Heute wollten wir nach Hollywood fahren. Der Jetleg sorgte immer noch dafür, das wir recht früh aufwachten, um 6:40 Uhr standen
Hand- und Fußabdruck Doris Day
Hand- und Fußabdruck Doris Day
wir auf. Wir frühstückten im Zimmer bevor wir uns auf den Weg machten. Mit dem Auto fuhren wir nach Hollywood, einem Stadtteil von LA. Wir gingen zuerst zum Grauman's Chinese Theatre am Hollywood Boulevard, vor dem sich die ganzen Hand- und Fußabdrücke diverser Prominenter befinden. Dort hielten wir uns eine ganze Weile auf, bewunderten diverse Abdrücke und fotografierten sie natürlich ausgiebig. Auf dem Gehweg des Hollywood Boulevard befinden sich der Walk of Fame mit den über 2.000 Sternen, mit denen Prominente aus der Unterhaltungsindustrie geehrt werden. Wir gingen den Walk of Fame ein wenig auf und ab, um uns die Sterne anzuschauen, einige davon fotografierten wir auch. Wir gingen noch schnell rüber zum Kodak Theatre, in dem heute die Kinopremieren gezeigt werden und seit 2002 die Oskarverleihungen statt finden. Dort entschieden wir uns kurzer Hand für den nächsten Tag Eintrittskarten für das Universal Studio zu kaufen, die waren hier etwas billiger, als wenn man sie direkt vor Ort kaufen würde.
Als wir genug von den Menschenmassen hatten, machten wir uns auf zur Jagd auf das Hollywood Sign hoch oben in den Hollywood Hills. Wir hatten in Deutschland mit Hilfe von Google Map und
Walk of Fame
Walk of Fame
Hollywood Sign in den Hollywood Hills
Hollywood Sign
Streetview einen Schleichweg herausgesucht, um möglichst nah an den Schriftzug heranzufahren. Der direkte Zugang oberhalb des Schriftzuges ist für Autos gesperrt, man hatte nur die Möglichkeit die Berge hochzuklettern oder eine kurvige Straße hoch zulaufen, die sich in endlosen Kurven die Berge hoch windet. Wir wollten also erst mal unseren Weg ausprobieren, bevor wir in dieser Hitze die Berge hoch kraxeln. Durch klitze kleine Gassen mit durch das Wohngebiet an den Hollywood Hills schraubten wir uns langsam nach oben, das Hollywood Sign immer im Blick. Schließlich endete die Straße als Schotterweg, der dann auch nicht weiterführte und an einem etwas größeren Platz mitten in den Hills endete. Und tatsächlich, über uns, nicht allzu weit entfernt, 370 Meter um genau zu sein, waren wirklich die Buchstaben des berühmten Schriftzuges zu sehen - 140 Meter weiter oben. Wir fotografierten das Zeichen mit und ohne uns, ganz groß oder klein mit den Bergen davor. Nach und nach kamen andere Autos ebenfalls voll mit Touristen, die es uns nach taten. Einige gingen sogar zielstrebig auf die Hügel zu und kletterten dann hoch zu den Buchstaben. Wir konnten sie dabei beobachten, wie sie sich immer weiter den riesigen Buchstaben näherten - in einem Affentempo. Sie brauchten etwa 15 Minuten, dann waren sie oben. Uns war das in der Hitze zu anstrengend. Nachdem wir genug Fotos gemacht hatten, fuhren wir wieder runter in die Stadt. Wir wollten noch einen kleinen Abstecher nach Beverly Hills machen - sehen wir die Reichen so leben. Wir fuhren die Straßen durch Beverly Hills ein wenig auf uns ab quer Beet und schauten uns einige Villen an, zumindest die, die man von der Straße sehen konnte. Vor einer Villa standen sage und schreibe 6 Ferraris, 3 in Gelb und 3 in Rot - unglaublich !
Auf dem Sunset Blvd suchten wir uns dann ein Starbucks und machten eine Ice-Coffee-Pause. Direkt vor uns parkte dabei ein riesengroßes Feuerwehrauto und die Feuerwehrmänner, die kurze Zeit später dort alle nach und nach einstiegen, hatten unsere ganze Aufmerksamkeit...Nachdem der Eiskaffee getrunken und die Feuerwehrmänner abgefahren waren, machten wir uns auch wieder auf den Weg. Das Museum of Tolerance musste unbedingt fotografiert werden (kleiner Insider) bevor wir weiter fuhren zum Venice Beach. Dort war die Hölle los... wir benötigten geschlagene 40 Minuten allein um auf den großen Parkplatz zu kommen, für den wir 15 USD zahlen mussten. Dann standen wir 15 Minuten an einer öffentlichen Toilette an, über deren Zustand
Venice Beach
Venice Beach
ich wirklich nicht mehr nachdenken möchte. Doch endlich konnten wir uns auf das Treiben am Venice Beach konzentrieren. Ich hatte Petra schon viel über das Outdoor Fitnessstudio mit dem Namen Muscle Beach erzählt, wo viele schöne Bodybuilder ihre Muskeln trainieren. Hier mussten wir natürlich als erstes hin. Und was fand hier heute statt ? Ein Gewichtheberwettbewerb! Wie passend... Wir setzten uns erst mal auf die Zuschauerränge der Holztribünen, die sie dort aufgebaut hatten, und schauten eine Weile amüsiert zu. Und machten natürlich Fotos. Später schlenderten wir dann zum Muscle Beach und machten dort ebenfalls Fotos von den schönen Männer, die sich demonstrativ zur Schau stellten. Die Geschäfte am Ocean Walk zogen uns natürlich auch magisch an. Wir gingen in einige rein und stöberten nach bedruckten T-Shirts. Abseits vom Trubel des Ocean Walks und den ganzen Geschäften und Buden gab es aber wirklich auch einen sehr schönen Strand, den wir natürlich auch von Nahem anschauten. Nach insgesamt 3 Stunden gingen wir zurück zu
Norma's Restaurant
Norma's Restaurant
unserem Auto und fuhren Richtung Motel. Heute Abend wollten wir Essen gehen und so suchten wir uns ein Restaurant in der Nähe unseres Motels. Mit Restaurants in den USA ist das so eine Sache - es handelt sich meist entweder um Schnellrestaurant und Ketten oder um kleine unscheinbar aussehende Lokalitäten, die man auf den ersten Blick nicht als Restaurant erkennen würde. Mit Restaurants wie wir sie in Europa kennen, hat das wenig zu tun. Auf Schnellrestaurant hatten wir keine Lust, also suchten wir ein unscheinbar aussehendes Etwas...und wir fanden Norma's Restaurant, auch in unserer Straße. Es war ein typisch amerikanischer Diner - mit Sitzhockern vor der Küchenzeile, hinter der die Bedienung herum werkelte und Sitzecken mit jeweils 2 Sitzbänken gegenüber im Restaurant verteilt. Das Essen war ebenfalls typisch amerikanisch - Burger und Co. Aber es gab gegen das Essen nichts einzuwenden. Und die Preise waren auch mehr als okay. Zurück im Motel schauten wir uns noch die Fotos des Tages an, bevor wir wieder völlig müde in die Betten fielen.
Gefahrene Meilen: 58 Meilen (93 km)

5. Tag: Universal Studios - Tachostand: 40.518 Meilen

Heute wollten wir in die Universal Studios - leider war heute Memorial Day, so das wir ehrlich gesagt das schlimmste in Bezug auf Menschenmassen erwarteten. Wir hatten uns entschlossen, so früh wie möglich dort zu sein, um gegebenenfalls wenigsten die ersten 1-2 Stunden bei normaler Menschenbefüllung den Park genießen konnten. Frühstück also
Sonnenuntergang am Manhattan Beach
Sonnenuntergang am Manhattan Beach
schnell auf dem Zimmer, dann mit dem Auto zu den Universal Studios, die um 9 Uhr öffneten. Im Laufe des Tages mussten wir allerdings feststellen, das alles gar nicht so schlimm war - die Masse der Menschen hatte anscheinend etwas anderes vor an diesem Tag. So genossen wir den Tag sehr, fuhren bei allen möglichen Rides mit, schauten uns fast alle Shows an und machten natürlich gleich morgens als allererstes die Rundfahrt mit der kleinen Bahn durch das Gelände. Obwohl ich hier schon mal vor Jahren war, hatte sich soviel verändert - neue Attraktionen waren hinzugekommen, andere waren weggefallen, das auch ich den ganzen Tag sehr genossen habe. Viel mehr möchte ich über die Universal Studios gar nicht sagen - wer Freizeitparks und Kinofilme mag, wird hier absolut auf seine Kosten kommen. Allerdings ist der Eintrittspreis extrem hoch mit ca. 70 USD !
Gegen 17 Uhr hatten wir dann genug, wir wollten zum Sonnenuntergang zum Manhattan Beach fahren. Dort angekommen gingen wir gleich zum Pier, der 280 Meter in das Wasser rein ragte. Am Ende das obligatorische kleine runde, rot bedachte Haus.Es standen einige Menschen am Rande des Piers und fischten und im Wasser unter dem Pier schwamm ein Seehund herum. Zurück am Strand warteten wir dann auch den Sonnenuntergang, den wir dann mit Palmen in Vordergrund eingehend fotografierten. Als die Sonne dann vollständig verschwunden war, gingen wir zurück zum Auto und fuhren zurück zum Motel. Morgen wollten wir LA verlassen, also mussten wir noch unsere Koffer packen. Wir gingen als bald in die Betten, nachdem wir wieder auf unserem Zimmer zu Abend gegessen und die Fotos des Tages angeschaut hatten.
Gefahrene Meilen: 105 Meilen (169 km)

6. Tag: Joshua Tree National Park - Tachostand: 40.623 Meilen

Heute ging es nun endlich los Richtung Wüsten und Canyons - unser eigentliches Hauptziel der Reise. Doch erst mal hieß es Koffer packen, auschecken und Auto packen. Nach unseren guten Erfahrungen in Norma's Restaurant beschlossen wir, dort zu Frühstücken. Es war noch sehr früh am Morgen - 7:52 Uhr um genau zu sein. Wir hatten eine recht lange Fahrt vor uns, so dass wir früh starten wollten. Nach einem typisch amerikanischen Frühstück mit Bacon, Eggs und Pancakes fuhren wir dann los und versuchten LA auf dem schnellsten Weg zu verlassen. Doch wir hatten leider nicht mit dem Berufsverkehr gerechnet, in dem wir 1 Stunde fest saßen. Als wir dann entlang des Freeways einen WalMart sahen, beschlossen wir dort einzukehren und ein bisschen zu shoppen. Nach ca. 2 Stunden und vielen Einkäufen machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Osten. Wir fuhren die I-10 Richtung Joshua Tree National Park. Diese Interstate führt unterhalb des Nationalpark entlang, so dass man dann den Nationalpark von Süden nach Norden durchqueren kann. Da wir
Old Dale Road
Old Dale Road
Cholla Cactus Garden
Cholla Cactus Garden
später zum Norden hin weiterfahren wollten, war das die optimale Streckenführung für uns. Gegen 14 Uhr erreichten wir dann endlich den südlichen Eingang des Nationalparks.
Wir kauften uns den Annual Pass, der für alle Nationalparks in den USA gültig ist (mehr Informationen: http://www.nps.gov/findapark/passes.htm). Er kostete zur Zeit USD 80 und ist ein Jahr gültig. Wir hatten im Vorwege für alle Parks,die wir besuchen wollten, die Eintrittpreise recherchiert und herausgefunden, das wir mit dem Kauf dieses Annual Pass ca. USD 80
Entlang der Old Dale Road
Entlang der Old Dale Road
sparen würden. Zusammen mit dem Kauf erhielten wir eine Karte des Nationalparks, auf der alle Sehenswürdigkeiten eingezeichnet waren und beschrieben wurden. Als erstes wollten eine Schotterpiste entlang fahren, die Old Dale Rd. Sie führte ein wenig in die Berge und sollte an stillgelegten Minen vorbei führen. Doch wir konnten weit und breit keine Mineneingänge entdecken und hatten zunehmend Schwierigkeiten mit unserem Auto auf diesem Schotterweg weiterzufahren. Wir hielten ein paar mal an, um einige Fotos zu machen. Doch schlussendlich kehrten wir um und fuhren weiter Richtung Norden. Unser nächster Stopp war der Cholla Cactus Garden. Die Temperatur war inzwischen sehr hoch und es herrschte eine sehr trockene Hitze. Wir setzen beiden ein Cap als Sonnenschutz auf und machten uns mit unseren Kameras auf, durch den Kaktusgarten zu spazieren. Ein kleiner Rundgang von etwa 400m geht durch ein kleines Gebiet, in dem besonders viele Challus Kakteen auf einem Haufen wachsen. Die Sonne brannte ziemlich heiß auf uns herab, so dass wir uns bei unserem Spaziergang beeilten - ein Auto mit Klimaanlage ist doch manchmal sehr anziehend! Inzwischen hatten wir die heutige Höchsttemperatur erreicht, die bei 35°C lagen. Und kein Fitzelchen Schatten in Sicht. Wir fuhren weiter bis zum Arch Rock, der am White Tank Cmapground liegt. Auch dort gibt es einen kurzen, nur ca. 800m langen Rundgang durch die Landschaft zu einem natürlichen Felsbogen (Arch Rock). Man muss den Campingplatz bis zum Ende durchfahren und dann dort irgendwo parken. Und dann natürlich aussteigen, um zum Arch Rock hinzugehen. Doch um unser Auto herum flogen so unsagbar viele Wespen, dass wir nicht aussteigen konnten, ohne Wespenstiche zu riskieren - und das wollten wir nicht. Also fuhren wir zurück zur Hauptstraße, die durch den Nationalpark führt und diese dann weiter Richtung Norden. Der Tag näherte sich langsam dem Ende, so dass wir zum heutigen Abschluss auf den Key View fahren wollten, um uns den Joshua Tree Nationalpark mal von oben anzuschauen. Etwa 40 Minuten benötigten wir, um 1.500 Meter über dem Nationalpark zu stehen. Zwischendurch mussten wir natürlich immer mal wieder anhalten, um Joshua Trees zu fotografieren.
Ausblick vom Key View
Ausblick vom Key View
Oben angekommen bot sich uns ein toller Blick. Vom Parkplatz um Ausblick, entlang des Ausblicks und zurück zum Parkplatz geht wiederum ein kleiner Rundgang von nur 400m der sich auf jeden Fall lohnt. Nachdem wir ausgiebig Fotos gemacht hatten, liefen wir zurück zum Auto und fuhren wieder runter ins Tal. In 29 Palms wollten wir uns ein Motel für die Nacht suchen. Wir verließen also den Joshua Tree NP für heute und fuhren nach 29 Palms.Diese Ansammlung von Häusern ist ehrlich gesagt nicht sehr ansprechend, und das gilt auch für die recht herunter gekommenen Motels entlang der einzigen großen Straße - dem Highway CA-62. Schließlich trauten wir uns an einem Motel anzuhalten - dem Sunset Motel. Petra ging erst mal rein und fragte, ob überhaupt ein Zimmer für eine Nacht frei sei. Sie kam unverzüglich wieder raus mit einem Schlüssel, um sich ein Zimmer anzugucken. Dann forderte sie mich auf, mit reinzukommen, damit wir uns für die Nacht eintragen können. Drinnen standen wir in einer recht heruntergekommenen Rezeption, im Hintergrund hörte man jemanden telefonieren. Dann wurde das Gespräch beendet und ein merkwürdig aussehender Mann erschien. Wie sich später heraus stellte, war das der Besitzer. Sein Name war Jan (mit langem a) und er kam aus Norwegen. Wir füllten den obligatorischen Anmeldebogen aus. Dann fragte Petra ihn, wo man hier noch hingehen könnte am Abend, um etwas zu trinken. Er erzählte uns von der Bar gegenüber, in die er später gehen würde. Dort sollte ein Billard-Turnier
Sunset Motel
Sunset Motel
Bar in 29 Palms
Bar in 29 Palms
statt finden. Wir wären herzlich eingeladen auch dorthin zu gehen und seine Freunde kennenzulernen. Ich war etwas skeptisch, zumal die Bar von außen nicht sehr einladend aussah. Aber Petra war gleich Feuer und Flamme - also sagten wir zu. Wir packten erst mal unsere Sachen aus dem Auto in unser Zimmer. Das hatte definitiv auch schon bessere Zeiten erlebt. Der Teppich sah nicht so aus, als ob man ihn Barfuß betreten sollten. Aber das Bad - ziemlich groß - und die Betten waren sauber. Das war wie immer die Hauptsache. Wir packten unsere Lebensmittel aus und machten eine Caesars Salad. Plötzlich stand Jan in der Tür mit 2 Dosen Bier, die er uns entgegenstreckte. Wir griffen zu und versicherten ihm auf seine Nachfrage, das wir wirklich später rüberkommen würden in die Bar. Nach dem Essen zogen wir uns um, hübschten uns ein bisschen an und machten uns auf den Weg. Drüben vor dem Eingang der Bar sahen wir Jan mit einem anderen Typen stehen, die sich offensichtlich über uns unterhielten - zumindest zeigte Jan in unsere Richtung während sie sprachen. Dann verschwanden sie in der Bar. Etwas unsicher folgten wir ihnen und standen sogleich vor dem Billardtisch. Jan begrüßte uns ganz locker und zeigte uns die Bar. Wir bestellten erst mal unter den neugierigen Blicken aller Anwesenden ein Bier, bzw. ein Guiness. Es dauerte nicht lange und wir wurden angesprochen. Man fragte uns woher wir kommen würden, was wir hier machen und so weiter. Eben die üblichen Fragen. Im Laufe des Abends lernten wir Tony, Gale, Ken, Dough, Henry, Kerry und Fred kennen. Fred war der Barkeeper, Gale und Ken ein nettes aber hochgradig merkwürdiges Paar und Henry ein Soldat (Ausbilder), der in der nahe gelegenen Marine Base stationiert war. Irgendwie tranken wir den ganzen Abend über Unmengen von Bier/Guiness, bezahlten aber so gut wie keins selber. Schließlich wollte Fred die Bar zumachen und schmiss uns raus. Jan lud uns ein, in seiner Wohnung im Motel gegenüber weiterzufeiern. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Wir gingen rüber in seine Wohnung, die dem Zustand des Motels nicht wirklich in irgendwas nach stand. Irgend wann hörten wir dann auf einmal das Lied des norwegischen Siegers des diesjährigen Eurovision Songcontest - und im Badezimmer des Hausherren, das wir aufgrund des immensen Bierkonsums unweigerlich aufsuchen mussten, fanden wir eine sehr große Sammlung von gebrauchten Einweg-Rasierklingen - sehr merkwürdig. Um 3.30 Uhr verabschiedeten wir uns - schließlich wollte wir morgen noch einen Tag im Joshua Tree NP verbringen. Auf unserem Zimmer sprachen wir noch eine Weile über diesen sehr skurrilen Abend, bevor wir endlich einschliefen.
Gefahrene Meilen: 276 Meilen (290 km)

7. Tag: Joshua Tree NP + Route 66 - Tachostand: 40.899 Meilen

Nach so einem Abend schliefen wir heute mal richtig aus. Erst um 10:30 Uhr krochen wir aus den Betten und machten uns langsam fertig. Mit Frühstück hielten wir uns nicht lange auf - Duschen, anziehen und Sachen packen musste reichen. Während wir das Auto packten, sahen wir auf der anderen Straßenseite vor der Bar noch Kerry und auf dem Parkplatz unseres Motels Ken. Nach kurzem Schnack mit den beiden verabschiedeten wir. Von Jan war noch nicht wirklich etwas zu sehen, so dass wir den Zimmerschlüssel einfach in der Rezeption hinterließen und uns aufmachten Richtung Joshua Tree NP.
Im nördlichen Teil des Nationalparks lag das sogenannte Hidden Valley. Dies ist ein verstecktes kleines Tal durch das ein 1,6km langer Wanderweg führt. Dieses Tal ist umschlossen von Felswänden, an den viele Kletterer sich ausprobieren. Ein kleiner Zugang vom Parkplatz bei der Hidden Valley Picknick Area führt in dieses Tag rein. Er liegt etwas versteckt links neben den Toiletten. Im Tal selber liegen viele große Felsbrocken herum und viele Joshua Trees
Steinformation - Hidden Valley
Steinformation - Hidden Valley
Bäume im Hidden Valley
Pflanzenwelt im Hidden Valley
Pflanzenwelt im Hidden Valley
Pflanzenwelt im Hidden Valley
Der Weg durch das Hidden Valley
Der Weg durch Hidden Valley
Wüstenimpressionen
Wüstenimpressionen
und andere Pflanzen wachsen hier. Auch sieht man einige bodennahe Tiere herum huschen. Mittlerweile war es Mittags und extrem heiß. Die 36°C hatten wir schon erreicht und im Hidden Valley gab es kein Schatten weit und breit. Doch das hielt uns nicht davon ab auf dem Rundgang viele Fotos zu machen und uns insgesamt 1 Stunden dort aufzuhalten.
Route 66
Route 66
Roadrunner Café
Roadrunner Café
Wir begegneten nur 2 anderen Menschen auf unserem Rundgang und sahen einige Kletterer in den Felswänden hängen. Ansonsten waren wir komplett alleine dort. Als wir dann völlig überhitzt und ausgetrocknet wieder zurück an unserem Auto ankamen, tranken wir erst mal unsere Wasservorräte fast aus. Ein Tipp für jeden der dort einmal längs wandern will: Nehmt auf jeden Fall viel Wasser mit. Das was wir gemacht haben, war fahrlässig und sehr gefährlich. Wir fuhren dann aus dem Nationalpark heraus und machten dabei noch weitere Fotos. Als wir den NP hinter und ließen ging es nun endlich Richtung Route 66. Die Route 62 führte uns nochmal an unseren Motel Sunset vorbei, bevor wir dann nach links abbogen auf die Amboy Rd. Diese führte uns nach Amboy wo wir dann auf die berühmte Route 66 stießen. Wir bogen erst Richtung Westen ab, um nach Baghdad zu finden - bekannt aus dem Film Out of Rosenheim. Auf der Google Map ist der Ort zwar eingetragen, aber in der realen Welt ist überhaupt kein Anzeichen des Ortes zu finden - leider. Aber dafür hatten wir die Gelegenheit, Eisenbahngleise und lange Züge zu fotografieren. Die historische Route 66 führt hier nämlich an ewig geraden Gleisen vorbei, die auf einem höher gelegten Gleisbett lang
Roys Motel an der Route 66
Roys Motel an der Route 66
führen. In Amboy fanden wir dann das alte stillgelegte Roy's Motel & Café und Tankstelle (das zum Teil wieder eröffnet war und bald wird), vor dem ein alter noch sehr gut erhaltener Oldtimer stand. Dies wurde natürlich auch ausführlich fotografiert. Schließlich waren diese Zeitzeugen der 50iger Jahre der Grund, warum wir die Route 66 entlang fahren wollten. Mitten auf der Straße prangte das berühmte Zeichen der Route 66, das natürlich auch fotografiert werden musste. Unser nächster Stopp war in Chambless, dort in der Nähe lag das Roadrunner Restaurant - völlig zerfallen, aber das Neonschild am Straßenrand steht noch. Wir zwängten uns durch den Bauzaun, um etwas auf dem Gelände herumzustreunen und Fotos zu machen. Kurz bevor die alte Route 66 auf die Interstate führen würde, geht sie nach Norden als Goffs Rd weiter. Der nächste Ort ist dann auch Goffs, dort steht dann ein alter verlassener General Store (auf der linken Straßenseite), der auch fotografiert wurde. Nach einer Weile trifft die Goffs Rd auf die CA-95, die dann auf die Interstate 40 führt. Bis Needles fahren wir dann auf der Interstate weiter. Dort suchen wir das Motel 6, in dem wir für die Nacht einchecken. Wieder war ein Denny's Restaurant nicht weit, in dem wir dann zu Abend aßen. Zurück im Motel schauten wir uns die Fotos der letzten 2 Tage an und gingen dann relativ früh ins Bett - schließlich mussten wir noch ein wenig Schlaf nachholen.
Gefahrene Meilen: 217 Meilen (347 km)

8. Tag: Route 66 - Tachostand: 41.116 Meilen

Heute gab es wieder Frühstück im Bett - unsere Vorräte gaben es gerade noch her. Gegen 9:30 Uhr verließen wir dann das Motel und machten aus auf zum 2. Teil der Route 66 Tour. In Needles selber fanden wir das Motel 66 und einige andere tolle Fotomotive und einen Souvenir-Shop mit Route 66 Andenken, der natürlich besucht wurde. Dann verließen wir auf der Interstate 40 die Stadt Richtung Arizona. Kurz vor Topock geht nach Norden der Oatman Topock Highway (CR-10) ab, der der historischen Route 66 entspricht. Hier bogen wir natürlich ab und
Straße durch Oatman
Straße durch Oatman
Cool Springs
Gartenanlage
Tankstelle entlang der Route 66
Tankstelle entlang der Route 66
Mr. D Diner
Mr. D Diner
folgten der Straße. Sie führte nacheinander Weile durch einsame Berge, die in Gelb, Grün und Brauntönen gehalten waren. Mit einem strahlend blauem Himmel sah das jedoch großartig aus. Nur ab und zu wurden die Eintönigkeit durch Häuseransammlungen unterbrochen, die durchaus Motive für skurrile Fotos her gaben. Der nächste größere Ort war dann Oatman. Dieser Ort hatte sich ganz dem Tourismus und den Route 66 Jägern verschrieben. Sie war als
Collectables entlang der Route 66
Collectables entlang
der Route 66
Westernstadt aufgemacht in der sehr viele Esel einfach so durch die Straße lief - ja Straße (Einzahl) - denn es gab nur die eine Straße. Wir parkten erst mal am Straßenanfang unser Auto und gingen diese eine Straße dann gemütlich auf und wieder ab und machten Unmengen von Fotos dabei. Einige kleine Esel hatten auf der Stirn Aufkleber, auf dem eine durchgestrichene Karotte abgebildet war. Erst dachten wir, welcher Spinner hat denn den armen Eseln diese Aufkleber auf die Stirn geklebt, aber später begriffen wir, das das Absicht war und so Esel, die nicht gefüttert werden durften, für die Touristen gekennzeichnet wurden. Später fuhren wir dann mit unserem Auto entlang dieser einen Straße durch den Ort und mussten dabei
Alte Autos entlang Route 66
Alte Autos entlang Route 66
aufpassen, keinen Esel zu überfahren.
Nach einer Weile - ca. 8,6 Meilen - trafen wir auf Cool Springs, eine alte Tankstelle in absoluten Nirgendwo (http://www.coolspringsroute66.com/). Sie wurde vom jetzigen Besitzer restauriert und mit unwahrscheinlich vielen Route 66 Collectables ausgestattet, die man sich anschauen konnte.Hier gab es einen neuen Manager erst seit einer Woche namens George. Er beantwortete uns viele Fragen bzgl. der Route 66 und den Dingen, die hier ausgestellt waren und wollte seinerseits auch viel über uns wissen - woher wir kommen, wohin wir reisen - das übliche also. Er ließ sich auch von uns fotografieren bevor wir uns wieder
Sonnenuntergang in Seligman
Sonnenuntergang in Seligman
auf den Weg machten. Unser nächstes Ziel war Kingman. Ein etwas größerer Ort, schon fast Kleinstadt auf dieser Straße. Hier fuhren wir an einem sehr original aussehenden Diner vorbei und mussten natürlich sofort anhalten. Hier mussten wir unbedingt einen Kaffee trinken - und viele Fotos machen. Man fühlte sich zurück versetzt in die 50er/60er Jahre. Nach Kingman begann das letzte größere "echte" Stück der Legende Route 66, das bis zum nächsten größeren Ort Seligman führt. Hier kamen wir gegen 19 Uhr an und suchten uns erst mal ein Motel. Wir landeten im Supai Motel, das ein tolles Neozeichen an der Straße stehen. Im nahe gelegenen Roadkill Café (www.route66seligmanarizona.com/The_Roadkill_Cafe.php) aßen wir Dinner und auf dem Rückweg zum Motel sahen wir den unglaublichsten Sonnenuntergang überhaupt. Zum Glück hatten wir unsere Kameras immer dabei...
Gefahrene Meilen: 191 Meilen (307 km)

9. Tag: Route 66 - Tachostand: 41.307 Meilen

Unser heutiges Tagesziel war der Grand Canyon. Nach dem Frühstück im Bett packten wir unser Auto und verließen Seligman. Ein letztes Stück Route 66 lag noch vor uns, bevor uns die Zivilisation in Form der Interstate 40 uns wieder
 Snow Cap Drive-In
Snow Cap Drive-In
 Auto entlang Route 66
Auto entlang Route 66
 alte Tankstelle
alte Tankstelle
hatte. Doch auf diesem letzten Stück lag das berühmte Delgadillo's Snow Cap Drive-In. Dies ist ein Schnellrestaurant das von Innen mit allen möglichen Route 66 Andenken voll gestellt und voll gehangen ist. Darum herum stehen alte verrostete Autos und andere merkwürdige Dinge. An der Straße parkten mehrere Busse, die Unmengen von Touristen auskippten. Wir parkten auch unser Auto und guckten uns ein wenig um und machten natürlich wieder viele Fotos. Nach einer Weile wurden uns aber die Menschen zu viel und wir gingen zurück zum Auto und verließen die Route 66 nun endgültig. Die I-40 führte uns dann recht schnell nach Williams, das Gateway zum Grand Canyon. Hier wollten wir uns ein Motel suchen und einen eher ruhigen Nachmittag verbringen.Wir fuhren die Hauptstraße auf und ab und fragten bei diversen Motels nach freien Zimmern und vor allem nach Preisen. Diese erschienen uns alle ziemlich hoch (zwischen 60 und 120
Highlander Motel
Highlander Motel
USD pro Nacht), so das wir schlussendlich beschlossen, weiter nach Flagstaff weiterzufahren. Aber auch dort waren die Preise entsprechend. Da wir am nächsten Morgen einen möglichst kurzen Weg zum Grand Canyon haben wollten, fuhren wir dann doch zurück nach Williams und kehrten bei dem ersten Motel ein, in dem wir nachgefragt hatten. Wir wurden auch gleich begrüßt mit den Worten: "Oh you found your way back to us!" Es war das Highlander Motel (www.highlander-motel.com), von außen sah es recht unscheinbar und nicht sehr einladend aus. Es war sehr klein und vom Preis her eher an der unteren Grenze. Also nahmen wir uns ein Zimmer für 2 Nächte. Wir parkten unser Auto direkt vor dem Zimmer und packten es komplett aus. Das Zimmer war einfach super. Man sollte immer erst die Zimmer von innen betrachten und nicht das Motel von außen. Irgendwie scheinen die Amerikaner da nicht so einen Wert drauf zu legen, wie ihre Motels, Bars oder auch Restaurants von außen wirken...
Nun hatten wir den gesamten Nachmittag und Abend noch vor uns. Wir beschlossen einmal so richtig Pie essen zu gehen... Wir fragten in unserer Rezeption nach, ob es in Williams dafür einen guten Platz geben würde. Man verwies und an das Pine Country Restaurant (http://pinecountryrestaurant.com). Es war nur 5 Minuten von unserem Motel entfernt in einer kleinen Nebentasse. Des weiteren verriet man uns an der Rezeption, das heute der Promotionzug von Walt Disneys neuem Kinofilm A Christma's Carol in Williams sei. Der Besuch des Zuges war umsonst - wir sollten uns das unbedingt mal anschauen. Wir nahmen es zu Kenntnis und wollten später darüber entscheiden. Erst auf zu Kaffee
Pie & Coffee
Pie & Coffee
Leftovers
Leftovers
und Pie ! Die Auswahl in dem Restaurant fiel uns aber wirklich schwer. Alle Pies sahen verdammt lecker aus - und es wurden ständig weitere aus der Küche in den Verkauf gebracht. Schließlich entschieden wir uns - Petra nahm ein Stück vom Chocolate-Orea-Pie und ich ein Stück vom Butterfinger-Scotch-Pie. Die Stücke waren so riesig groß, dass wir es beide nicht schafften, sie aufzuessen. Aber sie waren extrem lecker ! Danach wanderten wir herüber zum Bahnhof von Williams, der gleich um die Ecke war. Dort stand der Promotionzug - wir hatten das vorher gar nicht so richtig verstanden. Aber es handelte sich wirklich um einen Reisezug. Dieser war von Außen mit Schriftzügen und Bildern vom neuen Kinofilm beklebt. Davor standen einige Menschen, die in Kostümen passend zum Film steckten und
Walt Disney Promotion-Zug
Walt Disney Promotion-Zug
die Leute in den Zug lockten. Wir ließen uns locken und gingen in den Zug rein. Es waren mehrere Wagons aneinander gehängt. In jedem Wagon hingen Fotos von Filmszenen an den Wänden, es standen Vitrinen mit Requisiten herum und auch Schaufensterpuppen mit ganzen Kostümen standen herum. In einigen Wagons gab es auch kleine Filmausschnitte zu sehen sowie einige Ausschnitte aus einem Making Of. Da es sich um einen Film handelt, der in der Performance-Capture-Technik gedreht wurde, wurde auch diese Technik in einem Wagon näher erklärt. Wir fühlten uns Ende Mai auf einmal total in die Weihnachtszeit versetzt. Am Ende des letzten Wagons verließ man den Zug wieder und wurde weitergeleitet in ein nahe gelegenes Haus. Hier wurde uns ein etwas längerer Ausschnitt von Film gezeigt. Dieser Promotionzug fuhr durch ganze Land, um Werbung für diese Film zu machen - wir hatten Glück, das er an diesem Tag in Williams war - der Film schien wirklich ganz nett zu sein. Wir beschlossen ihn zu Weihnachten in Deutschland anzuschauen - habe ich bis heute nicht gemacht. Nachdem wir die Filmvorschau verlassen hatten, machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Motel. Dabei kamen wir an einem Quilt-Laden (http://www.quiltsonroute66.com) vorbei. Hier musste ich unbedingt rein. Ich kaufte hier ein paar Stoffpäckchen für eine Freundin, die gerne quiltet und der Ladeninhaber samt Verkäuferin überschlugen sich fast, als sie hörten, das wir aus Deutschland kamen und spielten sogleich ein paar deutsche Lieder auf ihrer Anlage an. An der Wand hing eine wunderschöne Quiltdecke zu einem wirklich moderaten Preis, die ich um ein Haar kaufte - nur das Volumen der Decke, das ich in meine Koffer hätte stopfen müssen, hielt mich davon ab. Nebenan gab es noch einen kleinen Souvenir-Shop, der natürlich auch noch besucht werden musste. Anschließend gingen wir aber zurück zum Motel. Am nächsten Morgen wollten wir zum Sonnenaufgang am Grand Canyon sein, darum gingen wir früh ins Bett, nachdem wir uns noch einen Ceasar's Salad gemacht und gegessen haben.
Gefahrene Meilen: 123 Meilen (169 km)

10. Tag: Grand Canyon - Tachostand: 41.430 Meilen

Um 3 Uhr klingelte der Wecker (das Handy). Innerhalb von 30 Minuten standen wir auf, packten unseren Tagesrucksack, machten uns Sandwiches und saßen im Auto abfahrbereit. Auf halber Strecke zum Grand Canyon bemerkten wir, das es schon anfing zu dämmern. Eigentlich hatten wir noch im Stockdunkeln am Canyon ankommen wollen, um das faszinierende Erwachen des Canyons mitzubekommen. Das hatte ich mal zufällig in einem Jahr getan - da waren wir mitten in der Nacht am Grand Canyon angekommen und da wir keine Unterkunft hatten, legten wir uns in unseren Schlafsäcken damals auf ein Felsenplateau am Canyon am Grand View Point. Wir sahen dann wie es langsam dämmerte und das absolute Schwarz unter uns sich langsam in verschiedene Grautöne, dann Brauntöne und später in
Sonnenaufgang am Grand Canyon
Sonnenaufgang am Grand Canyon
Rottöne verwandelte. Das war ein sehr faszinierendes Erlebnis gewesen und dieses wollten wir eigentlich habe haben. Leider waren wir zu spät dran - wir hatten nicht bedacht, das die Dämmerung ja schon lange vor dem eigentlichen Sonnenaufgang beginnt, als wir den Zeitpunkt des Aufganges herausgesucht hatten. Um den nicht auch noch zu verpassen, gaben wir ein bisschen mehr Gas, um den Grand View Point schnell zu finden. Dort kamen wir dann um 4:45 Uhr an. Wir packten schnell unsere Stative aus und suchten uns ein nettes Plätzchen etwas unterhalb der eigentlichen Aussichtsplattform - man hatte die Möglichkeit ein bisschen am Abgrund herumzuklettern - mehrere Felsplateaus boten hier tolle Standorte für Stative. Der Sonnenaufgang war dann recht nett anzuschauen, aber wie der Grand Canyon erwachte und er nach und nach seine Farben preisgab, war wesentlich schöner. In unserer Eile hatten wir unsere Sandwiches im Motel liegen gelassen. Also mussten wir uns was anderes zum Frühstück besorgen. Wir fuhren zurück
Panoramablick vom Ooh-Aah-Point
Panoramablick vom Ooh-Aah-Point
zum Market Place im Grand Canyon Village. Dort gibt es ein Supermarkt, aber auch ein Schnellrestaurant. Dort frühstückten wir und wollten uns dann tatsächlich an den Abstieg machen. Mit dem Busshuttle fuhren wir zum Yaki Point. Dort startet der South Kaibab Trail, den wir uns aus geguckt hatten. Für unsportliche Wenigwanderer, die nicht ganz runter in den Canyon wollen, soll der ideal sein. Den sogenannten Ooh-Aah-Point erreicht man schon nach knapp 1 Meile und 268 Höhenmetern. Dort hat man einen ersten wunderschönen Panoramaausblick auf den Grand
Die ersten Meter runter in den Canyon
Die ersten Meter runter in den Canyon
Canyon.Diesen Punkt hatten wir uns ausgeguckt als unser Tagesziel. Für geübte Wanderer hört sich das wahrscheinlich lächerlich an, aber wir fanden das für den Anfang genug. Oben am Yaki Point mit dem Shuttle angekommen, schulterten wir unsere Fotorucksäcke und gingen den anderen Wanderern hinterher. Diese waren allerdings so schnell, das sie in Nullkommanix weg waren. Wir blieben erst mal oben am Start des Wanderweges - dem sogenannten Trailhead stehen und schauten auf das runter, was uns so bevor stand. Zu aller erst lag eine Serie von Serpentinen vor uns, die sich eng an den Felshang herab schlängelte. Sie brachte uns in kürzester Zeit um etwa 200 Höhenmeter rein in den Grand Canyon. Wir ließen uns beim Abstieg viel Zeit, hielten immer wieder an um viele Fotos zu machen. Beim Zurückschauen auf die schon bewältigten Serpentinen wurde uns recht mulmig bezüglich des Rückweges. Nach 50 gemütlichen Minuten und vielen Fotos kamen wir schließlich am Ooh-Aah-Point an. Plant man ganz runter oder noch ein ganzes Stück weiter zu wandern, ist man bestimmt schneller unterwegs und kann diesen Punkt schon nach 20 Minuten erreichen - aber wir hatten ja Zeit.
Grand Canyon im Morgenlicht
Grand Canyon im Morgenlicht
 Ausblick vom Ooh-Aah-Point
Ausblick vom Ooh-Aah-Point
 Fast wieder oben
Fast wieder oben
 Und immer wieder neue Aussichten
Und immer wieder neue Aussichten
Wir genossen ausgiebig die Aussicht und machten weitere Fotos von jeder Ecke des Canyons, die wir zu sehen bekamen. Es waren inzwischen sehr viele Leute hier und es wurde uns ein wenig zu voll. Die Sonne wurde auch langsam kräftiger und die Temperaturen stiegen langsam an. Darum machten wir uns nach etwa 45 Minuten Rast auf den Rückweg. Erst überlegten wir, ob wir doch noch weiter runter gehen sollten, aber das ließen wir dann lieber bleiben. Nächstes Mal ! Beim Rückweg ließen wir uns dann noch
Die letzten Meter hoch
Die letzten Meter hoch
mehr Zeit, machten immer wieder Pausen zwischendurch um Luft zu schnappen, aber auch um weitere Fotos zu schießen. Ab und an mussten wir auch anhalten und warten, da der Wanderweg an einigen Stellen ausgebessert wurde. Alles in allem war der Rückweg weniger schlimm als wir befürchtet hatten. Nur die letzten Meter die wir uns entlang der Serpentinen hoch schrauben mussten, waren doch sehr beschwerlich. Nach 1 Stunde und 20 Minuten waren wir wieder oben am South Rim angekommen. Gerade rechtzeitig, denn es fing nun an zu regnen. Wir fuhren mit dem Shuttle zurück zu unserem Auto, packten unsere Sachen rein und fuhren dann raus aus dem Grand Canyon National Park Richtung IMAX Theatre (http://explorethecanyon.com/imax-theater/). Dies befindet sich im National Geographic Grand Canyon Visitor Center an der US-80 etwa 1,7 Meilen nachdem man den National Park verlassen hat (auf der rechten Seite). Der Film fängt zu jeder halben Stunde an und dauert etwa 30 Minuten. Der Eintrittspreis ist nicht gerade niedrig - ca. 12 USD pro Erwachsenen, aber der Film lohnt sich total - in meinen Augen ist er sogar für jede Grand Canyon-Jungfrau ein Muss ! Hier im Visitor Center kann man im übrigen auch Hubschrauber-Flüge über den Canyon buchen. Haben wir nicht gemacht - ich hatte das schon mal vor ein paar Jahren gemacht - einfach gigantisch ! Aber Petra wollte nicht unbedingt und so fuhren wir nach dem Film zurück nach Williams. Wir genehmigten uns noch mal ein Stück Pie und ruhten uns dann in unserem Zimmer aus, während wir die Fotos des Tages durchschauten.
Abends gingen wir dann ins Buffalo Pointe Restaurant (http://www.buffalopointeinn.com/Home_Page.php) ganz in der Nähe von unserem Motel. Unsere Hotelbesitzerin hatte uns für diese Restaurant Gutscheine gegeben (20% OFF) und außerdem sollte hier heute ein BBQ statt finden. Das Restaurant war selber etwas seltsam anzuschauen - aber das waren wir ja inzwischen schon gewohnt. Auf das Essen kam es an - und das war sehr lecker ! Trotz etwas kühlem und regnerischen Wetter saßen wir draußen in einem zeltartigen Ding. Aber das sah noch netter aus, als das eigentliche Restaurant. Am Nebentisch saß eine Großfamilie, die unentwegt zu uns rüber starrte. Aber dadurch ließen wir uns das Essen nicht verderben. Wir bestellten jeder BBQ Ribs - die waren richtig lecker. Und die Gutscheine waren sogar gültig. Nach dem Essen verschwanden wir recht bald Richtung Motel zurück, wo wir zügig zu Bett gingen.
Gefahrene Meilen: 144 Meilen (231 km)

11. Tag: Petrified Forest NP & Little Painted Desert - Tachostand: 41.574 Meilen

Heute wollten wir uns dem Petrified Forest National Park anschauen. Wir fuhren nach dem Frühstück im Bett Richtung Osten über Flagstaff und Winston bis zum National Park. Leider zog sich schon während der Fahrt der Himmel immer mehr zu, das aufziehende Wetter ließ nichts Gutes erahnen. Irgendwie fuhren wir die ganze Zeit genau auf die schwarzen Wolken zu. Und gerade als wir in den National Park reinfuhren, fing es dann auch tatsächlich an regnen. Das hielt uns aber nicht davon ab, einen kurzen Walk zu machen - den Long Log Trail, einen ca. 1,5 Meilen Rundgang. Überall lagen hier versteinerte Holzstämme und -scheiben herum...
Der Regen kommt
Der Regen kommt
 Versteinertes Holz
Versteinertes Holz
 Long Log Trail
Long Log Trail
 Petrified Forest NP
Petrified Forest NP
Das ganze sah sehr faszinierend aus. Leider fing es dann wirklich an zu donnern und zu blitzen, so dass wir es langsam mit der Angst zu tun bekamen. Wir waren schließlich auf einem völlig freien Gelände unterwegs wo wir so etwa das Größte waren, das ein Blitz finden konnte. Schnell gingen wir zurück zu unserem Auto und fuhren zum nächsten Stopp weiter. Aber Fotos hatten wir trotzdem mehr als genug gemacht. Der nächste Aussichtspunkt hieß Crystal Forest. Auch dort gab es einen kurzen Trail (ca. 0,75 Meilen Rundgang), den wir trotz des leichten Regens - das Donnern und Blitzen hatte mittlerweile aufgehört - gingen. Auch hier lagen viele versteinerte Bäume herum. Weiter im Norden des
Newspaper Rock
Newspaper Rock
Nationalpark besuchten wir den Newspaper Rock, ein sehr großer Felsbrocken, mit Bildern auf allen Seiten, die von Indianer vor ca. 1000 Jahren dort hinein geritzt wurden - sogenannte Petroglyphen. Es sind über 650 Stück auf diesem Felsbrocken. Man kann ihn nur von einer Aussichtsplattform aus sehen und die Petroglyphen sind eigentlich nur durch ein gutes Zoom-Objektiv oder die herumstehenden Ferngläser zu sehen. Anschließend fuhren wir weiter Richtung Norden zu einem weiteren View Point. Hier konnte man einen
Little Painted Desert
Little Painted Desert
schönen Blick auf die Painted Desert werfen. Dann machten wir uns auf den Weg zurück nach Winslow, wo wir übernachten wollten. Doch kurz vorher bogen wir noch die US 87 Richtung Norden ab, wir wollten noch einen Blick in die Little Painted Desert werfen. Hier hatte man einen schöne Blick auf eine wirklich bunte Felsenlandschaft. Ca. 18,2 Meilen nachdem man von der I-40 auf die US-87 abgebogen ist, geht links der Painted Desert Rim Dr ab, der zu dem Aussichtspunkt führt. Hier verbrachten wir eine ganze Weile und machten viele Fotos, natürlich auch Panoramafotos. Das bot sich hier einfach an. Da es langsam immer später wurde und allmählich auch die Sonne zu verschwinden drohte, machten wir uns nun endgültig nach Winslow auf. Hier suchten wir das Motel 6, nahmen uns ein Zimmer und packten das Notwendigste aus dem Auto aus. Nach einem kurzen Abendbrot auf dem Zimmer, schauten wir noch die Fotos des Tages an und gingen dann zu Bett.
Gefahrene Meilen: 274 Meilen (441 km)

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