Das Fjordland, die Westküste und Abel Tasman NP !

22. Dezember – 0 km

Heute war es soweit! Eine Fahrt zum und durch den Doubtful Sound. Wir standen schon gegen 6:20 Uhr auf, machten uns fertig, frühstückten und schmierten uns Brote als Reiseproviant. Wir hatten eine Tagestour zum Doubtful Sound gebucht bei Real Journey (Information). Der Doubtful Sound ist im Gegensatz zum viel stärker besuchten Milford Sound
Fahrt über den Lake Manapouri
Fahrt über den Lake Manapouri
nicht über die Straße erreichbar. So kann man nur dorthin, wenn man eine Tour mit Real Journey bucht. Mit einem Schiff fährt man etwa 1 Stunden lang über den Lake Manapouri bis zum West Arm Visitor Center. Dort muss man in einen Reisebus umsteigen und wird dann auf etwa 18 km zum Doubtful Sound gefahren. Die Tour sollte um 8 Uhr losgehen und wir sollten 20 Minuten vor Abfahrt am Ableger sein. Der Bus sollte uns laut der alten Damen von der Rezeption so gegen 7:30 abholen. Gegen 7:15 Uhr standen wir dann schon am Straßenrand bereit und warteten ungeduldig auf den Bus. Zu Fuß würden wir etwa 20 Minuten brauchen, also falls die Abholung mit dem Bus nicht klappen würde, wären wir echt zu spät. Leider kam kein Bus um 7:30 Uhr. Wir wurden langsam nervös, als um 7:35 Uhr immer noch kein Bus zu sehen war. Wir überlegte, ob wir nun zu Fuß gehen sollten oder nicht und endlich um 7:40 Uhr sahen wir in der Ferne eine Reisebus auf uns zukommen. Glücklich stiegen wir dann in den haltenden Bus ein uns gingen ganz nach hinten durch auf die letzten freien Sitze.
Nach wenigen Minuten waren wir dann am Ableger. Wir mussten unsere Tickets vorzeigen und konnten dann nach einer
 Fahrt über
Fahrt über
den Doubtful Sound
den Doubtful Sound
bei Nebel,
bei Nebel,
Regen und Wind
Regen und Wind
kurzen Wartezeit auf das Schiff. Wir ergatterten oben auf dem Deck einen Stehplatz an der Reling und hatten während der 50 Minütigen Überfahrt über den Lake Manapouri einen schönen Blick und konnten auch tolle Fotos machen, vor allem auch von einem wunderschönen Regenbogen. Das Wetter war leider nicht ganz so toll, es waren zwar noch blaue
 Tasmanische See
Tasmanische See
mit Seehund-Felsen
mit Seehund-Felsen
Stückchen am Himmel zu sehen, aber in der Ferne, dort wohin wir fuhren, war es ziemlich dunkel am Himmel. Als wir dann am West Arm Visitor Center angelegt hatten, gingen wir alle von Bord. Hier gab es die letzten Toiletten, die gleich von vielen besucht wurden. Es standen schon mehrere Reisebusse bereit, uns dann zum Doubtful Sound zu fahren. Mit als letzte stiegen wir 4 in einen Bus ein. Nach weiteren 50 Minuten kamen wir dann am Doubtful Sound an.
Am Nick‘s Landing konnten wir nach einer kurzen Wartezeit auf das Schiff. Das Wetter hatte sich auf der Fahrt hierher deutlich verschlechtert. Der Himmel war nicht mehr zu sehen, tiefen Nebelschwaden hingen über dem Wasser. So
 Fahrt zurück
Fahrt zurück
 die Sicht wird immer schlechter
die Sicht wird immer schlechter
ein bisschen Farbe im Grau
ein bisschen Farbe im Grau
hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Wir gingen nach oben an Deck, aber stellten uns dann auf den überdachten Teil. Die Fahrt ging los. Wir fuhren durch den Doubtful Sound Richtung Tasmanische See. Die umliegenden Berge waren zum Teil kaum zu erkennen, hintereinander liegende Gipfel sahen aus, als ab man sich ein mehrfach belichtetes Foto anschaut. Alles war Grau und die tiefen Nebelschwaden machten irgendwie eine sehr eindrucksvolle Stimmung. Eine Reiseführerin an Bord erzählte uns etwas über die Gegend und erwähnte auch, dass schon viele Filmemacher hier Tage zugebracht hätten, um genau die Stimmung anzutreffen, die wir jetzt hatten. Ich ging dann testweise ein Deck höher und sah, dass ich von dort
Boot zurück nach Manapouri
Boot zurück nach Manapouri
einen 360° Blick hatte. Außer mir waren hier nur 2 andere Passagiere. Ich muss zugeben, es war dort oben extrem windig und kalt, aber ich hatte entsprechende Klamotten an und konnte es ganz gut aushalten.
Der Blick von hier war einfach sensationell, so dass ich gerne etwas zerzaust wurde. Als wir dann die Tasmanische See erreicht hatten, wurde der Wellengang etwas heftiger. Hier lagen mehrere große Felsen im Wasser herum, auf denen sich unzählige Seelöwen und Vögel tummelten. Der Kapitän hielt das Schiff hier eine ganze Weile vor den Felsen, so dass wir alle ausreichend Zeit hatten, die Tiere zu beobachten und Fotos zu machen. Dann drehte er das Schiff um und wir fuhren wieder in den Doubtful Sound rein. Es fing nun an zu regnen, so dass ich auch wieder zurück auf das untere Deck ging, das wenigstens überdacht war. An Bord gab es heiße Getränke, teilweise sogar kostenlos, von denen wir uns jetzt einige genehmigten, um uns wieder aufzuwärmen.
Den letzten Teil der Schiffstour waren wir dann sogar drinnen. Als wir nach insgesamt 3 Stunden wieder am Nick‘s Landing angelegt hatten, verließen wir das Schiff und stiegen alle wieder in die Busse, die schon bereit standen. Sie hatten während unserer Tour auf dem Doubtful Sound die nächste Gruppe geholt, die jetzt auf das Schiff gingen. Wir mussten im West Arm Visitor Center ein wenig warten, bis wir dort wieder auf das 2. Schiff gehen konnten. Während der Rückfahrt über den Lake Manapouri
Blick über den Lake Manapouri
Blick über den Lake Manapouri
hatten wir dann schönstes Wetter. Aber in Richtung Doubtful Sound sah alles noch ganz schwarz am Himmel aus. In Manapouri angekommen gingen wir dann den Weg vom Anleger zu unserem Campingplatz zu Fuß zurück, immer am Lake Manapouri entlang. Wir mussten uns bis auf die T-Shirts ausziehen, so warm war es auf einmal. Zurück auf dem Campingplatz faulenzten wir den Nachmittag über, genossen die Sonne und den tollen Blick auf den See. Abends kochten wir uns dann wieder was zu essen, aßen auch wieder draußen am Picknick-Tisch, bevor wir später voller neuer Eindrücke in die Betten fielen.

23. Dezember – 255 km

Wir standen auf, machten uns alle fertig und fuhren dann mit unserem Camper Van zur Dumpstation auf dem Campingplatz, um Abwasser zu entsorgen und Frischwasser aufzufüllen. Dann verließen wir den Campingplatz um nach Queenstown zu fahren. Wir riefen aber vorher noch schnell bei der Campervermietung an, um das Problem mit der Heizung zu schildern. Wir hatten am Abend nämlich die Heizung angestellt, weil es wirklich sehr kalt war im Camper Van. Die Heizung gab merkwürdige Geräusche von sich und nach kurzer Zeit fing es im Camper Van an zu qualmen und zu stinken, so dass wir die Heizung lieber schnell wieder abstellten und lieber froren. Da aber nun die Südalpen und damit alpine kalte Nächte vor uns lagen, wollten wir das lieber repariert haben. Die Campervermietung erklärte sich bereit, einen Werkstatttermin für uns in Queenstown zu vereinbaren und würde uns gleich wieder anrufen mit den Einzelheiten. Also fuhren wir los. Nur kurze Zeit später kam schon der Rückruf, wir hätten einen Termin um 11 Uhr, die Adresse der Werkstatt würden sie uns per Mail schicken. Das Navi berechnete uns eine Ankunftszeit von 10:40 Uhr, also viel Zeit hatten wir da leider nicht, unterwegs an schönen Aussichtspunkten anzuhalten. Und auf der Strecke nach Queenstown gab es davon einige.
Also sahen wir zu, dass wir zügig voran kamen. Doch einen Fotostopp haben wir uns erlaubt. Am Lake Wakatipu, an dem dann auch Queenstown lag, hielten wir an einem der vielen Möglichkeiten direkt an der SH-6 an. Von hier aus hatten wir einen wundervollen Blick auf den riesengroßen See. Er hat eine Länge von 80km und ist damit der längste See von Neuseeland. An seiner tiefsten Stelle ist er 380m tief und die Form des Sees gleicht einem S. Nachdem wir unsere
Kurzer Stopp am Lake Wakatipu
Kurzer Stopp am Lake Wakatipu
Fotos gemacht hatten, fuhren wir schnell weiter, immer entlang des Lake Wakatipu. Gleich am Ortseingang von Queenstown tankten wir erst mal unserem Camper Van an, wir lagen gut in der Zeit. Dann suchten wir die Werkstatt, die etwas oberhalb von Queenstown lag. Leider standen wir erst vor der falschen Werkstatt, sie hatte zwar den gleichen Namen, war aber nicht für unsere Art von Fahrzeug zuständig. Die richtige Werkstatt lag aber glücklicherweise direkt gegenüber, nur das Rangieren auf dem Hof war etwas schwierig. Aber dann waren wir endlich an der richtigen Stelle und wir wurden auch schon erwartet. Er bat uns einen Augenblick zu warten und kam dann auch kurze Zeit später mit einem Diagnosegerät zurück, dass er an unseren Camper Van anschloss. Anscheinend fand das Diagnosegerät dann auch was. Wir mussten allerdings lange warten, bis er uns etwas mitteilte. Er hatte zuerst mit der Campervermietung gesprochen und richtete uns nun aus, dass sie uns gleich anrufen würden. Nach einiger Wartezeit taten sie das dann auch und berichteten uns, dass der Fehler von der Werkstatt leider erst nach Weihnachten repariert werden konnte, da wegen der anstehenden Feiertage die Ersatzteile länger brauchen würden, bis sie hier sein. Meine Frage, ob sie einen Ersatzcamper für uns haben, verneinten sie. Sie hätten nur einen einzigen, und der stand zurzeit auch in der Werkstatt, wir standen direkt vor ihm. Der würde aber auch nicht vor dem 28. Dezember fertig sein. Wir waren natürlich entsprechend sauer, wir hatten nicht geplant, mehrere Tage in Queenstown zu bleiben. Vor allem hatten wir in den Südalpen Gletscherflüge gebucht, die wir auch unbedingt machen wollten. Wir redeten mit dem Mechaniker, um einen Eindruck zu bekommen, was denn genau kaputt sei. Wenn es nur die Heizung ist, dann würden wir nachts eben mehr Pullover anziehen. Aber er erzählte uns, das Hauptproblem sei wohl, dass der Camper Van durch ein undichtes Teil manchmal Power verliert und somit dann nicht mehr anzieht und auf das Gaspedal reagiert. Es kann vorkommen, muss aber nicht. Nach eindringlichen Fragen bzgl. der Gefährlichkeit des Defektes für Leib und Seele von uns und anderen Verkehrsteilnehmern stellte sich heraus, dass wir durchaus mit dem Wagen weiterfahren könnten. Das schlimmste was passieren könnte wäre dass wir im Schneckentempo die Berge rauf kriechen, weil der Camper Van nicht genug Power hat. Nach endlosen Telefonen mit der Campervermietung entschieden wir dann, weiterzufahren und sobald der Ersatzwagen fertig sei, würden sie uns hinterherfahren und dann den Camper Van tauschen. Wir waren mittlerweile richtig sauer auf die Campervermietung, denn durch versprochene aber nie eingehaltene Rückrufe waren wir mittlerweile mehrere Stunden hier in der Werkstatt bei endlich mal schönsten Wetter und richtig warmen Temperaturen. Der nette Mechaniker fuhr uns dann den Camper Van noch vom Hof und wir starteten unsere Tour Richtung Norden.
Von Queenstown selber hatten wir in der ganzen Zeit nicht wirklich etwas gesehen. Wir fuhren auf der SH-6 bis zum
Weihnachtliche Deko
Weihnachtliche Deko
Lake Hayes und bogen gleich hinter dem See links in die Arrowtown-Lake Hayes Rd ab. Sie führte uns direkt zu unserem nächsten Stopp: Arrowtown (Homepage), einer kleinen ehemaligen Goldgräberstadt. Im Historischen Teil der Stadt sind hier Viele alte historische Bergmannshäuser, Geschäfte und Restaurants in den letzten Jahren für den Tourismus restauriert worden und wenn man die eine Hauptstraße entlang schlendert, hat man den Eindruck in einer Westernstadt zu sein. Unterhalb des kleinen Ortes gab es einen riesigen Parkplatz für all die Touristen. Wir parkten unserem Camper Van hier und gingen dann über einige Stufen hoch zu Hauptstraße. Links und rechts der Straße reihte sich ein kleines Geschäft neben dem anderen. Alles sah wirklich aus wie in einer Westernstadt, so richtig wie man sich das vorstellt. Direkt vor uns lag ein kleiner Park an dessen hinterem Ende ein großer geschmückter Weihnachtsbaum stand. Hier gingen wir als erstes hin, nachdem wir uns alle ein Waffeleis gekauft hatten. Wir
 Hauptstraße in
Hauptstraße in
Arrowtown
Arrowtown
standen hier bei ziemlicher Wärme und strahlendem Sonnenschein in kurzen Hosen und T-Shirts, Eis essend unter dem Tannenbaum. Wir ließen uns fotografieren und planten, das Foto am nächsten Tag mit unseren Weihnachtswünschen in die Heimat zu schicken. Anschließend schlenderten wir die nicht allzu lange Hauptstraße einmal hoch und wieder runter, während wir ab und an in einige der vielen kleinen Geschäfte gingen. Hier konnte man alles Mögliche kaufen, über Souvenirs, Kleidung, Süßwaren und Sachen, die total schön sind aber kein Mensch braucht. Im Süßigkeiten-Laden schauten wir uns dann etwas genauer um und kauften einige Mitbringsel, denn die dort selbst gemachten Bonbons waren einfach zu verführerisch und doch etwas spezielles aus NZ, als Mitbringsel also bestens geeignet. Auch hier trafen wir wieder auf ein deutsches Mädchen, die hier einen Job als Verkäuferin gefunden hatten im Rahmen ihres Work / Travel Jahres. Wir unterhielten uns kurz, bevor wir mit unseren Einkäufen den Laden wieder verließen. Nachdem wir die kleine Straße komplett abgelaufen hatten, gingen wir nach einem Toilettenbesuch wieder zurück zu unserem Camper und verließen dann Arrowtown Richtung Lake Wanaka.
Wir hatten dort telefonisch einen Platz auf dem Lake Outlet Holiday Park (Homepage) gebucht, einem Campingplatz etwas weiter entfernt von dem Ort Wanaka, aber direkt am See. Über die Crown Rang Road, eine kleinere Landstraße
 Blick von unserem Campingplatz
Blick von unserem Campingplatz
auf den Lake Wanaka
auf den Lake Wanaka
durch der hügelige Hinterland, fuhren wir die letzten 60 km bis zum Campingplatz- Zuerst führte die Straße über eine Reihe von Serpentinen hoch und erreichten dann nach 10 km am Cold Range Summit mit 1.074 Metern den höchsten Punkt. Von da an ging es wieder abwärts, bis wir dann nach 45km den Campingplatz erreichten. Bei der Rezeption meldeten wir uns an und bekamen dann einen Plan des Campingplatzes und die Nummer des uns zugewiesenen Platzes. Wir hatten einige Schwierigkeiten, unseren Platz zu finden, da der Campingplatz in mehrere Sektionen unterteilt war, die jeweils nur über kleine Einbahnstraßen zu erreichen waren. Doch endlich mit vereinten Kräften konnten wir dem Plan entnehmen wo wir sind und wo wir hin müssen. Nachdem wir dann unseren Platz gefunden hatten, schlossen wir unseren Camper erst mal an den Strom an, packten unsere Stühle und den Tisch aus und aßen zu Abendbrot. Wir hatten keine Lust auf Kochen und so gab es Brot und Aufschnitt. Dabei genossen wir den Blick auf den See, zumindest das was wir sehen konnten. Denn der Blick von unserem Platz aus war doch etwas zugewachsen. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, ging ich ein wenig auf dem Campingplatz auf höhere Plätze, um von dort einen besseren Blick auf den See zu bekommen und einige Fotos zu machen. Nacheinander gingen wir dann alle in die Sanitärräume, um zu Duschen und wir verschwanden dann auch bald nach und nach in den Betten nach diesem langen und nervenaufreibenden Tag.

24. Dezember – 151 km

Heiligabend in Neuseeland ! Schon um 7:30 Uhr standen wir auf und machten uns fertig. Als erstes fuhren wir dann nach Wanaka rein, um mit einem Großeinkauf im Supermarkt für die Weihnachtstage einzukaufen, denn auch hier waren viele Läden während der Feiertage geschlossen. Nachdem wir unseren Camper voll mit Essen und Trinken geladen hatten, fuhren wir noch zu einem Baumarkt, den wir über Google Maps gefunden hatten. Wir mussten den Tritt für unseren Camper ersetzen, den wir bei unserer Abfahrt in Curio Bay auf dem Campingplatz haben stehen lassen. Mit Hilfe diverser Verkäuferinnen fanden wir dann auch einen, der allerdings ziemlich teuer war. Aber wir brauchten in leider. Nach
Frühstück am Lake Wanaka
Frühstück am Lake Wanaka
dem das auch erledigt war, machten wir uns dann endlich auf den Weg und verließen Wanaka Richtung Haast.
Wir wollten heute den Haast Pass überqueren und dabei natürlich entlang der SH-6 durch dem Mount Aspiring National Park an all vielen Stellen anhalten, um die wunderschöne Landschaft, Flüsse und Wasserfälle zu genießen (Übersicht über alle Stopps entlang des Haast Highways). Die Straße führte zunächst direkt am Lake Hawea entlang, auf den man immer wieder wirklich tolle Ausblicke hatte. Nach knapp 40 km führte die SH-6 dann nach Westen an das Ufer des Lake Wanaka. Kurz bevor der Lake Wanaka in den Makarora River mündet, machten wir halt am Boundary Creek
Der Blick zurück
Warnschild für
Stirling Falls
die Hängebrücke
Campsite. Hier sahen wir einen Picknick-Tisch direkt am See, der gerade frei wurde. Wir stürmten dorthin und holten dann nach und nach alle Essenssachen aus unserem Camper und machten eine Lunchpause mit einem wirklich tollen Blick auf den See. Anschließend suchten wir nach interessantem Treibholz, hauptsächlich schmale Stöcke, um sie mit nach Hause zu nehmen. Wir hatten mehrere Bastelideen, für die wir Treibholz brauchten und bei uns war das eher schwierig zu finden. Hier am Strand langen aber Tonnen davon rum, so dass wir uns irgendwann echt zusammenreißen mussten, und nicht zu viel mitnahmen.
Nach der Pause ging es dann weiter auf der SH-6 und unser erster Sightseeing Stopp war dann bereits nach weiteren 23 km. Am Straßenrand gab es eine größere Parkbucht, wo schon ziemlich viele Autos und Camper standen. Glücklicherweise fanden wir noch einen Platz für unseren Camper. Wir schnappten uns unsere Jacken und Kameras und machten uns auf die etwa 3 km lange Wanderung zu den Blue Pools (Homepage), zu denen der Blue Pools Track führte. Der führte erst durch ein Waldstück und dann über eine Hängebrücke, die über den Makarora River führte. Anschließend ging der
Benmore Peninsula
Blue Pools
Trail - viel
am  
hoch und runter
Makarora River
hoch und runter
Baden im eiskalten Wasser
Weg über Bohlen wieder durch den Wald, aber immer entlang des Flusses, bis zu der Stelle, wo der Blue River durch eine engere Schlucht nach Westen abging. Von einer weiteren Brücke aus hat man hier einen tollen Blick in die Schlucht, und steht direkt über den Blue Pools. Das Wasser ist hier glasklar und azurblau, wunderschön anzusehen. An der Stelle, wo der Blue River von Makarora River abzweigt, hat sich eine kleine Halbinsel aus Kieselsteinen und kleineren Felsen gebildet, auf der jede Menge Menschen herum lagen und gingen. Alles in allem erklärte die Anzahl der vielen Menschen hier auch den vollen Parkplatz. Einige schwammen tatsächlich in dem Fluss, obwohl das Wasser echt kalt war. Wir gingen aber zu einem etwas ruhigeren Teil der Halbinsel und machten in Ruhe Fotos von der tollen Landschaft, die rund um uns herum war. Da die Sonne kräftig schien und es hier wirklich überhaupt keinen Schatten weit und breit gab, brachen wir nach einer guten halben Stunde bereits wieder auf und wanderten zurück zum Auto. Vor der Hängebrücke mussten wir allerdings eine Weile warten, bis uns eine entgegenkommende Gruppe die Brücke
 Blick von unserem Campingplatz
Steinhäufchen am
auf den Lake Wanaka
Makarora River
überquert hatte. Es durften max. 20 Leute gleichzeitig auf die Brücke, aber sie war auch so schmal, dass sie eigentlich nur in eine Richtung gleichzeitig begehen werden konnte. Als alle aus dieser großen Gruppe endlich auf unserer Seite waren, konnten wir weitergehen.
Unser nächster Stopp war am Davis Flat, einem kleinen Rastplatz direkt am Makarora River. Von hier aus ging der Bridle Track los, ein flacher, etwa 3,5 km langer Wanderweg entlang des Makarora Rivers bis zum Parkplatz des Haast Pass Lookout. Tine und Lotti wollten die Wanderung machen und anschließend auch noch zum Haast Pass Lookout hoch. Vom Ende des Bridle Track führen weitere 1,4 km über 107 Höhenmeter hoch zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man einen tollen Blick auf das Haast Valley hat. Ulla und ich entschieden uns stattdessen für eine ausgedehnte Pause am Ufer des Makarora Rivers. Während die beiden sich auf den Weg machten, holten wir unsere Campingstühle aus dem Camper Van und machten es uns gemütlich am Ufer mit Blick auf die Berge. Wir genossen die Sonne, lasen und dösten einfach vor uns hin. Wir hatten kalkuliert, dass Tine und Lotti ungefähr 1,5 bis 2 Stunden für die insgesamt 6,5 km brauchen würden und so brachen wir nach 1,5 Stunden
 Fahrt zurück
Blicke auf den Haast River
 die Sicht wird immer schlechter
mit den Südalpen
ein bisschen Farbe im Grau
im Hintergrund
auf, verstauten die Stühle und fuhren die 3,5 km zum Parkplatz am Haast Pass Lookout. Und tatsächlich mussten wir nur etwa 5 Minuten warten, bis die beiden freudestrahlend wieder am Parkplatz ankamen. Sie erzählten begeistert von ihrer Wanderung während wir die SH-6 weiter fuhren bis zu unserem Campingplatz. Wir hatten eigentlich noch geplant an einigen Wasserfällen, wie den Fantail Falls, Thunder Creek Falls und dem Roaring Billy, anzuhalten. Aber ich war auf meiner letzten Reise nicht völlig begeistert von diesen Wasserfällen gewesen, im Sommer führen sie alle nur relativ wenig
Weihnachtliche Deko
Traumhafter Blick
Wasser und sind deswegen nicht sehr beeindruckend.
Somit beschlossen wir, diese auszulassen und direkt bis zu unserem Campingplatz durchzufahren. Wir kamen nach einer Weile an eine Brücke über den Haast River. Beim Überqueren sah ich aus dem Augenwinkel, dass man direkt von der Brücke aus einen traumhaften Blick auf den Haast River mit den Südalpen im Hintergrund hatte. Spontan fuhr ich am Ende der Brücke links auf den Pleasant Flat Campsite und parkte. Die anderen wunderten sich etwas, folgten mir dann aber, als ich zurück auf die Brücke ging. Völlig begeistert machten wir hier tolle Fotos und zogen sogar weitere Touristen an, die unserem Beispiel folgten. Nachdem wir den Ausblick genügend genossen hatten, gingen wir zurück zum Camper Van und fuhren weiter.
Plötzlich ging unsere Warnlampe wieder an. Ich hatte eigentlich schon die ganze Zeit darauf gewartet, denn der Haast Highway geht ziemlich viel hoch und runter. Aber der Camper fuhr ganz normal weiter, so dass wir zwar gespannt, aber ohne große Sorge einfach weiter fuhren. Am Haast River Motel & Holiday Park (Homepage) angekommen, gingen wir zur Rezeption, um einzuchecken. Wir hatten vorher online reserviert, was auch gut war. Denn Weihnachten ist die Hauptreisezeit hier und der Campingplatz war komplett ausgebucht. Nachdem wir unseren Camper auf den uns zugewiesenen Platz gestellt hatten, fingen wir an unser Weihnachtsmenü zu kochen. Es gab grünen Spargel mit Süßkartoffeln und Lachs, zugegebener Weise eine nicht ganz alltägliche Kombination, aber uns hat das Essen dann sehr gut geschmeckt. Nach dem Essen gab es dann die Bescherung, ein paar Geschenke aus der Heimat wurden verteilt uns ausgepackt. Als Nachtisch kauften wir uns dann jeder ein leckeres Eis in dem kleinen Laden bei der Rezeption. Ein Foto mit uns und unserem Eis haben wir dann in die Heimat als unseren Weihnachtsgruß geschickt. Wir ließen den Abend gemütlich am und im Camper ausklingen, bevor wir in die Betten verschwanden.

25. Dezember – 221 km

Nachdem wir aufgestanden waren und unsere Betten abgebaut hatten, machten wir erst mal einen Videocall nach Hause. Dort war es Heiligabend und so wünschten wir dem Rest der Familie eine fröhliche Weihnacht. Wir erzählten ein
Auf dem Weg
Auf dem Weg
durch den Regenwald
durch den Regenwald
und Buschland
und Buschland  
bis wir an der
bis wir an der
bisschen von unserer bisherigen Reise und nachdem der Call beendet war, verstauten wir alles fahrsicher und machten uns dann gegen 10 Uhr auf und verließen den Campingplatz. Auf der SH-6 ging es weiter Richtung Norden entlang der Westküste der Südinsel. Aber zu unserem ersten geplanten Stopp mussten wir erst mal in die andere Richtung fahren. Auf der Haast-Jackson Bay Rd fuhren wir direkt an der Küste entlang nach Süden. Das Ende der Straße erreichten wir nach 50 km. Hier gab es eine kleine Ansammlung von Häusern und hier ging auch eine kleiner Wanderweg los, der Wharekai Te Kou Walk (Information). Nur knapp 800 m führten durch einen dichten, sehr verwunschenen Wald. Wir waren total begeistert von diesem Waldstück. Er war komplett naturbelassen, überall lagen umgefallenen Bäume herum, die schon mit Moos, Farnen und anderen
 Tasmanischen See
Tasmanischen See
 am klitzekleinen
am klitzekleinen
Ocean Beach raus kamen
Ocean Beach raus kamen
Pflanzen überzogen waren. Der Weg war sehr flach und einfach zu gehen. Allerdings waren wir nicht besonders schnell, da wir ständig stehen blieben und fotografierten. Der Weg endete dann an einem klitzekleinen Strand, dem Ocean Beach, der ansonsten nur vom Wasser her zugänglich war. Er war wirklich sehr klein und über und über voll mit Treibholz. Irgendwie hatte ich mir das nach der Beschreibung schöner vorgestellt. Wir schauten uns ein bisschen um und gingen dann den Weg zurück zu unserem Camper. Wir fuhren die 50 km zurück und stießen dann auf die SH-6, der wir dann Richtung Norden folgten.
Der nächste Stopp war am Knights Point Lookout. Von hier aus hatten wir das erste Mal einen tollen Blick auf den
 Ausblick vom
Ausblick vom
Knights Lookout Point
Knights Lookout Point
Küstenabschnitt. Der Aussichtspunkt lag etwas über dem Meeresspiegel, so dass man von hier aus toll nach Süden und Norden entlang der Küsten blicken konnte. Wir machten natürlich wieder viele Fotos, bevor wir weiter fuhren. Unser Ziel für heute war der Fox Glacier Top 10 Holiday Park (Homepage) am Fox Glacier. Hier hatte ich schon vor Monaten von Deutschland aus einen Platz für uns gebucht, was auch wieder sehr gut war. Der Platz war wegen Weihnachten ebenfalls total ausgebucht und es gab kaum andere Möglichkeiten zum Campen in der Umgebung, vor allem mit so einem großen Camper wie wir ihn hatten. Da wir bis jetzt noch keine Kiwis gesehen hatten und es beim Franz Josef Gletscher ein Wildlife Center (Homepage) mit einer Kiwi-Aufzucht gab, wollten wir dies gerne besuchen. Der Eintritt war zwar nicht ganz billig, mit Besuch der Aufzuchtstation (Guided Backstage Tour) musste man 60 NZD pro Person bezahlen, aber wir hatten von unserer Mutter alle zusammen zu Weihnachten Geld für eine Aktivität in NZ bekommen. Uns so beschlossen wir, das Geld für diesen Besuch zu benutzen. Sobald wir Netzempfang hatten, riefen wir bei dem Wildlife Center an, denn man musste die Backstage Tour telefonisch buchen. Aufgrund des recht schlechten Wetters wollten wir heute keine Wanderungen mehr machen, was wir eigentlich geplant hatten, so dass wir hofften, noch Plätze in einer Tour heute späten Nachmittag zu bekommen. Doch leider schloss das Wildlife Center wegen Weihnachten schon um 15 Uhr, bis dahin würden wir es auf gar keinen Fall schaffen.
Also fuhren wir erst mal direkt zum Campingplatz und checkten ein. Wir parkten unseren Camper auf dem uns zugewiesenen Platz und suchten dann unsere dreckige Wäsche zusammen. Hier auf dem sehr sauberen und komplett neu renovierten Campingplatz gab es nämlich eine tolle Waschküche mit mehreren Waschmaschinen und Trocknern. Wir füllten eine ganze Waschmaschine und während die lief, gingen wir alle unterschiedlichen Tätigkeiten nach. Einige gingen Duschen, andere lasen oder relaxten einfach nur. Anschließend ließen wir die Wäsche auch noch im Trockner einige Zeit laufen, bevor wir dann wieder einigermaßen saubere Klamotten in unsere diversen Schränke und Fächer verstauen konnten. Wir machten uns etwas zu Essen und gingen anschließend relativ früh in die Betten.

26. Dezember – 57 km

Heute sollte der Tag der Hubschrauberflüge auf den Gletscher sein. Darauf hatten wir uns schon lagen gefreut, da wir die Flüge schon vor Monaten online gebucht hatten. Um rechtzeitig bei unseren jeweiligen Treffpunkten zu sein, mussten wir bereits um 7:00 Uhr aufstehen und uns fertigmachen. Wir hatten 2 unterschiedliche Flüge gebucht. Ulla und ich wollten nur einen 30 Minütigen Rundflug über den Fox Glacier, den Franz Josef Gletscher und Mt. Cook mit einer kurzen Landung auf dem Fox Gletscher machen (Glacier Helicopters). Tine und Lotti hatten sich für einen kürzeren Flug entschieden, allerdings dafür mit einer Landung und längerem Aufenthalt auf dem Fox Gletscher, wo sie dann eine 2-stündige Wanderung über den Gletscher mit einem Guide machen wollten (Franz Josef Glacier Tours).
Nachdem wir uns also alle fertig gemacht hatten, fuhren wir mit unserem Camper zur Hauptstraße von Fox Glacier und suchten einen Parkplatz. Das Wetter war leider, wie auch schon gestern, schlecht. Es regnete zwar nicht, aber die Wolken hingen so tief, dass der Gletscher und überhaupt die kompletten Südalpen nicht zu sehen waren. Von dem tollen Bergpanorama hatten wir hier seit unserer Ankunft am Vortag noch kein Fitzelchen gesehen. Wir teilten uns auf und gingen jeweils zu unseren Treffpunkten, die Büros der jeweiligen Anbieter. Unsere erste Frage war natürlich, ob der Flug bei dem Wetter überhaupt stattfindet. Die Dame im Büro erzählte uns, dass zurzeit ein Helikopter über die Gletscher fliegt, um die Lage zu prüfen. Aber aufgrund des Wetters würde die Flugdauer sich auf jeden Fall von 30 bis 40 Minuten auf maximal 20 Minuten reduzieren und eine Landung auf dem Gletscher sei fraglich. Sie würde in Kürze ein Feedback vom Piloten vom ersten Flug des Tages erwarten. Bis dahin checkte sie uns erst mal ein, wir mussten auf die Waage und bekamen unser Boarding-Armband umgebunden. Dann kamen Lotti und Tine zu uns in Büro, um die Lage zu checken. Sie hatten erfahren, dass ihr Flug wohl stattfinden wird, auch ihr Anbieter wartete auf das finale Feedback von Piloten in der Luft. Während wir uns unterhielten, kam dann die Dame von unserem Anbieter zu uns. Ihr Pilot hatte sie angerufen, sie würden mit dem Helikopter los fliegen und für etwa 10 Minuten über den Gletscher fliegen. Eine Landung auf dem Gletscher könne aber auf keinen Fall stattfinden. Wir überlegten kurz, ob wir uns darauf einlassen sollten, entschieden uns dann aber dagegen. Schließlich sollte der Flug etwas über 200 EUR für jede von uns kosten. Es gab überhaupt keine Probleme, als wir uns gegen den Flug entschieden. Unsere Kreditkarte war noch nicht belastet worden, so dass noch nicht mal eine Rücküberweisung notwendig war. Wir gaben unsere Boarding-Armbänder zurück und gingen zusammen mit Lotti und Tine ein wenig enttäuscht rüber zu ihrem Anbieter.
Wir mussten dort noch bis 8:40 Uhr warten, der Check-in Zeit ihres Fluges. Es wurde entschieden, dass ihr Flug stattfinden sollte. Hier ging es ja weniger um Sightseeing, sondern hauptsächlich um die 2-stündige Wanderung auf dem Gletscher. Die beiden mussten nun zu ihrer Einweisung, bevor sie dann in einem separaten Raum die zur Verfügung gestellten Klamotten anziehen sollten. Der Anbieter stellte eine wasserfeste Hose, Jacke, Schuhe und Socken. Dann wurden sie alle auch noch mal inklusive ihrer Ausrüstung gewogen, draußen auf dem Weg zum Bus gab es einen riesige Lastenwaage, auf die alle einmal rauf mussten. Nachdem alle in den Bus eingestiegen waren, wurden sie zum Flughafen gefahren, der nicht weit weg von unserem Campingplatz lag. Da neben dem Checkin-Schalter von diesem Anbieter auch ein kleines Café und ein Souvenir-Shop in dem Gebäude war, bestellten Ulla und ich uns erst mal etwas zum Frühstück, und machten es uns zunächst gemütlich. Im Souvenir-Shop kaufte ich mir ein Schlauchschal mit Farnblättern drauf und während wir genüsslich unseren Kaffee tranken, überlegten wir, was wir denn nun machen wollten, während die anderen beiden ihre Gletscherwanderung machten. Doch wir mussten gar nicht lange überlegen. Ein Pling meines Smartphones zeigte einen Text von Tine. Es hatte angefangen zu regnen, so dass die Flüge alle abgesagt wurden. Kurze Zeit später waren die beiden wieder bei uns und setzen sich zu uns, um ihr Proviant nun auch zum Frühstück zu essen. Wir hatten am Vortag Karten für die 16:00 Uhr Führung im Wildlife Center (Homepage) in Franz Josef gekauft und nachdem Tine mir getextet hatte, dass ihr Flug auch ausfällt, hatte ich gleich im Wildlife Center angerufen, ob wir zu einem früheren Zeitpunkt eine Führung machen konnten. Und in der Tat klappte das. Für die 12:00 Uhr Führungen gab es noch freie Plätze.
Also machten wir uns auf, nachdem wir fertig gefrühstückt hatten, und fuhren nach Franz Josef. Wir parkten um die Ecke vom Wildlife Center und gingen in das Center rein. Am Eingang bekamen wir unsere Eintrittskarten und Überzieher für
Esperanza
Esperanza
unsere Schuhe. Die Backstage-Tour, die wir gebucht hatten, beinhaltete ein Besuch in der Kiwi-Aufzuchtstation, für die besonderer Vorsichtsmaßnahmen gilt. Wir mussten also über unsere Schuhe diese Papierüberzieher ziehen. Doch da wir noch etwas Zeit hatten, bevor die Führung anfangen würde, gingen wir erst noch ein wenig durch den Souvenir-Shop und schauten uns um. Als es dann 12 Uhr war, schlüpften wir in unsere Überzieher und gingen zu unserem Guide. Sie erzählte uns einiges über Kiwis und das Aufzuchtprogramm und vor allem was uns auf der Tour erwarten wird. Zuerst würden wir runter gehen in die Aufzuchtstation, wo zurzeit nur ein Kiwi betreut wird. Esperanzas war 26 Tage alt und hatte sich eingekugelt in der hintersten Ecke ihrer kleinen Box. Da Kiwis Nacht aktiv sind, war hier alles ganz dunkel und die Box, mit dem schlafenden Kiwi war nur mit schwachem Rotlicht etwas erhellt. Eine Wand der Box war mit Glas ersetzt, durch das wir dann einzeln nacheinander jeder ein paar Minuten rein schauen durften. Wir waren etwas enttäuscht, von einer so angepriesenen Aufzuchtstation hatten wir uns wesentlich mehr versprochen. Anschießend gingen wir wieder nach oben und dann ohne die Schuh-Überzieher in die Ausstellung. Hier gab es einen größeren Bereich, der eingezäunt war. In diesem lebten zurzeit 2 ältere Kiwis, die auf ihre Auswilderung warteten, sobald sie alt genug waren. Sie waren ungefähr 72 Tage alt und nirgendwo zu sehen. Es war ziemlich dunkel in dem Bereich und wir mussten super still sein. Wir schlichen entlang des Zauns, konnten aber bei bestem Willen nichts entdecken. Schließlich kam unser Guide dazu und mit einer kleinen Taschenlampe leuchtete sich den Bereich etwas ab, um die Kiwis zu suchen. Und in der Tat war sie erfolgreich. Ein Kiwi flitze zwischen unterschiedlichen Verstecken hin und her, blieb stehen, pickte am Boden, scharrte und flitze weiter. Völlig begeistert und erstaunt über dieses Tier beobachteten wir den Kiwi eine ganze Weile. Leider durfte man hier nicht fotografieren, um die Tiere nicht zu stören. So mussten wir alle Eindrücke in unsere Erinnerungen aufnehmen. Hier gab es keinerlei zeitlich Begrenzung, so dass wir uns wirklich irgendwann losreißen mussten und den Bereich verließen. Wir wurden noch durch eine Ausstellung mit Informationen über Kiwis und anderen einheimische Tiere geleitet, bevor wir wieder im Souvenir-Shop landeten. Lotti kaufte sich ein Sweatshirt, bevor wir dann zurück zu unserem Camper Van gingen.
Wir tankten noch bevor wir dann zurück nach Fox Glacier zu unserem Campingplatz fuhren. Nach einer Mittagspause fuhren wir dann noch mal los zum Lake Matheson (Information). Dieser See lag zwischen den Südalpen und dem Ozean. Ein 1,6 km langer Wanderweg führt einmal um den See herum, und von der Westseite aus hat man einen tollen Blick auf die Südalpen. Ganz früh morgens bietet sich vom Aussichtspunkt „Reflection Island“ ein toller Blick auf Mount Cook und Mount Tasman, die sich fantastisch im stillen See spiegeln. Im Laufe des Tages war der See dann in der Regel zu unruhig, für diese tolle Spiegelung. Aus diesem Grund sind hier morgens kurz nach Sonnenaufgang bei schönem Wetter ziemlich viele Touristen unterwegs. Als ich letztes Mal hier war, hatte ich das Glück, diese Spiegelung sehen zu können,
 Freche Keas bei
Freche Keas bei
 der Arbeit auf
der Arbeit auf
dem Campingplatz
dem Campingplatz
allerdings war das Wetter damals nicht wirklich perfekt, für meinen Geschmack waren damals zu viele Wolken am Himmel. Dieses Mal allerdings waren die Südalpen ja nicht mal annähernd irgendwo zu sehen. Insofern gab es auch nicht die Notwendigkeit, ganz früh am Morgen hinzugehen. Wir fuhren also nach unserer Mittagspause rüber zum Parkplatz am Café Matheson. Lotti und ich verzichteten auf den Spaziergang um den See herum. Während die anderen Beiden los gingen, besuchten wir den Souvenir-Shop und gaben ein paar Dollar aus, bevor wir uns rüber in das Café Matheson setzen und uns heiße Schokolade und Kuchen bestellten. Wir nutzen die Zeit zum Lesen, während wir auf die Rückkehr der anderen Beiden warteten. Nachdem sie wieder da waren, kam die Sonne von der Küste her ein wenig raus, so dass die Temperatur zumindest ein wenig anstieg und draußen alles trocknete. Wir hatten nun etwa 19 °C. Ulla und Tine schauten sich auch noch einmal kurz im Souvenir-Shop um, bevor wir dann gegen 18 Uhr zurück zum Campingplatz fuhren. Wir duschten alle nacheinander und kochten dann unser Abendessen. Später gingen wir dann in die Betten.

27. Dezember – 257 km

Schon um 5:15 Uhr klingelte der Wecker. Wir standen auf, alles nicht wirklich ausgeschlafen und machten uns fertig. Wir verließen den Campingplatz um 5:45 Uhr und fuhren auf der SH-6 Richtung Norden. Die Straße war komplett leer und
 Früh Morgens
Früh Morgens 
mit dem Boot über
mit dem Boot über
die Okarito Lagoon
die Okarito Lagoon
wir kamen gut voran. Nach 41 km bogen wir links auf die Forks-Okarito Rd ab, die uns direkt nach Okarito führte. Hier hatten wir von Deutschland aus schon eine Bootstour gebucht. Okarito Boat Eco Tours (Homepage) bietet mehrmals am Tag eine Bootstour durch die größte unveränderte Gezeitenbucht in Neuseeland an, der Okarito Lagoon. Hier können mehr als 70 verschiedene Vogelarten beobachtet werden unter anderem den seltenen Kotuku, einen weißen Reiher. Bei schönem Wetter hatte man von der Gezeitenbucht dann auch noch einen tollen Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Südalpen. Wir waren bereits sehr gespannt.
Zuerst fuhren wir zum Ticket Office des Anbieters. Die Straße hörte hier am Wasser auf, so dass wir unseren Camper Van hier auf einem Parkplatz am Wasser abstellten. Ulla und Tine gingen in das Office, um Bescheid zugeben, dass wir
 Viele verschiedene
Viele verschiedene
Vögel saßen
Vögel saßen
und wateten
und wateten
herum
herum
da sein. Die anderen Teilnehmer für die Earl Bird Tour (85 NZD) waren auch schon bereits da, so dass wir, nachdem wir alle im Boot saßen, bereits um 7:25 Uhr losfahren konnten. Wir waren insgesamt 12 Touristen und der Kapitän. Das Boot war ein Sumpfboot, das wir schon aus den Everglades in Florida kannten. Auf jeder Seite des Bootes waren 3 Sitzreihen, immer 2 Leute saßen nebeneinander, jede Zweierreihe bekam ein Fernglas. Der Kapitän saß ganz hinten auf einem erhöhten Sitz. Er fuhr mit uns zuerst weg von Okarito Richtung der Okarito Lagoon. Schon nach 10 Minuten Fahrt tauchten
 Kotuku (Maori-Name)
Kotuku (Maori-Name) 
bei einer
bei einer
Landung
Landung
die ersten Vögel auf. Sie wateten durch das flache Wasser und flogen herbei und landeten im Wasser. Der Kapitän zeigte uns alle Vögel, sagte uns die Namen und gab uns auch ein paar Infos über die Vögel und deren Eigenschaften. Auch den seltenen Kotuku bekamen wir in all seiner Pracht zusehen. Wir fuhren dann ein wenig den Okarito River entlang,der ganz bis zum Lake Wahapo floss. Hier waren wir relativ nah an den beiden Ufern, wo uns der Kapitän weiterhin
 Wir konnten den
Wir konnten den
weißen Reiher (Kotuku)
weißen Reiher (Kotuku)
wirklich ausgiebig
wirklich ausgiebig
beobachten
beobachten
immer wieder auf andere Vögel und deren Nester hinwies. Wir fuhren insgesamt so langsam, so dass es mit möglich war, die ganze Zeit zu stehen und mit meiner Kamera und dem Zoomobjekt schöne Fotos von den ganzen prächtigen Vögeln zumachen. Wir hatten uns vorher noch nie so für die Vogelwelt interessiert, waren aber hier wahrscheinlich auch von dem ganzen Setup und der wunderschönen Umgebung begeistert, was sich dann auf die Vogelwelt übertrug. Aber von den Südalpen und dem tollen Blick von hier auf die schneebedeckten Gipfel war leider nicht wirklich viel zu sehen. Es war sehr diesig und die Wolken hingen so tief, dass von den Bergen kaum was zu sehen war. Gegen 9:00 Uhr kehrten wir dann zum Anleger zurück, etwas verfroren. Wir verabschiedeten uns von unserem Kapitän und unseren Mitreisenden und gingen zu unserem Camper Van.
Wir fuhren auf der Forks-Okarito Rd zurück zur SH-6 und folgten dieser dann Richtung Norden bis nach Hokitika. Diese Stadt war bekannt für die Verarbeitung und Vertrieb von Pounamu, einer besonderen Art von Jade. Hier gab es viele kleine und auch größere Läden, in denen Schmuck aus dieser Jade hergestellt und verkauft wurden, besonders von Maoris. Wir hatten geplant, hier einen ausgiebigen Einkaufsbummel zu machen, um für uns und natürlich auch für die Zuhaus gebliebenen einige schöne Anhänger zu kaufen. Auch gab es hier in der näheren Umgebung viele tolle Wanderungen zu Wasserfällen, Glühwürmchenhöhlen und anderen tollen Landschaften. Aus diesem Grund hatten wir uns einen Campingplatz südlich von Hokitika ausgeguckt, auf dem wir die Nacht verbringen wollten. So hätten wir fast den kompletten Tag für die Erkundung von Hokitika und Umgebung zur Verfügung. Deswegen fuhren wir erst mal zum Campingplatz, der direkt am Lake Mahinapua lag (DOC Campsite), um ihn zu begutachten. Nachdem wir ihn besichtigt hatten, beschlossen wir aber, nach unserem Tag in Hokitika und Umgebung noch ein wenig weiter nach Norden zu fahren,
Spaziergang
Spaziergang  
durch den
durch den
Mananui Bush
Mananui Bush
um dort zu übernachten und die Tour vom nächsten Tag ein wenig kürzer zu machen.
Wir fuhren also zurück zur SH-6 und stoppten dann gleich auf der linken Seite am Trailhead zum Mananui Bush and Beach Walk. Hier konnte man eine kurze Wanderung machen, die zunächst durch einen Wald führte und dann an einem Strand endete, der sich über Kilometer an der Westküste entlang zieht und über und über mit Treibholz voll ist. Wir parkten unseren Camper Van und wanderten los. Der Weg durch den Wald war einfach zu gehen. Es ging ein wenig auf und ab, aber die mystische und zauberhafte Stimmung des Waldes zog uns so in den Bann, dass wir von dem Weg kaum was mitbekamen. Überall lagen umgefallene Bäume, die mittlerweile über und über mit Farnen, Moosen and Pilzen überzogen waren. Aber auch noch stehende Bäume waren überzogen von anderen Pflanzen, so dass die ganze Stimmung wirklich
 Jede Menge Treibholz
Jede Menge Treibholz
am einsamen und
am einsamen und 
langen Strand
langen Strand
irgendwie magisch war. Wir hielten ständig an, um Fotos zu machen, so dass der kurze Weg bis zum Strand von ca. 10 Minuten deutlich länger dauerte. Aber irgendwann kamen wir dann aus dem Wald heraus, gingen noch ein kurzes Stück durch Dünen und standen dann an einem atemberaubenden Strand. Er war grau und streckte sich endlos nach links und rechts. Bis zum Wasser war es auch noch ein ganzes Stück und in der Tat lag hier so viel Treibholz rum, in vielen unterschiedlichen Größen, von riesigen Stämmen, auf denen wir uns bequem hinsetzen konnten, bis kleine Stöcker, die wunderbares Bastelmaterial sein könnten. So verbrachten wir einige Zeit hier am Strand, spazierten hin und her, genossen die Aussicht, machten Fotos und sammelten Treibholz und auch kleinere, interessante Steine. Schließlich gingen wir den Weg zurück durch den tropischen Wald bis zu unserem Camper Van. Das war schon mal ein schöner kleiner Ausflug.
Weiter ging es auf der SH-6 diesmal bis nach Hokitika rein. Gleich am Ortseingang, nachdem wir die Brücke über den Hokitika River überquert hatten, bogen wir ab Richtung Küste und stellten unseren Camper Van zunächst am Sunset Point ab, um dort im Camper Van bei einem schönen Blick auf den Strand und Ozean Mittag zu essen. Anschließend suchten wir einen Parkplatz für unseren Camper Van. Am Gibson Quay gab es links und rechts entlang der Straße Parkbuchten, wo wir uns gleich vor einem kleinen Jade-Shop hinstellten. In den gingen wir dann natürlich auch gleich als erstes rein. Begeistert schauten wir uns um und bewunderten die vielen grünen Kettenanhänger, alles besondere Maori-Symbole. Im Anschluss sind wir dann die Tancred St. entlang geschlendert bis zu Weld St. Dies war die Straße, in der die meisten Jade-Shops, aber auch viele andere Kunsthandwerks-Shop lagen. Wir gingen wirklich in alle Shops rein, um uns nach tollen Mitbringsel und Dingen für uns selber umzuschauen. Und natürlich wurden wir auch fündig. Jeder von uns kaufte diverse Kettenanhänger aus Pounamu, Silber oder Knochen. Aber auch in anderen Kunsthandwerks-Shop stachen uns tolle Ideen ins Auge, die wir kaufen mussten. Einen besonders tollen Laden fanden wir dann am Ende der Weld St.: William Steyn Stone Painter. Hier wurden kleine und größere flache Steine mit kleinen Kiwis bemalt, nur mit schwarzer oder weißer Farbe. Viele der Steine hatten auf der Rückseite kleine Magneten. Es gab sie in all möglichen Größen und Formen, unterschiedliche kleine Kiwis drauf, einen oder auch mehrere. Wir waren total begeistert über diese tolle Idee, ein ideales Mitbringsel für zu Hause. Wir alle suchten uns mehrere Steine aus und gingen dann glücklich über unsere gesammelten Einkäufe zurück zu unserem Camper Van. Bevor wir dann Hokitika endgültig verließen, füllten wir unsere Vorräte noch bei einem Supermarkt auf.
Auf der SH-6 fuhren wir dann weiter nach Norden. Unterwegs hielten wir immer mal wieder an, um die tollen Ausblicke auf die Westküste der Südinsel mit all den schönen
Immer wieder tolle Ausblicke
Immer wieder tolle Ausblicke 
entlang der Westküste
entlang der Westküste
Strandbuchten zu genießen. Kurz vor den Pancake Rocks, die
Wunderschöne Westküste
Wunderschöne Westküste
wir am nächsten Tag besuchen wollten, lag der Coast Road Holiday Park (Homepage). Den hatten wir uns ausgeguckt als möglichen Campingplatz für die Nacht. Ein kleiner Schotterweg, völlig überdacht von Bäumen und Farnen führte von der SH-6 zum Campingplatz. Wir hofften, dass uns keiner entgegenkommen würde, denn Ausweichmöglichkeiten gab es hier nicht. Aber wir kamen dann ohne Probleme am Campingplatz raus. Ein relativer großer Rasenplatz lag vor uns und der Weg führte einmal um den Platz herum. Auf der einen Seite lagen dann einige Parkbuchten, in jeder stand ein Picknicktisch. Das waren wohl die Stellplätze. 2 davon waren noch frei, wir stellten uns gleich auf einen davon. Am südlichen Ende des Rasenplatzes stand ein kleines Holzhaus, darin befanden sich das Plumpsklo und davor ein Waschbecken mit Wasserhahn, aus dem dann fließend Wasser kam. Aber der Gesamteindruck war recht gut, außerdem fehlten uns die Alternativen in der näheren Umgebung, so dass wir beschlossen, hier zubleiben. Es regnete mittlerweile ziemlich stark, so dass wir erst mal im Camper Van sitzenblieben.
Nach einer Weile sahen wir draußen eine Frau mit Regenschirm von Wagen zu Wagen zugehen. Sie klopfte dann auch bei uns an. Es stellte sich heraus, dass es sich um die Eigentümerin des Campingplatzes handelte. Sie hieß Denise und wollte die Platzmiete kassieren. Wir bezahlten 10 NZD pro Person, für Lotti mussten wir sogar nur 5 NZD zahlen. Außerdem versorgte sie uns mit Tipps für Ausflugsmöglichkeiten in der näheren Umgebung und sie erzählte uns, dass auf ihrem Gelände sogar eine Glühwürmchenhöhle sei und ihr Mann Bruce abends um 22:00 Uhr eine Führung dorthin anbieten würde. Wenn wir daran Interesse haben, sollten wir einfach pünktlich zum Treffpunkt bei dem Holzhaus auftauchen. Begeistert, dass wir nun doch noch die Chance bekamen, Glühwürmchen zu sehen, beschlossen wir an der Tour teilzunehmen. Sie sollte 5 NZD pro Person kosten, was ziemlich günstig war. Der Zugang zu anderen Glühwürmchenhöhlen kosteten gerne mal 50 NZD und mehr. Gegen 19:30 Uhr begannen wir dann unser Abendessen zu kochen und anschließend zu essen. Danach warteten wir, dass es 22:00 Uhr wurde.
Glücklicherweise hörte es dann gegen 21:00 Uhr endlich auf zu regnen. Das Glück war auf unserer Seite. Wir zogen uns dann kurz vor 10 Uhr warm an, schnappten uns unsere Taschenlampen und gingen zum Treffpunkt. Hier standen schon jede Menge Leute rum. Es schien so, als ob alle, die hier auf dem Campingplatz einen Platz ergattert hatten, an der Tour teilnahmen. Bruce erschien dann, begrüßte uns und kassierte das Geld ein. Er fing dann an, etwas über ihren Campingplatz, das Gebiet auf dem er lag und die Glühwürmchen zu erzählen. Dann gingen wir los. Zunächst ging es auf einem relativ breiten Schotterweg durch ein Waldstück. Dann bogen wir rechts in den Wald, hier ging es dann über einen Holzsteg tief in den Wald hinein. Die Pflanzen waren hier so dicht, sie hingen teilweise über den Holzsteg, so dass wir uns ständig unter ihnen hindurch ducken oder ihnen ausweichen mussten. Irgendwie war das ein ziemlich cooles Gefühl hier in totaler Dunkelheit durch einen so dichten Wald zu wandern. Dann am Ende des Weges mussten wir ziemlich viele Stufen hinabsteigen in die Höhle. Eine richtige Höhle war es aber nicht, sondern eher eine Erdhöhle mit einer offenen Seite.
Unten angekommen, sollten wir uns alle in einem Halbkreis auf kleine Bänke setzen. Wir blickten auf eine Wand in dieser Kuhle. Dort wimmelte es von kleinen Lichtpunkten – den Glühwürmchen. Während wir alle im Dunkeln schweigend
Glühwürmchen mit Fangfäden
Glühwürmchen mit Fangfäden 
Der blaue Punkt des Glühwürmchens
Der blaue Punkt des Glühwürmchens
ist im Dunkeln zu sehen
ist im Dunkeln zu sehen
auf dem Bänken saßen, erzählte und Bruce noch einiges Wissenswertes über Glühwürmchen und zeigte uns dann, wie man sie am besten von Nahem betrachten kann. Wir sollten mit unseren Taschenlampen ganz nahe an die Erdwand herankommen und die Glühwürmchen anstrahlen. Wir konnten erkennen, dass von den Glühwürmchen viele durchsichtige Bänder herunter hingen. Mit diesen fingen sie ihre Nahrung ein. Nur ein kleiner Teil des Glühwürmchens leuchtete wirklich und das Glühwürmchen selber sah wie ein langer dünner Wurm aus, auch eher transparent. Wir waren ziemlich fasziniert, da wir diese Tiere noch nie gesehen hatten. Wir versuchten sie mit unseren Smartphones zu fotografieren, was uns auch relativ gut gelang. Nach einer Weile gingen wir dann den Weg durch den dichten Wald zurück zum Campingplatz. Der Ausflug hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Wir waren gegen 23:30 Uhr wie in unserem Camper Van und gingen schnell in die Betten, die wir vor unserem Ausflug zum Glück schon gebaut hatten. In der Nacht fing es dann wieder heftig an zu regnen. Doch während unseres Ausfluges war es zum Glück trocken geblieben.

28. Dezember – 186 km

Wir schliefen heute mal aus. Die letzte von uns ist dann gegen 9:00 Uhr aufgewacht und aufgestanden. Draußen schien doch tatsächlich die Sonne. Wir machten uns alle fertig, bauten die Betten ab und fuhren dann los, und hielten bereits wieder nach nur 5km bei den Pancake Rocks (Information) an. Sie sind auf jeden Fall einen Stopp wert, für alle die mal
 Kurzer und
Kurzer und
toller Wanderweg
toller Wanderweg
entlang und durch
entlang und durch
die Pancake Rocks
die Pancake Rocks
die Westküste der Südinsel entlang fahren. Sie sind auch sehr beliebt und stehen in jedem Reiseführer über Neuseeland. Und das merkten wir auch sofort als wir dort ankamen. Rechts von der Straße lagen die ganzen Parkplätze, es gab
Pancake Rocks
Pancake Rocks
sogar extra einen nur für Wohnmobile und Camper Vans. Wir mussten ganz hinten parken, der Parkplatz war schon rappel voll. Überall wuselten Touristen herum. Wir gingen zurück zur SH-6 und überquerten sie. Hier startete genau gegenüber vom Visitor Center der kleine, 1,1km lange Rundgang an und durch die Pancake Rocks entlang. Der größte Teil des Rundgangs war sogar behindertengerecht angelegt. Nur ein kleiner Abstecher mitten durch die Pancake Rocks durch, ging über in Stein gehauene Stufen. Aber eine
Fahrt über den Lake Manapouri
Erster Blick auf den Pororari River
Umgehung dieses Abstechers war dann wieder behindertengerecht. Direkt an der Tasmansee gelegen, sehen die Felsen aus wie übereinander geschichtete Eierkuchen, wodurch sie zu ihrem Namen kamen. Vor 30 Millionen Jahren übereinander geschichtete Ablagerungen von Kalksedimenten und Tonmineralien, erodieren unterschiedlich schnell. Seit diese Ablagerungen durch eine Landhebung an die Oberfläche gehoben wurden und Wellen, Wind und Regen ausgesetzt sind, schreitet die Abtragung stetig voran. Das Wasser der Brandung bricht sich an den zahlreichen Felsnasen, in Höhlen und Ausspülungen und drückt zurück fließendes Wasser und durchströmende Luft durch enge Löcher und Röhren im Felsen, was oberhalb der Felsen als Blowholes sicht- und durch starkes Zischen in der Luft hörbar wird. Von verschiedenen Plattformen aus hat man einen direkten Einblick in die tosenden und spritzenden Brandungslöcher.
Pororari River Track
Pororari River Track
auf und ab durch
auf und ab durch
den Regenwald
den Regenwald
immer entlang
immer entlang  
des Flusses
des Flusses
Wir wanderten den Weg entlang und genossen die tollen Ausblicke. Wir machten natürlich wieder jede Menge Fotos, bevor wir, zurück am Ausgangspunkt, zu unserem Camper Van gingen. Wir fuhren dann nach Norden und parkten nur etwa 1,3 km weiter auf dem Parkplatz des Pororari River Track (Information). Wir frühstückten erst mal im Camper Van.
Pororari River - ein grüner Traum
Pororari River - ein grüner Traum
Tine, Lotti und ich machten uns dann fertig, wir wollten den Pororari River Track gehen, während Ulla lieber eine Pause am und im Camper Van machen wollte. Noch war das Wetter sonnig, so dass wir schnell los wanderten. Der leicht zugehende Weg führte direkt am Pororari River entlang, der durch eine wunderschöne Sandsteinschlucht fließt. Riesige Findlinge und tiefe Felsbecken im Fluss bieten fantastische Aussichten und Fotomotive. Der Weg selber führte durch einen Subtropischen Wald, der bis an das Flussufer heran reichte. Alles um uns herum war leuchtend grün. Leider fing es dann an zu regnen, wir waren aber durch das
immer wieder der
immer wieder der 
Blick auf den Fluss
Blick auf den Fluss
dichte Blätterwerk über uns vor der Nässe geschützt. Nach etwa 30 Minuten drehte ich um, wir wollten Ulla nicht so lange alleine lassen und vor allem wollten Tine
umgebende Felswände
umgebende Felswände
und Lotti den Pororaki Loop gehen.
Nach 3,5 km stieß der Pororari River Track auf den Inland Pack Track, der dann westwärts nach weiteren 5 km etwas südlich von den Pancake Rocks in der Nähe der SH-6 endete. Hier wollten wir die beiden dann mit dem Camper Van abholen. Wir verabschiedeten uns also und ich ging den Weg wieder zurück. Da ich auf dem Hinweg nicht viele Gelegenheiten hatte, in Ruhe zu fotografieren, holte ich das nun nach. Aus diesem Grund war ich dann auch erst nach knapp 1,5 Stunden wieder am Parkplatz. Ich erzählte begeistert von der tollen Wanderung, während wir die SH-6 wieder ein Stück nach Süden fuhren. Wir suchten
Punakaiki River
Punakaiki River 
Hängebrücke über
Hängebrücke über
dem Punakaiki River
dem Punakaiki River
nach dem Ende, bzw. Anfang des Inland Pack Track. Und der war gar nicht einfach zu finden. Nachdem die Straße den Punakaiki River überquert hat, ging landeinwärts eine kleine Straße ab. Hier bog ich ein, aber wir standen dann sofort vor einem verschlossenen Tor. Hier konnte es also nicht sein. Wir drehten um und fuhren die SH-6 noch ein bisschen weiter nach Süden. Aber da
Sehr schmal und wackelig
Sehr schmal und wackelig
kam dann überhaupt keine Straße mehr, die von der SH-6 abging. Auch gab es keinen Parkplatz oder sonstige Hinweise auf den Start des Wanderweges. Also drehten wir wieder um, fuhren die SH-6 wieder nach Norden und bogen dann wieder in die Waikori Rd und standen wieder vor dem verschlossenen Tor. Diesmal stieg Ulla aus und öffnete das Tor. Wir fuhren durch, verschlossen das Tor wieder und folgten dann langsam dem kleinen Weg. Der Weg führte durch ein breites Tal, dicht neben einer Sandsteinwand. Hier sahen wir dann auch einige Kletterer, die uns fröhlich zu wanken. Nach
Blick auf den Strand am Ende des Truman Tracks
Blick auf den Strand am Ende des Truman Tracks
knapp 2 km endete der Weg an einem großen Schotterplatz, wo einige wenige andere Autos standen. Wir parkten unseren Camper Van und stiegen aus. Nur wenige Schritte führten runter zum Ufer des Punakaiki River. Hier gab es eine schmale Hängebrücke über den Fluss, über die der Wanderweg entlang führte. Der Fluss selber hatte hier ein sehr breites
Blick auf die Westküste
Blick auf die Westküste
Flussbett, floss aber nur in einem kleinen Teil davon. So konnte ich trockenen Fußes in das Flussbett gehen und mich direkt unter die Hängebrücke stellen. Über diese Hängebrücke kamen dann auch nach einer kurzen Zeit Tine und Lotti entlang, die ich natürlich gleich von hier unten aus fotografierte. Begeistert erzählten die beiden von dem Rest der Wanderung, während wir zurück zur SH-6 fuhren, und dieser dann wieder nach Norden folgten. Nach nur 4km hielten wir allerdings schon wieder an. Wir wollten noch den kurzen Truman Track (Information) entlang wandern. Der Weg war wirklich nur sehr kurz, er führte zunächst durch den Regenwald und endete dann auf einen natürlich Felsplateau. Von hier aus hatten wir einen tollen Blick entlang der Küste und konnten bis zurück zu den Pancake Rocks
Strand am
Strand am
Ende des
Ende des 
Truman Tracks
Truman Tracks
Blick auf Felsplateau
Blick auf Felsplateau
schauen. In nördlicher Richtung lag direkt neben dem Plateau ein kleiner Strand. Eine Holztreppe führte vom Plateau aus runter, die letzten Meter bis zum Sand mussten dann auf großen Felsbrocken entlang geklettert werden. Der Strand war komplett umschlossen von hohen Felswänden, die Treppe war der einzige Zugang. In der Mitte dieser Felswände
Seltsames Fundstück
Seltsames Fundstück  
Überhängende Klippen
Überhängende Klippen
Te Miko Wasserfall
Te Miko Wasserfall
gab es einen schmalen Wasserfall, den Te Miko Waterfall, der aufgrund des Windes ziemlich schräg von der Kante der Wand bis zum Strand herunter fiel. Überall lagen große Felsbrocken herum, die zu herum klettern einluden. Verglichen mit einigen anderen Orten waren hier relativ viele Menschen. Der Weg war kurz und einfach zu sehen, insofern lockte er wohl auch viele Besucher an. Wir schauten uns einige Zeit um, machten Fotos und gingen dann zurück zur Treppe, stiegen die ganzen Stufen wieder hoch zum Felsplateau und dann den Weg zurück zum Camper Van. Wir fuhren weiter auf der SH-6. Unser heutiges Tagesziel war ein Campingplatz direkt an der SH-6, noch etwa 157 km von hier entfernt. Vorher gab es aber noch die Buller Gorge Swing Bridge (Homepage), eine 110 Meter lange Hängebrücke, die in 19 Meter Höhe über den Buller River ging. Parallel dazu konnte man die Schlucht auch an einer 160 Meter langen Zip-Line überqueren. Und das war es, was Tine, Lotti und Ulla machen wollten. Allerdings machte der Buller Gorge Swingbridge Adventure & Heritage Park schon um 17 Uhr zu, so dass wir uns richtig beeilen mussten, um noch rechtzeitig da
Kurze Pause am Constant Bay
Kurze Pause am Constant Bay
zu sein. Bis dorthin waren es noch ganze 123 km, so dass wir uns schleunigst auf den Weg machten. Wir hielten unterwegs nur noch einmal in Charleston an, wo wir direkt an der Constant Bay an einem schönen kleinen Strand eine kurze Pause machten, um dort die Toiletten aufzusuchen und nebenbei ein paar Fotos von dieser schönen Bucht zu machen. Dann ging es aber auch schon schnell weiter. So schnell es ging fuhren wir entlang der SH-6, die allerdings im weiteren Verlauf ziemlich kurvig wurde. Sie folgten auf vielen Kilometern dem Buller River. Gegen 16:30 Uhr fuhren wir dann auf den Parkplatz vom Adventure Park. Der Adventure Park an sich kostet 10 NZD Eintritt. Über die Hängebrücke betritt man dann den Park. Hier gibt es jede Menge Wanderwege durch den Wald und die Möglichkeit Gold im Buller River zu waschen, die Zip-Line zu benutzen oder mit den
Spaziergang
Buller Gorge Swingbridge 
durch den
hoch über dem
Mananui Bush
Buller River
Jetboot zu fahren. Diese Aktivitäten mussten natürlich noch separat bezahlt werden. Im Eintrittspreis selber war nur die Überquerung der Hängebrücke enthalten. Während ich beim Camper blieb, gingen die anderen 3 rüber zum Eingang und bezahlten den Eintritt. Die 40 NZD für die Zip-Line bezahlten sie auch und kamen dann begeistert nach einer Weile wieder zurück zum Camper Van. Scheint sich also gelohnt zu haben. Wir fuhren dann weiter, nur noch ein kurzes Stück bis zu unserem Campingplatz. Wir hatten uns den Owen River Recreation Reserve (Homepage) ausgeguckt. Er sollte relativ günstig sein und lag genau an der SH-6. Da wir am nächsten Morgen gleich weiterfahren wollten, schien er ideal. Nach nur 34 km erreichten wir unser Ziel. Wir hielten vor der Owen River Tavern, in der man sich anmelden sollte. 2 von uns gingen rein und kamen nach kurzer Zeit zurück. Sie hatten nur 40 NZD für uns alle zahlen müssen. Der Campingplatz lag etwas unterhalb.
Wir mussten durch ein Viehgatter über einen Feldweg fahren. Tine machte das Gatter auf, ich fuhr durch, sie schloss das Gatter wieder. Ganz langsam fuhr ich dann den Feldweg runter. Der Weg endete auf einer großen Wiese. Am Südende der Wiese floss der Buller River entlang. An seinem Ufer standen viele Bäume, die Schatten spendeten. Hier standen schon eine Reihe von Zelten und Camper Vans. Die Wiese war überhaupt nicht in feste Stellplätze aufgeteilt. Man konnte sich hinstellen wo man wollte. Etwas weiter vom Ufer entfernt stand noch eine Reihe von hohen Bäumen. Dort stellten wir uns hin. Gleich neben dem Feldweg stand ein kleineres Haus, zusammen gezimmert aus Holzlatten und Wellblech. Das mussten wohl die Toiletten und Duschen sein. Schließlich warb der Campingplatz damit, heiße Duschen zu haben. Das Gebäude selber stellte sich dann bei näherem Hinsehen als größere Dixiklos heraus. 2 davon standen nebeneinander, umgeben von einem Bretterzaun. In jedem befanden sich eine Toilette, eine Dusche und ein winziges Waschbecken. Der Zustand war nicht wirklich optimal, die Sauberkeit ließ etwas zu wünschen übrig. Aber besser, als Plumpsklos und kein fließend Wasser. Wir genossen den restlichen Tag an der frischen Luft und in der Sonne, die endlich mal dauerhaft schien. Wir stellten unsere Campingstühle und Tische nach draußen und aßen dort auch zu Abend. Die Umgebung war wirklich schön, obwohl der Campingplatz direkt an der SH-6, bzw. etwas unterhalb der SH-6 lag, hörten wir von dem Durchgangsverkehr hier gar nichts. Die Stimmung war recht idyllisch. Bevor wir dann später in die Betten verschwanden, nutzen wir alle nach und nach dann noch die Duschen, was dann eigentlich doch ganz okay war.

29. Dezember – 125 km

Wir standen relativ früh auf und fuhren schon um 9 Uhr den kleinen Feldweg wieder rauf zur SH-6. Weiter ging es Richtung Osten. Unser heutiges Ziel war der Abel Tasman Nationalpark (Homepage). Hier hatten wir in Maharau 2 Nächte auf dem Marahau Beach Camp (Homepage) bereits vor Monaten von Deutschland aus gebucht. Der Tag im Abel Tasman NP sollte eines unserer großen Highlights des Urlaubes werden. Doch erst einmal machten wir uns auf den Weg dorthin. Es lagen etwa 137km vor uns. Bis Brightwater blieben wir auf der SH-6. Das Navi lotste uns durch das Hinterland direkt auf die SH-60, die wir dann nach Norden folgten. In Motueka machten wir Halt an einem New World Supermarkt, um unsere Vorräte für die nächsten Tage aufzufüllen. Dann machten wir uns auf den Weg, die letzten Kilometer hinter uns zu lassen. Gegen 11:45 Uhr kamen wir dann am Campingplatz an. Letztes Mal waren wir auch auf diesem Campingplatz, daher wusste ich, das der Checkin dafür im gegenüber liegenden Abel Tasman Centre war. Wir stellen unseren Camper Van auf einem Besucherparkplatz ab und gingen alle zusammen rüber. Die Sonne schien und es war richtig richtig warm. Endlich mal ein toller Sommertag. So hatten wir es uns vorgestellt. Im Abel Tasman Centre mussten wir einen Augenblick warten, bis wir an die Reihe kamen. Ich zeigte dann unsere Buchungsbestätigung und wir bekamen eine Platznummer zugewiesen. Da es für den offiziellen Checkin eigentlich noch zu früh war, bat man uns zu schauen, ob unser Platz schon frei ist. Wenn dem so ist, könnten wir schon drauf, ansonsten müssten wir warten. Wir gingen also wieder zurück zum Campingplatz und schauten kurz nach unserer Platznummer. Und siehe da, der Platz war leer. Wir parkten also mit unserem Camper Van auf dem Platz. Da unmittelbar neben unserem Camper Van leider
Strandnachmittag
Strandnachmittag
an der
an der 
Sandy Bay
Sandy Bay
kein Picknicktisch mit Bänken stand, trugen wir einen von einem noch nicht belegten Platz rüber. Wir holten dann erst mal unsere Frühstücksachen aus dem Camper Van und frühstückten gemütlich draußen in der Sonne. Wir überlegten, was wir den restlichen Tag machen wollten und alle waren dafür, dass wir uns unsere Badesachen schnappten und schleunigst zum Strand gingen, um endlich mal einen Tag lang Sommerurlaub zu machen. Gesagt getan. Wir wanderten mit Badesachen bepackt los. Marahau ist das Gateway zum Nationalpark. Es liegt direkt am Wasser in der Sandy Bay. Die Tide ist hier enorm, so dass bei Ebbe riesige Flächen von hellem Sand frei liegen. Im Moment war aber Hochwasser. Etwas nördlich begann dann der Teil des Strandes, an dem auch bei Hochwasser noch Strand vorhanden war. Hier lagen relativ viele andere Besucher schon in der Sonne oder badeten in der Tasmanischen See. Wir gingen an ihnen allen vorbei
Blick vom Strand auf die Sandy Bay bei ablaufendem Wasser
Blick vom Strand auf die Sandy Bay bei ablaufendem Wasser
bis ganz hinten, wo keine anderen Menschen mehr herum lagen. Wir legten uns faul auf unseren Badehandtüchern in den Sand und genossen die Sonne. Als uns zu warm wurde, gingen wir in das herrlich kühle Wasser. Herrlich ! Wir spazierten am Strand entlang, sammelten Muscheln, machten Fotos und genossen einfach den Nachmittag. Die Sonne brannte recht heftig auf uns runter, so dass ich trotz Lichtschutzfaktor 50 nach 2 Stunden bereits aufbrechen mussten. Hier war nämlich nirgends ein Fitzelchen Schatten, in den ich mich verziehen konnte, so dass nur der Rückweg zum Campingplatz half. Die anderen blieben noch am Strand, während ich also den Rückweg antrat. Doch es dauerte gar nicht so lange, bis die anderen 3 auch zurück kamen. Wir verbrachten den Rest des Tages auf dem Campingplatz, benutzen die frisch geputzten Duschen und aßen dann später wieder draußen zu Abend. Und wir freuten uns fürchterlich auf den nächsten Tag.

30. Dezember – 0 km

Wir standen heute noch früher auf als gestern. Schon um 7:30 Uhr machten wir uns alle fertig. Wir schmierten uns Brote als Proviant und packten jeder unseren Tagesrucksack. Wir hatten für heute einen Tagesausflug geplant. Bei Abel Tasman Aqua Taxi (Homepage) hatten wir eine Tour gebucht. Sie bieten verschiedene Touren an, entweder nur Fahrten mit dem Wassertaxi entlang der Küste des Abel Tasman Nationalparks, aber auch Kombinationen aus Fahrten mit dem Wassertaxi und Wanderungen durch den Park. Auch Kanufahrten konnte man bei ihnen buchen. Entlang der Küste nach
Leere Wasser-Taxen
Leere Wasser-Taxen
warten auf uns
warten auf uns 
Und los geht es
Und los geht es
zum Wasser
zum Wasser
Norden, gab es unzählige traumhafte Buchten. In den größeren Buchten hatten die Wassertaxen ihre Stopps, wo sie Touristen absetzten oder aufnahmen. So konnte man mit den Wassertaxen wir mit einer Fährlinie zu einem bestimmten Punkt hinfahren und von dort aus dann wandern und an einem anderen Punkt wieder in ein Wassertaxi steigen und zurückfahren. Wir hatten uns für das Paket Slice of Paradise, Option 2 entschieden (Information). Hier würde uns das Wassertaxi von Marahau bis Bark Bay bringen und dort absetzen. Die Fahrt dauert in etwa 1,5 bis 2 Stunde, da wir zunächst noch bis Totaranui Bay fahren würde, die nördlich von Bark Bay liegt, um dann wieder ein Stück zurückzufahren.
Mit Traktoren auf Anhängern
Mit Traktoren auf Anhängern
zum Wasser gefahren
zum Wasser gefahren
und rückwärts ins Wasser gelassen
und rückwärts ins Wasser gelassen
Von Bark Bay aus wollten wir dann in Richtung Marahau wandern und in Anchorage Bay wieder in ein Wassertaxi steigen und uns nach Marahau zurückbringen lassen. Da die Wassertaxen feste Fahrzeiten haben, hatten wir das erste Wassertaxi am Morgen nach Bark Bay (9 Uhr) gebucht und das letzte des Tages von Anchorage Bay (16:30 Uhr) zurück. So hatten wir etwa 4,5 bis 5 Stunden Zeit um die knapp 12 km zu wandern.
Wir sollten 30 Minuten vor Abfahrt am Treffpunkt sein. Eigentlich war der Treffpunkt laut unseren Unterlagen vor der Aqua Taxi Base, etwa 700 Meter von unserem Campingplatz entfernt. Ich wusste aber vom letzten Mal, dass auch einige Wassertaxi direkt gegenüber von unserem Campingplatz los fuhren. Und am Vortag hatte ich uns dann noch in eines dieser Wassertaxen umbuchen lassen. So mussten wir also nur die Straße überqueren und konnten uns dann gleich zu den anderen stellen, die dort auch schon warteten. Ich wollte gerne im Wassertaxi möglichst weit hinten aber vor allem auf der linken Seite sitzen, um während der Fahrt Fotos zu machen. Somit stellten wir uns etwas abseits schon direkt vor den Einstieg der schon bereitstehenden Wassertaxen. Jedes Wassertaxi lag auf einem Bootshänger, der an jeweils einem Traktor hing. An hinteren Ende der Wassertaxen war dann über 2 große Stufen der Einstieg. Gegen 8:30 Uhr kam dann ein Mitarbeiter mit einer langen Liste. Er sagte genau an, welches Wassertaxi wohin fahren würde und wir sollten uns dann entsprechend unserer Buchung zu unserem Wassertaxi stellen. Unseres war dann tatsächlich gleich direkt vor uns, so dass wir als erste bei unserem Kapitän, Lana, standen und an Bord gehen durften. Auf jede Sitzbank passten 2 Leute, allerdings waren diese eher für sehr schmale
Split Rock
Split Rock 
Wassertaxi
Wassertaxi
Menschen gebaut. Jeder musste eine Schwimmwesten anziehen und damit war der Platz dann noch enger. Aber irgendwie ging es. Als die Wassertaxen dann alle voll waren, setzen sich die jeweiligen Kapitäne der Wassertaxen auf den Traktor und sie fuhren alle nacheinander los Richtung Wasser. Nicht weit weg von unserem Startpunkt aus entfernt gab es eine Stelle, an der Boote zu Wasser gelassen werden konnten. Allerdings war gerade Ebbe, so dass das Wasser ziemlich weit draußen war. So fuhren die Traktoren einer nach dem anderen die Rampe herunter, mit uns in den Wassertaxen huckepack auf den Bootsanhängern hinten dran. Sie fuhren auf dem Sand bis zum Wasser heran und machten dann eine 180° Drehung, so dass die Traktoren alle nebeneinander mit dem hinteren Teil zum Wasser standen. Nun fuhren sie rückwärts ins Wasser rein bis die Bootsanhänger mit den Wassertaxen drauf im Wasser standen. Jetzt wechselten die Kapitäne vom Traktor in ihre jeweiligen Wassertaxen und starteten die Motoren. Ein Mitarbeiter von Abel Tasman Aqua Taxi war hier vor Ort und fuhr nun ein
Mit dem Wassertaxi
Mit dem Wassertaxi
entlang des Abel Tasman NP
entlang des Abel Tasman NP
vorbei an wunderschönen Buchten
vorbei an wunderschönen Buchten
und Felsformationen
und Felsformationen
Traktor samt Anhänger wieder aus dem Wasser heraus an Land, während wir mit den Wassertaxen auf das offene Meer raus fuhren. Ziemlich cool die ganze Aktion.
Als erstes fuhr Lana mit uns ein wenig nach Süden, denn während der Fahrt nach Bark Bay wollte sie uns auch ein bisschen die Sehenswürdigkeiten entlang der Küste zeigen. Und südlich von Marahau lag der Split Apple Rock (Information). Ein riesengroßer Granitblock in der Form eines Apfels, der genau in der Mitte einmal geteilt ist, lag etwa 50 Meter vor der Küste im Wasser. Bei Ebbe kann man sogar zu Fuß zum Split Apple
einsame Strände
einsame Strände 
erster Stopp
erster Stopp
Rock waten. Doch wir fuhren bei mittlerweile auflaufendem Wasser mit unserem Wassertaxi einmal um den Granitfelsen herum. Lana erzählte uns, dass die Maori glauben, 2 Götter wollten den Felsen haben und kämpften darum. Am Ende teilten sie den Felsen in 2 Teile, damit jeder seinen Teil bekommt. Nachdem Lana den Felsbrocken einmal umrundet hat, fuhr sie dann Richtung Norden. Wir verließen die Sandy Bay und fuhren jetzt entlang der Küste. Vom Wasser aus sahen wir die grün bewachsenen Berge des Abel Tasman Nationalpark und immer wieder traumhaft schöne Sandbuchten. Nirgendwo lagen oder gingen Menschen herum und viele Strände schienen nur vom Wasser her erreichbar zu sein. Als wir dann um eine Halbinsel herum fuhren, erblickten wir eine große Doppelbucht, nur getrennt durch eine kleine Halbinsel und eine dahinter liegenden Gezeitenbucht, vor uns. Linker Hand war es die Anchorage Bay, hier würden wir am Ende wieder in unser Wassertaxi steigen.
Ankunft in Bark Bay
Ankunft in Bark Bay
orangefarbener Strand
orangefarbener Strand 
eins von vielen Kajaks
eins von vielen Kajaks
Und rechter Hand lag die Torrent Bay. Beide Buchten waren wunderschön, aber diesmal mit vielen Menschen bevölkert. Die Anchorage Bay war der erste Stopp der Wassertaxen. Dementsprechend voll war es hier auch. Zusätzlich lagen hier jede Menge Segel- und Motorjachten vor Anker. Auch unser Wassertaxi setze hier die ersten Passagiere ab. Lana fuhr so weit wie möglich an den Strand heran. Sie warf dann den Anker aus und ließ am hinteren Ende die Passagiere dann aussteigen. Sie mussten die letzten Meter an Land durch das Wasser waten. Dann ging die Fahrt auch schon weiter. Eine Sandbucht, die wir vom Wasser aus erblickten war schöner und traumhafter als die andere. Wir konnten gar nicht mehr aufhören zu fotografieren und zu staunen. Sie zeigte uns unterwegs noch einige lustige
Immer wieder tolle
Immer wieder tolle 
Ausblicke von Coast Track aus
Ausblicke von Coast Track aus
Steinformationen und auch einige Felsen, auf denen sich Robben tummelten, bevor wir dann nach knapp 2 Stunden Fahrt in Totaranui Bay ankamen. Dort ließen wir wieder einige Passagiere von Bord. Dabei hörte ich, wie Lana mit einigen von den Passagieren besprochen hatte, dass sie auch ein Boot später, erst um 17:30 Uhr von Anchorage Bay zurücknehmen können. Da hakte ich natürlich gleich ein und fragte, ob wir auch ein Boot später nehmen könnten. Das würde uns 1 Stunde mehr Zeit geben für unsere Wanderung. Sie hielt Rücksprache mit ihrer Zentrale und bestätigte uns dann, dass wir nun auf das Wassertaxi um 17:30 Uhr gebucht seien. Sie fuhr uns dann zurück zur Bark Bay, wo wir dann endlich an der Reihe waren, das Wassertaxi zu verlassen und die letzten Meter zum Strand durch das Wasser zu waten.
An Land angekommen gingen wir erst mal ein paar Holzstufen hoch und standen dann an einem kleinen Häuschen, in dem Toiletten waren. Die benutzen wir alle de Reihe nach und
Schöner Blick
Schöner Blick 
Falls River Swing Bridge
Falls River Swing Bridge
max. 5 Personen
max. 5 Personen
zogen uns dann, nachdem wir an einem Wasserhahn unsere Füße vom Sand befreit hatten, unsere Socken und Wanderstiefel an. Und dann ging es los. Der Abel Tasman Coast Track (Information) ist ein ca. 55 km langer Wanderweg, der von Marahau bis hoch nach Tōtaranui führt, mehr oder weniger immer entlang der Küste an den vielen traumhaften Strandbuchten vorbei. Unterwegs gibt es immer wieder keine Huts oder Campingplätze für Zelte, in und auf denen die Wanderer, die den ganzen Abel Tasman Coast Track wandern wollen, übernachten können. Wir wollten jetzt in südlicher Richtung den Teil zwischen Bark Bay und Anchorage Bay gehen. Schon kurz nachdem wir den Strand von Bark Bay verlassen hatten, stieg der relativ schmale, aber gut zu gehende Wanderweg an. Die erste Hälfte bis Torrent Bay war ziemlich heftig. Es ging viel hoch, aber kaum runter. Der
Weka
Weka
Wanderweg führt zwischenzeitlich weg von der Küste hinein in den Abel Tasman National Park. Der Track schlängelt sich durch den üppig bewachsenen küstennahen Wald, bevor es dann wieder zurück zum Meer geht. Nach dem Falls River, den man über eine schmale, 47 Meter lange Hängebrücke überquert, schlängelt sich der Weg hinein in einen herrlichen, schattigen grünen Wald, bevor er kurz vor Torrent Bay wieder zurück an die Küste abzweigt. Zwischen Falls River und kurz vor Torrent Bay zeigt sich die Küste dann mit traumhaft schönem Gesicht. Tolle Ausblicke auf goldene Sandbuchten mit türkis blauem Wasser und rundherum bewaldet mit dunkelgrünen Bäumen geben einem ein karibisches Gefühl. Unterwegs trafen wir dann auch auf einige Parkranger, die sich um einen Weka kümmerten, der am Wegrand umherhüpfte.  Nach ca. 8 km und 2:45 Stunden kamen wir dann nach einem Abstieg völlig fertig in Torrent Bay am Strand an. Wir ruhten uns erst mal ein wenig im Schatten aus, bevor wir uns auf den zweiten
Ein grandioser Blick
Ein grandioser Blick
auf Torrent Bay
auf Torrent Bay
Teil der Wanderung machten. Ein Wegweiser gab an, dass es bis Anchorage Bay 1:45 Stunde sein sollte. Der Weg wurde mit 5,8 km angegeben. Wir hatten nur noch 2:45 Stunden Zeit, bis unser gebuchtes Wassertaxi in Anchorage Bay losfahren würde. Waren wir froh, dass wir unsere Abholzeit um eine Stunde nach hinten verschoben hatten. Trotzdem gingen wir dann zügig weiter. Dieser Teil er Wanderung war vom Weg her weniger anstrengend. Es ging weniger steil hoch und er führte auch sehr viel näher am Wasser entlang, so dass wir wirklich traumhafte Ausblicke auf die tollen Strandbuchten und die Küstenlinie hatten. Das Mündungsgebiet des Torrent Rivers kann während Ebbe (kurz davor und danach) auch direkt überquert werden. Die Sandbank ragt zu dieser Zeit komplett aus dem Wasser und überbrückt somit das Mündungsgebiet. Die Wanderung nach Anchorage kann damit um ca. 3 km und um knapp eine Stunde abgekürzt werden. Wenn das Wasser zu hoch ist, gibt es den „All Tide Track. Dieser Wanderweg führt um das Mündungsgebiet herum und macht damit die Wanderung um 3 km länger. Leider hatten wir nicht das Glück und mussten so den längeren Weg gehen. Der Weg stieg hier wieder an bis wir dann hoch über der Torrent Bay entlang gingen. Immer wieder hielten wir kurz an, um die Ausblicke zu genießen, aber auch um durchzuschnaufen,
Torrent River
Torrent River
immer die Zeit im
Torrent River
Torrent River
Nacken. Tine und Lotti, beide deutlich fitter als Ulla und ich, gingen dann irgendwann schneller vor. Sie wollten noch den Abstecher zum Cleopatras Pool (Information) machen, der sich definitiv lohnt, wenn man die Zeit hat. Ein recht kurzer, aber wirklich sehr anstrengender Pfad führt steil vom Hauptweg ab, mitten in den dichten Regenwald hinein. Man steigt und klettert über Stock und Stein, auch über Baumstämme und Luftwurzeln hinauf, bis man an das felsige Ufer des wilden Torrent River heraustritt, der sich hier über mehrere Stufen seinen Weg hinab zum Meer bahnt. Vor einem liegt dann der abgelegene Pool zusammen mit großen Felsbrocken im Flussbett. Eiskaltes Wasser sammelt sich in mehreren natürlichen Felsenpools, von denen einige tief genug zum Hineinspringen sind. Ein herrlicher Platz für ein Päuschen und die beste Gelegenheit sich zu erfrischen. Die runden Felsen und Wasserläufe sind herrliche natürliche Rutschbahnen und garantieren jede Menge Spaß.
Ulla und ich verzichteten aber auf diesen Abstecher, wir waren froh, wenn wir den Weg bis Anchorage Bay noch rechtzeitig schaffen würden, bevor unser Wassertaxi losfährt. Wir gingen also an dem Abstecher vorbei und waren gespannt, wann die beiden uns einholen würden. Und das dauerte in der Tat nicht besonders lange. Sie bremsten kurz auf unser Gehtempo ab, wir unterhielten uns etwas, bevor sie dann wieder ihr Gehtempo aufnahmen und voran gingen. Wir beiden gingen während dessen gemächlich weiter, Schritt für Schritt. Allmählich merkte ich wirklich jeden Schritt. Aber wir hielten tapfer durch, immer die Zeit im Nacken. Schließlich kamen wir an einem Punkt an, wo wir hoch über der Anchorage Bay standen und einen tollen Blick auf die traumhafte Bucht hatten. Von hier aus ging es jetzt ziemlich steil in kurzen Serpentinen runter bis zum Strand. Ein kleiner Pfad führte dann durch einen kleinen Wald bis zum Strand. Wir traten
Anchorage Bay - unser Ziel
Anchorage Bay - unser Ziel
das letzte Stück zum Strand
das letzte Stück zum Strand
und dann noch den Strand entlang
und dann noch den Strand entlang
aus dem Schatten heraus und mussten dann noch ein ganzes Stück nach Süden am Strand entlang laufen, bis wir an der Landungsstelle der Wassertaxen waren. Tine und Lotti kamen gerade aus dem Wasser raus und strahlten uns glücklich an. Sie waren froh, dass wir es rechtzeitig bis zu unserer Abfahrt geschafft hatten. Es war 16:40 Uhr und wir hatten somit noch 50 Minuten Zeit, uns an diesem tollen Strand zu erholen. Ich suchte mir ein Plätzchen im Schatten und zog erst mal Schuhe und Strümpfe aus. Ich wäre froh gewesen, wenn wir an diesem Strand noch mehr Zeit gehabt hätten. Hier lässt sich wunderbar Strandurlaub machen.
Um 17:30 Uhr kam dann eine Reihe von Wassertaxen. Wir waren für das Wassertaxi von Tory vorgesehen. Der fuhr dann mit uns, nachdem wir alle an Bord waren, mit 44 Knoten in Höchstgeschwindigkeit zurück nach Marahau. Das Wassertaxi schoss nur so über die Wellen und knallte immer wieder auf das Wasser. Wir hatten alle einen Heidenspaß dabei. In Marahau angekommen konnten wir mit den Wassertaxi fast bis zur Bootsrampe fahren, so hoch stand das Wasser. Ein Traktor mit Bootsanhänger fuhr rückwärts die Rampe runter und Tory fuhr dann das Wassertaxi auf den Bootsanhänger. Dann wurden wir wieder mit den Wassertaxi auf dem Bootsanhänger mit dem Traktor zum Platz gegenüber von unserem Campingplatz gefahren. Hier stiegen wir aus und gingen dann zu unserem Camper Van rüber. Ich war total fertig und legte mich erst mal auf mein Bett, während die anderen nach und nach Duschen gingen. Wir hatten beschlossen diesen trotz aller Anstrengungen tollen Tag gemeinsam im Restaurant Hooked (Homepage), das gleich neben dem Abel Tasman Centre lag, bei einem netten Abendessen zu beenden. Wir bekamen sogar einen Tisch draußen auf der Terrasse. Wir aßen lecker zu Abend und ließen es uns mit einem Eis zum Nachtisch richtig gut gehen. Wir gingen dann nach dem Essen rüber zum Campingplatz und verschwanden alle relativ bald in die Betten.

31. Dezember – 316 km

Silvester ! In Neuseeland ! Mal sehen was das wird. Wir ließen uns morgens relativ viel Zeit. Wir hatten wieder super Wetter und wollten das so lange wie möglich noch genießen. Tine und ich setzten uns mit unseren Büchern nach draußen, während die anderen beiden noch weiter schliefen. Als dann später alle wach und aufgestanden waren, machten wir uns fertig, verstauten alles sicher und fuhren dann mit dem Camper Van zum Headquarter von Aqua Water Taxi. Wir wollten schauen, ob man hier die tollen T-Shirts kaufen konnte, die alle Kapitäne der Wassertaxen trugen. Auf dem T-Shirt waren alle Buchten des Abel Tasman NP auf einer angedeuteten Karte des Parks abgebildet, die von den Wassertaxen angefahren wurden. Es schien die T-Shirts in unterschiedlichen Farben zu geben und wir fanden, das es ein schönes Erinnerungsstück sein würde na diesen tollen Tag. Und tatsächlich gab es im Headquarter eine Ecke mit diversen Souvenirs, unter anderem eben auch dieses T-Shirt in wirklich wahnsinnig vielen Farben. Wir konnten uns gar nicht entscheiden und so dauerte es eine Weile, bis wir jeder ein T-Shirt ausgewählt und dann auch bezahlt hatten. Zurück im Camper Van verließen wir dann Marahau und fuhren Richtung Kaikoura, unserem heutigen Tagesziel. Hier hatte ich etwas nördlich von Kaikoura einen irischen Pub entdeckt, der nebenbei auch einen Campingplatz hatte – das Donegal House (Homepage). Wir hofften, dass es hier im Pub dann auch die Möglichkeit gab, Silvester zu feiern. Ich hatte versucht, von Deutschland aus schon einen Platz zu reservieren, aber das ging gar nicht. Sie hatten uns zurückgeschrieben, wir sollten einfach vorbeikommen. Nun hofften wir, dass sie für uns auch einen freien Platz hatten. Knapp 5 Stunden Fahrt lag vor uns. Gegen 15 Uhr kamen wir dann an. Die Zufahrt zum Pub bzw. zum Campingplatz war ein schmaler Schotterweg. Der Campingplatz selber war eigentlich nur ein Schotterplatz, umrandet von einem Bretterzaun. An diesem Bretterzaun waren dann Schilder mit Zahlen drauf, wohl die Stellplatznummern. Wir stellten unseren Camper Van aber erst mal auf einem Besucherparkplatz des Pubs ab und gingen dann in den Pub rein. Hier war am Tresen auch die Anmeldung für den Campingplatz. Wir sollten uns einen Stellplatz aussuchen und dann im Pub Bescheid geben, welchen
Ausblick von der Terrasse
Ausblick von der Terrasse
Donegal House
Donegal House
Campingplatz am Pub
Campingplatz am Pub
wir uns ausgesucht haben und dann auch gleich bezahlen. Wir suchten uns also Platz Nummer 5 aus und zahlten dann unsere 30 NZD für die eine Nacht. Ulla wollte gerne einen ruhigen Nachmittag. Sie suchte sich einen Platz auf der Terrasse des Pubs mit Blick auf den schönen großen Garten, während wir anderen 3 mit dem Camper Van nach Kaikoura rein fuhren und uns dort ein wenig umsehen wollten. Wir parkten unserem Camper Van in der Nähe vom Kaikoura i–SITE Visitor Information Centre. Dort gab es einen großen Parkplatz. Wir gingen dann die kurze Hauptstraße West End entlang und schauten uns in einige Läden um. Hier gab es wieder einiges an Souvenirshops, aber auch einige Läden, in denen man schöne handgefertigte Dinge kaufen konnte. Bevor wir wieder umdrehten, kauften wir uns noch ein Eis und schlenderten dann langsam zurück zum Camper Van. Auf dem Rückweg zum Irish Pub hielten wir noch am New World an, um für da Abendessen am nächsten Tag einzukaufen. Denn auch hier war der 1. Januar Feiertag und wir vermuteten, dass dann keine Supermärkte aufhaben würden. Als wir zurück am Campingplatz waren, hatte sich inzwischen ein anderer Camper Van auf unserem Platz gestellt. Wir überlegten kurz, ob wir sie bitten sollten, da wieder wegzufahren. Aber die Familie aus dem Camper saß davor uns war gerade beim Essen. Sie sprangen dann zwar auf und boten an, alles einzupacken und umzuparken, da aber noch genügend Plätze frei waren, schnappten wir uns einfach Stellplatz Nr. 1 und sagten im Pub Bescheid. Ulla hatte bereits im Pub etwas gegessen, so dass wir anderen 3 uns einen Reissalat mit dem Restgemüse von gestern machten und gemütlich vor unserem Camper Van an unserem Campingtisch aßen. Wir hatten beim Bezahlen unseres Stellplatzes im Pub gefragt, ob hier abends Silvester gefeiert wird. Dies wurde uns bestätigt, es würde eine Liveband spielen und Einheimische würden zum Feiern kommen. Und wir wären herzlich eingeladen mitzufeiern. Genau das hatten wir ja gehofft. So machten wir uns nach unserem Abendessen fertig, Ulla war inzwischen auch zu uns rüber gekommen, und gingen dann gegen 19:30 Uhr in den Pub, um noch einen Tisch zu ergattern. Wir sahen dann
Silvesterfeier im Pub
Silvesterfeier im Pub
noch einen Tisch etwas weiter weg von der Bühne, wo die Liveband spielen würde. Die Tische vor uns waren schon alle besetzt. Wir bestellten am Tresen eine Runde Getränke und schauten uns dann erst mal in Ruhe um. Die anderen Gäste waren im Schnitt deutlich älter als wir. An einem ziemlich großen Nebentisch direkt neben dem Tresen saß eine große Gruppe und es schien so, als ob der Eigentümer des Pubs unter ihnen war. Dieser kam dann auch tatsächlich einige Zeit später an unseren Tisch, zeitgleich brachte die Barkeeperin ein Tablett voll mit Schnäpsen. Just in diesem Moment kam auch Lotti, die etwas verwirrt guckte. Sie setzt sich ebenso wie der Eigentümer des Pubs mit an unserem Tisch. Er begrüßte uns, bot uns jeder einen Whiskey-Likör an und fragte uns ein bisschen aus, woher wir kommen, was wir hier machen und so weiter. Wir stießen dann mit ihm an und machten noch ein wenig Schmaltalk, bevor er wieder an seinen großen Tisch zurückging. Bei weiteren Getränkerunden unterhielten wir uns und beobachteten die anderen während wir auf Mitternacht warteten. Die Band hatte inzwischen angefangen zu spielen und wir genossen die irische Musik sehr. Kurz vor Mitternacht organisierten wir dann jeder einen Gin Tonic zum Anstoßen und alle mussten dann auf die Tanzfläche direkt vor die Band. Hier wurde dann der Countdown zum Jahreswechsel gestartet und um Mitternacht fielen sich dann alle um den Hals. Wir machten das obligatorische Foto von uns und schickten es mit Neujahrsgrüßen in unsere Familien-WhatsApp-Gruppe, während Tine von irgendwelchen anderen Feiernden geschnappt wurde und ein wenig tanzen musste. Wir blieben dann allerdings nicht mehr allzu lange und gingen gegen 00:30 Uhr schon zurück in unserem Camper Van und fielen dann auch gleich in unsere Betten. Der Abend war zwar etwas anders verlaufen, als wir es uns vorgestellt hatten. Das Publikum war doch sehr speziell und nicht ganz unsere Altersgruppe gewesen, aber lustig war es allemal.


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