12. Tag: Monument Valley - Tachostand: 41.848 Meilen
Gleich nach dem Frühstück "im Bett" packten wir unsere Sachen, dann
unser Auto und fuhren los Richtung Norden. Unser heutiges Ziel war das
Monument Valley. Dieses liegt genau auf der Grenze von Arizona
und Utah. Wir brauchten nur etwa 4 Stunden Fahrt und schon waren wir da.
Wir hatten bereits von Deutschland aus ein Zimmer im neu gebauten
The View Hotel (http://monumentvalleyview.com/)
reserviert. Dieses nicht ganz preiswerte Hotel liegt direkt am Eingang
zum Monument
Valley neben dem Visitor Center.Näher kann man nicht wohnen. Die Zimmer
sind alle mit Blick auf das Monument Valley und dieser ist dann auch
jeden Dollar wert, den das Zimmer kostet. Das Hotel wurde erst im April
2009 eröffnet und war damit brandneu ! Wir freuten uns schon sehr auf
den Sonnenaufgang über dem Monument Valley am nächsten Morgen.
Des weiteren hatten wir von Deutschland aus eine Foto-Tour durch das
Monument Valley für den Nachmittag / Frühen Abend mit einem Fotografen
gebucht. Wir hatten im Internet Tom Phillips gefunden (Keya-Hozhoni
Tours - hier gibt es seine Telefonnummer:
http://discovernavajo.com/valley.html) und ihn telefonisch
kontaktiert - was der einzige Weg war - es gibt keine Homepage. Er
bietet eine Reihe von verschiedenen Touren an, unter anderen die
Sunset-Tour. Diese hatten wir dann mit ihm telefonisch vereinbart - wir
wollten uns in der Rezeption treffen.
Und siehe da, dort saß dann tatsächlich ein relativ alter
Navajo-Indianer namens Tom. Nach einigem Hin und Her - die
anderen Teilnehmer der Tour musste er noch zusammen sammeln -
verabredeten wir uns für 16 Uhr in der Rezeption. Wir gingen erst mal
in unser Zimmer und Allgemeinen - wir waren total begeistert. Um kurz
vor 4 gingen wir dann bepackt mit unseren Fotorucksäcken und
ausreichend Wasser runter in die Rezeption. Dort lief Tom schon hin und
her, rief uns kurz zu, wir sollten schon raus in seinen Wagen steigen,
er würde gleich nach kommen. Gesagt, getan - draußen vor der Tür stand
ein Auto, in das 7 Leute + Fahrer hin passen würden. Wir waren schon
gespannt, wer noch alles zu uns stoßen würden. Wir hofften, es würden
nicht zu viele werden. Schließlich kam Tom auch raus und steuerte auf
uns zu. Während er einstieg, erzählte er uns, das alle anderen
Teilnehmer kurzfristig abgesagt hätten. Kurz kam bei uns die Sorge auf,
das er nun die Tour ausfallen lassen würde, aber da bestand keine
Gefahr. Er meinte nur, er würde kurz zu seinem Neffen fahren und dort
würden wir dann in ein kleineres Auto umsteigen. Unsere Freude war
natürlich grenzenlos - eine ganz private Tour nur für uns ! Zum
gleichen Preis ! Für nur 40 USD pro Person !
Nachdem wir das Auto getauscht hatten, fuhr er mit uns in den
Nationalpark rein. Gleich am ersten Butte hielt er an. Er zeigte uns
den besten Platz um zu fotografieren. Nachdem wir das ausgiebig getan
haben , stiegen wir wieder ein und fuhren weiter. Der Vorteil eine
geführte Tour zu machen statt selbst mit seinem Auto durch den
Nationalpark zu fahren, liegt darin, dass man mit einem Tourguide auch
abseits der offiziellen Straße fahren und sich aufhalten darf. Und
unser Guide war auch noch professioneller Fotograf, der uns besonders
tolle Tipps geben konnte. Tom fuhr uns immer weiter in das Monument
Valley rein, in immer abgelegenere Ecken. Er zeigte uns die tollsten
Plätze für unglaubliche Fotos. Zusätzlich erzählte er uns einiges über
Mesas, Buttes und alle anderen Felsformationen. Unterwegs begegneten
wir Kühen, Schafen und ab und zu auch mal Menschen. Es leben zur Zeit
noch insgesamt 11 Navajofamilien im Valley.
mit Blick auf die 3 Hauptbuttes ab. Wir hatten nun die Gelegenheit
tolle Fotos zu machen und waren fast alleine. Fährt man auf eigene
Faust durch das Monument Valley, muss man bei Sonnenuntergang wieder
den Park verlassen haben. Wir jedoch konnten in aller Ruhe dem
Sonnenuntergang zuschauen und genau fotografieren ! Ein unvergessliches
Erlebnis. Sobald die Sonne untergegangen war, fuhren wir gemeinsam
zurück zum Hotel, wo Tom uns verabschiedete. Wir blieben noch ein
bisschen vor dem Hotel und beobachteten die Abenddämmerung und den
Mondaufgang. Nach einer Weile machten sich unsere Mägen bemerkbar. Wir
hatten nichts mehr vorrätig, hatten aber auch keine Lust, im teuren
Hotelrestaurant zu essen. Zumal wir uns vorher wohl umziehen hätten
müssen. So fragten wir an der Rezeption nach anderen Möglichkeiten. Man
erzählte uns, das es im Restaurant eine Salatbar gäbe und man das Essen
auch mitnehmen konnte. Nach einem kurzen Besuch im Souvenirshop suchten
wir dann die Salatbar auf. Wir stellten uns jeweils einen Salat
zusammen, auch Suppe zum Mitnehmen gab es. Nach dem Bezahlen gingen wir
auf unser Zimmer, aßen und gingen dann frühzeitig in die Betten. Am
nächsten Morgen wollten wir früh aufstehen und den Sonnenaufgang von
unserem Balkon beobachten - und natürlich fotografieren ! Gefahrene Meilen: 221 Meilen (355 km)
13. Tag: Auf Umwegen nach Page - Tachostand: 42.069 Meilen
Gegen 5 °° Uhr Utah-Zeit klingelte unser Wecker - die Morgendämmerung
begann. Schnell die Kamera geschnappt, Stativ auf dem Balkon aufgebaut
und das erste Foto gemacht.
Wir sahen doch tatsächlich schon einzelne Autos durch das Monument
Valley fahren. Aber wer solchen Balkon mit diesem Blick hatte, konnte
den Sonnenaufgang bequem in Schlafanzügen beobachten und genießen. Wir
betrachteten den Sonnenaufgang für etwa eine Stunden und als die Sonne
dann am Himmel stand, gingen wir wieder zurück in die Betten, um noch
ein bisschen Schlaf zu bekommen.
Dieses tolle Hotel mussten wir erst gegen 11:00 verlassen und das
wollten wir auskosten. Wir frühstückten später, nachdem wir
ausgeschlafen hatten, in den Betten, packten unsere Sachen und
verließen das Hotel gegen 10:45 Uhr. Wir verließen das Monument Valley
Richtung Norden. Wir waren auf der Suche nach dem berühmten
Straßenabschnitt: gerade Straße direkt auf das Monument Valley zugehend
- überall im Internet findet man dieses Foto- Wir wollten es unbedingt
selber machen. Ständig hielten wir an und überprüften den Blick zurück.
Schließlich fanden wir es - das musste es sein. Wir fuhren rechts ran
und machten und daran, das Foto nachzumachen. Dazu mussten wir uns
genau auf die Mitte der Fahrbahn stellen. Das ging nur abwechselnd,
damit die andere jeweils vor herankommenden Autos warnen konnte.
Nachdem wir beide gefühlte unendliche Fotos gemacht hatten, stiegen wir
wieder ins Auto und fuhren weiter. Unser nächstes Ziel war der
Goosenecks State Park (http://stateparks.utah.gov/parks/goosenecks).
Hier
fließt der San Jose River für 6 Meilen auf nur 2 Meilen Länge, das
viele Haarnadelkurven eng hintereinander liegen - eben wie ein
Gänsehals. Man fährt mit dem Auto einfach an den Rand des Canyons und
steht dann direkt vor einigen dieser Kurven. Man muss auch gar keinen
Eintritt zahlen - ein fantastischer Blick ganz umsonst !
Nachdem wir den Ausblick ausgiebig genossen hatten, fuhren wir weiter.
Wir wollten den Moki Dugway entlang fahren. Ein gutes
Stück weiter auf dem Highway 261 windet sich dann die Straße auf ein
Hochplateau hinauf, wobei auf 4,8 km insgesamt ca. 350 Höhenmeter
überwunden werden. An der sonst so gut ausgebauten Straße stehen
plötzlich Hinweisschilder, die das Weiterfahren von Trucks oder mit
Anhängern untersagen. Wir mit unserem SUV fuhren aber unbehelligt
weiter. Und schon bald wussten wir, warum die Hinweisschilder dort
standen. Die Straße verwandelte sich plötzlich in eine Schotterstraße
und wurde extrem schmal. Enge Kurven wandten sich den Berg hinauf - wir
hofften vor jeder Kurve, dass und niemand entgegen kam. Von weitem
hatte man die Straßenführung gar nicht erkennen können. Sie lag gut
getarnt am Berg und wand sich unaufhörlich nach oben. Oben angekommen
bogen wir links in die Mulie Point Rd ab, die dann an
den Rand des Hochplateaus führte. Dort hielten wir an, um den
unglaublichen Blick auf das Tal zu werfen.
Ganz weit hinten konnte man sogar noch das Monument Valley erahnen. Es
war extrem windig dort oben, so dass wir aufpassen mussten, nicht
hinunter geweht zu werden. Wir fuhren den Moki Dugway wieder hinunter
und hielten und mehrfach an um Fotos zu machen. Wir hatten Glück, es
kamen uns kaum Autos entgegen. Unser heutiges Ziel war Page - eine
Stadt am Lake Powell. Um dorthin zu gelangen, mussten wir wieder am
Monument Valley vorbei - und auch an dem Punkt, von dem aus das
berühmte Foto gemacht wurde. Auf unserem Rückweg war das Licht
natürlich ganz anders, so dass wir noch mal anhalten mussten, um
weitere Fotos zu machen. Dann aber ließen wir das Monument Valley
endgültig hinter uns.
In Page wollten wir 2 Nächte bleiben. Die Fahrt dauerte
gar nicht so lange und wir steuerten in Page sofort das Motel 6 an. Wir
checkten ein und packten unser Auto komplett aus - für 2 Nächte lohnt
sich das schon. Wir hatten ziemlich Hunger und wollten eigentlich gerne
in einem Restaurant essen gehen. Doch diesbezüglich war Page eine große
Enttäuschung. Es gab weit und breit kein Restaurant. Aber einen Wal
Mart fanden wir. Dort gab es eine "Heiße Theke" an der wir uns dann
etwas zu Essen kauften und zurück zu unserem Hotel fuhren. Während wir
aßen, schauten wir uns wieder die Fotos des Tages an und gingen alsbald
ins Bett. Morgen sollte einer der absoluten Highlights besucht werden -
der Upper Antilope Canyon. Gefahrene Meilen: 222 Meilen (357 km)
Heute war es nun soweit - eines der Highlights lag unmittelbar vor uns.
Wir wollten heute zum Upper Antilope Canyon (http://navajonationparks.org/htm/antelopecanyon2.htm),
dem
berühmten oberen Teil des Slot Canyons. Wir hatten im Internet so
unglaubliche Fotos gesehen, waren aber sehr skeptisch, ob uns wohl auch
solche Aufnahmen gelingen würden. Wir waren sogar eher pessimistisch -
so tolle Fotos würden uns nie gelingen. Nach dem Frühstück ging es los.
Auto packen konnten wir heute vergessen. Wir packten nur unsere
Fotorucksäcke, nahmen Wasser mit und fuhren los.
Der Weg zum Upper Antilope Canyon war kurz. Schon nach 5 Minuten waren
wir da. An der Zufahrt zum Parkplatz mussten wir den Eintritt zahlen -
5 USD pro Person. Wir parkten unser Auto auf dem Schotterparkplatz,
packten unsere Fotorucksäcke zusammen und gingen Richtung
Bretterhäuschen, an dem schon andere Leute herum hingen. Dort stellte
sich heraus, das wir nur in einer Gruppe den Upper Antilope Canyon
besuchen konnten. Und um in einer Gruppe mit zugehen, mussten wir
nochmal 25 USD pro Person bezahlen. Da wir unbedingt in den Canyon
wollten, bezahlten wir das Geld. Uns wurde gesagt, die nächste Tour
geht um 11°° Uhr los - wir mussten also noch eine Weile warten. Zu
Trinken konnte man sich da schlauerweise auch kaufen.
Kurz vor 11°° Uhr kam dann unser Guide, der uns aufforderte, auf die
Ladefläche von Pickup Trucks zu klettern. Etwa 12-14 Leute wurden so
pro Truck zum Eingang des Canyons gefahren. Die Fahrt ging dann über
eine holprige Sandpiste auf den
Eingang zum Upper Antilope Canyon. Sie dauerte etwa 15 Minuten. Vor dem
Eingang zum Canyon standen noch einige andere Trucks, so dass wir
vermuteten, das es im Canyon ziemlich voll sein würde. Wir kletterten
alle vom Truck herunter und versammelten uns vor unserem Guide. Dieser
gab uns einige Verhaltensmaßnahmen mit auf den Weg und dann gingen wir
gemeinsam als Gruppe auf den Eingang zu. Wir ließen uns etwas
zurückfallen, so dass wir am Ende der Gruppe gehen konnten. Kaum das
wir im Canyon waren, machte ich ein erstes Foto - ich war einfach so
neugierig, ob unsere Fotos gut werden würden. Es war relativ dunkel im
Canyon, von oben kam nur wenig Licht rein und die Felsen waren
ebenfalls recht dunkel. Doch ein Blick auf mein Display zeigte mir, das
ich mir keine Sorgen machen musste. Das Foto war toll - und das obwohl
ich einfach nur drauf gehalten hatte. Unserem Guide hinterher ging es
dann durch den Slot Canyon. Ab und an hielt er an und erzählte uns
etwas zu dem Canyon. Ich muss gestehen, wir hörten kaum zu. Wir waren
komplett damit
beschäftigt, einen neuen Tagesrekord im Fotos machen aufzustellen. Wir
wurden regelmäßig von unserem Guide aufgefordert, nicht die Gruppe zu
verlieren. Nach etwa 30min. erreichten wir das andere Ende des Canyons.
Wir verließen den Canyon, machten ein paar weitere Fotos und wurden
dann den gleichen Weg wieder zurückgeführt. Je weiter wir zum Anfang
des Canyons kamen, umso langsamer wurden wir beide. Wir wollten noch so
viele Fotos wie möglich machen, gerne
auch ohne andere Menschen drauf. So mussten wir teilweise warten, bis
andere Gruppen weiter gingen, bevor wir die Chance dazu hatten. Am Ende
hatte jeder von uns ca. 160 Fotos gemacht. Wir hatten Glück, das unser
Truck noch da waren, wir waren mit Abstand die letzten von unserer
Gruppe und kletterten schnell auf die Ladefläche. Wir wurden zum
Parkplatz zurückgebracht und die Tour war damit zu Ende. Alles in allem
waren wir eine Stunden unterwegs, etwa 50min. davon im Canyon. Obwohl
wir insgesamt 30 USD pro Person dafür zahlen mussten, hat es sich für
uns gelohnt. Und als wir uns später im Hotel unsere Fotos vom Tag
auf dem Laptop anschauten, waren wir restlos begeistert. Es waren
wirklich tolle Fotos dabei, einige konnten locker mit denen, die wir
vorab im Netz gefunden hatten, mithalten. Doch nun stand noch ein
anderer Slot Canyon auf unserem Programm: Der Waterhole Slot
Canyon. Hierüber hatten wir im Internet einiges gefunden - auch
das er ein Geheimtipp sei und nicht viele Touristen ihn aufsuchen. Für
uns natürlich noch mehr Grund, ihn zu besuchen. Wir fragten bei der
Ausfahrt vom Parkplatz wie man dahin kommt. Erst einmal wurde uns
gesagt, dass wir eine sogenannte Permit kaufen mussten. Sie kostete 5
USD pro Person, um das Gelände des Waterhole Slot Canyons zu betreten.
Er liegt mitten auf Navajo-Gebiet und die Indianer kassieren Geld
dafür, das Touristen ihr Gebiet und damit den Canyon besuchen dürfen.
Dann beschrieb sie uns den Weg zum Canyon: Zurück auf die Hwy 98
Richtung Page, dann links abbiegen auf die Hwy 89 Richtung Flagstaff.
Kurz von dem Meilenmarker 542 (und kurz vor einer Brücke eben über den
gesuchten Canyon) ist dann auf der linken Seite eine kurze
Schottereinfahrt, die gleich vor einem Tor endet. Dort sollten wir
unser Fahrzeug parken und das Permit gut sichtbar hinter der
Windschutzscheibe platzieren. Zum Canyon würde es dann durch das Tor
gehen. Man wies uns noch darauf hin, den Canyon nicht weiter rein
zugehen als bis zu der Stelle, wo die Stromkabel den Canyon überqueren.
Wir machten uns also auf den Weg und fanden tatsächlich das Tor. Wir
parkten unser Auto, schnappten uns unsere Rucksäcke und gingen los. Es
war ca. 12:00 - perfekte Tageszeit, um durch die Wüste zu wandern...
leider hatten wir auch kaum Wasser dabei. Jeder hatte nur eine kleine
Trinkflasche. Das sollten wir später noch sehr bereuen, uns nicht
besser vorbereitet zu haben.
Wir hatten den Canyon von weitem schon gesehen und steuerten nun auf
ihn zu. Es führte nicht wirklich ein Weg dorthin, wir gingen einfach
durch das Gelände auf den Canyon zu. Schließlich standen wir direkt am
Abgrund, der Canyonboden lag etwa 30 Meter unter uns. Wir überlegten,
wie wir da nun runter kommen sollten. Denn das war ja das Ziel, der
Gang durch den Slot Canyon. Hier gab es auch niemanden, den man fragen
konnte, keine Navajos, wie am Upper Antilope Canyon. Wir waren ganz auf
uns alleine gestellt. Schließlich fielen uns einige Steinhäufchen am
Boden auf. Steine unnatürlich aufeinander
gehäuft. Immer in regelmäßigen Abständen hintereinander weg den Canyon
entlang. Wir beschlossen, das muss ein Hinweis auf einen möglichen
Einstieg in den Canyon sein und folgten diesen Steinhäufchen. Und in
der Tat, sie führten uns ein Stück weiter den Canyon entlang an eine
Stelle, an der man mit guten Wanderschuhen (die hatten wir zu Glück an)
und etwas Klettergeschick (das konnten wir gerade noch aufbringen) in
den Canyon rein klettern konnte. Das taten wir dann natürlich gleich.
Und nach kurzer Zeit standen wir unten im Canyon. Inzwischen war uns
ganz schön heiß - pralle Mittagssonne bei ca. 35 °C und kein Schatten
weit und breit. Wir schauten uns kurz um und entdeckten einen klein
Felsüberhang unter den wir zusammen hin kauerten, um uns etwas in
dessen Schatten auszuruhen. Jetzt bereits verfluchten wir uns selber
dafür, das wir nicht ausreichend Wasser mitgenommen hatten. Und ich
hatte obendrein noch ein schwarzes T-Shirt an - tolle Planung !
Nach einer Weile gingen wir dann los den Canyon entlang in nördlicher
Richtung - weg vom Highway. Der Canyon war recht breit und der Boden
sandig. So gar nicht , wie man sich einen Slot Canyon vorstellte. Aber
wir waren trotzdem beeindruckt und machten bereits viele Fotos. Immer
wieder versuchten wir im spärlich vorhandenen Schatten am Rand des
Canyons ein
wenig Schutz zu suchen. Die Hitze machte uns doch sehr zu schaffen.
Nach ca. 1 Stunden gab es ein größeres Stück Schatten, wo wir rechts
bequem auf Felsbrocken sitzen und uns etwas länger ausruhen konnte. Ich
muss ehrlich zugeben, kurz dafür gewesen zu sein,
aufzugeben und umkehren zu wollen. Doch wir gingen weiter und was soll
ich sagen, nach der nächsten Kurve ging dann endlich der "Slot-Teil"
des Canyons los. Der Canyon wurde jetzt immer schmaler und hatte immer
mehr Ähnlichkeit mit einem Slot Canyon.
Er wand sich wie eine Schlange nach rechts und gleich wieder nach
links. Nach jeder Kurve hatten wir weitere tolle Anblicke. Unsere
Kameras liefen heiß - so viele Fotos machten wir. Und das Tollste von
allem: Wir waren die ganze Zeit komplett alleine ! Irgendwann kamen wir
dann an eine Stelle, an der man ca. 1,5 Meter nach oben klettern
musste, um weiter zugehen. Im oberen Teil war der Boden dann auch mit
Wasser bedeckt. Petra kletterte hoch und ging ein bisschen weiter, kam
dann aber schnelle wieder zurück, da das Wasser zu tief wurde - man
konnte nicht weiter gehen. Wir kehrten um und gingen den Canyon langsam
zurück. Am Ausgangspunkt angekommen lagen 4 tolle Stunden ganz alleine
im Waterhole Canyon hinter uns. Wir kletterten wieder aus dem Canyon
raus, was einfacher war als Anfangs befürchtet - und gingen dann immer
den kleinen Steinhäufchen hinterher zu unserem Auto zurück. Ein
weiterer Programmpunkt lag noch vor uns: Horseshoe Bend.
Wir fuhren mit dem Auto ein kurzes Stück zurück Richtung Page. Nach nur
etwa 2.7 Meilen führte eine kleine Stichstraße zum Horseshoe Bend links
rein. Kurz davor steht auf der rechten Straßenseite in braunes
Hinweisschild, welches den Weg weist. Der Weg führt zu einem kleine
Parkplatz und von dort aus ist es ein kurzer Spaziergang (800m) bis zum
Rim des Horseshoe Bend. Von hier hat man einen spektakulären Ausblick
auf den Colorado River. Der Fluss fließt in etwa 300m unter einem. Es
gibt keinen Zaun oder sonstige Absperrung zum Abgrund. Man ist also
ganz nah dran an diesem Hufeisen. Der Colorado River macht hier eine
hufeisenförmige Schleife - eine 180 ° Kurve hat der Fluss in die Felsen
"gefressen" und fließt tiefblau an uns vorbei. Wir machten erneut viele
Fotos, diesmal auch viele Panoramafotos - der ganze Horseshoe Bend
passte nicht auf nur eine Foto drauf! Ich glaube, heute war der Tag mit
den meistens Fotos! Schlussendlich fuhren wir zurück zum Motel 6,
schauten uns gespannt unsere Fotos auf dem Laptop an und gingen bald
ganz begeistert von dem Tag in die Betten. Gefahrene Meilen: 28 Meilen (45 km)
15. Tag: Auf dem Weg nach Kanab - Tachostand: 42.318 Meilen
Heute schliefen wir mal aus - wir hatten keine lange Fahrt vor uns.
Unser Tagesziel war Kanab in
Utah, wo wir insgesamt 5 Nächte bleiben wollten. Wir wollten allerdings
nicht auf direktem Weg nach Kanab fahren, sondern einen kleinen Umweg
über das Örtchen Big Water und später über den Marble
Canyon. Was wir genau in Big Water eigentlich wollten, weiß ich
gar nicht mehr. Da wir den Ort auch nicht wirklich fanden, kann es so
spektakulär nicht gewesen sein. Allerdings fiel uns beim Umkehren eine
kleine Straße auf, die links von der U.S. 89 abging - sie schien mitten
in die karge Wildnis zu führen. Da wir noch nicht direkt nach Kanab
fahren wollten bogen wir einfach mal ab, um zu sehen wie weit wir
kommen würden und wohin uns de Straße führen würde. Nach kurzer Zeit
sahen wir ein Straßenschild das uns im Crosby Canyon begrüßte und
Verhaltensanweisungen aufführte -
keine Plastiktüten verwenden für organische Abfälle benutzen, nur
Camper mit Selbstversorgung zugelassen, Abfallentsorgung nur an
eingerichteten Abfallentsorgungsstationen, Campinglimit von 14
aufeinander folgenden Tagen, nicht mehr als 30 Tage pro Jahr.
Wo
waren wir denn hier gelandet ? Die Landschaft wurde schlagartig anders:
steinig, viele Felsbrocken lagen herum, alles grau in grau - fast wie
auf einem anderen Planeten. Die Straße war längst zu einem Schotterweg
geworden.
Ständig hielten wir um Fotos zu machen - die Landschaft um uns herum
war einfach zu skurril. Wir fuhren immer weiter, wir waren sehr
gespannt wo wir landen würden. Manchmal erblickte man in der Ferne den Lake
Powell - vielleicht würden wir den ja bald erreichen. Uns
begegnete in der ganzen Zeit nur ein anderes Auto, besser gesagt, es
überholte uns mit hoher Geschwindigkeit. Also irgendwo musste diese
Straße ja wohl hinführen.
Doch dann hörte die "Straße" auf, bzw. wurde so unwegbar, das
wir lieber anhielten und uns entschlossen um zukehren. Schließlich
brauchten wir unser Auto noch und wollten nichts riskieren. Wir machten
noch einige Fotos auf denen man auch den Lake Powell erahnen konnten
und drehten dann um. Insgesamt waren wir 15 Meilen in diese merkwürdige
Landschaft rein gefahren. Zurück auf der U.S. 89 fuhren wir Richtung
Page und hielten kurz vor dem Glen Canyon Dam nochmal an,
um den Lake Powell zu genießen - und natürlich zu fotografieren.
Nun aber endgültig auf nach Kanab! Wir verließen Page über die U.S. 89
Richtung Süden und fuhren nochmal an dem Horseshoe Bend und dem Eingang
um Waterhole Slot Canyon vorbei, bevor wir nach einige Meilen auf die
U.S. 89A Richtung Marble Canyon abbogen. Kurz bevor die
Straße den Colorado River überquerte, lag auf der rechten Seite ein
Parkplatz - den steuerten wir an. Über den Fluss gingen 2 Brücken - die
sogenannte Navajo Bridge: eine für die Autos und eine für die
Fußgänger. Hier ist der Marble Canyon besonders eng,
so dass man hier von der Brücke einen tollen Blick auf den Colorado
River und die Canyon-Wände hat. Wir bliebeneine Weile, um den Ausblick
zu genießen und gingen die Fußgängerbrücke ein wenig auf und ab.
Plötzlich ließ sich ein Condor auf den Streben unterhalb der
Fußgängerbrücke nieder. Er blieb da gemütlich sitzen und fing an sich
in aller Ruhe zu putzen. Der musste natürlich auch fotografiert werden.
Dann ging es endgültig weiter nach Kanab. Dort hatten wir für die
nächsten 5 Nächte schon bereits aus Deutschland unser Motel gebucht -
das Treasure Trail Motel (http://www.treasuretrailkanab.com/).
Beim
Einchecken sagte man uns allerdings, das in unserem Zimmer die
Heizung defekt sei. Sie würde erst am nächsten Tag repariert werden und
damit wir nicht frieren - nachts wurde es hier noch recht kalt - würde
man uns für die erste Nacht in einem kleinen Haus einquartieren - zum
gleichen Preis natürlich. Dazu sagten wir sicherlich nicht nein. Wir
fuhren mit unserem Auto zu unserem kleinen Haus und gingen erst mal
rein, um uns um zuschauen. Wir hatten in Wohnzimmer, ein Badezimmer und
2 Schlafzimmer - nicht übel. Die erste Nacht in "getrennten" Zimmern
lag vor uns! Wir luden unser Auto aus und machten uns erst mal Richtung
Waschmaschine auf. Insgesamt starteten wir an diesem Nachmittag noch 2
Waschmaschinen mit anschließendem Trocknerdurchlauf. Gemütlich auf
unseren Sofas in unserem Wohnzimmer aßen wir dann unser Abendbrot,
bevor wir jeweils in unsere Schlafzimmer verschwanden. Gefahrene Meilen: 179 Meilen (288 km)
Wir schliefen erst mal so richtig aus. Wir hatten einen recht
entspannten Tag vor uns und genossen zunächst ein spätes Frühstück.
Danach fuhren wir dann los zu unserem heutigen Ziel: Bryce
Canyon (http://www.nps.gov/brca/index.htm)
Als ich hier das letzte Mail war, lag dort Schnee. Das wir uns heute
nicht passieren. Ich war schon gespannt auf die anderen Aussichten auf
den Canyon, so ganz in Orange ohne Schnee. Den Bryce Canyon kann man
auf zwei verschiedene Arten besuchen. Es gibt entlang des Rims eine
Straße, den sogenannten Autotrail. In regelmäßigen Abständen kann man
an Viewpoints anhalten und vom dort besonders schöne Ausblicke auf den
Canyon genießen. Oder auch zu kürzeren Spaziergängen am Rim entlang
aufbrechen. Kostenlose Busshuttle können einen immer wieder zu seinem
Auto zurückbringen. Oder aber man kann in den Bryce Canyon hinabsteigen
und unten im Canyon wandern. Wir hatten beides vor. Den Autotrail hatte
ich schon mehrfach abgefahren, aber in den Canyon runter - das hatte
ich auch noch nie gemacht. Für heute hatten wir uns erst mal die Fahrt
entlang des Rims vorgenommen.
Unser erster Stopp war allerdings das Visitor Center am Eingang vom
Bryce Canyon National Park. Dort gab es die kostenlose Karte vom NP mit
allen Wegen, Viewpoints und genauen Beschreibungen. Sehr wertvoll!
Man kann sich diese Karte auch schon auf der oben genannten
Internetseite des NP anschauen, um sich einige Aktivitäten und
Wanderwege herauszusuchen. Wir fuhren nun also erst mal die 26km bis
zum Yovimpa Point in einem durch, um dann den Autotrail von hinten
aufzurollen. Am Yovimpa Point angekommen, stiegen wir dort aus und
warfen einen ersten Blick in den Bryce Canyon. Im Anschluss arbeiteten
wir uns langsam den Autotrail wieder Richtung Visitor Center zurück.
Wir hielten an allen Viewpoints an und genossen die unterschiedlichen
Ausblicke auf den Canyon. Es gab immer wieder unterschiedliche
Perspektiven und Einblicke und wir machten natürlich wieder mal viele
Fotos. Zusätzlich zu den tollen Aussichten unterhielten uns auch immer
wieder eine Reihe von Squirrels und Chipmunks, die selbstverständlich
auch fotografiert wurden. Am Bryce Point fiel kurz nach unserer Ankunft
eine Busladung von Touristen ein - wir beeilten uns mit den Fotos und
fuhren schnell weiter zum nächsten Aussichtspunkt.
Nachdem wir alle Aussichtspunkte besucht hatten, fuhren wir wieder
ganz für uns alleine zurück Richtung Kanab. Doch vor den Toren vom
Bryce Canyon gibt es noch den Red Canyon. Dort machten
wir noch einmal Halt, um ihn ein bisschen zu erkunden. Der Red Canyon
liegt im Dixie National Forest. Purpurrote Felsen geben dem Canyon
seinen Namen. Wir hielten am Straßenrand an, schnappten unsere Kameras
und machten uns auf, den Red Canyon zu erobern. Der Birdseye
Trail führt auf 2,4 km durch den, an dem Highway 12 gelegenen
südlichen Teil des Red Canyons. Die knallroten Felsformationen sahen
einfach fantastisch aus. Und das Beste: wir waren total alleine !
Nachdem wir genügend Fotos gemacht und uns ausgiebig umgeschaut hatten,
gingen wir zurück zum Auto und machten uns auf den Weg zurück zu
unserem Motel in Kanab. Dort angekommen, stellten wir noch eine weitere
Waschmaschine an und aßen zu Abend, bevor wir in die Betten gingen. Gefahrene Meilen: 196 Meilen (315 km)
Heute wollten wir in den Bryce Canyon hinabsteigen. Da wir den
Sonnenuntergang am Bryce Canyon genießen wollten, planten wir den
Abstieg jedoch erst am Nachmittag zu beginnen. Nach einem gemütlichen
Frühstück fuhren wir Richtung Bryce Canyon, steuerten jedoch erst den Coral
Pink
Sand Dunes Statepark an (http://stateparks.utah.gov/parks/coral-pink),
der
auf dem Weg lag. Wir bezahlten unsere 6 USD Eintritt, parkten am
Visitor Center und orientierten uns erst mal. Kaum aus dem Auto
ausgestiegen, hörten wir fürchterlich laute Motorengeräusche. Neben dem
Parkplatz lagen knallrote Sanddünen, die sich über ein recht großes
Areal ausbreiteten. In der Ferne sahen wir Off-Highway Vehicles (OHV)
die Dünen rauf und runter brettern. Gleich neben dem Visitor Center lag
eine Zuschauertribüne, auf der tatsächlich einige Menschen saßen und
den Fahrern zuschauten. Wir versuchten die Dünen hoch zulaufen, was
sich als ziemlich schwierig herausstellte. Doch der Sand war einfach
super - sehr fein und die Farbe lag zwischen Rot und Pink. Natürlich
fotografierten wir wieder ausgiebig. Ich konnte mich nicht zurück
halten und nahm eine kleine Plastiktüte voll Sand mit - ich hatte noch
nie so einen feinen und grell gefärbten Sand gesehen und war total
fasziniert.
Der Lärm der OHV ging uns jedoch allmählich auf die Nerven, so dass wir
aufbrachen Richtung. Wir fuhren langsam, um nicht zu früh am Bryce
Canyon anzukommen und hielten ständig an, um am Wegesrand - wir fuhren
eine sandige Piste entlang - interessante Pflanzen zu fotografieren.
Dann sahen wir noch eine Bisonherde auf einer Weide neben der Straße,
die natürlich auch noch fotografiert werden musste - wann sieht man
schon mal Bisons. Schließlich kamen wir am Bryce Canyon an. Wir hatten
uns vorgenommen eine Kombination vom Queens Garden Trail
und dem Navajo Trail zu wandern. Dieser Rundgang war
ungefähr 3 Meilen lang (4,5 km) und fing am Sunset Point an. Dort
stellten wir unser Auto ab, schnappten uns unsere Fotorucksäcke,
Wasserflaschen, Snacks und Jacken und gingen los. Wir
waren total überrascht, wie viele andere Leute ebenfalls runter gingen.
Der Abstieg war ziemlich steil, In den Felsen waren Serpentinen
gehauen, die wir langsam runter gingen. Ab und an stoppten wir, um
Fotos zu machen. Alles in allem waren sehr viele andere Leute
unterwegs, so dass wir teilweise in Schlangen gingen. Aber es war noch
recht erträglich. Allerdings hofften wir, das der Aufstieg am Ende des
Trails, der dann am Sunrise Point ankommen sollte, weniger steil war.
Am Ende des Kurven führte der Wanderpfad dann durch eine kleine
Schlucht zwischen 2 riesigen Felsen, die sogenannte Wallstreet. Hier
unten wuchsen tatsächlich extrem große Nadelbäume. Dann endlich im
Canyon unten angekommen weitete sich alles. Wir standen zusammen mit
sehr vielen anderen in einem schönen grüne Tal in dem sich grüne
Pflanzen, tote Baumstämme und rote Felsen abwechselten.
Was nun folgte war ein netter Spaziergang auf einem Pfad durch den
Bryce Canyon. Der Wanderpfad schlängelte sich durch den Canyon vorbei
an roten Felsformationen. Ständig hielten wir an, um zu fotografieren.
Es war total schön hier unten und ganz anders als ich es mir von oben
herab schauend vorgestellt hatte. Allmählich näherten wir uns dem Ende
des Trails und bereiteten uns seelisch auf den Aufstieg vor. Ab und an
sah man in der Ferne den Pfad wie er sich
den Canyon hoch wand - wir hofften, dass das ein anderer Wanderweg war
und nicht unserer - der sah doch arg steil aus. Doch leider stellte
sich immer mehr heraus, das wir genau den Weg entlang gehen mussten.
Wir meisterten jedoch den Aufstieg, wir gingen langsam und hielten oft
an, um weitere Fotos zu machen, so das uns der Trail gar nicht mehr so
steil und anstrengend vorkam. Wir kamen rechtzeitig zum Sonnenuntergang
oben an und setzten uns erst mal zum Verschnaufen auf die erste Bank,
die uns begegnete. Oben am Canyon entlang war es nur ein kurzes Stück
zurück zum Sunset Point, wo wir dann in aller Ruhe den Sonnenuntergang
dann genossen, natürlich nicht ohne viele Fotos zu machen. Allerdings
war die Sonne dann zwar im Bryce Canyon weg, aber oben bei uns und
einige Zeit später im Red Canyon war sie immer noch zu sehen. Hier
hielten wir auf dem Rückweg noch mal an, um weitere Fotos in der
Abendsonne zu machen.
Auf dem Rückweg nach Kanab zu unserem Hotel hielten wir dann noch ein
paar mal an, um weitere Bisons in dem Abendlicht und dann den
tatsächlichen Sonnenuntergang und sogar den Vollmond zu fotografieren.
Im Hotel angekommen, aßen wir noch kurz etwas, bevor wir völlig müde
und kaputt in die Betten fielen. Gefahrene Meilen: 185 Meilen (297 km)
18. Tag: Zion Canyon Nationalpark - Tachostand: 42.878 Meilen
Am Morgen taten uns alle Knochen weh - die Betten waren viel zu weich
und allmählich machten sich die Anstrengungen unserer Wanderungen
bemerkbar. Unsre Kondition ließ eben zu wünsche übrig...
Trotzdem sollte es heute weiter gehen. Wir wollten in den Zion
National Park (http://www.nps.gov/zion/index.htm).
Nach
dem Frühstück fuhren wir los, zum dritten Mal in Richtung Norden.
Doch diesmal fuhren wir nicht weiter auf der U.S. 89, sondern bogen
nach ca. 28 km auf die UT-9 ab Richtung Zion NP. Im Park angekommen
fuhren wir erst mal durch den Park bis zum südlichen Ende, wo sich das
Visitor Center und auch das IMAX Theatre befand. Dort parkten wir unser
Auto. Zuerst wollten wir uns den Film über den National Park im IMAX
Theatre anschauen und dann einige Wanderungen durch den Park starten.
Da man im Park nicht mit seinem eigenen Auto fahren durfte, musste
unser Auto also auf jeden Fall hier bleiben. Wir gingen zum IMAX
Theatre um unsere Eintrittskarten zu kaufen. Sie sollten 10 USD pro
Person kosten, was uns ein bisschen sehr viel erschien. Aber wir
kauften sie trotzdem. Und es hat sich gelohnt. Der Film war toll und
zeigte super Bilder vom National Park und erzählte viel über die
Geschichte. Nachdem der Film zu Ende war, machten wir uns auf zu
unserem ersten Hike des Tages. Wir wollten zu den Lower Emerald
Pools wandern. Je nachdem wir anstrengend die Wanderung werden
würde, wollten wir auch zu den Middle und Upper
Emerald Pools weitergehen. Um zu dem Startpunkt der Wanderung
zu
kommen, mussten wir nun mit dem Parkshuttle 4 Stationen fahren. Da
private Autos im Park verboten sind, gab es diesen kostenlosen
Parkshuttle. Wir stiegen an der Zion Lodge aus. Dort startete der Emerald
Pools
Trail (Zion
Emerald
Pools Trail). Gleich am Anfang des Trails stand dann ein
Wegweiser. Er zeigte nach Links und Rechts mit unterschiedlichen
Meilenangaben zum Lower, Middle und Upper Emerald Pools. Wir
entschieden uns dann für Links mit der längeren Meilenangabe in der
Hoffnung, das der Weg dann weniger steil sein würde. Aber weit gefehlt.
Überraschender Weise erreichten wir nach einiger Zeit (1,6 km)
schnaufend bereits den Middle Emerald Pool ! Wir ruhten
uns ein bisschen aus und machten viele Fotos. In dem sogenannten Pool
tummelten sich tausende von Kaulquappen. Der Pool wurde von
einem Zufluss gespeist, der relativ wenig Wasser führte. Doch
plätscherte der Zufluss, der wohl vom Upper Emerald Pool kam, sehr
fotogen über einige Felsen. Nach einer Weile gingen wir weiter. Da wir
nun bereits beim MiddleEmerald Pool waren, entschieden wir, ganz nach
oben zu gehen. Es konnte ja gar nicht mehr so schlimm werden. Wieder
weit gefehlt ! Die Entfernung war sicherlich nur ein Katzensprung
(800m) - aber der hatte es in sich. Es ging über einen extrem schmalen
Pfad über sprichwörtlich Stock und Stein. Es war mehr ein Klettern denn
ein Wandern. Aber wir kamen irgendwann am Upper Emerald Pool
an, unterwegs immer wieder von entgegenkommenden Touristen ermuntert,
wir wären gleich da. Insgesamt waren sehr viele andere Leute hier
unterwegs. Angekommen am Ziel waren wir erst mal richtig geschickt, wie
viele Menschen hier
waren.Wieder setzen wir uns zunächst hin, um uns zu
erholen.Gleichzeitig schauten wir uns um und genossen was wir sahen.
Direkt vor einer Steinwand - ca. 91 Meter hoch lag ein Gewässer, auf
dem mehrere tote Baumstämme schwammen. Das Wasser war sehr braun und
absolut blickdicht. Das wirklich faszinierende gab es an der Steinwand
zu sehen. Dort kletterten mehrere Menschen herum und bewegten sich
langsam auf uns zu. Wir versuchten einige Fotos ohne viele Menschen zu
machen und machten uns dann eher zügig auf den Weg. Die Lage dieses
Pools war sehr schön, aber irgendwie hatten wir uns einen Emerald
Pool anders vorgestellt. Nun begann der Abstieg zum Lower
Emerald Pool. Nachdem wir das erste Stück wieder runter
geklettert waren, wurde der Wanderpfad wieder angenehmer zu gehen. Wir
kamen dann an den Steilhang unterhalb der Middle Emerald Pools, von dem
das Wasser aus den Pools runter fiel in den Lower Emerald Pool. Da der
gesamte Zufluss zur Zeit nur wenig Wasser führte, kam entsprechend
wenig Wasser runter - ein großes Glück für uns, da der Wanderweg direkt
an dem Steilhang hinter dem Wasserfall entlang führte. Somit waren wir
sehr froh, das der Wasserfall sehr spärlich ausfiel. Der Pfad war
trotzdem sehr nass und entsprechend rutschig. Wir waren dankbar für das
Geländer, an dem wir uns festhalten konnten, um nicht auszurutschen.
Unten am Lower Emerald Pool angekommen (nach weiteren 1 km), lag wieder
ein recht brauner Tümpel vor uns. Mir persönlich hat der Middle Emerald
Pool mit dem wasserfallartigen Zulaufam Besten gefallen. Aber die
gesamte Wanderung hat uns trotz der ungewohnten Anstrengung sehr gut
gefallen. Es war in
der Tag die erste Wanderung, bei der wir zuerst hoch laufen mussten und
denn Rückweg entspannt runter gehen konnten. Da es noch relativ früh
war, beschlossen wir noch zum Weeping Rock zu fahren. Wir stiegen
wieder in den Parkshuttle und fuhren bis zum Halt Weeping Rock. Hierbei
handelt es sich um Klippe an deren Fuß durch sickerndes Wasser ein
hängender Garten entstanden ist. Ein sehr steiler, aber kurzer
Wanderweg führt dorthin (600m mit insgesamt 30m Steigung). Ich ließ
Petra alleine dort hoch gehen, da meine Kondition komplett am Ende
war. Ich wartete während dessen unten am Anfang des Trails und
beobachtete einige bunte Vögel und versuchte, diese zu fotografieren.
Als Petra zurück war, warteten wir auf das nächste Shuttle, das zurück
zum Visitor Center fuhr. Dort angekommen, stiegen wir in unser Auto und
machten uns auf den Rückweg nach Kanab. Auf dem Weg aus dem Zion NP
raus, hielten wir noch ab und zu für Fotos, vor allem als wir auf
einmal Bergziegen (Bighorn sheeps) auf einigen Felsen herum klettern
sahen. Viele andere Autos hielten ebenfalls an - anscheinend total die
Touristen-Attraktion. Nach entsprechenden Fotos ging es dann weiter.
Auch an einer Bison-Herde kamen wir noch vorbei, die wir natürlich auch
noch fotografieren mussten. Im Motel angekommen, schauten wir uns
wieder die Fotos des Tages an und überlegten, was wir am nächsten Tag
am Grand Canyon machen wollten, bevor wir in die Betten gingen. Gefahrene Meilen: 84 Meilen (135 km)
19. Tag: Grand Canyon North Rim - Tachostand: 42.962 Meilen
Heute war erneut der Grand Canyon auf unserem Programm, diesmal der
North Rim. Auf dieser Seite war ich zuvor noch nie gewesen und
entsprechend gespannt. Da dies der einzige Programmpunkt heute war,
fuhren wir erst ganz entspannt um 10 Uhr los. Die Fahrt von Kanab zum
Grand Canyon North Rim dauerte ca. 2 Stunde, aber aufgrund des
Zeitunterschiedes zwischen Utah und Arizona kamen wir dort um 11 Uhr
an. Wir wurden von einer frei laufenden Herde von Bisons begrüßt. Sie
graste in etwa 200 m Entfernung am Waldesrand in aller Ruhe - sehr
beeindruckend. Wir fuhren erst mal zum Visitor Center und stellten dort
unser Auto ab. Der Bright Angel Point Trail startet hier,
ein 1 km Rundweg, den wir entlang gehen wollten. Der Pfad war sehr
schmal und abschüssig und führte auf ein Plateau fast ohne irgendwelche
Absicherungen links und rechts des Weges. Dort ging es jeweils steil
bergab in den Grand Canyon runter. Aber die Aussicht war einfach
gigantisch. Wir machten mal wieder Fotos ohne Ende und freuten uns
darüber, das hier nur recht wenige andere Menschen herum liefen. Weiter
ging es dann zum Wallhalla Plateau. Um dorthin zukommen,
mussten wir mit unserem Auto auf der AZ-67 wieder ein bisschen aus dem
National Park herausfahren, um dann rechts auf die Cape Royal Rd
abzubiegen. Diese Straße ist im übrigen im Winter gesperrt. Wir fuhren
ca. 30 km (19 Meilen) diese Straße entlang. Sie war teilweise sehr
kurvig, führte aber durch eine interessante Landschaft. Leider schien
ein großer Teil des Waldes durch den wir fuhren vor einiger Zeit Opfer
eines Waldbrandes geworden zu sein. Auf einem Teilstück waren nur
verbrannte Baumstämme zu sehen. Am Boden waren aber schon wieder
wadenhohe grüne Pflanzen zu sehen, die neu nach wuchsen. Etwa 600 m
bevor die Straße am Wallhalla Overlook endet, fuhren wir links ran, wo
sich in der Kurve ein kleiner Platz zum Parken befindet.
Auf der rechten Straßenseite startete der Cliff Springs Trail.
Den wollten wir uns genauer anschauen. Nur ein kleiner Wegweiser aus
Holz weist auf diesen Wanderweg hin. Man verlässt die Straße und folgt
dem Weg runter durch eine Senke in einem Wald. Der Weg war recht
einfach zu gehen, er ging stetig bergab und wurde zum Schluss immer
unebener - wir mussten aufpassen, nicht zu stolpern. Schließlich führt
der Pfad bis an den Rand eines Abhangs und dann daran entlang, bis
unter einem Felsüberhang. Dort sollte sich die Cliff-Quelle befinden.
Wir standen direkt am Abgrund zum Grand Canyon ohne jegliche Sicherung.
Eine Quelle war nicht wirklich auszumachen, ein wenig Wasser
plätscherte den Felsüberhang herunter und sammelte sich am Boden. Aber
unter einer Quelle stelle ich mir etwas anderes vor. Aber der Ausblick
und die Nähe zum Grand Canyon war gigantisch. Nach einiger Zeit machten
wir uns auf den Rückweg zum Auto. Wie auf dem Hinweg schon vermutet und
befürchtet, ging der Rückweg recht stetig bergan - doch
mittlerweile waren wir ganz gut trainiert. Was wir allerdings nicht
beachtet hatten ist, dass der North Rim etwa 2.400m hoch lag, so dass
uns nun beim Rückweg ziemlich schnell beängstigender Weise die Puste
ausging. Bei jedem Atemzug hatte ich das Gefühl, nicht genügend
Sauerstoff zu bekommen - ein beklemmendes Gefühl. Oben angekommen
stiegen wir ins Auto und fuhren die restlichen Meter zum Wallhalla
Overlook. Während wir auf dem Cliff Spring Trail wieder mal
ganz
alleine waren, trafen wir auf recht viele andere Touristen. Allerdings
war die Anzahl in keinster Weise mit der am South Rim zu vergleichen.
Ein recht entspannter Spaziergang führte vom Parkplatz zum Rim, daran
entlang langsam auf den Wallhalla Overlook zu. Die Aussicht auf den
Grand Canyon wurde immer schöner. Wenn man ganz genau hinschaute, sah
man in der Ferne und Tiefe des Grand Canyons sogar den Colorado River
dahin fließen. Wir machten erneut viele Fotos und gingen langsam weiter
auf das Angels Window zu. Auf dem Weg dorthin lenkten uns
kleine süße Eichhörnchen ab. Sie tummelten sich recht zutraulich direkt
am Wanderweg und ließen sich in aller Ruhe
wunderbar fotografieren. Das Angels Window ist ein dreieckiges Loch in
einem Felsvorsprung. Diese Felsformation entstand durch
Witterungseinflüsse. Regen, Wasseransammlungen, Eis, Wind etc. höhlten
den Übergang zum Aussichtspunkt aus, sodass ein Fenster entstand. Von
der Ferne sah man den Felsvorsprung und durch das Angels Window den
Grand Canyon. Als wir näher ran kamen, erkannten wir, das auf diesem
Felsvorsprung Menschen entlang gingen. Dadurch wurde die Dimension des
Lochs erst klar. Man konnte also über das Angels Windows gehen, um zu
einem Aussichtspunkt zu kommen. Das machten wir natürlich. Der
Übergang, über den man gehen musste, war extrem schmal. An beiden
Seiten ging es tief in den Grand Canyon runter. Uns begegnete eine
Frau, die sich nicht mehr vom Aussichtspunkt zurück traute. Es fanden
sich 2 Männer, die ihr heldenhaft über den schmalen Übergang halfen. Da
der Übergang so schmal war, mussten alle anderen warten, bis sie es
geschafft hatte. Das setzte sie immer mehr unter Druck und wir hatten
zwischenzeitlich das Gefühl, sie würde sich nie trauen. Doch dann
schaffte sie es unter guten Zuspruch von allen Seiten.
Als wir dann endlich auf der Aussichtsplattform jenseits des Angels
Windows waren genossen wir in aller Ruhe uns Ausführlichkeit die
Aussicht. Der Grand Canyon sah von hier so gigantisch aus und wir
hatten das Gefühl, mittendrin zu sein. Nach einiger Zeit gingen wir
zurück zu unserem Auto und machten uns auf den Heimweg zurück nach
Kanab. Alles in allem muss ich sagen, das mit der North Rim wesentlich
besser gefällt, als der South Rim. Es sind weniger Leute hier und man
ist viel näher am Grand Canyon dran. Es scheint ursprünglicher zu sein.
Auf dem Rückweg verloren wir aufgrund des Zeitunterschiedes zwischen
Arizona und Utah die Stunde, die wir am Morgen gewonnen hatten. In
Kanab angekommen, beschlossen wir mal wieder in einem Restaurant Essen
zu gehen. Wir fuhren hielten vor einem Restaurant an, das sich direkt
an der US-89 befand. Es hieß Denny's Wigwam und machte
einen ganz netten Eindruck. Es gab einen großen Innenhof, auf dem viele
Westernrequisiten ausgestellt waren und auch einige Tische zum Essen
standen. Wir suchten uns einen freien Tisch und bestellten uns dann
etwas zu Essen. Das Essen war typisch Amerikanisch. Burger & Fries.
Aber sehr lecker und die Bedienung war auch sehr lustig. Wir erfuhren,
das man hier auch Frühstücken konnte, was wir dann am nächsten Morgen
auch machen wollten.
Nach dem Essen fuhren wir dann das kurze Stück zum Motel zurück. Da wir
nach 5 Tagen am nächsten Tag abreisen wollten, fingen wir an unsere
Sachen zu packen, bevor wir dann in die Betten fielen. Gefahrene Meilen: 234 Meilen (376 km)